Die Rotbuche ist der wichtigste deutsche Waldbaum. In Europa spielt auch die Orientbuche eine-wenn auch untergeordnete-Rolle. Die Blätter der Rotbuche stehen wechselständig und sind ganzrandig, gekerbt oder gezahnt. Aus den weiblichen Blühten bilden sich Bucheckern. Das sind dreikantige Nüsse, die zu zweit oder zu dritt in einem so genannten Achsenbecher sitzen. Das Buchenholz, wie auch das Eichenholz, das früher im Schiffbau Verwendung fand, wird im Möbelbau sehr geschätzt. Es wird entweder massiv verbaut, zum Beispiel für Stühle und Tische, oder als Furnier.
Die Schwarzerle ist eine in ganz Europa heimische Laubbaumart. Sie wächst gern in Wassernähe, sogar in Überschwemmungsgebieten. Sie wird bis zu achtundzwanzig Meter hoch und hat einen Stammdurchmesser von einem Meter. Sie erreicht ein Alter von hundert bis hundertzwanzig Jahren. Die Rinde ist borkig und dunkel, in kleine senkrechte Platten zerklüftet. Die Blätter sind langgestielt ohne Blattspitze, sie sind oval mit gesägten Rändern. Das Erlenholz wird im Instrumentenbau für den Massivholzkorpus von E-Gitarren und E-Bässen gebraucht.
Die Esche war 2001 Baum des Jahres. Sie gehört zu den Ölbaumgewächsen. Sie erreicht eine Wuchshöhe von vierzig Metern bei einem Stammdurchmeser von zwei Metern. Ihr Alter kann bis zu dreihundert Jahre betragen. Ihre Rinde besitzt im Alter eine graue längsrissige Borke. Sie hat gegenständige, bis zu fünfunddreißig Zentimeter lange Blätter. Die Esche hat in fortgeschrittenem Alter ein ausgesprochen starkes Lichtbedürfnis. Das Eschenholz ist sehr hart und elastisch. Es findet deshalb Verwendung beim Sportgerätebau-Schlitten, Speere, Bogen und in der Herstellung von Werkzeugstielen. Die Esche ist in ganz Europa, außer in Südspanien und Nordskandinavien beheimatet.
Die Ulme ist ein Laubbaum, den man schon seltener sieht. Sie ist im Vluynbusch kaum bekannt. Wegen des Ulmensterbens ist dieser Baum vom Aussterben bedroht. Ulmen sind in Mitteleuropa überall verbreitet und schon seit zehn Millionen Jahren hier ansässig. Die Ulmenblätter sind fünfzehn bis achtzehn Zentimeter lang, fünf bis neun Zentimeter breit, oval, spitz, oben dunkelgrün, unten heller bis weiß behaart. Der Blattrand ist doppelgezahnt. Das Holz der Ulme heißt Rüster. Es ist zäh, mäßig hart, stoß-und druckfest und gut bearbeitbar. Es wird zu Furnieren, Möbeln, Gewehrschäften, Parkett und Tafelungen verarbeitet
Die Pappel gilt als Baum von minderer Qualität. Ihre Standfestigkeit ist nicht sehr hoch. Pappeln werden fünfunddreißig bis fünfundvierzig Meter hoch. Der Stamm hat eine rauhe und graue Borke. Das spezifische Gewicht liegt mit 0.41 g/cm^3 bei dem der gemeinen Fichte. Die Pappeln gehören zu den am schnellsten wachsenden Gehölzen der gemäßigten Breiten. Es gibt in Deutschland die Schwarz-, Silber- und Zitterpappel. Pappeln werden für die Produktion von Holzpellets, für Brennstoff und als Einstreu für Tiere gebraucht. Die Industrie braucht Pappelholz für die Herstellung von Spanplatten. Auch in der Zellstoff-, Karton- und Papierherstellung findet Pappelholz Verwendung.
Birken sind leicht an ihren Stämmen zu erkennende Laubbäume. Sie werden bis zu hundertsechzig Jahre alt und sind in der ganzen nördlichen Hemisphäre verbreitet. Sie sind schnellwachsend und können nach sechs Jahren schon eine Höhe von sieben Metern erreichen. Sie werden bis zu dreißig Meter hoch. Bei vielen Birkenarten ist die Rinde auffällig hell bis weiß. Die Birke ist sehr anspruchslos und wächst auf nassen Böden wie in Heidelandschaften. Birkenpollen stellen ein hochpotentes Allergen dar, fünfzig Prozent aller Pollenallergiker sind gegen Birkenpollen allergisch. Da Birkenholz sehr weich ist, wird es kaum als Bauholz verwendet. Man macht aus Birkenholz Deichseln, Leitern, Fassreifen, Tische und Wäscheklammern. Auch als Brennholz eignet es sich wegen seines hohen Gehaltes an ätherischen Ölen hervorragend. Büschel aus Birkenholz werden in der Finnischen Sauna vom Badegast zum Abschlagen des Körpers benutzt. Die Rinde, Zweige und der Birkensaft finden vielfältige Verwendung in der Kosmetik und der Heilkunde. Der in vielen Gegenden Deutschlands aufgestellte Maibaum ist ein Birkenstamm, zu Fronleichnam wird der Prozessionszug durch mit Birkenzweigen geschmückte Straßen geführt.
