Irene Euler - Das Haus des dreifachen Friedens

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Nach zwölf Jahren im Haus des dreifachen Friedens geht Tishaneas glühendster Wunsch in Erfüllung: Sie darf nach Seestadt zurückkehren. Eigentlich soll sie herausfinden, wer hinter dem Sprengstoffanschlag steckt, der den brüchigen Frieden zwischen Wasserhaften, Erdhaften und Felshaften erschüttert. Stattdessen versucht Tishanea, dem unerträglichen Zwang ihrer Schule zu entrinnen und wie eine wahre Wasserhafte zu leben. Doch sie muss erkennen, dass der Zwang in Dreistadt viele Gesichter hat…

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Schurac betrachtete Tishanea prüfend vom zopfbesetzten Scheitel bis zu den Schwimmhäuten zwischen den Zehen. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Impuls, die Arme vor der Brust zu verschränken.

„Zumindest dein Kopf kennt die richtige Antwort. Aber kennt auch dein Herz deine Aufgabe?“

Tishanea ließ ihren Blick ziellos durch den Raum wandern. Was verstand Schurac schon von ihrem Herz. Besaß er selbst überhaupt genug Herz, um etwas darüber zu wissen? Außerdem war er es doch gewesen, der ihr stets eingebläut hatte, dass ein Dreistädter sich von seinem Kopf leiten lassen müsse, nicht von seinen Gefühlen. Es musste ihm also reichen, wenn ihr Kopf wusste, was sie zu tun hatte.

Schurac nahm einen großen Schritt, um Tishaneas mäandernden Blick abzuschneiden. Plötzlich hatte sie nichts als seine breite Brust vor Augen. Unwillkürlich wich Tishanea zurück, doch Schurac rückte nach. Ihre Ferse stieß gegen die Wand. Sie war eingeklemmt. Wie ein Wellenbrecher stürzte die Angst über sie herein – jene würgende Angst, die sie immer befiel, sobald Schurac nur noch eine Fischlänge entfernt stand. Tishanea kannte diese Angst, seit sie aus einem bösen Traum in die kaum weniger grausame Wirklichkeit des Hauses des dreifachen Friedens erwacht war. Der riesige Wasserhafte schien aus nächster Nähe eine verkörperte Drohung zu sein. Und obwohl es bis auf ein einziges Mal bei der unbestimmten Drohung geblieben war, schwand ihre Eindruckskraft nie. Tishaneas ganzer Körper spannte sich an wie der einer ins Eck gedrängten Fischkatze. Sie war unfähig, auch nur einen Finger zu rühren. Ihr Herz hämmerte, ihr Atem ging stoßweise. Wirre Gedanken jagten durch ihren Kopf, zu schnell, um einen davon zu fassen. Schurac blieb wie eine Mauer stehen. Endlich ebbte die ärgste Panik ab und die Furcht wurde erträglich. Tishanea straffte ihre Schultern und starrte mit zusammengepressten Lippen auf den groben Leinenstoff über Schuracs Brustbein.

„Natürlich,“ hob Schurac in schneidendem Ton an. „Du tust, was du immer tust, wenn dir etwas widerstrebt. Du verkriechst dich in deine Austernschalen – in der Hoffnung, dass sie nichts hinein- und nichts herauslassen werden.“ Mit drei riesigen Schritten kehrte Schurac zu seiner Hängematte zurück und nahm darin Platz. „Ich will nicht sagen, dass ein Verdeckter Wächter keinen Panzer braucht. Im Gegenteil – er ist sogar wichtig. Aber nur, damit der Verdeckte Wächter nichts von sich preisgibt. Es darf nicht sein, dass du dich gegen die Welt verschließt, wenn du nach Seestadt gehst. Du musst imstande sein, alles zu sehen – auch die Dinge, die du nicht sehen willst. Vor allem die Dinge, die du nicht sehen willst.“

