Benno Wunder
Samenraub und wahre Liebe
Liebesroman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Benno Wunder Samenraub und wahre Liebe Liebesroman Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1: Siegfried
Kapitel 2: Im Friseursalon
Kapitel 3: Liebeslehrerin Isabel
Kapitel 4: Projekttag Umweltschutz
Kapitel 5: Alma
Kapitel 6: Arbeit bei Isabel
Kapitel 7: E-Mail von Papa
Kapitel 8: Gitarrenspiel
Kapitel 9: Liebeskummer
Kapitel 10: Mundpropaganda
Kapitel 11: Brigitte und Siegfried
Kapitel 12: Seychellen
Kapitel 13: Studium in Tübingen
Kapitel 14: Erfolg im Studium
Kapitel 15: Verlobung
Kapitel 16: Lange Trennung
Kapitel 17: Besuch von Brigitte
Kapitel 18: Von Princeton nach New York
Kapitel 19: Wieder vereint
Kapitel 20: Raffinierter Samenraub
Impressum neobooks
Benno Wunder
Samenraub
und wahre Liebe
Impressum
Texte © Copyright by Benno Wunder
benno-wunder@gmx.de
Bildmaterial © Copyright by Benno Wunder
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Aus dem Inhalt: Nach lustvollen Monaten, in denen Isabel Gander ihn die Kunst zu lieben lehrte, bekam der siebzehnjährige Siegfried Krause einen Schlag zwischen die Augen. Weinend teilte Isabel ihm mit, er müsse sie vergessen. Sie werde mit ihrer Freundin Alma Schuster nach München ziehen. Aus, Schluss, vorbei. Wochenlang hing Siegfried durch. Für die Schule tat er nur das Nötigste. Meistens saß er am Fenster in seinem Zimmer, glotze auf den Zwetschgenbaum im Garten und dachte an Isabel. Er sei ein Fall für den Doktor, meinte seine Mutter und schickte ihn zu ihrem Hausarzt. Dank der ärztlichen Kunst sah Siegfrieds Welt bereits nach wenigen Tagen nicht mehr dunkelgrau aus. Isabel trat in den Hintergrund und machte Platz für Brigitte, ein Mädchen aus seiner Schulklasse. Bei der Party zu Brigittes achtzehntem Geburtstag verliebten sich Brigitte und Siegfried. Selbst als sie lange Zeit getrennt leben mussten, hielt ihre wahre Liebe sie zusammen. Ein paar Tage vor Brigittes sechsunddreißigstem Geburtstag klingelte eine junge Frau an ihrer Tür. Schüchtern sagte sie, sie heiße Sonja und sei die Tochter von Alma Schuster. Sonja blickte Siegfried lange ins Gesicht, dann stellte sie lächelnd fest, er habe die gleichen Augen wie sie. Nun wisse sie, wer ihr Vater ist. Was? Verwundert schüttelte Siegfried den Kopf. Nachdem er sich gefasst hatte, erwiderte er, mit Alma Schuster habe er nie Sex gehabt. Er könne nicht ihr Vater sein. Oder doch?
Personen und Namen sind frei erfunden. Jegliche Übereinstimmung mit der realen Welt ist zufällig und nicht beabsichtigt.
Über Benno Wunder: Benno Wunder ist ein Pseudonym. Nach Stationen in Stuttgart, Tübingen, München, Dortmund, Princeton, Basel, Bangalore und New York lebt der Autor am Bodensee.
Samenraub und wahre Liebe ist ein neuer Roman des Autors von Ein zerrissenes Leben und Abschied mit schwarzer Rose.
Siegfried fragte sich, ob sein Vater ihn wirklich liebte, denn der alte Herr ging immer wieder fort und ließ ihn und seine Mutter allein. Ab und zu sandte er einen Brief oder eine E-Mail aus einem fernen Land, aus Bolivien oder dem Kongo. Darin schilderte er in einfühlsamen Worten, welche Pflanzen dort wuchsen, welche Tiere er sah, und was für Menschen er kennenlernte: Wundervolle Typen, die ganz anders lebten als wir. Am schönsten fand Siegfried immer den letzten Satz, in dem sein Papa von Sehnsucht schrieb und der Freude, bald wieder seine Liebsten umarmen und herzen zu können. Aufgedreht, weil sein Gehirn zu viele Glückshormone produzierte, erwartete Siegfried jedes Mal diesen großen, in Jeans gekleideten Mann, dem er ähnlich sah.
