Inka Benn - Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden

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Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden: краткое содержание, описание и аннотация

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Für den französischen Bildhauer Jacques François Joseph Saly wird die Suche nach der vollkommenen Ausdrucksform für die Reiterstatue des dänischen Königs Frederik V. zum Lebensinhalt. Anstatt sich an den künstlerischen Vorbildern des Genres zu orientieren, studiert Saly ausgiebig die Anatomie und das Verhalten der Pferde. Zunächst in Versailles, wo seine Künstlerkarriere mit der Büste von Madame de Pompadour im Auftrag des Königs begann, später in Kopenhagen. Saly gelingen faszinierende Skizzen von den dänischen Schulpferden, die ihm als Vorlage für den perfekten Entwurf dienen. Trotz politischer Intrigen und technischer Erschwernisse entsteht durch künstlerische Sorgfalt und handwerkliches Geschick innerhalb von zwanzig Jahren eine der schönsten Reiterstatuen der Welt: Das Amalienborg Denkmal.

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Saly legte die Perücke zur Seite, erhob sich und durchmaß das Atelier. Es war ein schöner Morgen, mit einem sanften, hellgelben Licht, das durch die großen Fenster floss. Ideal, um sich einen Standpunkt auszusuchen. Er selber sollte das Licht halbwegs im Rücken haben. Das Modell hingegen müsste davon seitlich frontal beschienen werden. Die Lichteinfälle zu den verschiedenen Tageszeiten waren mit zu bedenken. Könnte er ihr zumuten, sich vor dem Mittag hier einzufinden? Die Leuchtkraft wäre dann am besten. Er stellte fest, dass er sich wenig mit dem Tagesablauf einer solchen Dame auskannte und nicht wusste, ob diese lange schlief oder etwas wichtiges am Morgen zu tun hatte. Trotz dieser Unwägbarkeit musste man sich für beide Standpunkte, den des Modells und den eigenen, entscheiden.

Das Podest maß, wenn es fertig aufgebaut dastand, ungefähr zwei Ellen im Quadrat. Darauf wurde dann mittig ein Sessel, Stuhl oder Chaiselongue postiert, auf dem das Modell Platz zu nehmen hatte. Dort sollte es, in gewisser Pose drapiert, möglichst lange unbeweglich verharren. So normalerweise das Vorgehen. Würde man es in diesem Falle revidieren? Saly wollte sich innerlich gegen unliebsame Änderungen wappnen und durchsetzen, dass man sich diesbezüglich nach ihm richtete. Selbstverständlich könnte er versuchen zu argumentieren und derlei ausgeklügelte Sätzen wie „die Kunst richtet sich nach dem Licht“ oder „das Künstlerauge muss die Silhouette umspielen dürfen“ einwerfen. Da es ihm aber an Wortkunst mangelte, hielt er es für vorteilhafter, wenn es gar nicht zum Schlagabtausch käme. Schon vor dem Betreten des Ateliers musste unumstößlich feststehen, wer wo seinen Platz hatte. Die Inszenierung sollte schon vor dem Auftritt perfekt sein. Diese Theatermetapher saß im Bildhauer fest. Wenn er eine Schauspielerin fände, eine Art Double sozusagen, das er zu Madames Anschauung bereits vor der eigentlichen Sitzung dort drapieren könnte, damit dann dieses Bildgefüge in der Madame und in den Köpfen ihrer Begleiter gewann... man würde keinen anderen Eindruck mehr haben wollen, weil man sich in den ersten verguckt hatte. Solche Dinge, resümierte Saly, waren wissenschaftlich belegt und passten durchaus zu seinen eigenen Erfahrungen.

So entschied er sich, zunächst den Paravant mittig auf die Diagonale zwischen rechter Fensterecke und linker Tür zu stellen. Wenn man nun den Raum betrat, sah man zunächst in einiger Entfernung die aufgebaute Wand. Erst im zweiten Anlauf würde der Blick das Modell finden. Möglicherweise entscheidende Sekunden. Das Podest wollten der Bildhauer auf verlängerter Achse, ungefähr zwei Ellen vom Arbeitsplatz des Künstlers entfernt, platziert haben. Dazu trug er mit seinem Gehilfen zwei große Reisekisten an die besagte Stelle. Wenn man deren Deckel aufklappte und die Zwischenräume mit zwei Holzplatten, welche normalerweise als Abtrennung der Fächer dienten, verstärkte, ergab sich eine ebene Plattform. Diese war ungefähr eine viertel Elle hoch. Saly wanderte um das Podest herum und kontrollierte die Stabilität. Danach begab er sich hinter den Paravant. Jetzt mussten er den besten Blickwinkel herausfinden. Einen, der ihn nicht zu Verrenkungen nötigte. Jean brachte ihm sein Arbeitspult. Es war in Höhe und Neigung verstellbar so dass man darauf zeichnen oder Werkzeug auf der Fläche ablegen konnte. Saly bat Jean, sich mit einem Stuhl auf das Podest zu setzen. Der Bildhauer rückte sich den Tisch auf Armeslänge zurecht. Jedes Mal, wenn er eine neue Position ausprobierte, fragte er Jean, ob man ihn hinter der Wand sehen könne. Ständig wurde alles neu justiert. Nach geraumer Zeit hatten sie endlich die passende Position ermittelt. Der Paravant musste zur Wand hin etwas verschoben stehen und dem Podest entgegen ein wenig geöffnet sein. Lichteinfall und Blickwinkel waren nun perfekt. Saly konnte nun direkt am Modell weiter arbeiten. Um dessen grobe Positur zu ermitteln, reichte zunächst die jungenhafte Figur Jeans. An ihr konnte Saly die Drehung und Neigung des Kopfes einstellen und den Winkel der Schultern zum Körper festlegen. Was er nicht konnte, war die Länge des Nackens bemessen oder den Ansatz der Brust einschätzen. Dazu war ein weibliches Modell notwendig. Saly machte einige Skizzen, die sich auf die Achsen und Winkel der Figur bezogen. Dazu setze er den Jungen immer wieder anders hin, bis er eine endgültige Stellung gefunden hatte. Nun konnte die Feinjustierung des Kopfes vorgenommen werden. Eine langwierige und anstrengende Sache, obwohl Jean ein erfahrenes Modell war. Zur Wahl standen schließlich drei Positionen, die dem Meister gefielen. Diese hielt er in exakten Zeichnungen fest. Aber erst bei der Nachstellung mit einer Dame würde er sich für die optimale Positur entscheiden. Erschöpft beschloss Saly, die Arbeit für heute zu beenden. Es war bereits später Nachmittag geworden und beide hatten noch nichts gegessen. An solche Kleinigkeiten hatte Saly bisher noch gar nicht gedacht. Wie würde man in einem Schloss essen? Vielleicht musste man außerhalb ein Wirtshaus suchen und dort speisen. Nach der Stadt Versailles war es ja nicht so weit und ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft würde ihnen gut tun. Zurück könnte man sich einen Mietwagen nehmen und sich den Fußweg sparen. Saly wies den Jungen an, ihm Ausgehkleider heraus zu legen.

