Irene Euler - Das Haus des dreifachen Friedens

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Nach zwölf Jahren im Haus des dreifachen Friedens geht Tishaneas glühendster Wunsch in Erfüllung: Sie darf nach Seestadt zurückkehren. Eigentlich soll sie herausfinden, wer hinter dem Sprengstoffanschlag steckt, der den brüchigen Frieden zwischen Wasserhaften, Erdhaften und Felshaften erschüttert. Stattdessen versucht Tishanea, dem unerträglichen Zwang ihrer Schule zu entrinnen und wie eine wahre Wasserhafte zu leben. Doch sie muss erkennen, dass der Zwang in Dreistadt viele Gesichter hat…

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„Ein toter Wasserhafter.“ Schirron blickte ungewohnt ernst drein. Seine Finger krampften sich um zwei lange Stangen, an deren Enden große Haken befestigt waren.

„Aber doch nicht einer, der dem Meer übergeben wurde? Oder kommt es vor, dass die Toten sich nach der Beisetzung von den Steingewichten lösen und aufsteigen?“

„Nein. Wenn die Befestigungen der Steingewichte endlich mürbe werden, ist schon lange nichts mehr da, was aufsteigen könnte. Verlorene sind verunglückte Seeleute. Es ist Sitte, sie zu bergen und mit an Land zu nehmen – damit ihre Familien wissen, was mit ihnen geschehen ist, und sie in allen Ehren dem Meer übergeben können.“ Etwas leiser fuhr Schirron fort: „Wir mussten schon einmal eine Verlorene bergen – vor vier Jahren. Danach hatte ich wochenlang Albträume. Sie muss schon sehr lange im Wasser getrieben sein, so wie sie ausgesehen hat...“ Er schauderte.

Sogar Goschub trug eine starre Miene zur Schau, während er darauf wartete, dass Rabess die „Seelöwin“ nach Riesches Anweisungen zu dem Verlorenen steuerte. Irgendwann erblickte Tishanea ein dunkles Bündel auf der Wasseroberfläche. Unwillkürlich wich sie einige Schritte zurück. Goschub und Schirron brachten die Haken zum Einsatz, um den Verlorenen an Bord zu hieven.

„Vorsicht, pack hier an!“

Hastig beugte Schirron sich über die Reling, und dann polterte der Körper auch schon auf Deck. Vater und Sohn blieben reglos stehen.

„Das gibt’s doch nicht...“ murmelte Schirron fassungslos.

Tishanea überwand ihre Scheu und rückte näher. Sofort begriff sie, was Goschub und Schirron so irritierte. Der Tote war zu stämmig für einen Wasserhaften. In seinem triefend nassen Haar zeichneten sich Locken ab. Sobald es trocknete, würde es in einem warmen Erdton glänzen. Für einen kurzen und unvermutet schrecklichen Moment glaubte Tishanea, Rogosol vor sich liegen zu sehen. Doch als Goschub den Körper mit seinem Fuß anstieß, um ihn auf den Rücken zu drehen, erkannte Tishanea das Gesicht einer jungen Frau. Die Erdhafte konnte noch nicht lange im Wasser getrieben sein. Ihre Züge waren kaum aufgequollen. Nur auf ihrer Stirn zeichneten sich seltsam verfärbte Wülste ab. Zaghaft strich Schirron das nasse Haar zur Seite. Zum Vorschein kam ein Brandmal – ein Brandzeichen, wie die Erdhaften es zur Kennzeichnung ihrer Erdrinder verwendeten.

„Lanthan,“ las Schirron. „Was soll das denn heißen?“

Ohne nachzudenken antwortete Tishanea: „Lanthan ist eine Gestalt aus einer Sage der Erdhaften – ein Verräter. Er soll sich mit Wasserhaften und Felshaften gegen Erdstadt verbündet haben.“

„Wie gut, dass wir eine Sagenexpertin an Bord haben,“ knurrte Goschub zynisch. Sein scharfer Blick fuhr durch Tishanea wie eine Harpune. „Ich hätte tagelang nicht einschlafen können, wenn ich nicht erfahren hätte, was sich die Dreckwühler über einen gewissen Lanthan erzählen. Los, Schirron, heb an!“ Er packte die Fußgelenke der Toten, doch Schirron rührte sich nicht.

„Du willst sie zurück ins Wasser werfen?“ fragte er entsetzt.

