Carmen Löbel - Traumland - Reise in eine andere Welt
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Traumland - Reise in eine andere Welt: краткое содержание, описание и аннотация
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In ihrer eigenen Welt dominiert die Feindschaft zu einem Klassenkameraden, der eines Tages spurlos verschwunden ist. Luisa fühlt sich verantwortlich und begibt sich mit Freunden auf eine abenteuerliche Suche.
Eng verwoben in diese Geschichte ist Fachwissen über Träume, das motiviert, sich mit den eigenen Träumen auseinander zu setzen und in die Lage versetzt, Träume besser zu verstehen.
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Luisa ging in ihr Zimmer zurück. Ihr Kopf war voll von den Erlebnissen heute. Aber zum Nachdenken kam sie immer noch nicht, weil ihre Mutter jetzt nach Hause kam und sie zum Griechen einlud. Luisa sollte etwas besonderes in ihren Ferien erleben und schon gar nicht sollte sie unter Monis mäßigen Kochkünsten leiden. Es wurde ein netter Abend. Erst als Luisa im Bett lag, hatte sie schließlich die Gelegenheit, ihre Gedanken zu sortieren. Sie war ziemlich überrascht gewesen, dass auch bei der Mutprobe letztlich Jens irgendwie beteiligt war. Der konnte was erleben. Da war es doch an der Zeit ihm mal wieder einen Streich zu spielen. Diesmal sollte er wissen, wer ihn hereingelegt hatte. Nicht so wie beim letzten Mal. Aber was sollte Luisa bloß tun? Grübelnd schlief sie ein.
Die zwei Herbstferienwochen vergingen wie im Flug. Luisa traf sich fast täglich mit der Mädchenclique. Katrin hatte zwischendurch mal angerufen, aber Luisa hatte ihr abgesagt. Wann sollte sie sich denn noch mit Katrin treffen? Sie hatte einfach keine Zeit. Katrin war enttäuscht und wenig begeistert gewesen, aber daran war nun mal nichts zu ändern. Erst als die Ferien vorbei waren und Luisa Katrin in der Schule traf, hatte sie ein wirklich schlechtes Gewissen. Katrin wusste nicht viel von ihren Ferien zu erzählen. Es war klar, dass sie fast schon froh war, dass die Schule wieder anfing. Katrin war eben doch sehr alleine. Sie war regelrecht begeistert, als Luisa verkündete, dass sie unbedingt mal wieder Mathe üben müsste, weil sie in den Ferien alles vergessen hatte. Da hatte sie es doch wirklich geschafft in den zwei Wochen nicht einmal für Katrin Zeit zu haben. Jetzt nahm sie sich die Zeit wieder und achtete darauf, dass sie wenigstens ein bisschen Zeit zum Klönen mitbrachte und nicht sofort nach der Erledigung von Matheaufgaben wieder verschwand. In der Sache mit Jens war sie auch noch keinen Schritt weiter. Sie hatte einfach keine Idee, wie sie ihm ordentlich eins auswischen konnte. Wenn sie mal einen Einfall hatte, dann war er meist zu harmlos oder nicht zu realisieren. Nach den Ferien standen auch erst mal wieder viele Hausaufgaben an, so dass nicht wirklich viel Zeit blieb. Abends fiel Luisa meist völlig erschöpft und müde ins Bett. So war es auch heute. Sie fiel in einen tiefen erholsamen Schlaf. Doch dann geschah es: Luisa war plötzlich wieder im Stadtpark und ging dort spazieren. Automatisch lenkte sie ihre Schritte zum Wald, den sie problemlos fand. Sie hatte ihr Buch dabei und wanderte auf nun schon etwas bekannten Wegen zum See. Dort setzte sie sich in die Sonne. Zum Lesen kam sie eigentlich gar nicht, weil alles viel zu spannend war. Sie beobachtete die Vögel und sah wunderschöne