Carmen Löbel - Traumland - Reise in eine andere Welt

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Traumland - Reise in eine andere Welt: краткое содержание, описание и аннотация

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Traumland ist die Geschichte von Luisa Morgenstern. Luisa entdeckt zufällig den Übergang in eine andere Welt. Diese Welt zieht sie immer mehr in ihren Bann und beginnt, ihr ganzes Leben zu verändern.
In ihrer eigenen Welt dominiert die Feindschaft zu einem Klassenkameraden, der eines Tages spurlos verschwunden ist. Luisa fühlt sich verantwortlich und begibt sich mit Freunden auf eine abenteuerliche Suche.
Eng verwoben in diese Geschichte ist Fachwissen über Träume, das motiviert, sich mit den eigenen Träumen auseinander zu setzen und in die Lage versetzt, Träume besser zu verstehen.

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Am Dienstag Nachmittag verabredete sich Luisa mit Pia, weil die übrigen Mädels aus der Clique keine Zeit hatten. Pia besuchte Luisa und sie machten sich einen gemütlichen Nachmittag. Seit Pia Luisa über die Hintergründe der Mutprobe aufgeklärt hatte, hatten die beiden ein sehr gutes Verhältnis. Pia war Luisa sehr dankbar, dass sie Wort gehalten und den anderen gegenüber nichts erwähnt hatte. Außerdem war Pia froh, jemanden zum Reden gefunden zu haben, denn mit Luisa ging das irgendwie wunderbar. Irgendwann kamen sie auf das Thema Reiten. Pia ging wirklich auf in ihrem Hobby. Luisa konnte damit wirklich nichts anfangen. Aber Pia schaffte es, ihr zu erklären, worin für sie der Reiz bei der Sache lag und was das besondere dieser Sportart ausmachte. Sie schaffte es, Luisa neugieriger zu machen, als sie es bisher gewesen war. Vielleicht sollte sie doch mal zuschauen? Das Thema Jens wurde natürlich auch besprochen. Pia bewunderte Luisas Mut, sich so direkt mit ihm auseinander zu setzen und ihm Paroli zu bieten. Sie war begeistert, dass Luisa sich einfach nichts von ihm gefallen ließ. Luisa machte Pia Mut, sich ein bisschen mehr zu behaupten und nicht alles mit sich machen zu lassen. Aber damit stieß sie bei Pia auf taube Ohren. Dazu hatte Pia wirklich gar keine Traute. Der Nachmittag verging wie im Flug. Als sich Pia verabschiedete, fragte sich Luisa allen Ernstes, wo denn bloß die ganze Zeit geblieben war.

Den Mittwoch Nachmittag verbrachte sie bei Katrin. Heute gab es nicht so viel zu büffeln, so dass auch noch jede Menge Zeit zum Quatschen blieb. Katrin war sehr froh darüber und hätte nichts dagegen gehabt, wenn Luisa noch länger geblieben wäre.

Luisa machte sich schließlich zufrieden auf den Nachhauseweg. Sie fühlte sich langsam wirklich wohl hier in Kleinstadt und war froh, über die vielen Kontakte, die sie inzwischen hatte. Vor allem mit Pia schien sich eine echte Freundschaft zu entwickeln. In der Bekanntschaft mit Katrin sah sie mehr eine Zweckgemeinschaft, mit der sie aber auch sehr zufrieden war, da sie sich in Mathe deutlich verbessert hatte. Da musste man schon mal noch ein bisschen Zeit zum Quatschen investieren. Auf jeden Fall war von einer Mathenachhilfe keine Rede mehr gewesen, worüber Luisa sehr froh war. Frau Sommer machte meist einen recht zufriedenen Eindruck. Das war auch gut so, denn mit der war ganz sicher nicht zu spaßen.

