„Jetzt verstehe ich, du bist auch ein Killer und dein Opfer ist Bob.“
„So, du nennst ihm beim Vornamen. Also kennt ihr euch doch näher!“
„Es ist besser wir fahren doch in dein Hotelzimmer, dann erzähle ich dir die ganze Geschichte.“
„Gut pack dein Zeug wir legen es in meinen Wagen.“
Sie staunte nicht schlecht als sie den Wagen sah.
„Ist ein lukratives Geschäft oder hast du das geerbt?“ Greg lächelte ein wenig und Silja merkte erst jetzt wie hübsch er war.
„Es ist nur ein Leihwagen“, grinste er lässig. Dann brausten sie los und es dauerte nicht lang da fuhr er in die Tiefgarage des Hotels. Sie gingen nach oben wo Silja sich erst mal setzte.
„Mein Leben hat sich von einem Augenblick auf den anderen verändert“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich bin tot obwohl ich noch rumlaufe.“
„Ja, so könnte man es sagen“, lachte Greg etwas.
„Warum lachst du? Dir geht es doch nicht besser!“
„Nein geht es nicht, aber ich habe vor dem Sterben keine Angst. Manche Nacht wache ich Schweißgebadet auf und wünschte mir, ich wäre tot.
„Ich sehe meine Opfer vor mir und das ist kein gutes Zeichen.“
Silja sah ihn mit großen Augen an.
„Jetzt mal im Ernst. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin auch noch da“, sagte Greg ruhig.“
„Ich werde dir alles erzählen“, fing sie an.
„Wie an so manchem Wochenende ließen ich und meine Freundin Ester uns wieder mal zu einer Party einladen. Aber diesmal kam alles anders als es sollte. Es war auch dieser Bob Emser, auf der riesigen Party. Doch zu vorgerückter Stunde hatte er etwas zu viel getrunken und sah Ester als Beute an.
Sie hat ihm mehrfach gesagt dass er seine Hände wegnehmen soll. Dann aber drehte er völlig durch und vergewaltigte sie vor all den anderen.“
„Was es waren noch mehr dabei? Wer alles Silja, ich muss das genau wissen.“
„Also Senator Huber, Richter Grimm der Polizeichef Mördog und sein Gegenspieler Big Labor.“
„Wenn wir einen dieser feinen Herren dazu bringen könnten gegen Bob Emsen auszusagen, dann wäre er dran.“
„Das glaubst du wohl im Leben nicht, dann wären sie selbst dran!“
„Ja da hast du auch wieder Recht. Ich kümmere mich als erstes um diesen großen blonden Kerl der uns ausknipsen wollte.“
„Was mache ich bis dahin?“, fragte sie kurz.
„Natürlich in deine Uni gehen und so tun als wäre nichts geschehen. Du brauchst keine Angst zu haben ich regle das alles.“
„Bringst du mich noch zum Wohnheim?“ „Gerne Silja.“ Doch sie kamen nur bis zur Tür. Dann küssten sie sich leidenschaftlich und es begann eine heiße Nacht für die Beiden.
Ester nahm gerade etwas Drink Mix aus dem Kühlschrank als sie plötzlich diesen großen blonden Kerl vor sich stehen sah.
„Was willst du hier?“ Doch weiter kam sie nicht. Der Kerl hatte ihr mit einem Ruck das Genick gebrochen. Wie ein Stein ließ er sie zu Boden fallen.
Er suchte nach Silja aber sie war nicht da. Da verließ er ganz schnell die Wohnung ohne sich noch einmal umzudrehen.
Ulf kam gerade vom Joggen doch er beachtete den großen blonden Kerl gar nicht der an ihm vorbei lief.
„He Ester“, rief er als die Wohnungstür nur angelehnt war.
Vorsichtig betrat er die Wohnung und entdeckte seine Mitbewohnerin. Sofort rief er den Notarzt und keine fünf Minuten später traf er auch schon ein.
Mit einem Blick erkannte der Arzt dass sie gewaltsam zu Tode gekommen war. Er rief die Polizei die auch gleich kam.
„Wer sind sie, wenn ich fragen darf“, sagte Tipp Mensen zu Ulf.
„Ich bin der Mitbewohner Ulf Larson und habe sie so gefunden!“
Die Spurensicherung nahm ihre Arbeit auf.
„Wann sind sie hier eingetroffen?“ „Ungefähr vor 15 Minuten“, sagte Ulf.
„Also länger ist sie nicht tot“, rief der Doc ruhig.
Da sah Inspektor Mensen den jungen Mann ruhig an.
