Inka Benn - Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden

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Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden: краткое содержание, описание и аннотация

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Für den französischen Bildhauer Jacques François Joseph Saly wird die Suche nach der vollkommenen Ausdrucksform für die Reiterstatue des dänischen Königs Frederik V. zum Lebensinhalt. Anstatt sich an den künstlerischen Vorbildern des Genres zu orientieren, studiert Saly ausgiebig die Anatomie und das Verhalten der Pferde. Zunächst in Versailles, wo seine Künstlerkarriere mit der Büste von Madame de Pompadour im Auftrag des Königs begann, später in Kopenhagen. Saly gelingen faszinierende Skizzen von den dänischen Schulpferden, die ihm als Vorlage für den perfekten Entwurf dienen. Trotz politischer Intrigen und technischer Erschwernisse entsteht durch künstlerische Sorgfalt und handwerkliches Geschick innerhalb von zwanzig Jahren eine der schönsten Reiterstatuen der Welt: Das Amalienborg Denkmal.

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„Während der Arbeit müssen Künstler und Modell sich sehr konzentrieren. Sie wird merken, wie anstrengend der Vorgang ist. Da bieten die anschließenden Gespräche über Italien vielleicht wirklich Zerstreuung.“

Von der Vorfreude begeistert, offerierte sie ihm ihre Unterstützung bei der Einführung in die Spielregeln bei Hofe. So werde er Madame gefestigter gegenübertreten können. Außerdem werde sie die Sitzungen mit der echten Madame observieren und ihm beiseite stehen.

Bevor sie sich trennten, mahnte Saly:

„Es wäre von Vorteil, wenn ihr euch von einer vertrauten weiblichen Person zum Atelier geleiten ließet. Nur dann können wir offiziell und ohne Aufsehen in Ruhe arbeiten.“

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* * *

Sie hatten sich für den nächsten Morgen verabredet. Da Saly nicht genau wusste, wann man mit dem offiziellen Beginn seiner Arbeit rechnete, hoffte er, dass die Pompadour auf ein Zeichen von ihm wartete. Wenigstens das musste sich bestimmen lassen! Um Peinlichkeiten zu entgehen, sollte Adoree, der Marquise mitteilen, dass der Monsieur Bildhauer Saly ihr den Zeitpunkt der ersten Sitzung bald mitteilen werde. Und dass es noch einiger wichtiger Vorbereitungen bedarf, unter anderem der Arbeit mit einem Modell, wozu Adoree selbst auserkoren worden sei.

Adoree erschien pünktlich. Ihre Begleiterin, die Jungfer Lisette, erhaschte nur einen kurzen Einblick in die Räumlichkeiten, weil Jean sie sofort zum Hinterausgang im dritten Salon brachte. Wenn man ein wenig acht gab, konnte man hier jederzeit ungesehen ein- und ausgehen. Trotzdem würde es aussehen, als sei sie die ganze Zeit mit der ihr Anvertrauten im Atelier gewesen.

Adoree brannte darauf, Saly das Gewand zu zeigen, das sie bis jetzt verborgen unter ihrer Robe getragen hatte. Es ähnelte einer antiken Tunika. Der luftige Stoff war an den Schultern gerafft, ließ das Dekolté frei, umspielte die Brust und wurde an den Hüften von einem verzierten Gürtel gehalten. In tausend Falten floss der Stoff bis auf den Boden. Die Frisur der jungen Frau bildete dazu einen strikten Gegensatz: ihre dunklen, offenbar sehr langen Haare waren zu einem strengen Kranz um das Haupt geflochten, nur an den Seiten ringelten sich luftige Strähnchen um die zarten Wangenknochen. Saly war begeistert:

„Wunderbar passend. Eine wahre römische Göttin!“

„Ich konnte das Gewand vom Theater leihen. Es gibt Beziehungen zu einer der Sängerinnen. Sie schuldet mir noch einen Gefallen.“

Jean stand im Hintergrund und starrte Adoree an. Das Mädchen konnte seine Blicke spüren, als sie zum Spiegel ging, um ihre Frisur zu überprüfen. Beiläufig sprach sie ihn an:

„Geleitest du mich zum Podest? Du sollst mir die richtige Körperhaltung zeigen.“

Der junge Mann hastete errötend auf den Holzklotz zu. Auf keinen Fall durfte er sie berühren, das hätte in ihm nachhaltige Reaktionen ausgelöst. Deshalb setzte er sich selber auf den Stuhl und nahm die Position ein, für die der Meister sich gestern entschieden hatte. Die Beine leicht verwinkelt, so dass man nichts von der Bescherung sah. Saly bemerkte nichts von der schwülstigen Stimmung. Er war ganz in seinem Element und verglich konzentriert die Skizzen mit der aktuellen Körperhaltung des Jungen. Mehrmals korrigierte die Drehung seines Oberkörpers und die Haltung des Kopfes. Dazu lief er unermüdlich zwischen Paravant und Modell hin und her. Nach einiger Zeit ging er zufrieden auf Adoree zu und erklärte ihr: „So, Mademoiselle, jetzt ist es soweit. Jetzt seid ihr an der Reihe! Prägen sie sich die Haltung meines Gehilfen ein. Und jetzt nehmen sie bitte in gleicher Stellung Platz. Jean, steh auf und hilf der Dame hoch. Vorsicht, das Kleid!“

Jean errötete nochmals. Unsicher bot er der Dame seine Hand und half ihr die Stufe hinauf. Adoree raffte den Stoff und Jean konnte seinen Blick wieder nicht abwenden. Man sah ihre zierlichen Knöchel. Als der der Meister das Regiment übernahm, zog er sich erleichtert zurück.

