Beate Morgenstern - Villa am Griebnitzsee

Здесь есть возможность читать онлайн «Beate Morgenstern - Villa am Griebnitzsee» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Villa am Griebnitzsee: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Villa am Griebnitzsee»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als der «Zivi» Georg bei Susanne Burkard auftaucht, ein Geiger, der im nächsten Jahr an der Weimarer Musikhochschule studieren wird, steigen in der, inzwischen 54-Jährigen Bilder auf, wie sie einst jung war und für die Kunst brannte. Vom sächsischen Euba unternahm sie Fahrten in die Westberliner Kinos, lernte den Produzenten Atze Brauner kennen und wurde endlich 1959 an der damals noch jungen, heute legendären Babelsberger Filmhochschule aufgenommen. Dozenten wie Studenten waren in Villen bekannter Ufa-Schauspieler und Industrieller untergebracht, Die Villa am Griebnitzsee, in der 1945 Stalin während des Viermächtetreffens gewohnt hatte, ein Zentrum der Hochschule. Trotz aller Zwiespältigkeit erlebte Susanne in Babelsberg vier wundervolle Jahre. Die «Ankunft» im Alltag der Ernüchterung, ließ nicht auf sich warten, Susanne erzählt dem jungen Mann, zunehmend auch sich selbst. Beim Abschied Georgs am Ende seines Zivildienstjahres ist Susanne, als sei sie selbst noch einmal auf dem Weg.

Villa am Griebnitzsee — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Villa am Griebnitzsee», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein pazifistischer Film, sagte Susanne. Selbst vor der Darstellung einer Vergewaltigung schreckte man nicht zurück. In Bildern, Symbolen: Stiefelschritte, die auf Glasscherben gehen. Wenn man die Sprache des Stummfilms kennt, ganz eindeutig. An unserer Schule hat man's jedoch geleugnet.

An Ihrer Schule?, fragte Georg.

An der Filmhochschule. Nach dem Vorbild der WGIK geschaffen, der berühmten Hochschule in Moskau.

In Babelsberg, ich weiß, sagte Georg.

Er weiß, wie schön. Natürlich weiß er, dachte Susanne, versuchte mit einer Gegenfrage von dem Gesprächsthema abzukommen, das ihr immer das liebste von allen war. Und darf man fragen, was Sie nach dem Jahr als Zivi vorhaben?

Ich werde Geiger, sagte Georg schlicht.

Geiger? Violinist?

Ich habe eine Zusage von der Weimarer Hochschule.

Also darum die Frage nach meinem E-Piano!

Vielleicht werde ich auch Tonmeister, schwächte Georg ab.

Kunst oder Kommerz! Susanne riss ihren Mund weit zu einem Lachen auf, was sie sich leisten konnte. Obwohl Mitte 50, hatte sie ihr vollständiges Gebiss, starke regelmäßige Zähne. Auch ihr braun-schwarzes Haar zeigte kaum Graufäden. Wie zum Hohn hatte ihr die Natur äußerlich ewige Jugend gegeben. Von kräftiger Gestalt, sah sie immer blühend aus, wie das bei Hochdruck-Kranken überwiegend der Fall ist.

Das erste Gespräch mit Georg war geführt. Susanne hätte sich auf jeden jungen Mann eingerichtet. Doch bei Georg handelte es sich wohl um einen Glücksfall. Musiker war er!

Die Zivildienstleistenden hatten leichte Arbeit bei ihr. Sie holten ein, trugen Mülleimer hinunter, kehrten und wischten die Treppe, blieb Zeit genug, unterhielt sie sich mit den Jungen. Vor allem brauchte sie jemanden, mit dem sie reden konnte.

Susanne verabschiedete Georg für diesen Tag.

Die Familie von Boris am Frühstückstisch. Ein leerer Stuhl "Unglaublich!" - "Er arbeitet so viel", entschuldigt die Großmutter. "Diese Arbeit wird mit einer Hochzeit enden", spottet die Schwester. ... Man hört eine Meldung im Radio: "Hier sind alle Sender der Sowjetunion und Radio Moskau. Achtung." Blick auf den schlafenden Boris. Der Bruder Mark kommt herein. "Boris, es ist Krieg." - "Lasst mich schlafen."