Donnerstag Nachmittag waren die Mädchen aus der Clique mit Reiten beschäftigt. Obwohl Pia Luisas Interesse durchaus geweckt hatte, hatte sie keine Lust verspürt, den anderen zuzuschauen. Sie hatte ganz andere Projekte im Kopf. Sie wollte in den Wald. Sie wollte die Eichenschule finden und hoffentlich weitere interessante Beobachtungen machen. So zufrieden Luisa mit ihren Freundschaften und Kontakten war, mit dieser eigenen Welt im Wald konnten sie nicht so recht konkurrieren. Der Wald übte einfach eine ungeheuere Faszination auf Luisa aus. Die Atmosphäre dort war etwas ganz besonderes und sie genoss diese mit jedem Atemzug während sie dort war. Außerdem war es für Luisa ein tolles Gefühl, einen Ort aufzusuchen, an dem wahrscheinlich noch kein anderer Mensch vorher gewesen war. Sie war eine Forscherin in einer ganz eigenen Welt, zu der nur sie ganz exquisit Zugang hatte. Das war wirklich cool. Also machte sich Luisa am Donnerstag Nachmittag wieder in alten Klamotten auf den Weg. Das Wetter war bedeckt, aber trocken, so dass sie auf ihre Regensachen gut verzichten konnte. Sie war etwas in Sorge, dass die Brücke heute nicht da sein könnte, aber diese Sorge erwies sich als unbegründet. Nach dem kurzen Weg durch den Stadtpark stand sie im Wald. An der Wegkreuzung ging sie heute wieder geradeaus und schlug damit die Richtung ein, in der sie Sophie hatte verschwinden sehen. Bald darauf kam sie an die nächste Kreuzung. Hier war sie zuletzt geradeaus gegangen, als sie zum ersten Mal andere Wesen außer Sophie beobachtete hatte. Diesmal entschloss sie sich rechts abzubiegen. Nach einer Weile wurde sie wieder sehr vorsichtig, da sie nicht von den Oneira entdeckt werden wollte. Sie ging immer direkt am Wegesrand, um möglichst schnell im Gebüsch verschwinden zu können. Außerdem lugte sie immer erst vorsichtig um jede Wegbiegung, um nicht unvermittelt auf eines dieser Wesen zu treffen. Bald erschien ihr das auch nicht mehr ausreichend. Da das Unterholz nicht zu dicht war, verließ sie den Weg und ging gleich im Wald. Das erschien ihr sicherer. Hier ließ es sich ganz gut gehen, so dass sie gut voran kam. Allerdings war hier niemand unterwegs und Häuser hatte sie auch noch keine gesehen. Vielleicht hätte sie doch noch einmal geradeaus gehen und dem Weg weiter folgen. Ein Haus hatte sie ja schon entdeckt. Vielleicht kamen noch mehr? Dort hatte sie zumindest einige von den Wesen getroffen. Hier schien ja komplett tote Hose zu sein. Bald erreichte sie wieder eine Kreuzung. In welche Richtung sollte sie jetzt gehen? Sie bog links ab, weil sie hoffte so wieder in die Nähe dieses Hauses zu kommen, das sie schon einmal gesehen hatte. Der Gedanke schien sich zu bewähren, denn bald hörte sie Stimmen. Schnell suchte Luisa ein passendes Versteck, was relativ einfach war, da sie sowieso schon im Unterholz steckte. Kurz darauf kamen zwei Oneira um die Ecke. Sie redeten relativ leise, so dass Luisa nur registrieren konnte, dass sie reden, aber nicht verstehen konnte, was der Inhalt des Gesprächs war. Aus Sicherheitsgründen hatte sie sich relativ weit in den Wald zurückgezogen, was sich jetzt als Nachteil erwies. Bald waren die beiden verschwunden und Luisa kroch aus ihrem Versteck hervor. Sie näherte sich ein bisschen dem Weg, blieb aber immer noch ein gutes Stück davon entfernt. Sie würde ja wahrscheinlich ohnehin am Montag mehr erfahren. Der Schreck, dass man sie beim letzten Mal fast entdeckt hatte, steckte ihr immer noch ein wenig in den Knochen. So war sie jetzt doch sehr vorsichtig. Bald kam ihr schon wieder eine