Tishanea rührte sich nicht vom Fleck und lehnte sich in scheinbarer Lässigkeit gegen die Wand. Wie immer, wenn die Angst verschwunden war, ärgerte sie sich maßlos über sich selbst. Dass dieses Grauen nie ausblieb oder zumindest seine Intensität verlor! Alle Zöglinge wurden kleinlaut, wenn Schurac sich vor ihnen auftürmte. Der Wasserhafte wusste, welchen Eindruck seine Gestalt machte, und er nutzte ihn allzu gern, um sich durchzusetzen. Aber nur Tishanea verwandelte sich in seinem Schatten zu einem Bündel blanker Furcht. Trotzdem lehnte sie sich immer wieder gegen Schurac auf. Sobald er weit genug entfernt stand, ließen ihr Stolz und ihr Ärger die Angst genauso schnell verblassen wie sie gekommen war. Schurac siegte vielleicht in einzelnen Schlachten, aber den Krieg würde er nie gewinnen! Tishanea schoss einen abfälligen Blick in Schuracs Richtung.

„Ja, ja, ich weiß – du hältst es nicht für möglich, dass du in Seestadt etwas sehen wirst, was dir nicht gefällt. Eines musst du dir allerdings bewusst machen: Du kennst Seestadt nur aus den Augen eines Kindes. In den Augen eines Erwachsenen sieht Seestadt anders aus. Hinter diesen steinernen Fischleibern, die du jeden Tag sehnsüchtig betrachtest, liegt etwas ganz anderes als du glaubst. Aber du wirst deine Augen und deinen Geist trotzdem offen halten müssen, um deine Aufgabe zu erfüllen – um die Aufgabe des Hauses des dreifachen Friedens zu erfüllen!“

Das Haus des dreifachen Friedens! Seit zwölf Jahren gab es in ihrem Leben nichts anderes als das Haus des dreifachen Friedens! Doch was gingen sie die Aufgaben des Hauses des dreifachen Friedens an? Niemand hatte sie gefragt, ob sie ein Zögling werden wollte. Niemand hatte ihre Eltern gefragt, ob sie ihre Tochter ins Haus des dreifachen Friedens schicken wollten. Es war einfach Pech gewesen, dass sie im Jahr des Friedensschlusses ihren siebten Geburtstag gefeiert hatte, und dass das Los auf sie gefallen war. Der Zufall hatte sie und sechsundzwanzig andere Siebenjährige für ein Leben fern von ihren Familien bestimmt. Konnte der Zufall sie wirklich dazu verpflichten, die Aufgaben des Hauses des dreifachen Friedens zu ihren zu machen?

„Dein Schweigen gibt keinen Anlass zur Hoffnung.“ Schuracs Ton wurde schärfer. „Komm her!“

Unwillig trat Tishanea näher, bis sie etwa zwei Fischlängen von Schurac entfernt stand. Seine grimmigen Augen befanden sich nun auf gleicher Höhe mit ihren.

„Ich habe dir das schon tausendmal gesagt, aber ich werde es dir nochmals sagen, hier und jetzt, bevor du nach Seestadt hinausgehst – weil es jetzt nicht nur um Worte oder um Gedanken geht, sondern um Taten: Wenn dir Seestadt am Herzen liegt, musst du dich zuallererst um das Wohlergehen von ganz Dreistadt sorgen.“

All ihrer Entschlossenheit zu trotz wich Tishanea nach einer Weile dem strengen Blick des riesigen Wasserhaften aus.

„Geh jetzt. Komm morgen gleich nach dem Frühstück in den Trainingssaal für deine erste Lektion.“

Schurac schwang seine langen Beine in die Hängematte, verschränkte die Arme hinter seinem Nacken und schloss die Augen. Beim Hinausgehen bedauerte Tishanea zum unzähligen Mal, dass es unmöglich war, die geflochtenen Schilftüren hinter sich zuzuknallen.

