Irene Euler - Das Haus des dreifachen Friedens

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Das Haus des dreifachen Friedens: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach zwölf Jahren im Haus des dreifachen Friedens geht Tishaneas glühendster Wunsch in Erfüllung: Sie darf nach Seestadt zurückkehren. Eigentlich soll sie herausfinden, wer hinter dem Sprengstoffanschlag steckt, der den brüchigen Frieden zwischen Wasserhaften, Erdhaften und Felshaften erschüttert. Stattdessen versucht Tishanea, dem unerträglichen Zwang ihrer Schule zu entrinnen und wie eine wahre Wasserhafte zu leben. Doch sie muss erkennen, dass der Zwang in Dreistadt viele Gesichter hat…

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„Also?“ beharrte Schurac.

„Ich werde mich von meiner Familie fernhalten,“ zischte Tishanea. „Ich werde nicht versuchen, sie zu sehen, mit ihnen zu sprechen oder auf irgendeine andere Weise Kontakt zu ihr aufzunehmen.“

Schurac ließ seine Hand wie ein Schwert durch die Luft sausen.„Exakt.“

„Und wenn ich erfahre, dass meine Familie besonders abfällig über Dreistadt spricht? Soll ich mich auch dann noch von ihr fernhalten?“ Tishanea funkelte Schurac herausfordernd an.

Ein unbestimmter Ausdruck flirrte über seine Miene. Danach beherrschte er seine Züge umso strenger. „Hältst du es denn für möglich, dass deine Eltern dazu imstande wären, einen Sprengstoffanschlag zu verüben?“ Obwohl Schurac im unbeteiligten Ton eines Mannes sprach, der die Antwort bereits kannte, war die Drohung unüberhörbar.

Tishanea fühlte ein Würgen in ihrer Kehle. Wieder einmal hatte ihr Trotz sie noch tiefer in Schuracs Netz getrieben. Zu groß war die Versuchung gewesen, Schurac mit der Nase darauf zu stoßen, dass in seinen vorgeblich scharf durchdachten Befehlen ein riesiger Widerspruch klaffte. Aber zuletzt saß natürlich er am richtigen Ende der Angelrute. Er sorgte seit zwölf Jahren dafür.

Gegen Tishaneas Willen brach ihre ganze Bitterkeit hervor:„Was weiß ich schon über meine Eltern?“

Ihr war nichts von ihrer Mutter und von ihrem Vater geblieben als die dunklen Erinnerungen einer Siebenjährigen. Aber eines wusste Tishanea mit Sicherheit: Dass es für sie keine Rolle spielte, was ihre Eltern über die Gründung von Dreistadt gesagt hatten oder was sie heute über Dreistadt sagen würden.

Nachdem Schurac keine Anstalten machte, weitere Fragen zu stellen, stand Tishanea auf. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder auf die vorüberziehende Landschaft konzentrieren konnte. Das Wasser unter dem Schiff wurde brackig, als der Fluss sich zu einem Delta weitete. Bald erkannte Tishanea backbord die Hafeneinfahrt von Seestadt. Steuerbord öffnete sich der Blick auf das Meer. Plötzlich fühlte die Wasserhafte ein Brennen in ihren Augen. Rasch schloss sie die Lider und ließ sich den Seewind um die Nase wehen.

***

Die Ankunft im Hafen von Seestadt drohte Tishanea zu überwältigen. Durchdringender Geruch nach Fisch und Pech hing in der Luft. Unentwegt hallten die lauten, rauen Rufe von Seeleuten und Hafenarbeitern. Wie viel mehr Leute hier unterwegs waren als auf dem Mittleren Grund! Und alle sahen gleich aus, mit ihrer grünlichen Haut, den langen Gliedmaßen, ovalen Gesichtern und dem geflochtenen Haar in Schwarz oder Seetanggrün. Nirgends zeigte sich eine Spur von Ockerrot und Steingrau auf drahtig-kantigen Figuren oder Erdtöne auf stämmigen Gestalten. Erst nach und nach nahm Tishanea die Unterschiede zwischen all diesen Wasserhaften wahr – unterschiedliche Flechtfrisuren, Augen in allen möglichen Grün- und Blautönen, Gewänder aus verschiedenen Lederarten vom Fisch bis zum Seehund.

