Inka Benn - Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden

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Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden: краткое содержание, описание и аннотация

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Für den französischen Bildhauer Jacques François Joseph Saly wird die Suche nach der vollkommenen Ausdrucksform für die Reiterstatue des dänischen Königs Frederik V. zum Lebensinhalt. Anstatt sich an den künstlerischen Vorbildern des Genres zu orientieren, studiert Saly ausgiebig die Anatomie und das Verhalten der Pferde. Zunächst in Versailles, wo seine Künstlerkarriere mit der Büste von Madame de Pompadour im Auftrag des Königs begann, später in Kopenhagen. Saly gelingen faszinierende Skizzen von den dänischen Schulpferden, die ihm als Vorlage für den perfekten Entwurf dienen. Trotz politischer Intrigen und technischer Erschwernisse entsteht durch künstlerische Sorgfalt und handwerkliches Geschick innerhalb von zwanzig Jahren eine der schönsten Reiterstatuen der Welt: Das Amalienborg Denkmal.

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Sofort kam seine Madame gelaufen und flog ihm an den Hals. Die Arbeiter, die offensichtlich mehr Angst vor dem Misslingen gehabt hatten als er, liefen herbei und küssten dem Meister die Hände. Von den Offiziellen wurde er umgarnt und der Minister gratulierte.

Das überflüssige Metall war immer noch dabei, in das Bassin zu fließen. Einige befürchteten, der Graben könnte zu voll werden, überlaufen und die Bronze würde sich dann über ihre Füße ergießen. Diese Angst war allerdings unbegründet, da der Graben viel zu tief war und all die Gerüste und Röhren zusätzliche Barrieren bildeten.

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* * *

Am 15. März hatte man begonnen, die Statue des Königs mit seinem Pferd aus der Verschalung zu nehmen. Die Eisenmanschetten, Steine und Rohre wurden entfernt und der Lehm abschlagen. An den meisten Stellen sah die Bronze schön glatt aus, andere Partien hingegen waren sehr uneben und dünn. Dieses könne aber, wie Gor versicherte, durch Feinschliff und Polieren leicht beseitigt werden. Das fehlende Stück am Arm sei intakt und werde einfach angesetzt und er beteuerte, es sei selten, dass der Guss einer so großen einteiligen Statue, derartig vollkommen gelänge wie dieser.

Saly jedoch war wenig zufrieden mit dem Resultat, denn insbesondere am Kopf des Pferdes und des Reiters gab es Fehler, die viel Arbeit bei der Ziselierung nach sich ziehen würden.

Diese Klagen bekam Gor zu hören, und da er einen heftigen Charakter besaß, verprügelte er Saly am 4. Juli 1768 auf öffentlicher Straße. Das war ein Skandal und man schrieb:

Es trug sich nämlich zu, dass Monsieur Gor seinen Landsmann Monsieur Saly, öffentlich wegen dessen Verleumdungen, er habe die Statue schlecht gegossen und man benötige nun sehr viel Zeit, um die Fehler wieder zu korrigieren, diesen wie einen Matrosen mit einem Tampen öffentlich prügelte. Der französische Bildhauer hatte sich daraufhin mit seinem Gehstock gewehrt. Die Herrn Juristen tolerierten es zwar nicht, dass Herr Gor sich als Richter in eigener Sache aufgespielt habe, gaben Monsieur Saly jedoch eine gewisse Mitschuld. Nach der gerichtlichen Einigung gewann Herr Gor der Begebenheit etwas Lustiges ab: Bei ihm, Salys ergebenem Diener, der ja bei seinem Herrn Künstler für alles gerade zu stehen habe, hätte es lediglich dazu gereicht, wie ein Hund mit einem Stock geprügelt zu werden, anstatt ehrenvoll wie ein Seemann mit einem Tampen.

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Frei übersetzt nach: J.- F.-J. Saly i den Københavnske Presse 1754-1768 (Uddrag af Berlingske Tidende og Adressavisen/ Emma Salling i Københavns Bymuseum 1976)

Teil Eins

1

Die Gemächer der Madame waren belebt. Sie waren sozusagen voll und überlaut. Mätressen auf Chaiselongues, schnatternde Comtessen auf Sesselchen und Speisende Damen an Tischchen. Mittendrin eine hochgewachsene Frau ohne Perücke, hochtoupiert und unauffällig schön. Beschwingt bewegt glitt sie durch den Raum, mit Leichtigkeit und Elegance strebte sie mal dieser oder jener Szenerie zu, erhaschte hier und da ein Praliné oder eine Traube. Überall kicherndes Lachen, verschlucktes Hicksen oder unverhohlenes Gequieke. Langeweile im Überfluss, vom Neuesten zum Tratsch. Immer wieder, solange sie es wollte. Sie war die Herrscherin. Sie war Madame Pompadour.