Gruppe Oneira entgegen. Diese redeten alle durcheinander, so dass Luisa wieder nichts vom Gesprächsinhalt mitbekam. Die Richtung, die sie eingeschlagen hatte, schien also durchaus richtig zu sein. Sonst hätte sie nicht schon so viele dieser Wesen gesehen. Wirklich alle hatten bunte Haare, die recht lang waren und sehr dünn und leicht aussahen und ihre Köpfe wie Federn umschwebten. Dabei standen sie mehr oder weniger in alle Richtungen. Jeder hatte nur eine knallige Haarfarbe. Der Körperbau schien dem menschlichen ähnlich zu sein, wenn sie insgesamt auch etwas kleiner zu sein schienen. Nach einer ganzen Weile erreichte Luisa wieder eine Wegkreuzung, von der links ein Weg abzweigte, der nach einigen Metern deutlich breiter wurde, als alle anderen drei Wege. Luisa entschied sich für diesen Weg. Sie war froh, dass sie sich abseits des Weges aufhielt, denn hier war noch mehr Betrieb als auf dem vorherigen Weg. Luisa kam kaum noch vorwärts, so oft musste sie sich im Gebüsch verstecken, um Entdeckungen zu vermeiden. Das war auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Vielleicht war sie endlich in Nähe der Schule. Wahrscheinlich waren deshalb hier so viele Wesen unterwegs. Sie war äußerst gespannt, was sie erwartete. Während sie mal wieder im Gebüsch hockte, um unbeweglich eine größere Gruppe Oneira passieren zu lassen, fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie war wirklich nun schon sehr lange unterwegs. Sie hatte das gar nicht registriert. Sie hatte den Weg gar nicht als so lang empfunden. Sie musste also schon langsam an den Heimweg denken. Ihre Mutter würde schon recht bald nach Hause kommen und erwarten, dass Luisa dann auch da wäre. Natürlich hatte sie wieder keine Nachricht hinterlassen. Sie hatte überhaupt nicht erwartet, so lange unterwegs zu sein. Aber umkehren wollte sie jetzt auch nicht. Sie musste einfach wissen, ob dort vor ihr irgendwo die Schule war. So folgte sie weiter dem Weg oder genauer gesagt, sie ging parallel zum Weg im Wald, was aufgrund der vielen Begegnungen äußerst langsam vor sich ging. Schließlich veränderte sich der Weg. Am Rand des breiten Wegs standen hohe Eichenbäume, so dass er wie eine Allee aussah. Der Wald wich langsam zurück und große Grünflächen kamen zum Vorschein, die Luisa nur aus der Ferne aus ihrem Gebüsch heraus beobachtete. Die Grünflächen sahen aus, als wären sie übersät von Ostereiern. Überall saßen Oneira im Gras, deren bunte Haare in der Sonne leuchteten. Zwischen den Grünflächen gab es ein paar Beete, die schön angelegt waren. Fast überall blühte irgendwas. Für Luisa wurde es immer schwieriger sich weiter in der eingeschlagenen Richtung im Wald zu bewegen, weil dieser immer mehr zurückwich und weitläufigen Grünanlagen Platz machte, in denen sich viele Oneira aufhielten. Es gab einige Büsche, die angepflanzt waren. Diese boten aber zu wenig Schutz. Luisa wollte schon aufgeben, die eingeschlagene Richtung weiter zu verfolgen, als sie dann doch endlich aus dem Wald heraus ein großes Gebäude wahrnahm. Um das Gebäude herum standen riesige uralte Eichen. Das musste die Schule sein, auch wenn kein Schild diese Vermutung bestätigte. Das Gebäude war flach, maximal dreistöckig gebaut. Deshalb hatte Luisa es von weitem auch nicht erkennen können. Es schmiegte sich regelrecht zwischen die es umgebenden Eichen. Es war aus Holz gebaut, das nicht farbig gestrichen war, sondern relativ naturbelassen aussah. Ein imposanter Eindruck. Es war nicht sehr hoch, aber dafür sehr lang und sehr breit. Ein riesiger Komplex, der sich in Farbe, Höhe und