Der Kapitän trat an Tishaneas Seite. „Es ist Zeit, von Bord zu gehen. Ein Schriftmeister vom Hafenamt ist gerade dabei, die Ladung im Unterdeck zu inspizieren. Die Waren am Oberdeck sind bereits inspiziert worden und werden nun ausgeladen. Es wird also ständig jemand die Laufplanke hinauf- und hinunterlaufen. Unauffälliger kannst du dich nicht in das Hafengetriebe mischen. Lade dir einen der kleineren Stoffballen auf die Schultern, leg ihn unten am Kai bei der übrigen Ladung ab und verdrück dich dann.“

Unsicher wandte Tishanea sich zu Schurac um. Der Wasserhafte saß immer noch an die Bordwand gelehnt, unsichtbar für die Seestädter auf den umliegenden Booten und am Kai. Er nickte.

„Tu, was Russir dir sagt. Tu alles, was ich dir gesagt habe. Und folge dem Geist des Hauses des dreifachen Friedens!“

Ein letztes Mal durchbohrte Schurac Tishanea mit einem strengen Blick. Dann glitt er in einem Zug über die Bordwand. Noch bevor Tishanea begriffen hatte, dass Schurac sich bewegte, hörte sie bereits das Wasser des Hafenbeckens über seinem Kopf zusammenschlagen.

Russir lachte über ihre verwirrte Miene. „Schurac wird um die Stadt herum zu den Klippen schwimmen. Von dort kann er direkt zum Mittleren Grund hinaufklettern. Er wollte heute nicht im Hafen gesehen werden. Fertig für Seestadt?“

Tishanea nickte, obwohl ihre Füße auf den Decksplanken verankert zu sein schienen.

„Nun denn –“ Russir vollführte eine weitausladende Geste, als wolle er den Hafen anpreisen wie eine Ware. „Die Stadt steht dir offen. Alles Gute!“

Diesmal dachte Tishanea gerade noch rechtzeitig daran, ihre Faust zur gesenkten Stirn zu führen. Sie klemmte ihr Bündel unter ihren Arm, lud sich einen Stoffballen auf die Schultern und balancierte vorsichtig die Laufplanke hinab.