Blumen. Alles duftete so herrlich nach Wald und etwas süßlich nach den gelben Blumen, die direkt neben ihr wuchsen. Luisa überkam tiefe Entspannung und Erholung. Sie war glücklich und fühlte sich äußerst wohl. Sie beobachtete die Sonnenuntergang am See und ging dann wieder nach Hause, wo sie gerade ankam, als der Wecker klingelte. Luisa war noch ganz benommen. Sie war so weit weg gewesen. Es hatte ihr so gut getan, die Atmosphäre im Wald zu erleben. Sofort war in ihr wieder die tiefe Sehnsucht nach dem Wald erwacht. Damit stand ihr Entschluss fest: Heute nach den Hausaufgaben, würde sie in den Wald gehen. Sie würde dann mal eben nicht mit der Clique unterwegs sein heute. Das konnte sie dann morgen wieder tun. Voller Tatendrang schwang sie sich aus dem Bett. Sie konnte kaum erwarten, dass es endlich zum Schulschluss schellte. Sie war so schnell verschwunden wie selten. Zu Hause angekommen, stellte sie ihr Mittagessen in die Mikrowelle und begann schon neben ihrem Nudelteller parallel mit den Hausaufgaben. Sie wollte möglichst schnell fertig sein, um möglichst schnell wieder im Wald zu sein. Es waren auch nur wenige Aufgaben, die sie zu erledigen hatte. Mit der letzten Nudel hatte sie die letzte Frage für Biologie beantwortet und packte ihre Hefte für Morgen zusammen. Sie war froh, denn jetzt hatte sie bis zum Abendessen jede Menge Zeit. Kein Stress. Sie konnte in aller Ruhe Zeit im Wald verbringen. Sie musste sich nicht beeilen, denn Moni kam heute erst später von der Arbeit. Dann würde es erst gegen halb acht Abendbrot geben und nicht wie üblich um sieben. Jetzt war es gerade mal zwei Uhr. Zeit ohne Ende. Sie schnappte sie sich ihr Buch, schloss die Haustür hinter sich ab und war jetzt schon ganz in Gedanken. Der Wald zog sie magisch an. Sie bemerkte kaum, wie sie den Weg dorthin zurücklegte. Das lief irgendwie alles automatisch ab. Gedankenverloren stand sie schließlich vor der kleinen Brücke, die in den Wald führte. Wie in ihrem Traum schlug sie den Weg zum See ein. Dort angekommen, machte sie es sich dort gemütlich. Schnappte sich ihr Buch und fing an nachzuschlagen, welchen Vogel sie da gerade gesehen hatte, wie das Tier lebte und so weiter und so fort. Drüben am Ufer wuchsen dieselben Blumen aus ihrem Traum, die so herrlich geduftet hatten. Natürlich schlug sie auch deren Namen nach. So war sie den ganzen Nachmittag beschäftigt. Sie beobachtete und las und las und beobachtete. Es war viel spannender, wenn man ein bisschen genauer wusste, was man da eigentlich sah. Sie hätte nie gedacht, dass sie Blumen und Tiere mal so faszinieren könnten. Eine kleine Meise hüpfte von Ast zu Ast. Oben kreischte ein Greifvogel. An der Form des Flugbildes konnte sie ihn als Roten Milan oder Gabelweihe identifizieren. Gabelweihe machte auch irgendwie Sinn, denn der Schwanz dieses Vogels war gespalten wie eine Gabel. Daher wohl auch der Name. Nicht gerade besonders kreativ die Biologen. Egal. So konnte man sich das wenigstens gut merken. Leider verflog die Zeit wie im Flug. Obwohl sie heute so viel Zeit hatte, musste sie bald den Rückweg antreten. Sie beschloss schon auf dem Heimweg, so bald wie möglich hierher zurück zu kommen. Doch daraus wurde erst mal nichts. Sie konnte die Verabredungen in dieser Woche schlecht alle absagen und Katrin konnte sie schon gar nicht wieder einen Korb geben. Besonders zu Pia hatte Luisa inzwischen einen guten