Herbert E. Große - Asylanten

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Horst Uhlig lernt zufällig ein aus Syrien geflüchtetes Ehepaar kennen. Er hilft ihnen völlig uneigennützig bis sie in Frankfurt/Main Fuß gefasst haben. Später hilft er auch noch einer ebenfalls aus Syrien geflüchteten Mutter mit einem kleinen Kind.
Bei seinen Hilfsaktionen bekommt er einen ganz anderen Blick für die Sorgen und Nöte der Asylanten. Aus statistischen Asylantenzahlen werden für ihn menschliche Schicksale, für die das gleiche Recht – die Würde des Menschen ist unantastbar – gelten muss.

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„Ich weiß, dass gerade Araber ganz anders, viel diskreter und höflicher, miteinander umgehen. Betrachten sie mich bitte als ihren Freund, auch wenn es nicht sofort so aussieht.“

Die Spannung löste sich alsbald, weil Kadir Eilan ja den Beruf seines Gastgebers erfahren hatte.

„Meine Ehefrau Jamila konnte mir nicht korrekt übersetzen, wie die Polizeibeamten sie angesprochen haben. Sie hat nur bemerkt, dass die beiden Polizisten enorme Hochachtung vor ihnen hatten. Jetzt, wo sie uns ihren Beruf genannt haben, kann ich alles besser verstehen. Bitte verzeihen sie, wenn ich Jamila arabisch alles genau übersetze; mit der französischen Sprache habe ich so meine kleinen Probleme“, sagte Herr Eilan.

Horst Uhlig lehnte sich lächelnd zurück und lauschte der für ihn unverständlichen Sprache.

Er konnte aber an Jamilas Gesicht ablesen, wie sie alles zur Kenntnis nahm.

Dann sagte sie auf Französisch: „Monsieur Horst, ich darf sie doch mit ihrem Vornamen ansprechen, so wie es in Frankreich üblich ist?“

Ohne die Antwort abzuwarten sprach sie einfach weiter: „Sie glauben ja gar nicht, wie glücklich wir sind, sie kennengelernt zu haben. Jetzt wird bestimmt alles gut.“

„Madame, sie überschätzen meine Fähigkeiten. Ich sagte doch schon, dass ich bereits pensioniert bin.“

„Pardon Monsieur, je ne comprenais pas.“

Horst Uhlig hatte versehentlich deutsch gesprochen und Jamila Eilan bemerkte, dass sie nicht verstanden habe.

Horst Uhlig widerholte die Antwort auf Französisch. Danach unterhielten sich die Drei entweder auf Französisch oder sprachen langsam und mit besonderer Betonung deutsch, damit Jamila folgen konnte.

„Nachdem sie nun meinen Beruf kennen, würde ich gern ihre Berufe erfahren, wenn ich ihnen mit dieser Bitte nicht zu nahe trete“, erklärte Horst Uhlig.

„Keinesfalls; Jamila ist nach dem Studium an der Uni in Aleppo geblieben und beschäftigt sich hauptsächlich mit der französischen Religionsgeschichte. Ich unterrichtete an einem Gymnasium Deutsch und Geschichte. Pardon, das waren unsere Berufe in Syrien. Jetzt sitzt Jamila den ganzen Tag in unserer Ein-Zimmer-Unterkunft im Asylantenheim, geht in den Waschsalon und lernt Deutsch. Ich hatte Glück und übersetze den Verwaltungsangestellten, was meine Landsleute auf deren Fragen antworten.“

„Das muss ja entsetzlich sein“, entfuhr es Horst Uhlig, „aber so verdienen sie mit der Übersetzerei doch schon Geld.“

„Warum entsetzlich? Wir sind der Hölle entflohen und leben jetzt schon wie im Paradies. Und das Dolmetschen bekomme ich nicht bezahlt, bin aber trotzdem zufrieden, helfen zu können“, sagte Kadir und Jamila lächelte traurig.

„Entschuldigung. Als Germanist sprechen sie vom Asylantenheim. Unsere modernen Sprachwissenschaftler stören sich an den Worten Asylant und Asylantenheim, weil diese Bezeichnungen in ihren Augen herabwürdigend und unzutreffend seien.“

„Das mag in den Augen dieser Kollegen zwar zutreffen. Aber ich habe neben Germanistik auch Geschichte studiert und weiß, dass jede Sprache einer historischen Entwicklung unterliegt und heute die Endung - ant negative Assoziationen in Deutschland hervorrufen. Sprachhistorisch ist das in meinen Augen reiner Unfug. Mein Professor hätte dazu nur gesagt, dass man einfach das Wort „Protestanten“ betrachten müsse. Was könnte an dieser Endung negativ sein?“

„Das ist ja wirklich amüsant.“

„Ja, und nun schauen sie einmal in ihren deutschen Duden. Dort werden sie erfahren, dass amüsant gleichbedeutend mit unterhaltsam, belustigend, erheiternd; vergnüglich, Vergnügen bereitend ist. Ist das nicht witzig? Also als Deutschlehrer habe ich mit diesen Begrifflichkeiten keine Probleme. Wir werden sie so betrachten und gebrauchen, wie sie ganz allgemein benutzt werden.“

