Thomas Ays - Ihr Versuch zu leben

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Der Zweite Weltkrieg tobt schon ein Jahr, als Katharina, 22 Jahre alt, ihr Elternhaus hinter sich lässt, um in gutem Hause eine Anstellung als Hausmädchen anzutreten. Sie kann unermüdlich arbeiten und hat durch hartes Training gelernt, wie man sich still verhält und ungesehen durchs Leben kommt. Von Männern will sie nichts wissen und eine eigene Familie ist für sie ein unerreichbarer Gedanke. Doch dann schleicht sich Johann in das erkaltete Herz von Katharina. Er ist ein Bauerssohn und beliefert Katharinas Arbeitgeber. Johann merkt schnell, dass er wenig Chancen bei Katharina hat, doch da ist etwas an ihr, was ihn nicht wieder loslässt: Der Schmerz in ihren Augen…

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Es fiel Katharina nicht schwer, ihr Zuhause zu verlassen. Ganz im Gegenteil: Der Wunsch war groß in ihr, auf zumindest einigermaßen eigenen Beinen zu stehen, in Lohn und Brot zu stehen und der Familie, zu der sie nicht gehörte, zu entfliehen. Sie war fleißig, das wusste sie. Sie konnte hart anpacken und war sich für keine Aufgabe zu schade. Bereits als ihre Mutter ihr noch Arbeiten zu erledigen gab, fand sie das heraus. Man musste ihr in dieser Hinsicht nichts beibringen. Die gemeinsame Arbeit verband die Frauen – wenn auch sonst nichts.

Ihr Stiefvater gab ihr ein wenig Geld mit auf den Weg, so dass sie sich wenigstens etwas in der Stadt kaufen konnte. Es war nicht viel und Katharina sollte es auch nie ausgeben.

Katharina wurde von Christel in Empfang genommen. Sie arbeitete hier ebenfalls als Dienstmädchen und führte ihre neue Kollegin erst einmal in den Dienstbotentrakt des Hauptgebäudes, der sich im oberen Teil des Hauses befand. Das mehrstöckige Gebäude war umringt von Bäumen und einem grün-bewachsenen Anwesen, das von mehreren Gärtnern gepflegt wurde.

Die Herrschaften waren nicht zuhause. ER, Erwin Schmid, war geschäftlich in der Stadt und SIE, Hedwig, war bei irgendeinem Kaffeekränzchen im Ort. Das zumindest erzählte ihr Christel, als sie wieder auf dem Weg nach unten waren. Sie unterstanden beide der Köchin Maria, die wortkarg war und mürrisch dreinblickte, als Katharina schüchtern vor ihr in der Küche stand. Sie schwitzte viel und kam durch ihre massige Erscheinung fast nicht an die Töpfe, in denen sie eifrig herumrührte. Katharina entschied sich, sie nicht zu mögen. Es war ein Muster: Katharina mochte eigentlich niemanden. Sie war aber durchaus in der Lage sich zu verstellen ohne dass es aufgesetzt wirkte.

„Geh und hilf Christel mit den Betten.“, blaffte Maria sie an und scheuchte sie aus ihrer Küche. „Ich hab zu tun.“, schnaubte sie ihr hinterher und Katharina wusste nicht recht, ob sie mit ihr oder mit sich selbst sprach.

Sie drehte sich blitzschnell um und eilte aus der Küche. Christel lehnte an der Wand und wartete.

„Na?“, fragte sie Katharina. „Ein Sonnenschein, oder?“, und Katharina musste lächeln. „Aber keine Sorge: Maria ist eigentlich eine gute Seele, aber sie hat eben oft schlechte Laune.“ Christel zuckte mit den Schultern und ging davon. Katharina folgte ihr.

Noch nie zuvor war sie in einem solchen Haus gewesen. Sie gingen durch die Tür zu einem Esszimmer, das so groß war, wie die heimische Wohnung. Überall hingen Gemälde, meist von irgendwelchen seltsam dreinblickenden Menschen in alt aussehenden Roben. Die goldenen Rahmen, die dazu noch ausladend und verschnörkelt gestaltet waren, rückten die jeweilige Persönlichkeit auf den Bildern in das rechte Licht. Apropos rechtes Licht: Ein Bild des Führers fand sie im Eingangsbereich des Haupthauses. Eine geschwungene Marmortreppe führte in den nächsten Stock, in dem sie vermutlich weitere pompöse Zimmer finden würde.

„Sag mir doch als allererstes, was du kannst und nicht kannst, damit ich weiß, was ich dir als erstes zeigen soll.“

„Äh...“, stammelte Katharina wenig damenhaft.

„Sag niemals ‚Äh’. Das kann er nicht leiden. Gib klare Antworten, wenn du etwas gefragt wirst und geh den Herrschaften lieber aus dem Weg.“, begann Christel ihre Einführung. „Los, komm. Wir machen die Betten. Dabei kannst du mir alles erzählen.“

Sie gingen den langen Gang bis an sein Ende und betraten einen sonnendurchfluteten Raum mit schweren Vorhängen, einem unglaublich großen Doppelbett und einer ausladenden Palette an Schminkutensilien auf dem ausladenden Spiegeltisch. Katharina kam aus dem Staunen nicht heraus.