Draht, so dass sich die Beiden auch schon mal früher verabredeten und etwas quatschten. Pia war sichtlich erleichtert gewesen, als Luisa ihr Versprechen gehalten hatte und von ihrem Gespräch kein Wort erwähnt hatte. Durch diese Vertraulichkeit hatten sie nun insgesamt ein besseres Verhältnis und waren meist schon eine Stunde mindestens zusammen unterwegs, bevor sich die ganze Clique irgendwo traf. Dadurch blieb natürlich noch weniger Zeit. Am Freitag hatte sie endlich mal keine Verabredungen, aber so viel Hausaufgaben, dass es so spät war, dass es sich nicht lohnte überhaupt loszugehen. Am Wochenende konnte sie wegen Moni nicht weg und schon war es wieder Montag, als sie endlich mal wieder die Gelegenheit hatte, den Nachmittag im Wald zu verbringen. Das tat sie dann auch. Heute war eine Stunde ausgefallen und in einer Vertretungsstunde hatte Luisa schon ihre anderen Hausaufgaben erledigen können. So konnte sie sich gleich nach dem Mittagessen auf den Weg machen. Sie entschied sich wieder für den See. Irgendwann musste sie auch mal die anderen Wege erforschen. Aber vorerst gefiel ihr das so ganz gut. Als sie dort ankam traute sie ihren Augen kaum. Noch nie hatte sie irgendjemanden hier getroffen. An diesen Zustand hatte sie sich schon so gewöhnt, dass ihr das schon gar nicht mehr aufgefallen war. Während im Stadtpark immer reger Betrieb herrschte, wurde es still, sobald sie die Brücke in den Wald überquert hatte. Doch heute war sie nicht alleine hier. Auf dem großen Stein direkt am Wasser, auf dem Luisa sonst auch immer gerne in der Sonne saß, saß ein Wesen und ließ seine Beine über dem Wasser baumeln. Luisa rieb sich die Augen. Das konnte doch alles nicht sein. Aber das Wesen blieb dort sitzen. Seine knallroten Haare leuchteten in der Sonne und wehten leise im Wind. Wenn Luisa gedacht hatte, sie hätte rote Haare, dann war das nichts wirklich gar nichts im Vergleich zu diesem Wesen, das sich dort auf Luisas Lieblingsplatz ausgebreitet hatte. Das Wesen schaute über das Wasser und beobachtete einen Vogel, der munter von Ast zu Ast hüpfte. Dann trat Luisa auf einen Ast und das leise Knacken ließ das Wesen sofort zusammenschrecken. Erschrocken sprang es auf. Die beiden guckten sich erst mal ziemlich entsetzt an. Nach ihrem ersten Schreck siegte die Neugierde und Luisa kam langsam näher. Als sie nur noch einen Meter voneinander entfernt waren, blieb sie stehen. Beide starrten sich gegenseitig an. Komisches Wesen. So lange rote Haare. Die mussten gefärbt sein. Eine solche Haarfarbe hatte Luisa noch nicht gesehen. Das Wesen war ungefähr so groß wie sie und guckte sie aus seinen dunklen schwarzen Augen mit einer Mischung aus Neugier, Angst und Schreck an. Es war klar, dass es genau wie sie erwartet hatte, alleine hier zu sein. Luisa fand als erstes die Sprache wieder. „Hallo“, sagte sie. Das Wesen guckte und sagte dann auch „Hallo“. Dann setzten sie sich gemeinsam auf den großen Stein. Keiner sagte etwas. Einige Wildenten landeten schwungvoll auf dem See. Gemeinsam genossen sie die Stille. Aus den Augenwinkeln beobachteten sie sich gegenseitig. Ganz allmählich gewöhnten sie sich an die Gegenwart des Anderen. Luisa fand, dass ihr Gegenüber irgendwie komisch aussah. Die langen roten Haare waren eine Sache, aber auch der Körper schien etwas anders zu sein, als der ihre. Auch ihr Gegenüber hatte inzwischen den ersten Schreck überwunden und die Neugierde siegte. Sie wurde von oben bis unten gemustert. Dann platzte es aus ihm oder ihr (Luisa war sich da nicht so sicher.) heraus: „Du bist ein Mensch, oder?