Benno Wunder - Ein zerrissenes Leben

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An einem einsamen Winterabend grübelte Susanne über die Frage, wie viele Menschen sich in diesem Augenblick lieben. Es ist eine einfache Rechnung: Auf der Erde leben sieben Milliarden Menschen. Zieht man die Kinder, die Kranken und die Alten ab, bleiben gut zwei Milliarden sexuell Aktive übrig. Wenn die ein Tausendstel ihrer Zeit (grob gerechnet zehn Minuten in einer Woche) mit heißer Liebelei verbringen, sind ständig – jetzt, vorher, nachher, immer – zwei Millionen innig miteinander vereint. Seit der Scheidung von ihrem treulosen Ehemann gehörte Susanne nicht mehr zu den Aktiven. Ihr Leben ändert sich, als sie bei einem Fest einer Kellnerin ausweicht und in den Rücken von Johann, einem jungen Witwer kracht. Susanne und Johann tanzen miteinander, finden sich sympathisch, treffen sich wieder und erzählen sich aus ihrem Leben – von ihren Kindern, Indien, Goethe, New York, Mozart und Filtergeräten, Maschinen, die Johann in seinem Unternehmen produziert. Verliebt lassen sie ihrer Phantasie freien Lauf. Ihr Glück endet jäh, weil ihre Kinder ihr eigenes Spiel treiben.

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„Jetzt möchte ich aber auch noch ein bisschen mehr von dir hören“, forderte er sie auf.

„Ich unterrichte Deutsch und Englisch am Friedrich-Schiller-Gymnasium. Dort ging ich selbst zur Schule.“ Sie strich sich ein Löckchen hinters Ohr, überlegte, was in ihrem Leben so interessant war, dass es sich zu erzählen lohnte. „Studiert habe ich in Freiburg. Es war eine schöne Zeit in einer schönen Stadt. Ich denke gern an diese Jahre zurück und an die drei Jungs, mit denen ich in einer Wohngemeinschaft lebte.“ Sie sah die drei deutlich vor sich - Walter, der durchtrainierte Sportstudent, Christoph, der feinsinnige Kunsthistoriker, den sie mochte, und Karl, der hart arbeitende Chemiker, der ab und zu aromatisch nach Labor duftete. Mit einem Schmunzeln ergänzte sie: „Da musste ich lernen mich durchzusetzen. Ich habe keine Geschwister, niemand, der mit mir um den Inhalt des Kühlschranks konkurrierte. Das war neu für mich.“

Johann unterdrückte ein Grinsen.

Der Ober brachte den Wein, füllte in jedes Glas knapp die Hälfte des Kruginhalts und wünschte „zum Wohl.“

Sie bedankten sich. Johann hob sein Glas, stieß mit Susanne an und sagte:

„Auf uns.“

„Ja, auf uns“, erwiderte sie.

„Nach dem Studium reiste ich zusammen mit meiner Freundin Petra vier Monate lang kreuz und quer durch Indien“, erzählte sie weiter.

Johann bekam große Augen. „Das klingt abenteuerlich.“

„Ja, es war ein Abenteuer, eines mit ungeahnten Folgen. Auf unserem Abstecher nach Südindien lernte ich meinen Ex-Mann Horst kennen. Der machte in Mysore ein Praktikum in Tropenmedizin. Wir verliebten uns und heirateten bald nach unserer Rückkehr in die Heimat.“ Sie zögerte, spielte nervös mit ihrem Perlenarmband, trank einen Schluck Wein. Ihr schönes Lächeln wandelte sich zu einer ernsten Miene. Leise sagte sie: „Leider musste ich schon bald nach unserer Hochzeit feststellen, dass mein Mann das Untreue-Gen besitzt.“

„Gibt es so etwas?“ fragte Johann wissbegierig und beschloss, darüber das Internet zu befragen.

„Ich denke schon“, antwortete sie. „In den elf Jahren unserer Ehe hatte er zahlreiche Affären - harmlose Liebeleien, nannte er das. Scheiden ließ ich mich, als ich erfuhr, dass eine Krankenschwester, seine rechte Hand, ein Kind von ihm erwartete.“ Sie war ziemlich aufgewühlt von diesen, ihren eigenen Worten und brauchte ein paar Sekunden, um ihre Gefühle einzufangen. „Er lebt hier in dieser Stadt mit seiner neuen Familie, ist seit einigen Jahren Oberarzt am Krankenhaus. Florian besucht ihn jede Woche.“

„Das Leben läuft nicht so, wie man es sich wünscht“, stimmte Johann zu.

„Man könnte verrückt werden“, sagte Susanne. „Wenn man bei einer der wichtigen Entscheidungen im Leben einen Fehler macht, oder Pech hat, bleibt man geschlagen zurück, und das Leben läuft allein weiter.“

„Ich weiß, wie schwierig es ist, nach einem Niederschlag aufzustehen“, schloss Johann sich einfühlsam an. „Was können wir schon frei entscheiden? Ich denke, dass uns der Zufall regiert. Ob wir arm oder reich geboren werden, ob unsere Eltern sich um uns kümmern oder saufen, können wir nicht beeinflussen, das ist reiner Zufall. Und später, wenn wir selbst entscheiden können, haben wir nur eine begrenzte Auswahl an Möglichkeiten, und die ist vom Zufall diktiert.“ Er bemerkte, dass er mit seinem tiefsinnigen Gerede Susanne langweilte und versuchte seinen Monolog positiv zu beenden: „Es war Zufall, dass ich vor sechzehn Jahren in diese Stadt kam. Ich arbeitete damals für ein deutsches Handelsunternehmen, Export-Import, in New York. Als ich entdeckte, dass diese Firma Probleme mit der Zollbehörde bekam und eine Anklage wegen unseriöser Geschäftspraktiken zu erwarten hatte, suchte ich nach einem neuen Arbeitsplatz und bewarb mich von New York aus auf Stellenanzeigen in deutschen Zeitungen. Dabei stieß ich zufällig auf eine Anzeige der Firma Linder.“

„Ich danke diesem Zufall“, sagte sie und hob ihr Glas.