Der Vater, Leopold Krause, arbeitete als Geologe für einen weltweit tätigen Bergbaukonzern, der in Bolivien nach Lithium und im Kongo nach Kobalt schürfte. Lithium und Kobalt brauche man, um leistungsfähige Batterien herzustellen, erklärte der Vater, kleine Batterien für Handys und große für Elektroautos. Stolz gab Siegfried diese Worte an seine Kameraden weiter. Weil die meisten sich nicht vorstellen konnten, ohne ihr Handy zu leben, bewunderten sie Siegfrieds Vater für dessen aufopferungsvolle Tätigkeit zum Wohle der mobilen Kommunikation. Ein Teil des väterlichen Glanzes blieb an Siegfried hängen.
Das sei fantastisch, sagte Thomas, einer der Kameraden. Nach Bolivien und in den Kongo würde er auch gerne reisen, meinte Georg. Schüchtern lächelnd trat Karin zu Siegfried und fragte ihn, ob er auch Geologe werden wolle.
Darüber hatte Siegfried sich noch keine Gedanken gemacht; außer Astronaut reizte ihn kein Beruf. Doch jetzt, da er sah, wie sehr seine Kameraden einen Geologen schätzten, antwortete er mit ja und ließ durch ein angehängtes vielleicht andere Möglichkeiten offen.
Jacko, der neidisch war, dass Siegfried plötzlich im Mittelpunkt stand, sagte lachend in die Runde, vielleicht wird Siegfried Friseur. Damit spielte er auf den Beruf von Siegfrieds Mutter an, die im Erdgeschoss ihres Wohnhauses einen kleinen Friseursalon betrieb.
Vor sechzig Jahren, als die Häuser in ihrer Straße entstanden, markierten sie das nordwestliche Ende der aufstrebenden Gemeinde in der Nähe des Bodensees. Fotos aus jener Zeit zeigten kleine Häuser auf großen Grundstücken mit Obstbäumen und Gemüsebeeten. Über die Jahre hin dehnte sich das Städtchen aus; neue Wohnstraßen entstanden bis hin zu einer Nachbargemeinde, die sich nur kurz dagegen wehrte, Teil eines größeren Ganzen zu werden.
Siegfrieds Eltern kauften das Haus vor fünfzehn Jahren, bauten es kräftig um und schafften Platz für den Friseursalon. Sie waren nicht die einzigen, die ihr Haus vergrößerten; auch die Nachbarn werkelten an ihren Häusern herum, errichteten hier einen Anbau, dort einen Vorbau oder einen nach Süden gerichteten Wintergarten. Und Garagen kamen hinzu. Ein heute aufgenommenes Luftbild von dieser Straße hatte wenig gemein mit dem Foto aus der frühen Zeit.
Alle drei Monate kam der Vater nach Hause und blieb dann für zwei Wochen, zauberhafte vierzehn Tage, in denen er tagsüber Siegfried und nachts Hanni, seine Frau, glücklich machte.
Am Sonntagmorgen fragte Siegfried seine Mutter, ob es ihr wieder gut gehe, er habe sie in der Nacht schreien hören.
Ja, sie fühle sich wohl, sie habe vor Glück geschrien, antwortete die Mama.
Na, wenn das so ist, dachte der damals neun Jahre alte Junge, dann schreie ich auch. Ein Anlass dazu bot sich ihm bereits am Nachmittag. Nach dem gemeinsamen Spaziergang, der wegen Regen kurz ausfiel, setzten sie sich zu dritt an den Tisch im Wohnzimmer.
„Sollen wir ‚Mensch ärgere dich nicht‘ spielen, oder wollt ihr noch etwas von meinen Reisen hören“, fragte der Vater.
„Lieber von deinen Reisen, bitte, bitte“, bettelte Siegfried.
Über Siegfrieds Wissbegierde lächelnd gab die Mutter ihr okay.
Der Vater blätterte in seinem Reisetagebuch, hielt an manchen Stellen an und erzählte wundervolle Geschichten von Indios und Guanakos in Bolivien und von schwarzen Menschen und Leoparden im Kongo. Seine Worte begleitend zeigte er selbst gezeichnete Skizzen und fantastische Fotos. Die Nahaufnahme einer Leopardin mit zwei tapsigen Jungen machte Siegfried so glücklich, dass er schrille Schreie ausstieß: i-i-i-i-i-i-i-i. Seine Eltern blickten ihn verwundert an, dann lachten sie und umarmten ihn, und dann lachten alle drei zusammen.
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