“ Luisa schaute ihn oder sie verdutzt an. „Natürlich bin ich ein Mensch, was soll ich denn sonst sein?“ Blöde Frage. Wurde sie hier auf den Arm genommen? Gab es hier eine versteckte Kamera? Danach sah es nun wirklich überhaupt nicht aus. Aber sollte das dann bedeuten, dass ihr Gegenüber diese Frage gestellt hatte, weil er oder sie selbst kein Mensch war? Die Sache wurde immer rätselhafter. Die Entdeckung des Waldes war ja schon eine Nummer für sich, aber diese Begegnung setzte dem Ganzen jetzt endgültig die Krone auf. Eine andere mögliche Lösung schoss ihr sofort wieder durch den Kopf: Luisa musste eingeschlafen sein. Sie träumte. Das war die Lösung. Wieso sollte sie sonst in ihrem realen Leben ein Wesen mit knallroten Haaren treffen, das sonst auch noch etwas merkwürdig aussah? Aber sie war zuletzt gelaufen. Sie hatte sich, seit sie in den Wald gekommen war, nicht hingesetzt. Wie sollte sie dann eingeschlafen sein? Es sei denn, dass der ganze Wald ein Traum war. Aber da war sie sich eigentlich sicher gewesen, dass er es nicht war. Zumindest hatte Luisa das für sich so beschlossen. Sie kam keinen Schritt weiter. Also fragte sie ganz einfach nach: „Soll das heißen, dass du kein Mensch bist?“ „Natürlich nicht.“ Das Wesen sagte dies in einem Ton, der erahnen ließ, dass er oder sie froh war, kein Mensch zu sein. „Aber was bist du dann?“ „Das darf ich dir nicht verraten.“ Das war ja sehr ergiebig. „Hast du vielleicht einen Namen?“ „Natürlich: Ich heiße Sophie.“ „Ich heiße Luisa.“ Sie schwiegen beide. Dann fragte Luisa: „Dann bist du auch ein Mädchen?“ „Ich will es mal so sagen, ich bin weiblich. Aber das Geschlecht spielt bei uns keine große Rolle. Andere Dinge sind wichtiger.“ „Was denn zum Beispiel?“ „Das darf ich nicht sagen.“ „Warum nicht?“ „Das darf ich auch nicht sagen.“ „Aha.“ Sehr aufschlussreich. Luisa fand die ganze Situation zunehmend seltsam. „Was machst du eigentlich hier?“ fragte Sophie. „Manchmal gehe ich einfach nur spazieren und genieße die Ruhe und Entspannung. Heute hatte ich vor, mich hier an den See zu setzen, Tiere zu beobachten und in meinem Buch zu lesen.“ „Soll das heißen, du bist schon öfters hier gewesen?“ Jetzt war es an Sophie überrascht zu sein. „Natürlich.“ „Das gibt es doch gar nicht“, murmelte Sophie vor sich hin. „Wie bist du denn hierher gekommen?“ „Ich bin den Waldweg entlanggegangen, durch den dichten Tannenwald. Dann bin ich an der Kreuzung rechts abgebogen und siehe da: Hier bin ich.“ „Das meine ich nicht.“ „Was meinst du denn?“ „Wie bist du in den Wald gekommen?“ „Och, das ist ganz einfach, oder zumindest meistens ist es das. Ich gehe in den Stadtpark und von dort über die Brücke in den Wald.“ „Was ist denn ein Stadtpark?“ Luisa wusste nicht, wie sie das jetzt erklären sollte. „Also ich wohne in Kleinstadt, in einer kleinen Stadt eben. Kleine Städte haben oft in der Innenstadt ein paar Grünflächen, Blumenbeete, Bäume und so was. Das ist wichtig, damit sich die Leute entspannen können.“ „Aha. Und von diesen Grünflächen kannst du einfach so hierher kommen?“ „Ja.“ „Das ist ja spannend.“ „Und du kannst auch einfach so zurück in die Stadt gehen?“ „Ja, natürlich. Ich muss ja schließlich irgendwann wieder nach Hause.