Gabriele Bärtels - Land der Sonne e.V.

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Der Kleingartenverein Land der Sonne e.V. liegt an einem Fluss am Rande einer Großstadt und bildet einen eigenen, kleinen Kosmos, in dem skurrile Charaktere leben, von denen einige das Gelände kaum noch verlassen.
Mit reichlich schwarzem Humor wird erzählt, wie in dieser Welt banale Ereignisse zu Dramen aufgeblasen. Einige Parzellenbesitzer lassen ihre Hunde ohne Leine laufen, gelegentlich finden sich Kothaufen an den Wegen. Das regt nicht nur den Vereinsgärtner auf.
Ende August, wenn wie jedes Jahr der Sommer mit einem Vereinsfest verabschiedet wird, könnte es zum Showdown kommen.

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Seitdem hatte niemand mehr gewagt, im Plötzenweg eine Kippe fallen zu lassen. Und wenn Ronald jetzt morgens nach seinem ersten Cappuccino mit Karamellgeschmack aus seinem schmiedeeisernen, goldlackierten Gartentor trat, die Harke in der Hand, dann erfüllte es ihn mit tiefer Zufriedenheit, dass der Plötzenweg der sauberste Gang im ganzen Vereinsgelände war.

Er respektierte auf diesem Gelände eigentlich nur Leute mit rechteckigen Hecken, in denen kein Zweig wagte, die Geometrie zu stören. Als Carola die Parzelle übernahm, die schon vorher verwahrlost war, hatte Ronald ihr noch zuvorkommend die Müllordnung erklärt. Er hatte angenommen, dass sie das Grundstückchen entrümpeln, das Dickicht lichten würde, aber als gar nichts geschah, außer dass diese seltsam raue Frau mit ihrem Schoßhündchen einzog und das Gartentor hinter sich schloss, hatte er Carola Birkenhuhn schon abgehakt.

„Eine Bereicherung für den Verein ist die nun nicht“, weissagte er seiner Frau. „In die Parzelle tanzen bald die Ratten.“

Hinter seinem mit Girlandengardinen verhängten Wohnzimmerfenster konnte man gelegentlich einen weißen Perserkater sehen, der so still auf dem Fensterbrett saß, dass man hätte meinen können, er sei aus Porzellan.

Wenn Ronald in einem Laden neben der Kasse Aufkleber und Schilder sah, die einen seine Notdurft verrichtenden, gekrümmten, rot durchgestrichenen Hund abbildeten, dann kaufte er sie und pinnte sie an das Schwarze Brett, welches seit jeher in der Nähe der Müllcontainer stand. Der Gärtner im Jahre 1920 hatte seine Verbotsschildchen noch selbst gemalt oder aus der Zeitung ausgeschnitten. Und wie man den Sitzungsprotokollen entnehmen konnte, wurde das unerfreuliche Thema alljährlich unter Verschiedenes wieder aufgewärmt.

Nicht nur Ronald, sondern auch andere Vereinsmitglieder registrierten alsbald, dass Frau Birkenhuhn dies alles komplett ignorierte. Ihr Hündchen lief immer frei, es pinkelte überall hin und setzte seine Minihäufchen mit Vorliebe auf das Rasenrondell, an dem sich alle Vereinswege kreuzten und in dessen Mitte der Fahnenmast mit der gelb-blauen Vereinsflagge wehte. Begegnete Carola beim Gartenabfall einem Mann mit Schubkarre, so begann das Hündchen so gellend zu kläffen, dass es in den Ohren fiepte.

Einen gab es im Verein, der hatte wohl einmal chinesische Papierschirmchen en gros eingekauft, denn er steckte in jeden Haufen, den er entdeckte, ein rosafarbenes oder hellgrüngeblümtes davon, seltener einmal ein hellblaues. Niemand wusste, wer dafür verantwortlich war, den Effekt spürte man allerdings deutlich: Diese nun besonders ins Auge springenden Hundehaufen empörten viel mehr und erhitzten den Streit bis kurz unterhalb der Siedetemperatur.

Carola schien das nicht zu hören, sie entschuldigte sich auch nicht, sie machte einfach weiter, und zwar so hartnäckig und verschlossen, dass man es aufgegeben hatte, ihr die Satzungsregeln nahezubringen. Das letzte Druckmittel wäre ein Ausschluss aus dem Verein gewesen, aber es war jedem klar, dass man niemandem seine Parzelle streitig machen konnte, nur weil ein Schoßhündchen angeleint ging und an jeder Gartenpforte sein Beinchen hob.

Trotzdem hätten die einen oder anderen ein entschlossenes Vorgehen gern gesehen, und weil sie machtlos gegen so viel Frechheit waren, und eine Anzeige bei der Polizei auf einem Privatgelände auch keine Chancen hatte, dichteten sie Carola allerlei geistige Krankheiten an, tauschten sich immer mal wieder über die Symptome aus, und zogen über Werner her, der ja auch nicht wusste, was er machen sollte.

