Thomas Spyra - Es war nicht meine Schuld

Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Spyra - Es war nicht meine Schuld» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Es war nicht meine Schuld: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Es war nicht meine Schuld»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Autor erzählt, inspiriert durch die eigenen Vorfahren, eine einhundertachtzigjährige deutsche Geschichte.
Von der jüdischen Familie Schapira aus Speyer, zur späteren zum Katholizismus konvertierten Familie Scholty.
Das Auf und Ab über sieben Generationen -
Wege, Ziele, Hoffnungen.
Beginnend 1780 im Kaiserreich über den
1. Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem
Tausendjährigen Reich mit dem 2. Weltkrieg und der totalen Niederlage, bis zum sozialistischen Aufbau in der DDR und der Flucht in den Westen, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer.
Von Opfern, Tätern und Mitläufern

Es war nicht meine Schuld — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Es war nicht meine Schuld», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

«Nein, außer du findest einen älteren Maurermeister, der dich übernimmt. Alexander Schöner darf dies laut Zunft- ordnung nicht, er ist ein Jungmeister.»

Niedergeschlagen trottete Johann heimwärts. Die Kramerin und Tochter Maria saßen bedrückt mit verheulten Augen am Küchentisch. Franziska brachte einen stark nach Pfefferminzlikör duftenden Kräutertee.

«Setzt dich zu uns», forderte ihn die Meisterin auf, «es tut uns so leid für dich, aber wo die Liebe hinfällt ...»

Umständlich putzte sich Frau Kramer die Nase. «Maria hat auch einen anderen Mann in Aussicht, allerdings keinen Maurermeister.» Sie schniefte und trocknete sich die Tränen.

Die Tochter nahm ihre Mutter in den Arm.

«Wir ziehen weg von hier, Luise und Alexander wollen das Haus für sich alleine haben. Außerdem meint mein arroganter Herr Schwager, wir passen dann nicht mehr zu seiner Familie», Maria seufzte, «Mein Zukünftiger, Levi Rosenbaum ist ein guter Mann, er nimmt uns alle auf. Ihm gehören der elegante Modesalon und das Kaufhaus Rosenbaum, du weißt schon, vorne am Marktplatz in Oppeln. Er wohnt alleine mit seiner Mutter über dem Laden in dem großen Haus. Wir werden am nächsten Samstag heiraten.»

Johann sah sie erstaunt an.

«Glückwunsch!» Er hatte wieder mal überhaupt nichts mitbekommen.

«Du bist herzlich eingeladen, jedoch nur zu einer Ziviltrauung auf dem Standesamt.»

«Wieso das?», fragte Johann verwirrt nach.

«Na weil Levi Jude ist. Ich habe zwar vor Wochen heimlich den Glauben meines Zukünftigen angenommen und heiße jetzt Miriam, aber richtig heiraten dürfen wir trotzdem nicht – weder jüdisch noch katholisch», erklärte Maria bedauernd.

«Nochmals herzliche Gratulation! Das kommt alles sehr überraschend, hast du dir das reiflich überlegt? Ist schon ein drastischer Schritt vom Katholizismus zum Judentum.»

«Ja, ich bin mir sicher, was solls, wir glauben doch alle an den gleichen Gott. Aber so richtig jüdisch werde ich trotzdem nicht. Das kann man nur sein, wenn man da hineingeboren wurde.»

Johann nickte zustimmend.

«Alles fällt auseinander, was wird nun aus uns?», deprimiert schaute er fragend zu Franziska. Sie tätschelte seine Hand: «Das wird schon, du ziehst einstweilen als Kostgänger mit ins große Haus in Oppeln. Dann sehen wir uns wieder öfters.»

«Aber ich wollte, bevor wir heiraten, im nächsten Frühjahr meinen Meister ablegen, damit ich dir etwas bieten kann.»

«Du musst mir nichts bieten! Vergiss einstweilen die Meisterschaft. Du bist ein fleißiger Mann, wir werden schon zurechtkommen. Rede nochmal mit dem Obermeister, vielleicht sucht jemand einen Einheimischen Gesellen[Fußnote 21] als Vorarbeiter. Dann heiraten wir.»

Johann nickte: «Wenn du meinst. Etliches habe ich mir ja schon zusammengespart.»

«Na, siehst du, es gibt immer einen Ausweg!»

So zog Johann mit in das prachtvolle Bürgerhaus nach Oppeln. Aber immer wenn er am Samstagabend in die winzige Dachkammer heimkam, wurmte es ihn. Was für ein Luxus, die große Wohnung über dem Laden war mit allen erdenklichen Kostbarkeiten ausgestattet. An den hohen Wänden hingen Gemälde von vielen berühmten Meistern.

Miriam hatte ihm erzählt, dass Levis Vater einer der reichsten Geschäftsmänner in Oppeln gewesen sei und in ganz Europa Kunstwerke gesammelt habe.

Nach dem frühen Ableben des Vaters stieg Levi Jehoschua Rosenbaum, er hatte in Breslau an der Friedrich-Wilhelm -Universität Recht und Philosophie studiert, in das weitverzweigte, seit drei Gerationen in Familienbesitz befindliche Handelsimperium der Rosenbaums ein. Levi übernahm selbstredend neben der Geschäftsführung auch dessen Passion als Kunstmäzen, setzte die Tradition da fort, wo sein Vater aufgehört hatte, alles, was er anpackte, wurde buchstäblich zu Geld unter seinen Händen.