„Ich auch.“ Er stieß mit ihr an und trank einen Schluck, bevor er weiter redete: „Hier entdeckte ich, dass ich die Ruhe und die Natur liebe. Im Sommer bin ich am liebsten draußen, bewege mich gern - fahre Rad, wandere in den Bergen, segle, schwimme im See.“

„All das mag ich auch“, sagte sie. „Aber es gibt etwas, das mir noch mehr Freude macht: Reisen. Letztes Jahr war ich in Peru. Den Kontakt mit fremden Kulturen empfinde ich wie einen Tritt in den Hintern, der mich aus der stumpfen Routine des Alltags in einen hellwachen Zustand befördert. Ich fühle mich dann lebendiger, spontaner.“

Johann schmunzelte. „Das klingt wundervoll.“

Sie erzählten und erzählten, entdeckten, dass sie beide klassische Musik mochten, am liebsten Mozart, und gern lasen.

„Im Winter mutiere ich zum Bücherwurm“, bemerkte sie mit einem Lächeln.

„Hast du einen Lieblingsschriftsteller?“, fragte er.

„Ich bin nicht festgelegt. Wenn es sich um gute Prosa handelt, bin ich dabei. Zurzeit lese ich einiges von Mario Vargas Llosa. Das hängt mit meiner Reise nach Peru zusammen. Kennst du Das böse Mädchen, Das Paradies ist anderswo oder Tod in den Anden ?“

Das Paradies ist anderswo habe ich mehr als einmal gelesen; was für ein Stoff und was für ein Schreibstil!“

Sie schaute auf ihre Uhr. „Wir könnten noch ein paar Schritte durch den Park gehen. Es ist Frühling.“

„Oh ja.“ Er bezahlte die Rechnung und gab Herrn Ferdinand ein nicht zu knappes Trinkgeld.

Sie bedankte sich und schickte ihr strahlendes Lächeln in seine Augen.

Er lächelte zurück, erhob sich und reichte ihr eine Hand. Vor dem Café legte er seinen Arm um ihre Taille und sagte: „Ich mag dich.“

Als sie antwortete: „Ich mag dich auch“, zog er sie zu sich und küsste sie zart auf den Mund. So nah bei ihr, nahm er wieder ihren aufregenden Duft wahr. „Was ist das für ein Parfüm, das so gut riecht?“

Eternity , von Calvin Klein.“

„Ich finde, es passt zu dir“, sagte er.

„Danke, ich freue mich, dass du diesen Duft magst.“

Sie schlenderten vorbei an den in voller Pracht stehenden Tulpen und den schon verblühten Narzissen, küssten sich wieder, knabberten und saugten an ihren Lippen. Es war perfekt: Die Sonne schien, eine Amsel sang, und Johann Arm in Arm mit Susanne.

Als sie sich ihrem Auto, einem silberfarbenen Peugeot 206, näherten, fragte sie: „Wann können wir uns wieder sehen?“

„Leider nicht vor nächstem Samstag. Wir haben während der ganzen Woche eine Delegation aus Kenia in der Firma, für die muss ich mich auch abends frei halten. Die wollen unseren Wasserfilter in Ostafrika vertreiben.“

„Gut, dann bis nächsten Samstag. Wieder um drei Uhr in unserem Café?“, fragte sie.

„Ja. Du wirst mir fehlen.“

Noch eine Umarmung, noch ein Kuss, dann stieg sie in ihr Auto und fuhr los. Er winkte ihr nach, bis sie in einer Kurve verschwand.

Am Montagabend zeigte Johann den kenianischen Gästenseine Stadt, ein Städtchen, das in vergangenen Jahrhunderten durch seine Lage an einer Handelsstraße zu Wohlstand gekommen war. Die alte, zu groß erscheinende Kirche, mehrere Patrizierhäuser mit gepflegten Innenhöfen, ein erhaltenes Stadttor (das sich nach Osten öffnende) und eine Häuserzeile aus dem siebzehnten Jahrhundert belegten die frühe Größe.

Aber noch mehr als die sorgfältig renovierten Bauwerke, die stolz aus der Geschichte strahlten, weckte eine Erscheinung am Himmel das Interesse seiner Gäste. Das Flugobjekt versetzte sie regelrecht in Ekstase.

„Look, look, look“, rief einer und zeigte mit der Hand auf einen Zeppelin, der am Himmel schwebte. Nun starrten auch die beiden anderen nach oben und staunten. „Strange“, sagte einer, und „beautiful“ ein anderer. Mit beautiful meinte er vermutlich die Blumen, die auf die Zeppelinhaut gemalt waren. Der Schriftzug Mainau machte deutlich, dass dieses Luftschiff Reklame für die Blumeninsel Mainau machte.

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