Jeden Dienstag, jeden Donnerstag erschien Georg. Einmal war er länger krank. Ein anderer kam. Susanne wartete, dass Georg wieder gesund würde. Anfangs brachte er bei jedem Besuch etwas mit. Als Erstes eine Schallplatte, die Aufnahme von einem Konzert des ehemaligen Musikschulorchesters der DDR, nunmehr von Gesamtdeutschland, zur Einweihung des neuen Parlamentsgebäudes in Bonn im November 92. Georg hatte im Orchester mitgespielt.

Georg erzählte von der Musik, die er mit einer Band machte, Geige, Mandoline, Banjo, Bass, E-Gitarre. An den Wochenenden zogen die jungen Männer über die Dörfer. Dann brachte er eine Tonbandkassette seiner Musik mit. Das ist Blue Grass, sagte er.

Blaues Gras?

Ja, nach dem Gras benannt, das in Kentucky wächst.

Susanne fiel die blaue Blume der Romantik ein. Blau die Farbe der Treue, aber auch der Sehnsucht. Georg hatte einen Traum. Auch sie hatte geträumt. Sie träumte immer noch. Ihr Leben kannte keine Zukunft mehr. Doch die Welt der Illusion, des Films, war ihr geblieben.

Susanne legte die Kassette ein. Die Musik rhythmisch, sehr melodiös, virtuos, die Geige fiedelte, unglaublich das Tempo, schon in den Jazz gehend. Es war genau die Art Musik, die Susanne mochte. Nun verstand sie, dass Georg Pullis mit aufgedruckten indianischen Mustern trug. Es geschah aus Verehrung zu diesem Land, in dem das "blaue Gras" wuchs, zu seiner Geschichte. Gefällt mir, Georg, gefällt mir sehr, sagte sie.

Ihren Ursprung hat die Musik bei den Schotten, den ersten Einwanderern, erklärte Georg. Übrigens haben Sie eine gute HiFi-Anlage.

Ich hab sie mir Stück um Stück gekauft. Ich bin schon immer für gute Tontechnik zu haben gewesen. Und wenn ich deshalb nur trocken Brot essen müsste. Sie lachte.

Georg verzog leicht den Mund, woran Susanne sah, ihr einfacher Scherz hatte Erfolg. Ihr war es immer darum zu tun, die Menschen um sie zum Lachen, zu guter Laune zu bringen.

Na ja, Frau Burkard, was ich für Sie einkaufe, ist schon dürftig!

Ich muss mein Gewicht halten. Fleisch darf ich wegen meiner Diät sowieso kaum essen. Also leiste ich mir CDs, einen guten Fernseher, eine HiFi-Anlage.

Dieses Mal hatte Georg eine Kassette bei sich gehabt. Ein anderes Mal war es ein großer Apfel. Er bestand darauf, ihn in der Mitte durchzuschneiden und ihr die Hälfte zu geben.

Immer mehr bezog Susanne Georg in ihre Gedanken ein. Die Nähe war leicht herstellbar. Georgs Großmutter lebte im selben Ort wie Susanne, ein Teil noch zu Berlin gehörig, er wohnte mit seiner Familie im Nachbarort, noch im S-Bahnbereich. Das Haus seiner Eltern offenbar von Rückübertragungsansprüchen nicht betroffen wie Häuser sehr vieler anderer hier. Raffe, raffe, Häusle klaue, nannte man im Volksmund den Entscheid Rückgabe vor Entschädigung. Man war in Deutschland angekommen. Und dieses Deutschland war kalt. Aber es gab diese jungen Männer, Ersatz für die Hauswirtschaftspfleger in DDR-Zeiten, damals Aussteiger zumeist, die Alten und Bedürftigen geholfen hatten.

Georg hatte seinen Professor in Weimar besucht. Der Professor war mit ihm zufrieden gewesen. Georgs kindlich-schneidiges Gesicht nun nur noch kindlich, als er davon sprach. Dann wieder war er müde von den Auftritten seiner Band am Wochenende. Geld spielte eine große Rolle. Die Band brauchte Technik, Verstärker, Mikros. Die Jungen sparten. Blieb bei den Besuchen Zeit zum Reden, erzählte Susanne Georg von Filmen und Geschichten, die sie gehört oder selbst erlebt hatte.