„Ist es zu viel verlangt, wenn sie mir von ihrer Flucht erzählen?“

„Nein, aber bitte nicht heute und jetzt. Wir sind so glücklich über ihre Einladung und genießen den Restaurantaufenthalt.“

Nach dieser Erklärung lächelte auch Jamila ganz ehrlich und Horst Uhlig erkannte seine Ungeduld und sagte: „Aber bei einem unserer nächsten Treffen müssen sie mir unbedingt mehr über ihr Leben in Aleppo und ihre Flucht erzählen. Auch ich bin als junger Mann der kommunistischen Hölle unter Lebensgefahr entflohen. Schon deshalb interessiert es mich, wie sie es geschafft haben hierher nach Deutschland zu kommen.“

Man sah es den Eheleuten Eilan an, dass sie einen wunderschönen Abend erlebt hatten.

Auch Horst Uhlig war seit langem wieder einmal mit sich und der Welt zufrieden.

Der Waschmaschinenkauf

Am nächsten Morgen, es war Samstag, entschloss sich Horst Uhlig zum Kauf einer neuen Waschmaschine.

Als er gerade das Geschäft verließ, begegneten ihm die Eheleute Eilan.

„Guten Morgen, wir haben uns ja lange nicht gesehen“, witzelte Horst Uhlig und fragte, ob man einen kleinen Kaffee nehmen wolle. Kadir Eilan war einverstanden, bestand aber darauf, Horst Uhlig einladen zu dürfen.

„Müssen sie denn heute nicht arbeiten, also übersetzen?“

„Heute ist doch Samstag. Gerade sie müssten doch wissen, dass deutsche Behörden am Sabbat nichts tun“, scherzte Kadir und alle Drei betraten das Café.

Horst Uhlig bestellte sich einen Espresso und Eilans türkisch-arabischen Mokka.

Jamila entschuldigte sich bei den beiden Männern dafür, dass sie eine kurze Mail senden müsse, weil sie sich wegen des Kaffeehausbesuches sicherlich verspäten würde.

Eine ältere Dame am Nachbartisch bemerkte, dass die neuen Gäste sich nicht nur deutsch, sondern auch französisch unterhielten; sie bemerkte auch, dass Jamila offenbar ein, aus ihrer Sicht sehr teures, Smartphone benutzte.

Die Frau regte sich regelrecht auf, dass die Asylanten hier von der „Stütze“ leben würden, aber ein teures Telefon hätten.

Sie sollten lieber für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen. Sie als Deutsche, die ein Leben lang hart gearbeitet habe, bekäme nur eine kleine Rente, könne sich davon aber kein solches Luxustelefon leisten.

Die Eheleute Eilan zuckten regelrecht zusammen, was Horst Uhlig bemerkte.

Er drehte sich zu der schimpfenden Frau um und sagte: „Gute Frau, sie irren sich gewaltig. Meine Kinder sind deutscher als sie. Sie wollen demnächst in Frankreich Urlaub machen und lernen deshalb Französisch. Und das Telefon habe ich meiner Tochter zum Geburtstag geschenkt. Sie haben recht, es war nicht billig. Aber hat meine Tochter es nicht verdient?“

„Entschuldigung. Aber ihre Tochter sieht doch gar nicht wie eine richtige Deutsche aus.“

„Wieso denn das nicht. Sie ist doch ein richtiges arisches Rasseweib, oder? Die Haare hat sie sich nur deshalb so schwarz gefärbt, um nicht als blödes Blondie angesehen zu werden.

Sie dagegen sehen eher wie eine russische Kolchosbäuerin aus und ich frage mich doch allen Ernstes, wie sie es geschafft haben, in dieses schöne italienische Eiscafé gelassen worden zu sein.

Und nun halten sie ihren Mund und lassen uns den schönen türkischen Mokka schlürfen.

Wir wollen uns nämlich danach noch beim Türken einen schönen Döner reinschieben.“

Jamila Eilan verschluckte sich vor Lachen an ihrem Kaffee und sagte, nachdem sie wieder richtig Luft holen konnte auf Französisch: „Danke Horst. Sie sind wirklich ein toller Mann und Freund. Diese Vorwürfe haben wir schon oft gehört. Offenbar sehen unsere Telefone etwas teurer aus als die hiesigen. In Syrien gibt es seit Jahren kein funktionierendes Festnetz mehr. Wir können nur noch den Kontakt über Satellitentelefone aufrechterhalten. Und diese Dinger funktionieren eigenartigerweise auch hier, ohne dass jemand von uns Gebühren verlangt. Selbst nach Syrien können wir damit telefonieren. Diese ewigen Missverständnisse der Leute sind nicht nur beleidigend, sondern auch frustrierend.“

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