Gestaltung perfekt in die umgebende Grünlandschaft und den Wald einpasste. Luisa staunte. Das machte einen sehr wohnlichen Eindruck. Sie fühlte sich auf Anhieb wie zu Hause. Kein Vergleich zu allen anderen Schulen, auf denen sie bisher gewesen war. Kein alter Backsteinbau, kein Beton. Hier war alles warm, weich und harmonisch. Obwohl es eigentlich schon Zeit für den Rückweg war, ließ sie sich in sicherer Entfernung im Gebüsch nieder und ließ diesen imposanten Eindruck auf sich wirken. Sie wäre gerne noch länger geblieben, aber sie war jetzt schon zu spät dran. Moni würde, bis sie zu Hause ankam, längst da sein und sich wahrscheinlich schon Sorgen machen. Das würde bestimmt ein wenig Ärger geben. Sie nahm sich vor, einen Teil des Rückwegs zu laufen. Damit würde sie bestimmt einige Zeit aufholen. Jetzt schlich sie erst mal vorsichtig weit in den Wald hinein und bog im Wald schräg links ab. Wenn sie diese Richtung beibehielt, lief sie zwar mitten durch den Wald, musste aber irgendwann auf den Weg treffen, auf dem sie gekommen war, bevor sie auf den breiteren Weg, der zur Schule führte eingebogen war. Hier war es zwar etwas beschwerlich durch das Unterholz zu gehen, aber immer noch besser, als zu nah am Weg zu sein und dauernd ein Versteck zu suchen und stehen zu bleiben. Sie hoffte inständig, dass die Vermutung stimmte, dass sie so wieder auf den anderen Weg kommen würde. Ansonsten befand sie sich bald ohne Weg mitten im Wald. Das wäre sehr problematisch zumal es schon recht spät war und dann irgendwann dunkel werden würde. Aber sie hatte richtig überlegt und atmete auf als sie nach einer Weile bunte Haare durch das Grün im Wald flattern sah. Die Oneira, die zu den leuchtenden Haaren gehörten, mussten sich auf dem Weg befinden, auf den Luisa treffen wollte. Da dort immer noch einige Wesen unterwegs waren, blieb Luisa so tief im Wald, dass sie nicht immer anhalten und sich verstecken musste, wenn sie die Wesen an ihren leuchtenden Haaren auf dem Weg erkannte, sondern einfach nur besonders vorsichtig ihren Weg weiter verfolgte. Nach einer Weile, als sie schon lange niemanden mehr begegnet war, hatte sie gerade ihre Richtung zum Weg hin geändert, als sie laute Stimmen hörte. Schnell schmiss sie sich auf den Boden. Kurz danach folgte auch schon die große Gruppe dieser Wesen, die sie auf dem Hinweg auch schon gesehen hatte. Sie waren immer noch sehr laut und redeten alle durcheinander, so dass Luisa nicht wirklich etwas verstehen konnte. Endlich waren sie vorbei und Luisa konnte ihren Weg fortsetzen. Nach einer Weile traf sie auf die nächste Wegkreuzung. Hier musste sie rechts abbiegen. Jetzt war sie schon recht weit von der Eichenschule entfernt und hatte so lange niemanden mehr getroffen, dass Luisa es wagte, auf den Weg zurückzugehen. Dort kam sie deutlich schneller voran. Es war aber auch jetzt schon sieben Uhr. Zeit zum Abendbrot essen und Luisa steckte immer noch hier. Sie fing an zu rennen. Schließlich musste sie schnell nach Hause. Hoffentlich würde Moni nicht zu ärgerlich sein. Wenn sie wieder in den Wald gehen würde, würde sie Moni einen Zettel hinlegen, damit die sich nicht sorgte. Außerdem würde sie eine Taschenlampe mitnehmen. So langsam dämmerte es schon und wenn sie nicht bald den Stadtpark erreichte, der mit Laternen ausgestattet war, würde sie in kürze im Dunkel stehen. Woran man alles denken musste, nur weil man rausgehen wollte. Sie ärgerte sich ein wenig über sich selbst. Wenn sie genau überlegte, war es logisch, dass die Schule weit vom See und von der Brücke entfernt war. Sonst