Manchmal ertappte sie sich dabei, wie sie laut mit Georg sprach, obwohl er nicht da war.

Ich komme aus kleinen Verhältnissen, erklärte sie dem abwesenden Georg. Ich hab wohl das Klavier zu Hause traktiert, unheilbar verstimmt seit der Überschwemmung der Euba in den zwanziger Jahren, aber mehr war für mich nicht drin. Eines Tages hätte ich den Laden meiner Mutter übernehmen sollen.

Von frühmorgens bis spätabends und oft noch am Wochenende das Läuten der Klingel. Die Mutter läuft in den Laden: Gudn Tach, Frau Sowieso, gudn Tach, Herr Sowieso, was darf'sn sein? Um Pfennige, um das Geld, Geschäft dreht sich alles. Schon als Vierjährige rennt Susanne ins Kino, hat bei Kino-Marquardt ihren Platz. Für eineinhalb Stunden schaut sie in eine andere Welt, in der Mut etwas gilt, und Ehrlichkeit und Gerechtigkeit sich durchsetzen. Oder die einfach schön ist, leicht, heiter:

"Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt, ein Freund bleibt immer Freund, selbst wenn die ganze Welt zusammenfällt ... "

Von nichts kommt nichts. Immer gibt es irgendeinen Anstoß, der den Stein ins Rollen bringt. Sonst liegt er da, rührt sich nicht. Es kann nicht sein, denkt der Mensch. Wie kann etwas sein, was nie war! Die Mauksch-Irmgard verdirbt dich!, barmt die Mutter. Sie setzt dir Flausen in den Kopf! Mitten in der Verwandtschaft von Händlern und Gastwirten Mauksch-Irmgard, eine Sängerin! Die bringt Susanne darauf, dass es beim bloßen Wünschen, Sehnen nicht bleiben muss. Mauksch-Irmgard nimmt Susanne in eine Premiere nach Dresden mit. Der Vorhang geht auf. Die Welt, die sie dort sieht, hat nichts mit der gemein, in der sie lebt. Von da an wird Susanne von Kino, Film, Theater nicht mehr lassen. Und wenn sie Platzanweiserin würde, wie Susannes leibliche Mutter, die sie wenige Jahre später kennenlernt.

Mauksch-Irmgard verschwindet zu einem westdeutschen Industriellen nach Bayern. Susanne marschiert zum Chefdramaturgen des Theaters von Karl-Marx-Stadt, vormals Chemnitz, nachmals Chemnitz oder Karl-Chemnitz, wie ein ehemaliger Studienfreund zu sagen beliebt. Mauksch-Irmgard hat sie noch bekannt gemacht. Susanne kann sogar ein Anliegen vorbringen. Für den Schulfunk kommt sie. Auch ein Chefdramaturg kann oder will vielleicht nicht Nein sagen, wenn ein Kulturobmann der FDJ in quasi gesellschaftlichem Auftrag zu ihm kommt. Und erst recht nicht, wenn er Susanne heißt. So ein Typ fällt auf, draufgängerisch, kräftige Gestalt, dicker, schwarzer Pferdeschwanz, engstehende gelbe Augen, breite Wangenknochen, lange gebogene Nase, kleiner voller Mund wie ein küssendes Herz im Gesicht. Das Gespräch dehnt sich aus. Friedrich Wolf, in der Schule gepriesener Autor von "Professor Mamlock", "Zyankali", wird von dem Chefdramaturgen achselzuckend zur Seite getan. Wir müssen die Stücke spielen, sagt er. Das wirkliche Leben, die wirkliche Kunst ist was anderes. Und Pavel Kohout?, fragt Susanne. Nee, sagt der Chefdramaturg. Schauen Sie sich Goldoni an, das ist Theater, die Commedia dell'Arte. Molière.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Villa am Griebnitzsee»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Villa am Griebnitzsee» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Beate Morgenstern - Lieber Liebe
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Tarantella
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Ausm leben mittenmang
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Jenseits der Alle
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Küsse für Butzemännchen
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Nest im Kopf
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Der gewaltige Herr Natasian
Beate Morgenstern
Beate Morgenstern - Wie eine Familie
Beate Morgenstern
Отзывы о книге «Villa am Griebnitzsee»

Обсуждение, отзывы о книге «Villa am Griebnitzsee» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x