“ „Hast du mit anderen Menschen schon darüber gesprochen?“ „Ich habe irgendwann, als ich neu hier war, zufällig den Wald gefunden. Ich habe dann versucht zurückzukehren und habe ihn nicht wiedergefunden. Deshalb habe ich nach dem Weg gefragt, aber niemand schien den Wald zu kennen. Ich dachte schon, ich hätte das alles nur geträumt. Aber dann habe ich den Wald wiedergefunden. Da war ich echt froh. Das tut nämlich wirklich gut hier zu sein. Außerdem träume ich immer mal wieder vom Wald und dann bin ich voller Sehnsucht, bis ich es endlich schaffe, wieder hierher zu kommen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weil ich ja auch zur Schule muss, Hausaufgaben machen muss und gelegentlich möchte ich auch mal meine Freunde treffen. Das braucht alles Zeit.“ „Dann musst du auch zur Schule? Ich auch. Heute hatte ich gar keine Lust. Meine Lehrerin hat mit mir geschimpft und Hausaufgaben muss ich auch machen. Aber ich habe alles erst mal liegen lassen und entspanne mich hier. Hier ist mein Lieblingsplatz. Hier kann ich immer gut entspannen, wenn mir alles zu viel wird. Aber nachher muss ich dann doch noch alles machen. Dann wird es aber leichter gehen, wenn ich mich wieder besser fühle.“ „Dann ist deine Schule hier in der Nähe? Ich habe noch nie eine Schule gesehen. Aber ich habe auch noch nicht so viele Wege ausprobiert. Das werde ich dann demnächst mal machen.“ „Das solltest du besser nicht machen. Was ist, wenn dich jemand sieht?“ „Also bisher habe ich abgesehen von dir hier noch niemanden getroffen. Warum sollte sich das ändern?“ „Das wird sich ändern, wenn du näher an die Schule und das Internat herankommst. Bis jetzt warst du sehr weit weg und da ist selten jemand von uns unterwegs. Hier am See ist auch so gut wie nie jemand von uns.“ „Das habe ich gemerkt. Ich war immer alleine hier.“ „Da siehst du´s.“ „Aber warum soll mich denn niemand sehen?“ „Ich weiß nicht, wie die Anderen reagieren. Vor allem wäre es schlimm, wenn dich ein Lehrer sieht. Ich glaube nicht, das du hier sein darfst. Ich habe noch nie von Menschen in unserem Wald gehört.“ „Wo ist denn das Problem?“ „Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es eine absolute Ausnahme ist, dass du dich hier aufhalten kannst. Von derartigen Ereignissen habe ich noch nie gehört. Ich weiß nicht, wie die Lehrer reagieren. Vielleicht bekommst du Schwierigkeiten. Am sichersten ist, du vergisst den Wald und kommst nie mehr zurück.“ „Wie sollte ich das vergessen? Ich träume immer wieder vom Wald und es tut mir so gut hier zu sein, dass ich das nicht fertig bringen würde.“ „Oh, oh. Das hört sich nach einem Problem an. Ich muss das natürlich in der Schule erzählen, dass ich dich hier getroffen habe. Du bist ein Sicherheitsrisiko. Ganz bestimmt. Es ist gefährlich, dass du hier bist. Vielleicht müssen wir sogar umziehen. Wenn du kommen kannst, können viele andere auch kommen.“ „Es wird niemand anders kommen, weil niemand anders die Brücke in den Wald findet. Wenn ich einen schlechten Tag habe, ist da einfach ein großer Zaun und dahinter ist ein altes Industriegelände. Nichts weiter. Ich habe auch niemanden vom Wald erzählt, weil die mir das sowieso nicht glauben würden. So etwas wie diesen Wald gibt es bei uns Menschen nicht.“ „Du hast niemanden etwas erzählt?“ „Nein, ganz sicher nicht.“ „Deiner Familie nicht und deiner besten Freundin auch nicht?“ „Nein, ehrlich.