Ein gelangweiltes Hündchen sprang vom Sofa, zuckelte zu seiner beschäftigten Herrin, welche sich gerade in einem verschwörerischen Gespräch befand und sah schwanzwedelnd zu ihr auf. Als diese das Tierchen nicht bemerken wollte, hüpfte es an ihren Röcken hoch, reckte sich auf krummen Hinterbeinchen an den Stoffbergen empor und leckte mit behendem Zünglein die edle Seide. Eine zuhörende Dame tat sichtlich irritiert, ließ ihren Blick an der Comtesse herunter gleiten und nahm das Hündchen ins Visier. Die Comtesse reagierte hysterisch. Schreiend sprang sie auf, raffte ihre Stoffe und beförderte das arme Tier mit einem behänden Fußtritt in die nächste Ecke. Dort blieb es, nach verklungenem Klagelaut, bewegungslos liegen. Augenblickliche Stille. Alle Augen auf Madame. Nicht auf das Hündchen, nicht auf die, die getreten hatte. Madame hatte inne gehalten, stand sozusagen in Bewegung eingefroren der Szenerie gegenüber. Starre Erwartung machte sich breit. Hektisches Kauen und Schlucken hinter vorgehaltener Hand. Hochrotes Hüsteln abseits. Madame senkte den Blick auf das Tier, das sich nicht mehr bewegte. Ließ diesen leidend auf ihm ruhen und wandte sich der Verursacherin zu. Immer noch sagte sie nichts. Nur durchbohrte sie die zitternde Frau, wies mit sparsam gefühlvoller Neigung des Hauptes auf das Hündchen in der Ecke. Die Comtesse sah sich um, als suche sie Hilfe bei den Zuschauern. Diese senkten schamlos ihre Blicke. Langsam drehte sie sich um, wandte sie sich ihrem Unglück entgegen, bewegte sich in Trance darauf zu. Gnadenlos verfolgt von der in sich ruhenden und in ihrer Stellung verharrenden Madame. Die Comtesse vibrierte nun nicht mehr, hatte ihr Schicksal angenommen und beugte sich zum Hündchen hinab. Das Zögern ihrer ängstlichen Hand blieb Madame nicht verborgen. Nachdem die Frau sich überwunden hatte, das leblose Geschöpf zu berühren, sprach die Pompadour sie an: „Und?“ Das Hündchen lag nun auf den Armen der Mörderin, wurde von dieser herangetragen, vorgewiesen und als Opfer dargebracht. Nachdem Madame mit gefühlvollem Finger das seidige Fell gestreichelt hatte, wies derselbe der Comtesse den Ausgang. „Alle könnt ihr gehen!“ Die Anwesenden erhoben sich sofort. Raschelnd defilierten sie vor Madame in Verbeugung und verließen den Ort.

In völliger Stille blieb sie zurück. Nachdenklich und bekümmert fühlte sie sich schuldig und weich. Wie hatte es soweit kommen können? Wurde sie unachtsam? Aber eher das Gegenteil fühlte sie, eine Art von gesteigerter Sensibilität, von innerer Offenheit für alles am Rande. Ihr bisheriges Streben hatte nur dem Wichtigen gegolten, all das Unnütze war aussortiert oder gar nicht bemerkt worden. Ihr Gespür hatte sich gänzlich auf diese Fähigkeit hin ausgerichtet – Trennen von Wichtigem und Unwichtigem. Dadurch hatte sie sich ihre Macht aufgebaut und gesichert. In den Adelszirkel einzutreten, eine Stellung zu erobern, ihn zu erobern, das waren ihre Ziele gewesen. Jetzt, auf dem Zenit ihrer Macht, in der Blüte ihrer Jahre, im Glanze vollkommener Schönheit, fühlte sich das Erreichte leer und falsch an. Alles wirkte sinn- und belanglos. Ist es Schwäche? Ihr Körper hatte gelitten und wohl ihre Seele auch. Die große Sünde kam zum Vorschein und alle bisherigen gingen darin auf. Je mehr Sünde, desto verletzlicher die Seele. Ein Preis, den sie zu zahlen hatte, im Nachhinein, das wusste sie jetzt. Und das war gefährlich. Sie durfte kein Gewissen haben. Etwas, das sie keinesfalls gebrauchen konnte. Denn die Macht lag in der Überzeugung vom eigenen Handeln. Offensichtliche Unberechenbarkeit sicherte sie ab, Willkür hatte ihr den Weg gebahnt. Dazu benötigte man kein Inneres. Man legte sich dem König ins Bett und begann mit dem Liebkosen und Züchtigen, mit dem Küssen und Beißen. Man erzeugte bewundertes Einerlei und erschuf Abhängigkeit. Er war abhängig von ihr gewesen, hatte sie vergöttert. In ihrem gemeinsamen Reich hatte es niemals Sünde gegeben, denn sie selber waren das Maß des Göttlichen. Und diejenigen, die einen Funken davon erhaschen wollten, hatten sich zu einzupassen in ihr Ganzes, reibungs- und lückenlos, von oben nach unten und von unten nach oben. Sie war die Herrscherin. Noch hörte man auf Madame Pompadour, auch, wenn man sie nicht verstand.

Ludwig der XV. hatte sich am Ende ein Bildnis von ihr gewünscht. Dazu hatte er einige Künstler bestellt. Ein Abbild ihrer besten Jahre. Wozu, das hatte sie damals noch nicht geahnt.

Saly hatte den Kopf seines Mädchens mitgebracht, den er feierlich vor dem König und der Mätresse enthüllte. Ihr war die wunderbare Kindesbüste bereits bekannt und der König konnte gar nicht davon lassen. Darum bekam Saly den Auftrag zugesprochen. Er bedankte sich sehr umständlich, was im allgemeinen Trubel unter ging. Dennoch erinnerte sich Madame Pompadour, dass sie gedacht hatte, wie es sein konnte, dass ein solch unsicherer und unscheinbarer Mann dieses Kunstwerk hatte schaffen können. Deswegen hatte sie insgeheim befürchtet, dass dieser zweitklassige Bildhauer gar nicht der richtige für den Auftrag sei. In ihrer jetzigen Lebensphase hätte es ihr außerordentlich widerstrebt, wertvolle Stunden beim Sitzen für etwas Wertloses wie eine misslungene Büste zu vergeuden. Denn Stunde um Stunde würde sie diesem Minable gegenüber sitzen müssen. Verstellt, unbeweglich, ausgeliefert. Für einen ungewissen Ausgang.

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