„Was sonst? Der Seekodex gilt nicht für Erdhafte. Wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern.“

„Aber dieses Brandmal! Vater, sie ist nicht einfach ertrunken, sie ist ermordet worden!“

Goschub hob die Schultern „Auch das braucht uns nicht zu kümmern. Sollen die Dreckwühler sich doch alle gegenseitig umbringen – dann hätten wir Wasserhafte viel weniger Scherereien.“ Als Schirron immer noch keine Anstalten machte, ihm zu helfen, ließ Goschub von der Toten ab und stemmte die Hände in die Hüften. „Sohn, wir haben mit dieser Person nichts zu tun. Warum sollen wir uns mit ihr belasten? Was willst du überhaupt mit ihr anfangen?“

Ratlos blickte Schirron auf die Tote hinunter. Tishanea grub die Fingernägel in ihre Handflächen. Goschubs Verachtung für die tote Erdhafte irritierte sie mehr als sie für möglich gehalten hatte. Aber sie wollte nicht noch mehr Ärger auf sich ziehen.

„Na also.“ Erneut bückte Goschub sich, um die Fußgelenke der Erdhaften zu packen.

Schließlich griff auch Schirron nach den Armen der Toten, aber sein gequälter Gesichtsausdruck war zu viel für Tishanea:

„Wir müssen die Tote der Mittelwache übergeben. Die Mittelwächter können sie an die Erdwächter weitergeben, und die Erdwächter an ihre Familie.“

Ruckartig richtete Goschub sich auf. „Der Mittelwache?“ brüllte er los. „Natürlich! Warum bin ich nicht gleich auf den Gedanken gekommen? Ich sehne mich unglaublich danach, eine tote Dreckwühlerin mit einem Brandmal auf der Stirn auf den Mittleren Grund zu bringen! Ich wollte mir schon immer einmal eine Mordanklage aufhalsen! Bist du des Wahnsinns, Tochter? Wenn ein Erdhafter Opfer eines Verbrechens wurde, sind immer alle schuld außer den Erdhaften! Wahrscheinlich würden die Mittelwächter uns direkt ins Haus der dreifachen Gerechtigkeit bringen! Was ist los mit euch beiden? Habt ihr euch mit diesem Gerechtigkeitsfanatismus angesteckt, der auf dem Mittleren Grund grassiert? Vielleicht habt ihr noch ein paar gute Ideen! Warum gehen wir nicht gleich direkt nach Erdstadt und stellen die Tote dort gegen Eintrittsgeld auf dem Marktplatz aus?“

Am Beginn dieser Tirade hatte Tishanea erschrocken die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf gesenkt. Zuletzt kämpfte sie mit den Tränen. In Goschubs Stimme lag zu viel Hass. Wer so viel Hass auf die Erdhaften und auf den Mittleren Grund in sich trug, musste auch einen Zögling aus dem Haus des dreifachen Friedens hassen. Und in dieser Stunde war sie bereits zweimal nahe daran gewesen, sich zu verraten. Selbst wenn Tishanea gewusst hätte, was sie sagen sollte, wäre kein Wort mehr über ihre Lippen gelangt. Dafür hatte Schirron sich in der Zwischenzeit aus seiner Ratlosigkeit befreit:

„Lass sie uns zumindest auf dem Friedhof der Namenlosen begraben, Vater! Sie war eine Erdhafte. Was immer mit ihr geschehen ist – sie verdient es, der Erde zurückgegeben zu werden!“

Tishanea schloss die Augen und wartete darauf, dass eine neue Welle der Wut über sie hinwegrasen würde.

Aber nach einer kurzen Pause brüllte Goschub nur noch: „Ach, macht doch, was ihr wollt!“