„Das ist ihr Schlafzimmer. Er schläft unten, neben seinem Arbeitszimmer. Wenn er denn mal hier ist.“

„Sie schlafen getrennt?“, erkundigte sich Katharina.

„Ach, ungewöhnlich ist das nicht. Sie haben sich nicht viel zu sagen. Nur bei Festen und großen Feiern sind sie ein Herz und eine Seele. Sie ist eigentlich ganz nett aber er...“ Christel begann zu flüstern als ob die Wände Ohren hätten – hatten sie vermutlich auch. „Er ist ein echter Widerling.“

Gemeinsam begannen sich um das unordentliche Bett zu kümmern. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in diesem neuen Haus, auf diesem anderen Planeten, in diesem anderen Leben hatte Katharina das Gefühl, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ein Kapitel, in dem weder ihre tote Mutter, ihre „neuen“ Geschwister und ihr Stiefvater eine Rolle spielten. Ein Kapitel, in dem sie sich etwas aufbauen könnte.

Vielleicht sogar etwas wie ein eigenes Leben.

Christel redete gern und viel während sie die diversen Zimmer in Ordnung brachten. Sie war eine echte Quasselstrippe und weihte Katharina schnell in die Gepflogenheiten der Herrschaften ein. SIE war eine Dame aus gutem Hause mit jeder Menge Geld und Immobilien in ganz Deutschland. Man munkelt, sie habe die finanziellen Mittel mit in die Ehe gebracht, so dass ER nur noch den Geschäftswillen zeigen musste. Christel arbeitete schon vier Jahre für die Schmids. Als die NSDAP an die Macht kam, war er der erste, der mit ihnen Geschäfte machte. Das war auch nach Kriegsausbruch so geblieben. Es hatte sich sogar noch verstärkt. Bei festlichen Anlässen war das Haus voll von SS und Wehrmacht. Maria hatte Christel erzählt, dass hier sogar hohe Tiere aus Nürnberg anreisten. Für Katharina waren das nur Worte. In ihr Kaff zuhause hatte sich noch keine SS verirrt. Warum auch? Es gab dort nichts zu holen und nicht zu finden.

Noch an diesem Abend lernte sie die Frau kennen, der hier alles gehörte. Es war schon weit nach Mitternacht, als Katharina den Wagen auf dem Kiesweg entlangfahren hörte. Die Lichtkegel warfen seltsame Gebilde an ihre Decke und ließen Katharina aus dem Bett steigen. Sie konnte nicht schlafen. Ihr gingen tausend Dinge durch den Kopf. Das durchdringendste Gefühl war jedoch Freude. Ihr Zimmer war direkt neben Christels im obersten Stock des Hauptgebäudes. Es war eine einfache Kammer mit einem schlichten Holzbett, ein paar Möbeln und einem kleinen Fenster. Kein Luxus wie im Rest des Hauses, aber Katharina fühlte sich gleich wie in einem Königreich. In ihrem eigenen Königreich, in dem sie, und nur sie, das Sagen hatte. Es mochte nicht viel sein, in dem sie wohnte, aber hier schien sie sicher zu sein.

Katharina legte sich wieder hin und schloss die Augen da flog die Türe auf. Katharina schreckte hoch und hatte plötzlich panische Angst. Es war Frau Schmid.

„Du bist Katharina?“, begann sie, während der Lichtfall der Zimmertüre verhinderte, dass Katharina sie erkennen konnte.

„Jawohl.“, antwortete sie.

„Gut. Hör zu. Ich halte nicht viel von deinem Vater.“

„Er ist nicht mein Vater.“, unterbrach Katharina sie und Frau Schmid verstummte. Katharina konnte sie noch immer nicht sehen und doch wusste sie, dass sie sie nicht hätte unterbrechen sollen.

„Ich halte nicht viel von ihm.“, begann Frau Schmid wieder ohne auf Katharinas Einspruch einzugehen. „Und deshalb wirst du es sehr schwer haben, mich davon zu überzeugen, dass du nicht so wertlos bist, wie er. Es ist nur einem guten Gefallen geschuldet und dem feinen Gemüt meines Mannes, dass du hier bist. Lass es mich nicht bereuen.“

„Jawohl.“, erwiderte Katharina und senkte den Kopf. Es war wohl klüger nun nicht mehr zu widersprechen.

„Gut. Dann wäre das geklärt. Christel wird dich in alle nötigen Hausarbeiten einweisen. Das Beste ist, wenn ich von dir nichts sehe und nichts höre.“ Sie trat in den Flur hinaus, packte den Knauf und zog die Türe zu. „Ach. Und noch etwas.“, die Tür öffnete sich wieder einen Spalt. „Unterbrich mich nie wieder.“ Dann war sie verschwunden und Katharina war allein in ihrer Kammer.

In der Kammer, in der sie zu Gast war. Das war nun eindeutig. Sie musste dafür sorgen, dass sich das nicht änderte.

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