II

Ziellos streifte Tishanea durch Seestadt. Über kopfsteingepflasterte, mit Steinhäusern gesäumte Straßen gelangte sie zu den Floßpfaden der Bucht, die zwischen Holzhäusern auf fest verankerten Flößen verliefen. Wie von Schurac befohlen, hatte Tishanea ein Zimmer in einem Hafengasthof gemietet. Es war ihr unerwartet schwer gefallen, den Gasthof zu betreten und die Wirtin nach einem freien Zimmer zu fragen. Dabei brauchte sie nicht zu fürchten, dass man ihr mit Misstrauen begegnen würde. Natürlich reisten die meisten Wasserhaften in Gruppen. Händler, die aus anderen Städten kamen, brauchten ihre Gehilfen. Trotzdem war eine einzelne Reisende keine verdächtige Erscheinung. Einsame Wasserhafte kamen immer wieder auf der Suche nach Arbeit oder nach Abenteuern nach Seestadt. Nicht einmal wegen ihres Alters erntete Tishanea mehr neugierige Blicke als jeder andere Neuankömmling. Zwar zogen nur wenige Neunzehnjährige allein los, aber ihre Volljährigkeit erreichten die Wasserhaften bereits mit sechzehn Jahren. Also fand Tishanea nur einen Grund für ihr tiefes Unbehagen: Ihr Zöglingsdasein war schuld. Während ihrer zwölf Jahre im Haus des dreifachen Friedens hatte sie nie etwas völlig Normales gelernt. Nie hatte sie sich in einem Gasthaus eine Mahlzeit bestellt oder auf einem Markt eingekauft. Und nie hatte sie mit wahren Wasserhaften zu tun gehabt. Die Wasserhaften auf dem Mittleren Grund waren noch viel weiter davon entfernt, wahre Wasserhafte zu sein, als Tishanea gedacht hatte. Kein Wunder, dass jeder Kontakt mit einem wahren Wasserhaften ihr heftiges Herzklopfen verursachte. Die Friedenslehrer hatten sie ihrer Haftigkeit entfremdet – gegen alle ihre Versprechungen und trotz allen Widerstands, den Tishanea gegen ihre Lektionen geleistet hatte. Andernfalls müsste sie sich nicht ständig fragen, ob sie sich richtig verhielt, oder ob jeder sofort erkannte, dass sie nicht in einer wasserhaften Stadt aufgewachsen war. Schurac hatte sie gewarnt, dass sie einige Tage zur Eingewöhnung brauchen würde. Vor ihrer Ankunft in Seestadt war ihr die Warnung lächerlich erschienen. Nun erkannte Tishanea die Lüge dahinter. Die Friedenslehrer wussten, wie sehr sie die Zöglinge ihren Heimatstädten entfremdet hatten, und wollten ihnen vorgaukeln, dass es nur halb so schlimm sei. Selbst wenn Tishanea vorgehabt hätte, in den Hafenschenken ihre erfundene Lebensgeschichte zum Besten zu geben, hätte sie es nicht über sich gebracht. Am schlimmsten war jedoch die fehlende Erinnerung an die Straßen von Seestadt. Keine einzige wollte ein vertrautes Gefühl wecken. Vor allem die Floßpfade sahen allesamt gleich aus. Mehrmals hatte Tishanea sich bereits auf ihren Streifzügen eingestehen müssen, dass sie nicht mehr wusste, wo sie sich befand und welcher der kürzeste Weg zurück zum Hafen wäre. Ihre Wut auf das Haus des dreifachen Friedens wuchs noch schneller als ihre Mutlosigkeit. Wie hatten die Friedenslehrer ihr das nur antun können? Wie hatten sie es zulassen können, dass sie ihre Heimatstadt nicht mehr kannte? Dass sie nicht einmal mehr jenes Floßhausviertel fand, in dem sie als Kind gewohnt hatte – und wo ihre Familie wahrscheinlich immer noch wohnte? Dies war keine Heimkehr. Dies war ein Besuch in einer fremden Stadt, von der ein Kind ihr vor langer Zeit erzählt hatte. Wie viel besser wäre es gewesen, sich in einer Stadt wiederzufinden, in der sie tatsächlich noch nie gewesen war! Dann wäre es ein interessantes Unterfangen gewesen, die Straßen und Pfade zu erkunden, das Treiben im Hafen zu beobachten, und vielleicht sogar ein Gespräch mit einem Stadtbewohner anzuknüpfen. Aber sie war in Seestadt. Sie sollte alles über diese Stadt wissen, oder zumindest sollten ihre Erinnerungen wieder aufleben. An diesem Morgen – dem dritten seit ihrer Ankunft – war es Tishanea bereits schwer gefallen, einen Grund dafür zu finden, ihre Hängematte zu verlassen. Zuletzt hatte der Hunger sie hinausgetrieben. Doch nach einem Frühstück aus Brot und Räucherfisch fühlte sie sich kaum besser. Es schien sinnlos, einen weiteren Tag kreuz und