***

Weil Goschub sich weigerte, mit einer toten Erdhaften an Bord im Hafen anzulegen, blieb Tishanea und Schirron nichts anderes übrig, als das letzte Stück zu schwimmen. Mit der Toten im Schlepptau kraulten sie durch das brackige Wasser der Flussmündung bis zum Friedhof der Namenlosen am Rand von Seestadt. Zu Tishaneas Unbehagen war die Erdhafte zu schwer für sie und ihren Bruder. Statt sie tragen zu können, mussten sie die Tote zwischen den verwitternden Holzstelen hindurchzerren. Auf keiner der Stelen stand ein Name. Nur ein Datum und eine Kornähre oder ein Bergziegenhorn waren auf jeder von ihnen eingeschnitzt. Auf diesem Friedhof lagen jene Erdhaften und Felshaften, die während der fünfjährigen Fehden im Stadtgebiet von Seestadt gefallen waren. Schirron ging, um in der Nachbarschaft zwei Spaten auszuborgen. Während sie wartete, tat Tishanea alles, was sie konnte, um die Erdhafte standesgemäß der Erde zurückzugeben. Es war kläglich wenig. Sie legte die Hände der Toten über deren Magen übereinander und zog die Kleider gerade. Unter großer Überwindung murmelte Tishanea ein erdhaftes Totengebet. Das wächserne Gesicht mit dem grausamen Brandmal ließ ihre Gedanken ständig abschweifen. Der Fluss musste die Erdhafte aufs Meer hinausgeschwemmt haben. Allerdings reichte Erdstadt nicht bis ans Meer – nicht einmal bis zum Fluss. War sie ertrunken? Hatte jemand sie ermordet und dann ins Wasser geworfen? Wer brutal genug war, um jemanden mit einem Brandzeichen zu versehen, würde wohl auch vor einem Mord nicht zurückschrecken. Aber vielleicht hatte die Erdhafte sich selbst getötet, nachdem sie als Verräterin gebrandmarkt worden war. Wen mochte sie verraten haben? Egal. Nichts rechtfertigte eine solche Misshandlung. Die Tote zur Mittelwache zu bringen, damit die Mittelwächter sie der Erdwache übergeben könnten, wäre das einzig Richtige gewesen. Aber wie hätten Schirron und sie die Erdhafte zur Mittelwache bringen sollen? Selbst wenn sie einen Weg gefunden hätten, die Tote zu transportieren, wären sie wohl nicht weit gekommen. Spätestens am Tor hätte es Probleme gegeben. Die Seewächter durften jede Fuhre kontrollieren, die Seestadt verließ, und eine Fuhre mit den Umrissen eines Körpers hätten sie auf jeden Fall kontrolliert. Eine lange, womöglich laute Debatte wäre unvermeidlich gewesen – dabei wollte Tishanea nicht einmal still und leise in die Nähe des Mittleren Grundes kommen. Es lag nicht in ihrer und Schirrons Macht, mehr für diese Erdhafte zu tun als sie der Erde zurückzugeben. Vielleicht wäre alles andere ohnehin vergebliche Mühe. Wer sagte, dass die Erdwächter sich wirklich um den Fall gekümmert hätten? Schließlich war die Tote als Verräterin an ihrer Haftigkeit gebrandmarkt worden. Nur hätte ihre Familie zumindest erfahren, was mit ihr geschehen war... Mit einem Kloß im Hals versuchte Tishanea, das Haar der Erdhaften zu ordnen. Plötzlich blieben ihre Finger im Nacken der Toten an etwas Hartem hängen. Hatte sich Treibholz in ihrem Haar verfangen? Das Holzstück saß so fest, dass Tishanea die Tote zuletzt auf die Seite rollte, um etwas sehen zu können. Sie stieß auf eine kleine Holzplakette, die kunstvoll im Nackenhaar der Erdhaften eingeflochten war. Im Dämmerlicht gelang es Tishanea gerade noch, den eingeschnitzten Schriftzug zu entziffern: Tonnoe. Verwirrt betrachtete sie ihre Entdeckung. Tonnoe war die Heldin derselben Erdstädter Sage, die von Lanthans Verrat erzählte. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte Tonnoe Lanthan nach seinem Verrat im Zweikampf getötet. Lanthan auf der Stirn und Tonnoe im Nacken. War die Erdhafte nun eine Heldin oder eine Verräterin? Oder besser gefragt: Wer hatte sie zu welcher Zeit für das eine oder für das andere gehalten? Tishanea vernahm Schritte und das Geklapper zweier Spaten. Hastig strich sie das Haar der Erdhaften glatt und richtete ihren Körper wieder gerade. Sie wollte keine Fragen über irgendwelche Erdstädter Sagen beantworten. Am liebsten wollte sie gar nicht reden. Schirron schien es ähnlich zu gehen. Schweigend begannen die Geschwister zu graben. Es dauerte lange, bis die Grube tief genug war, und die Anstrengung verschloss ihnen die Münder umso fester. Erst nachdem sie die Tote so sanft wie möglich auf den Grund des Grabes gebettet hatten, fand Schirron seine Stimme wieder:

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