Die meisten Vereinsmitglieder ignorierten Carola deswegen, und das war ihr gerade Recht. Nur Ronald hatte sich festgebissen. Wenn sie ihm einmal nicht ausweichen konnte und gesenkten Kopfes an ihm vorbei strebte, dann stieß Ronald zwischen den Zähnen Beleidigungen aus, alle auf Englisch, mit schwerem schottischem Akzent, unverständlich für jeden außer ihm selbst.

Über die Jahre hatte man sich gezwungenermaßen an die winzigen Hinterlassenschaften von Frau Birkenhuhns Chihuahua gewöhnt. Sie erzeugten lediglich noch ein ärgerliches Grundrauschen, wenn man ihrer Person ansichtig wurde. Aber ein Durchfall ihres Hündchens ging zu weit …

2.

2.

Wie überall auf der Welt gab es auch im Land der Sonne Arme und Reiche, Blöde und Gescheite, Weitgereiste und Stubenhocker. Die besonders Glücklichen oder Gutgestellten hatten ihre Parzellen am Flussufer, verfügten je über einen Badesteg, an dem auch ihr Segel- oder Motorboot in den Wellen schwappte. Dies waren zudem die größten Grundstücke - bis zu tausend lange, schmale Quadratmeter. Vierzig davon hätte man dem Gesetz nach in diesem Wochenendhausgebiet bebauen dürfen, aber nur die wenigsten residierten in derart kleinen Häuschen: Hier hatte sich ein Wintergarten in eine Anbauküche verwandelt, dort wurde einer Laube der Gartenschuppen einverleibt, um ein kleines Bad einzufügen, aus einer Etage wurden zwei, jedenfalls dann, wenn der Besitzer der dahinter liegenden Parzelle sich davon nicht beeinträchtigt fühlte. Laut Satzung durfte er dann ein Veto einlegen, und gelegentlich half Bargeld, solch ein Einverständnis zu erleichtern.

An manchen Lauben baute man schon Jahrzehnte herum, sie bestanden aus den unterschiedlichsten Materialien, waren verwinkelt, und man musste fürchten, dass sie umstürzen würden, entfernte man auch nur eine Latte.

Jahrzehnte war keines der Wassergrundstücke auf den Markt gekommen, aber nicht alle Vereinsmitglieder, die so alt und klapprig geworden waren, dass sie ihre Gärten nicht mehr pflegen konnten, hatten Kinder, die ihre Parzellen eines Tages übernehmen würden. Heutzutage lebten ihre Nachkommen häufig in anderen Städten, hatten dort selbst Familien gegründet und wollten mit dem Verkaufserlös lieber ihre eigene Hypothek schneller abzahlen, als eine weit entfernte Parzelle in Schuss zu halten, in der sie als Kinder in den Birnbaum geklettert waren.

So war kürzlich ein besonders schönes Ufergrundstück über einen Makler verkauft worden. ¨Für dreihunderttausend Euro! ¨, raunte man sich zu, und fragte sich, wer so viel Geld für ein abrissreifes Wochenendhaus hinblättern konnte, das allerdings auf einem Traumgrundstück lag.

Die gebrechlich gewordenen Besitzer, die den Garten angelegt, dreißig Sommer hier verbracht hatten und mit der Hälfte der Mitglieder per Du waren, räumten tagelang Schnickschnack aus ihrer Laube in den Kofferraum ihres Wagens, mühsam, langsam, hinkend. Für den Transport benutzten sie eine Schubkarre wie alle hier, denn die meisten hatten vom Parkplatz aus weite Wege durch die vier schmalen Gänge, die Barsch-, Wels-, Plötzen- und Hechtweg hießen, und durch die kein Auto passte. Von einigen Nachbarn verabschiedeten sie sich, anderen winkten sie nicht einmal zu, nachdem sie ihre Schlüssel an die neuen Besitzer übergeben hatten.

¨Es war sowieso nicht mehr wie früher¨, knurrte der alte Mann, als er das Auto ein letztes Mal vom Parkplatz steuerte. Beinahe hätte er Carola angefahren, die vom Gassigang zurückkehrte und gerade das Tor durchschritt.

¨Guck, die alte Eule und ihr Fifi!¨ kicherte er, als diese empört gestikulierte und ihr Hündchen aufhob. Seine Frau auf dem Beifahrersitz antwortete nicht, sondern überlegte angestrengt, was sie auf diesem Parkplatz eigentlich gewollt hatten. Bei ihr würde man bald beginnende Demenz feststellen.

Jeder, der von dem Verkauf wusste, begann für sich zu rechnen, was wohl sein eigenes Ackergold wert war. Die meisten kamen auf ernüchternd niedrige Beträge: Dreihunderttausend konnte man für eine Parzelle im Innern des Vereinsgeländes nie erzielen. Dort waren sie teilweise keine hundert Quadratmeter groß, auf drei Seiten von ebenso engen Grundstückchen umstellt, und eine gewisse Privatsphäre ließ sich nur durch hohe Wände und Hecken erreichen.

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