Die Weiden bevorzugen überwiegend feuchte Böden, sie sind Laubgehölze als Bäume, Sträucher und Zwergsträucher. Es gibt dreißig Meter hohe Stämme und drei Zentimeter hohe Zwergsträucher. Weiden sind sehr ausschlagfreudig, weshalb sie auch als Kopfweiden genutzt werden. Ihre Blätter sind wechselständig, ihre Form reicht von kreisrund bis schmal. Weidenpflanzungen werden oft zur Bodenbefestigung angelegt. Die Weidenzweige, besonders die der Kopfweide lassen sich gut für die Herstellung von Flechtwerk verwenden, zum Beispiel für das Flechten von Körben, aber auch für die Ausfachung von Fachwerk. Früher wurden Weiden sehr häufig als Kopfweiden gehalten, um einen hohen Anteil an biegsamen Ästen für die Flechterei zu erhalten. Das Weidenholz ist als Bauholz zu weich, man nimmt es für Dübel oder Holznägel. In Europa haben Zweige mit Blütenkätzchen die Palmwedel ersetzt, die am Palmsonntag in der Kirche gesegnet werden. Die Weidenkätzchen werden daher oft auch Palmkätzchen genannt.
Manchmal kann man gegenüber der Einmündung des Bloemersheimerweges in die Hochkamer Straße eine Baumfällmaschine in Aktion sehen.
Das ist schon erstaunlich, wie ein einziger Mann am Steuer des Harvesters, wie der Holzvollernter korrekt heißt, die Fällung, Entastung, Schälung und Zerteilung einzelner Baumstämme durchführt.
Oft arbeiten Harvester in Kombination mit dem nachfolgenden Tragschlepper, dem Forwarder, der das abgearbeitete Holz abtransportiert. Wenn man sich einmal überlegt, wie viel Handarbeit ein solcher Harvester ersetzt, früher mussten die Stämme von Hand gefällt werden, in der Zeit vor der Motorsäge mit der Handbaumsäge, wozu zwei Personen nötig waren. Dann wurden die Stämme mit Äxten entastet. Es passierten viele Unfälle bei der gefährlichen Arbeit mit Axt und Säge.
Wenn diese Arbeit getan war, wurden die Stämme ganz früher mit sogenannten Rückepferden zu den Transportwagen gezogen.
Um einseitige Bodenverfestigung durch Maschineneinsatz zu vermeiden, legen die Harvester auf die Fahrspuren große Astbündel, auf denen sie fahren.
Die ganze Arbeit wird von nur einer Person erledigt, schneller, von höherer Ergiebigkeit, sicherer und billiger.
Vermutlich gehört die Schonung, in der der Arbeiter beschäftigt ist, zum Bloemersheimer Schloss. Man muss als Zuschauer sehr vorsichtig sein, denn der Arbeiter sieht einen nicht.
Paulo kommt auf seinem Weg zur Seidenstraße von Konya aus nach Bingöl, wo er mit Fuat bei dessen Eltern unterkommt und ein Erdbeben starken Ausmaßes erlebt.
Die Ziegen rannten wie verrückt hin und her und als Fuat das bemerkte, war es schon zu spät.
Die Erde bebte, zwanzig Meter vor uns tat sich eine gewaltige Erdspalte auf und hatte alle Ziegen verschlungen. Der Weidezaun war plötzlich nicht mehr vorhanden, wir waren vollkommen verschreckt und klammerten uns an den Aprikosenbaum.
Der Blick zum Hof verhieß nichts Gutes, das Wohnhaus war eingestürzt.
Fuat und ich wollten los rennen, als eine zweite Erdbebenwelle einsetzte.
Sie riss den Platz vor dem Hof auf. Der Hühnerstall verschwand mitsamt allen Hühnern, der Ziegenstall stürzt in sich zusammen.
Fuat schrie „Mama, Papa!“, nichts war zu hören.
Es herrschte eine gespenstische Stille. Der LKW stand völlig unversehrt auf seinem Platz vor der Hofanlage.
Fuat und ich standen vor den Trümmern des Hauses und riefen nach den Alten, wir räumten ein paar große Schuttstücke weg und fanden sie lebend, unter einem Türblatt, das einen sie schützenden Hohlraum abgedeckt hatte.
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