“ Sophie dachte nach und sagte erst mal nichts mehr. Luisa spürte das und schwieg auch. Auch sie sortierte ihre Gedanken. Warum sollte sie ein Sicherheitsrisiko sein? Sie war doch nur ein Mädchen, das im Wald spazieren ging. Was trieben diese Wesen hier? Was machte die ganze Sache zur Gefahr? Luisa konnte das nicht verstehen. „Aber du hast zuerst gesagt, dass es für dich total leicht war herzukommen und dass du meist keine Schwierigkeiten damit gehabt hast, hierher zu kommen. Was stimmt denn jetzt?“ „Ich wollte dich beeindrucken, deshalb habe ich das gesagt. Es ist ja auch nicht ganz falsch, was ich gesagt habe. Heute war es leicht für mich herzukommen. Manchmal komme ich allerdings nicht in den Wald und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, warum es manchmal klappt und manchmal nicht.“ „Du hast gelogen.“ „Quatsch ich habe nur etwas angegeben.“ „Angeben, was ist das?“ „Wenn man irgendwas erzählt, was nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Man übertreibt etwas, um jemand anderen zu beeindrucken.“ „Also, wenn man nicht die Wahrheit sagt, dann lügt man. Andere Wörter gibt es bei uns nicht. Du hast also gelogen. Woher soll ich wissen, dass du mir nicht eben auch alles mögliche erzählt hast, was gar nicht stimmt. Vielleicht weiß deine ganze Schule von diesem Wald.“ „Nein, das weiß sie nicht.“ „Das sagst du.“ „Genau.“ „Woher weiß ich, ob es stimmt. Du kannst ja alles behaupten. Man soll niemanden trauen, mit dem man schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.“ „Dann könnte ich bei uns gar niemandem vertrauen. Das ist doch Quatsch. Man macht mit einem Menschen immer mal gute und mal schlechte Erfahrungen. Deswegen kann man ihm doch trotzdem vertrauen.“ „Da hast du es auf den Punkt gebracht: Menschen kann man nicht vertrauen.“ „Aber euch schon?“ „Natürlich. Gar keine Frage.“ Luisa wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Wie hätte sie ahnen können, dass dieses Wesen jedes Wort auf die Goldwaage legt. Das war überhaupt nicht zu ahnen. Aber sie wollte auf keinen Fall aufgeben, hier in den Wald zu kommen. Was sie gerade erfahren hatte, machte sie nur noch neugieriger. Sie musste einfach mal vorsichtig durch den Wald gehen und sich anschleichen und versuchen die Schule zu finden. Wie sie wohl aussah? Und ob andere dieser Wesen, wohl genauso aussahen wie Sophie? Auf keinen Fall durfte Sophie sie verraten. Auf gar keinen Fall. Aber wie sollte sie das anstellen? „Woher weißt du denn, ob jemand dich anlügt, oder nicht? Wie kannst du mit Menschen umgehen, von denen du nie weißt, ob sie dir nicht gerade was falsches erzählen?“ „Irgendwie spürt man das, ob jemand lügt oder nicht. Zumindest so ungefähr hat man ein Gefühl dafür.“ „Du meinst ich soll auf mein Gefühl hören und dann die Frage beantworten, ob ich dir trauen kann?“ Das hörte sich wie ein guter Lösungsvorschlag an. „Ja, ich denke, das ist eine gute Idee. Was meinst du?“ „So schnell geht das nicht. Ich brauche Zeit. Ich muss mir das in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht bringe ich uns alle in Gefahr, wenn ich nicht handele. Ich muss das an die Lehrer weitergeben. Andererseits könnte ich das ja auch Morgen noch machen. Ein Tag wird nicht so viel ausmachen und wir könnten uns Morgen noch einmal treffen.