Saly bat Adoree, seiner Hand nachgiebig zu folgen: „Ich möchte die Kontur eures Körpers formen. Sie fühle sich bitte nicht von meiner Hand belästigt. Nur als Künstler stehe ich ihr gegenüber, als nichts sonst!“ Daraufhin zeigte er ihr eine der Skizzen, nach der sie die Drehung und Neigung des Kopfes richten sollte. Er überprüfte die Position von seinem Arbeitsplatz aus und legte anschließend den Winkel der Schultern zum Körper fest. Dergestalt setzte er sie zurecht. Dieses Vorgehen dauerte eine ganze Weile, ohne dass Adoree sich von selber bewegte. Sie ließ sich formen wie Wachs. Saly war entflammt. Berauscht begann er das Zeichnen. Grazil ragender Nacken, zart sich erhebendes Schlüsselbein, sanfte Wölbung der Brust. Ihr Gesicht, eine edle Kontur. Der Künstler vergaß sich auf Dauer. Und schied aus der Welt.

Unendlich viel Zeit war vergangen, als es dezent im Abseits hüstelte. Mehrmals. Dann etwas lauter. Jean versuchte, den Meister zu erreichen. Das war normalerweise verboten. Jetzt befand man sich jedoch in einer Notlage. Aus Adoree war alle Farbe gewichen und ihr Busen hob und senkte sich unregelmäßig. Jean befürchtete, sie falle in Ohnmacht. Er kannte diesen Zustand beim Sitzen, das Blut wich zunächst aus den Gliedern und verließ dann das Gehirn. Das war der Augenblick nach dem Kribbeln. Seine Lautäußerungen hatten keinen Erfolg gehabt, der Meister nahm nichts wahr. Hilfe suchend richteten sich Adorees Augen auf Jean. In seiner Verzweiflung griff er irgendeinen schweren Gegenstand und ließ diesen polternd zu Boden donnern. Adoree sackte zusammen und der Meister schrak aus seiner Trance und sah gerade noch, wie das Mädchen in sich zusammen sackte.

„Schnell, ein Glas Wasser, frische Luft, einen Fächer! Mein Liebes Kind“, er eilte zu ihr, „verzeihen sie mir! Bitte! Wie kann ich das nur wieder gut machen?“

Jean brachte Wasser. Saly hielt dem Mädchen den Kopf und führte das Glas an ihre Lippen. „Mademoiselle, müssen trinken...“

Jean fächerte dem Körper Luft zu, der leichte Stoff bewegte sich im Hauch. Er riet Saly, die Mademoiselle solle versuchen, Arme und Beine zu bewegen. Und das auch, wenn diese sich taub anfühlen würden. Sie solle ihre Glieder einfach bewegen, mit den Fingern beginnen. Saly leitete den Ratschlag weiter:

„Adoree, hören, sie, bewegen sie ihre Finger, ihre Hände, Arme und Beine. Warten, sie ich helfe ihnen sich aufzurichten! Jean – geh und suche die Dame, die unsere Mademoisselle hierher begleitet hat. Wir brauchen ihre Hilfe. Sie soll sich beeilen!“

Adoree zuckte ein wenig in den Armen Salys und schlug die Augen auf:

„Ist es fertig geworden?“

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* * *

Mademoiselle Lisette hatte dabei geholfen, Adoree zum Canapé zu tragen. Dann schickte sie die beiden Männer hinaus und begann, die abgestorbenen Glieder ihrer Freundin zu massieren. Auf Adorees schöner Stirn lag ein feuchtes Tuch, ihre Waden waren gewickelt. Langsam kehrte Leben in den Körper zurück. „Wie rücksichtslos von diesem Mann. Hat der denn gar keine Augen im Kopf? Glotzt ohne deinen Zustand zu sehen. Dieses Martyrium machst du nicht noch einmal mit!“

Adoree fühlte sich erschöpft. Ihr tat jeder Muskel weh. Dessen ungeachtet konnte sie dem Künstler nicht böse sein. Sie fragte sich nach dem Grund ihrer inneren Heiterkeit. Die in Aussicht gestellten Italienberichte waren es sicherlich nicht. Auch nicht der Besitz einer Skizze. Beide Dinge waren zu profan, als dass sie ihrem Herzen entspringen konnten. War es vielleicht Verliebtsein?

Nein, der Künstler schien ihr als Mann unattraktiv, alterslos und auf eine gewisse Art einfältig. Sie kam zu einem anderen Ergebnis. Es handelte sich zweifelsohne um ihr Bedürfnis nach einem väterlichen Freund. Ihre Sehnsucht nach jemandem, der sie durchleuchtete, ohne sie zu begehren. Von Saly fühlte sie sich in ihrem Wesen verstanden, als Frau geschützt und gleichzeitig als Gottes Werk bewundert. Das hatte sie durch seinen Schöpfergeist gespürt, in der unbändigen Schaffenskraft, mit deren Sicherheit er das Universum auszufüllen vermochte. Von einer Aufgehobenheit wie dieser hatte sie geträumt. Ja, so musste es sein, einen richtigen Vater zu haben.

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