***

Der Einzelunterricht bei Schurac wurde zur Tortur. Tishanea ertrug seine ständige Gegenwart nur, indem sie sich tatsächlich in ihre Austernschalen zurückzog. Doch je mehr sie sich zurückzog, desto schärfer und eindringlicher wurden Schuracs Ermahnungen und Instruktionen. Außerdem verlangte er ständig von ihr, seine Lektionen zu wiederholen – um zu prüfen, ob sie zu Tishanea durchdrangen. Dass sie meist imstande war, seine Reden beinahe wörtlich wiederzugeben, minderte seine Gereiztheit nicht im Geringsten. Zum einen tat Tishanea nichts, um ihren Wiederholungen den bitteren Beigeschmack der Parodie zu nehmen. Zum anderen hielt Schurac das Nachleiern seiner Worte für den Beweis, dass Tishanea die Lektionen nicht verinnerlichte. Nicht einmal die Übungen in wasserhafter Kampftechnik boten ein Ventil für die zunehmende Frustration. Am letzten Unterrichtstag brach Schurac mitten im Training ab und stürmte mit geballten Fäusten davon. Im ersten Augenblick hielt Tishanea die heftige Regung, die in ihr aufwogte, für Triumph. Gleich darauf musste sie sich eingestehen, dass es Furcht war. Schurac hatte ihr gerade noch rechtzeitig den Rücken zugekehrt, bevor aus ihrem Übungskampf Ernst geworden war. Wenn er nicht abgebrochen hätte, würde sie morgen nicht nach Seestadt gehen. Stattdessen hätte sie im Krankenzimmer geendet – bestenfalls. Schurac blieb verschwunden und tauchte selbst zum Abendessen nicht auf. Tishanea brachte keinen Bissen hinunter. Bedeutete dies, dass sie nun doch im Haus des dreifachen Friedens bleiben musste? Aber als sie begann, ihre Sachen zusammenzupacken, hielt Flynna sie nicht zurück.

Der Abschied von ihren Triasbrüdern im Morgengrauen fiel kurz und einsilbig aus. So wie Tishanea mit ihren Gedanken bereits in Seestadt war, schienen Paukir und Rogosol mit ihren Gedanken bereits in Felsstadt und Erdstadt zu sein. Auch Flynna sprach kaum, obwohl Tishanea die Sorge in ihren Augen sehen konnte. Freilich war die Erdhafte nie eine Frau vieler Worte gewesen. Von Anfang an hatte sie ihre Grundsätze ebenso knapp wie unnachgiebig durchgesetzt, ohne dabei jemals ihre Freundlichkeit aufzugeben. Der wichtigste dieser Grundsätze lautete: Solange die Zöglinge ihre Pflichten erfüllten, durften sie während der übrigen Zeit ungestört ihre wenigen Freiheiten nutzen. Unter allen Friedenslehrern fand Tishanea Flynna am erträglichsten. Trotzdem war sie weit von Abschiedsschmerz entfernt, als sie in der Eingangshalle auf Schurac wartete. Heute würde sie das Tor nach Seestadt durchschreiten! Allein der Gedanke machte Tishanea schwindlig. Gerne hätte sie sich hingesetzt. Doch sie wollte ihre Aufregung nicht einmal vor sich selbst eingestehen – geschweige denn vor Schurac. Nach seinem abrupten Abgang aus der Trainingshalle würde er sie seine ganze Strenge spüren lassen. Sie durfte sich also keine Schwäche erlauben. Endlich betrat Schurac die Eingangshalle. Erstaunt sah Tishanea, dass er die übliche Sommerkleidung der Lehrer und Zöglinge des Hauses des dreifachen Friedens trug – ein Hemd und eine wadenlange Hose aus ungefärbtem Leinenstoff. Sonst unternahm der Wasserhafte seine seltenen Ausflüge nach Seestadt in einer knielangen, ärmellosen Tunika aus glänzendem Fischleder, mit einem Gürtel aus Seeotterfell um die Taille. Ein solches Gewand hielt er auch heute in seinen Händen, doch völlig unerwartet streckte er es Tishanea entgegen.

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