“ Luisa hatte eigentlich Morgen eine Verabredung mit Katrin. Das würde Ärger geben, wenn sie die absagen würde. Mathe war auch schon wieder ein Buch mit sieben Siegeln für Luisa. Wie sollte sie Katrin das erklären, warum sie nun schon wieder nicht konnte? Aber der Wald hier war Luisa wichtiger. Sophie war interessanter. Also musste sie das Mathelernen eben verschieben. Nächste Woche wäre auch noch früh genug. „Wenn du möchtest, kann ich morgen so um drei Uhr wieder hier sein.“ „Das wäre schön. Dann kann ich mir das bis dahin in Ruhe überlegen, wie ich mich am besten korrekt verhalte.“ „Das hört sich doch gut an. Dann machen wir es so.“ „Dann lass mich jetzt alleine. Ich muss nachdenken. Geh nach Hause und mach keine Umwege mehr. Versprichst du das?“ Luisa widerstrebte es, jetzt schon wieder nach Hause zu gehen. Eigentlich wollte sie sich entspannen und in ihrem Buch lesen. Aber das musste wohl erst mal aufgeschoben werden. Es schien Sophie sehr wichtig zu sein, dass sie jetzt ohne Umschweife nach Hause ging. Also würde sie es wohl oder übel jetzt tun. „Ich verspreche es.“ „Und tust du es auch?“ „Ja, ich verspreche es und tue es.“ Sophie schaute sie kritisch an. Sicher war sie sich nicht. Konnte sie Luisa in diesem Punkt vertrauen? Man sah ihr förmlich an, wie sie mit sich kämpfte. Dann sagte sie: „Also ich werde dir vertrauen. Wenn ich merke, dass du mich wieder angelogen hast, werde ich dich auf jeden Fall melden.“ „Okay. Du kannst dich auf mich verlassen.“ „Hoffentlich.“ „Ich gehe dann jetzt. Bis morgen.“ „Bis morgen.“ Luisa machte sich schweren Herzens auf den kürzesten Heimweg. Gerade jetzt als alles so schön war, hing alles nur an einem seidigen Faden. Wie konnten die Lehrer dieser Wesen reagieren, wenn sie von Luisas Existenz erfuhren? Luisa war sich da überhaupt nicht sicher. Was hatte Sophie mit umziehen gemeint? Würde dann der ganze Wald verschwinden? So etwas war doch nicht möglich, oder? Und was konnte Luisa morgen tun, um Sophies Vertrauen zu gewinnen? Davon schien irgendwie alles abzuhängen. Luisa musste ganz sicher aufpassen, was sie sagte. Sie dürfte sich in dem was sie erzählte keinen Widerspruch leisten. Nicht den kleinsten. Das war die einzige Möglichkeit. Hoffentlich war es ihr überhaupt möglich, in den Wald zu kommen. Es könnte ja sein, dass morgen so ein Tag war, an dem sie gar nicht herkam. Dann wäre sie ja komplett von vorneherein vollkommen unglaubwürdig. Dann wäre alles gelaufen. Auf dem Rückweg war Luisa jetzt vorsichtiger. Sie war nicht mehr so entspannt. Nach der Information, dass sie ein Sicherheitsrisiko war und besser niemanden treffen sollte, fühlte sie sich nicht mehr so wohl wie bei ihren ersten Wanderungen. Wenn es noch mehr so Wesen gab, war es sehr erstaunlich, dass sie noch nie jemanden getroffen hatte. Sie war ja doch schon stundenlang hier unterwegs gewesen. Aber so oft hatte sie es auch noch nicht geschafft, in den Wald zu kommen. So lange wohnte sie auch noch gar nicht in Kleinstadt. Gedankenverloren überquerte sie die Brücke in den Park und spürte eine gewisse Erleichterung hier angekommen zu sein, ohne jemanden getroffen zu haben. Die Begegnung mit Sophie hatte ihr doch ein sehr ungutes Gefühl vermittelt. Sie setzte sich noch ein wenig unter die große Eiche, bevor sie endgültig nach Hause ging. Sie rief sich alle Einzelheiten der Begegnung noch einmal ins Gedächtnis. Aber so richtig verstehen konnte sie Sophie nicht. Schließlich war sie recht müde und ging nach Hause.
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