quer über die Floßpfade zu laufen. Niedergeschlagen kehrte Tishanea auf die Steinstraßen zurück und folgte dem Verlauf der Bucht, entlang der Grenze zu den Floßvierteln. Sie hielt nicht inne, als sie den Strand erreichte. Mit gesenktem Kopf stapfte sie weiter durch den Sand, bis die letzten Häuser hinter den immer höheren, mit grobem Gras bewachsenen Dünen zurückfielen. Dann blieben auch die Dünen zurück, verdrängt von steil aufragenden, scharfen Klippen. Immer schmäler wurde der Strand, bis er an einer Klippenwand endete. Düster starrte Tishanea die Wand hinauf. Dort oben lag der Mittlere Grund. Abrupt machte die Wasserhafte auf der Ferse kehrt und warf sich ins Meer. Tishanea tauchte, bis ihr ganzer Körper nach Luft schrie. Als sie durch die Wasseroberfläche brach, war sie erstaunt, wie weit der Strand hinter ihr lag. Das mickrige Schwimmbecken im Haus des dreifachen Friedens hatte ihre Fähigkeiten nie und nimmer messen können! Wilder Triumph wogte in Tishanea auf. Eines hatten die Friedenslehrer ihr nicht zu nehmen vermocht: Ihre wasserhafte Natur. Die Schwimmhäute zwischen ihren Fingern und Zehen, die sie mühelos durchs Wasser schnellen ließen. Augen, die unter Wasser beinahe so gut sahen wie an der Oberfläche. Ohren, die sich beim Tauchen dem steigenden Wasserdruck anpassten. Kräftige Lungen und ausdauernde Muskeln. Teils über Wasser, teils unter Wasser durchquerte Tishanea die Seestädter Bucht, voll unbändiger Freude über jeden freien Zug. Ausgepumpt, aber mit neuem Mut erreichte sie die äußeren Floßpfade. Die See war immer noch ein Teil von ihr. Also würde auch Seestadt bald wieder ein Teil von ihr sein. Sie durfte nur nicht so weitermachen wie gestern und vorgestern. Wenn ihre Erinnerung sie im Stich ließ, musste sie eben Nachforschungen anstellen – mit Seestädtern sprechen und Fragen stellen. Damit würde sie unweigerlich Spuren hinterlassen, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als dieses Risiko einzugehen. Sie konnte nur hoffen, dass wenige Fragen an wenige Seestädter reichen würden. Und dass ihre Fragen uninteressant genug wären, um sofort wieder vergessen zu werden. Mit plötzlicher Entschlossenheit stand Tishanea auf. Wozu war sie überhaupt durch die Straßen gewandert? Ihre Eltern gehörten zur Zunft der Fischer. Fischer suchte man im Hafen. Oder gleich im Zunfthaus der Fischer, das natürlich ebenfalls am Hafen lag. Tishanea eilte zurück ins Hafenviertel und fand das Zunfthaus ohne Mühe – ein solider, einfacher Steinbau, über dessen Tür weithin sichtbar das Zunftzeichen der Fischer hing: Ein Netz mit zwei gekreuzten Angelruten darüber. Nun hieß es warten. Die Sonne stand noch hoch am Himmel. Erst in einigen Stunden würden die Fischer von ihrem Tagewerk auf See oder im Flussdelta zurückkehren. Um sich die Zeit zu vertreiben, kaufte Tishanea in einer Hafenschenke eine Portion gekochte Muscheln. Kauend suchte sie einen Platz auf der Kaimauer, der es ihr erlauben würde, sowohl das Zunfthaus als auch die Hafenpromenade im Auge zu behalten. Selbst wenn sie lange Zeit hier sitzen blieb, würde sie kaum auffallen. Im Hafen gab es viele Wasserhafte, die nichts anderes zu tun hatten, als auf irgendetwas oder auf irgendjemanden zu warten. Tishanea begann sich auf ihrem Posten immer wohler zu fühlen, bis sie eine Frau und einen Mann aus dem Zunfthaus kommen sah. Die beiden steuerten so zielstrebig in ihre Richtung, dass die Muscheln in Tishaneas Magen wieder lebendig zu werden schienen. Doch in einigen Fischlängen Entfernung blieben die Seestädter schließlich stehen. Sie machten sich daran, ihre Pfeifen mit getrocknetem Seegras zu stopfen. Keiner der beiden warf auch nur einen Seitenblick auf Tishanea. Die Wasserhafte atmete auf und handelte sich damit beinahe einen Hustenanfall ein. Dicke Rauchschwaden trieben auf sie zu. Tishanea war drauf und dran, ihren Platz zu räumen. Der beißende Geruch von Seetabak war ihr schon immer ein Gräuel gewesen. Nur die erboste Stimme der rauchenden Seestädterin hielt sie fest:

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