Levi wollte Johann auch für die Kunst begeistern, aber es gelang ihm nicht. Das war nicht dessen Welt. Lediglich Franziska, die ab und zu beim Servieren aushalf, zeigte Interesse dafür.

Johann hatte seine Mühe mit den Bildern, manchmal wusste er nicht, was es darstellte - für ihn eine nutzlose Geldverschwendung. Maria, jetzt Miriam, hatte schon in eine exzentrische Familie eingeheiratet.

Johanna Esther Rosenbaum, Levis Mutter, unterhielt einen der vornehmsten Salons in Oppeln. Alles, was Rang und Namen hatte, die Damen der Geschäftsleute, Beamten und Offiziere, verkehrten bei Madam Esther , wie sie hinter vorgehaltener Hand genannt wurde. Sie hatte schon zu Lebzeiten ihres Mannes Künstler eingeladen. Maler, Schriftsteller, selbst Sängerinnen aus der Oper in Breslau waren gerne bei ihr zu Gast. Ihr Sohn Abraham Levi setzte die Tradition des Vaters fort. Seine frisch angetraute Frau Miriam, eiferte ihrer Schwiegermutter nach, versuchte sich als große Dame und lud vor allem junge Künstlerinnen ein.

Franziska, elegant gekleidet im fliederfarbenen engen Seidenkleid mit Rüschen, überbrachte Johann einen schwarzen graugestreiften Anzug, eine Weste und ein weißes Stehkragenhemd: «Hier, das soll ich dir von Miriam geben, deine Sonntagskluft ist heute Abend unpassend. Zieh das hier an.» Sie waren beide zu einer Soirée bei Madam Esther eingeladen.

Johann quälte sich in die enge Bügelfaltenhose, brachte sie mit müh und not zu. Als Franziska ihm den Kragen mit der Fliege schloss, meinte er zu ersticken: «Wie soll ich so den Abend überstehen?»

«Still, halt die Luft an, du bist jetzt ein feiner Herr.» Sie kicherte und gab ihm einen Klaps auf den Po.

«Aber, aber, junge Frau.»

Gemeinsam schritten sie Arm in Arm die Treppe hinunter.

«Ein komisches Gefühl, so elegant aufzutreten. Ich komme mir total fehl am Platze vor», unkte Johann.

«Was und mit wem soll ich reden?» Er fühlte sich unwohl, am liebsten würde er umkehren und sich in sein Zimmer verkriechen.

«Du musst nichts sagen, verkünde vor allem nicht jedem deine ehrliche Meinung. Ansonsten bin ich auch noch da.» Sie zupfte ihm die Fliege gerade.

Die junge Frau Elisabeth Dorothea Spiro [Fußnote 22] , Tochter des Kantors der Breslauer Synagoge zum Weißen Storch , Abraham Baer Spiro, diskutierte gerne mit gleichaltrigen Leuten. Sie bemühte sich, Johann mit ins Gespräch einzubeziehen, aber vergeblich. Franziska blühte auf, beteiligte sich angeregt an den Unterhaltungen.

Elisabeth war im gleichen Alter wie sie, hatte sich einen Namen als Malerin erarbeitet, wurde als aufstrebender Stern am Kunsthimmel bezeichnet.

Obwohl Johann ihre Bilder, meist Bleistiftskizzen, gefielen, blieb er still, schaute aber interessiert zu, wie sie einige Gäste skizzierte. Auch ihren Bruder, ein begnadeter Künstler und in der Szene bekannt, lernte er kennen. Er hatte dessen Bilder, hauptsächlich Landschaften in Öl, schon in den Räumen der Familie Rosenbaum gesehen. Die Künstlergeschwister waren die einzigen, mit denen er zu guter Letzt ein paar Worte wechselte.

Einige der Speisen, die aufgetischt wurden, waren ihm unbekannt. Wie aß man diese und mit welchem Besteck? Er schielte zu seiner linken Tischnachbarin, einer jungen hübsche Malerin aus Cottbus, aber der erging es offensichtlich nicht besser als ihm.

Viele der aufstrebenden Menschen verkehrten in dem Salon von Madam Esther.

Ihre Schwiegertochter führte gemeinsam mit ihr vermehrt auch die nichtjüdische Gesellschaft ein. Manch einer war beleidigt, wenn er nicht eingeladen wurde.

Johann war froh, als der Abend zu Ende war, ihn zwickte und zwackte sein Abendanzug überall, trotzdem beneidete er die Künstler.

«Wenn ich so malen könnte, bräuchte ich nicht auf dem Bau schuften, verkehrte wie die feinen Pinkel in Salons und würde zwischendurch schnell im Atelier Farbkleckse auf eine Leinwand schmieren.» Aber leider hatte er dazu überhaupt kein Talent.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Es war nicht meine Schuld»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Es war nicht meine Schuld» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Es war nicht meine Schuld»

Обсуждение, отзывы о книге «Es war nicht meine Schuld» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x