„Ich bin Inspektor Mensen und habe da so eine Theorie. Ihr beide seid in Streit gekommen und du hast die Nerven verloren. Dabei hast du sie getötet, natürlich nur im Streit!“
„Nein habe ich nicht“, sagte Ulf empört.
Da traten Silja und Greg ein.
„Was ist denn hier los“, rief sie entsetzt.
Ulf sagte mit zitternder Stimme: „Sie hat in der Küche gelegen und war tot. Silja ich schwöre es dir!“
„Das glaube ich dir. Im Gegensatz zu dem Inspektor, der seine Schlüssel wohl schon gezogen hat.“
„Wer seit ihr beiden?“, fragte Mensen.
„Ich bin die dritte Mitbewohnerin Silja Brausen.“
„Wer ist, er?“
„Das ist mein Freund.“
„Mein Name ist Greg Morgan.“
„Es sieht nicht gerade gut für euren Freund aus“, lachte Mensen.
Greg sah Ulf lange an und wusste sofort das er nie und nimmer einen Menschen töten könnte.
„Wie ist sie gestorben, wenn ich fragen darf Doc?“, fragte Greg.
„Man hat ihr wohl das Genick gebrochen, aber genaueres kann ich erst nach der Obduktion sagen.“
„Ist dir im Hausflur ein Fremder entgegen gekommen“, fragte Greg den noch immer verdutzten Ulf.
„Ich weiß nicht. Oder doch, ein großer blonder Kerl!“
Da lachte Mensen los. „Jetzt wird es interessant, also der unbekannte Fremde den keiner außer dir gesehen hat.“
Da kam Lissi, die Nachbarin ins Zimmer.
„Den habe ich auch im Treppenhaus getroffen und zwar bevor Ulf die Wohnung betreten hat.“
Mensens Gesicht war auf einmal nicht mehr so freundlich.
„Ich lasse das überprüfen und wenn sich herausstellt das du gelogen hast sperre ich dich für den Rest deines Lebens ein!“
Der Doc lies die Leiche von Ester wegbringen, auch die Spurensicherung war fertig.
„Nun gut“, sagte Mensen zu Ulf. „Sie halten sich zu meiner Verfügung.“ Dann war er auch schon weg.
Greg sah Silja an, er wusste dass dieser große blonde Kerl Ester getötet hatte. Nun war nur noch Silja da, die diese Vergewaltigung bezeugen konnte. Ihr Leben war praktisch zu Ende, wenn Greg den Kerl nicht fand.
„Bleibst du bei ihr“, sagte er zu Ulf. „Ich muss nur mal kurz weg. Wenn ich alles erledigt habe hole ich dich ab.“
Silja gab ihm noch einen Kuss und dann war er auch schon weg. Er fuhr zurück zum Hotel.
„Ich hab doch so etwas wie einen Ausweis von dem Blonden, mal sehen wie der Vogel heißt.“
Er wollte gerade in sein Hotelzimmer gehen, als er merkte dass das kleine Streichholz, das er immer an die untere Kante legte, umgefallen war.
Es muss einer in seinem Zimmer sein oder auf ihn warten!
Greg lief zu dem Nachbarzimmer und klopfte leise.
Ein älterer Herr machte ihm auf. Er erkannte seinen Zimmernachbar.
„Hab meinen Schlüssel im Zimmer vergessen und die Tür zugeknallt. Darf ich mal über ihren Balkon steigen?“
„Gerne“, sagte der freundliche Herr und lies ihn durch.
Greg schaute ganz vorsichtig in die Glastür und sah den blonden großen Kerl hinter der Eingangstür stehen.
Wenn ich leise die Balkontür aufschieben würde, könnte ich ihn überraschen, und so machte er es auch.
Millimeter für Millimeter schob er die Glastür zurück und huschte dann in das Zimmer.
Der blonde Kerl hatte für eine Sekunde ein Lichtblitz gesehen und schnellte herum. Da aber traf ihn die Faust von Greg genau auf die Kinnspitze. Er flog mit dem Kopf gegen die Tür.
Wie in Zeitlupe rutschte er zusammen und schlief tief und fest.
Jetzt untersuchte Greg ihn gründlich doch er fand nur eine Telefonnummer. Leise machte er die Tür zum Flur auf.
Gleich gegenüber war eine Klappe die in das Wäschelager im Keller führte. Die Reinigungskräfte warfen dort immer die schmutzige Bettwäsche hinein. Genau das tat Greg mit dem tief schlafenden Blonden. Mit dem Kopf zuerst steckte er ihn in die Klappe, dann gab er dem Blonden einen Schups und er rutschte abwärts.
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