Saly war ein wenig mulmig zu mute, aber Jean leitete ihn geschickt durch das Labyrinth der Flügel und Säle, so dass sie bald den Marmorhof erreichten. Von hier aus führten weitere Höfe zu den Ställen und zum Wirtschaftsgebäude. Erst dort begannen die Chausseen nach Versailles. Je näher man dem äußeren Rand des Schlosses kam, desto mehr Menschen, Wagen und Vieh stauten sich innen und außen an der Einfriedung. Aus dem Wirtschaftsgebäude eilten Menschen dem Schlosshof entgegen, von der Allee her näherte sich reger Verkehr und an den Ställen standen die Kaleschen Schlange. Jean strebte zum Wirtschaftsflügel, da er dort ein Nebentor vermutete, durch das sie aus dem Corps gelangen konnten. Und richtig. Aber auch dieser Durchlass war gut besucht. Es hatte sich eine Schlange gebildet, in der sie nun zusammen mit Mägden, Handwerkern und Händlern zu warten hatten. Man ließ nur einzelnes Volk hindurch und machte beim Ausführen der Waren Stichproben. Es war eng uns stickig. Mit einem Mal drängelte Jean sich vor, weil er einen der Handwerker entdeckt hatte, der am Tag zuvor beim Umbau dabei gewesen war. Saly selber konnte beide zwar miteinander sprechen sehen aber nichts verstehen, da es um ihn herum rumorte und drängelte. Er fühlte sich fehl am Platze und beinahe bedroht. Sicherlich war es nicht richtig, dass ein Mann seines Standes sich hier im Gedränge des Volkes aufzuhalten pflegte. Und da man am Ausgang die Leute kontrollierte, ging es sicherlich um Diebstähle jeglicher Art, von denen das Schloss wahrscheinlich täglich tausende Male heimgesucht wurde. Er griff nach seinem Geldbeutel, umfasste diesen fester und versuchte, Jean, der sich weit vor ihm im Gedränge befand, auf sich aufmerksam zu machen. Lieber wollte er unverzüglich zurück und hungern. Aber Jean drehte sich nicht um. Erst, als der Bekannte und er beinahe das Tor erreicht hatten winkte er, rief seinem Herrn etwas zu und schob sich gegen den Strom. Indes hatte Saly es geschafft, dem Gedränge seitlich zu entweichen. Immer noch angespannt wartete er abseits. Endlich erreichte ihn der Junge. Anstatt sich anzuhören, was dieser soeben erfahren hatte, blaffte Saly ihn an, ob er nicht bemerkt habe, dass sein Herr ihm nicht hatte folgen können. Jean wich nach hinten aus und entschuldigte sich verdattert. Am liebsten hätte er jetzt geschwiegen und den Meister ohne Mahlzeit zu Bett gehen lassen. So ungerecht fühlte er sich behandelt. Dabei hatte er doch nur mit dem Handwerker gesprochen. Und dieser hatte ihm erklärt, dass man den Corps von Versailles gar nicht verlassen müsse, um etwas zu essen. Es gäbe offene Tafeln für die Verkostung der wichtigen Hofbeamten und für diejenigen, die im Schloss wohnten, aber nicht an die Tafel des Königs gehörten. Man müsse sich nur zum Südflügel begeben, dort gäbe es gleich mehrere Speisemöglichkeiten für solche hohen Herren wie den Monsieur Bildhauer. Als der Junge endlich von dem berichtete, was er erfahren hatte, war Saly so erleichtert dass er, während er dem Jungen zurück zum Hauptschloss folgte, zugab, er habe ein wenig Angst in der Menge bekommen und sei deswegen so schroff gewesen. Jean ging nicht weiter auf die Entschuldigung ein und teilte seinem Herrn stattdessen mit, er könne ihn nur ein Stück weit begleiten. Er hatte nämlich auch zu hören bekommen, dass die Bediensteten der höheren Herren an den Hoftafeln allenfalls servieren aber nicht speisen durften. Leute wie er waren nur in den Wirtschaftsküchen willkommen. Saly wollte seine Launenhaftigkeit immer noch wieder gut machen und zückte sein Portemonaie. Er steckte dem Jungen ein paar Sous zu, obwohl dieser beteuerte, dass die Verpflegung dort ohne Entgeld sei. Am inneren Hof trennten sich dann beider Wege.

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