hätte sie sich nicht so oft und so lange dort aufhalten können und wäre schon viel früher entdeckt worden. Vielleicht hätte sie auch jemand anders entdeckt, der anders reagiert hätte als Sophie. Nicht auszudenken. Auf jeden Fall war es absolut sonnenklar, dass die Schule weit weg sein musste. Was hatte sie sich dabei gedacht? Jetzt bekam sie sicher Ärger mit ihrer Mutter, weil sie spätestens zum Abendessen um sieben immer zu Hause sein sollte. Inzwischen war es schon viertel vor acht. Sie rannte weiter so schnell sie konnte. Das wurde auch zunehmend ein Wettlauf gegen die Dunkelheit. Es wurde heute schon wieder früher dunkel als bei ihrer letzten Wanderung auf den Berg. Bald wurden ihre Beine müde und sie musste das Tempo deutlich drosseln. Wenn sie so weiterlief würde sie nirgendwo ankommen. Sie ging erst mal einige Meter, um wieder zu Atem zu kommen. Wieder taten ihre Beine und Füße weh, weil sie nun schon wieder so lange unterwegs war. Morgen würde sie wieder Muskelkater haben. Da war sie sich jetzt schon sicher. Endlich erreichte sie die Wegkreuzung. Sie bog links ab und musste nun nur noch die eine Wegkreuzung passieren, von der aus sie den See erreichen konnte und den Berg bestiegen hatte. Danach würde sie in kürze die Brücke erreichen. Sie war richtig erleichtert, als sie endlich um zehn nach acht diese letzte Kreuzung passierte. Zügig ging sie weiter in Richtung Stadtpark. Bisher war sie nur mit Laufen beschäftigt gewesen. Jetzt fing sie an zu grübeln, was sie Moni erzählen sollte, warum sie so spät war. Sie konnte doch unmöglich vom Wald berichten. Aber was sollte sie dann als Erklärung abgeben? Es müsste eine gute Erklärung sein, um Monis Ärger zu besänftigen. Sie konnte sagen, dass sie sich verlaufen hätte, aber wo? Dann musste sie irgendeinen Ausgangspunkt angeben, an dem sie gewesen war. Wie sollte sie das machen? Sie kannte sich in Kleinstadt überhaupt nicht aus. Wie sollte sie da nähere Angaben machen können? Eben sie kannte sich nicht aus. Und das würde sie Moni auch so erzählen. Sie sei spazieren gewesen und habe sich verlaufen. Das stimmte sogar fast. Immerhin war sie spazieren gewesen. Verlaufen hatte sie sich zum Glück nicht. Sie hatte einfach die Zeit vergessen. Das konnte sie natürlich auch sagen. Sie war spazieren, hatte die Zeit vergessen und hatte sich dann noch verlaufen. Genau. Das würde bestimmt wenigstens auf etwas Verständnis stoßen. Bald darauf kam sie zu Hause an. „Schön, dass du auch noch nach Hause kommst Luisa! Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Wo warst du denn bloß?“ Luisa hatte erst einen Fuß über die Schwelle gesetzt, da ergoss sich schon dieser Wortschwall über sie. Sie konnte erst mal überhaupt nichts sagen, so sehr war sie außer Atem. Gut dass sie so viel gerannt war auf dem Rückweg, sonst wäre sie immer noch nicht hier. „Warum bist du so völlig außer Atem? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Erst nachdem Luisa ein paar mal tief durchgeatmet hatte und die schmutzigen Schuhe ausgezogen hatte, konnte sie wieder etwas sagen. „Es tut mir so leid, dass es so spät geworden ist. Ich bin gerannt so schnell ich konnte, weil ich wusste, dass du auf mich wartest.“ Das machte schon mal Eindruck. „Wurdest du verfolgt?“ „Nein, mir geht es gut.“ Moni atmete auf. „Ich bin froh, dass du wieder da bist. Wo bist du denn gewesen? Du weißt doch genau, dass du anrufen sollst, oder mir einen Zettel schreiben sollst, wenn du nicht um sieben Uhr zu Hause bist.“ Jetzt mischte sich wieder Ärger in die Erleichterung über Luisas Rückkehr. „Ich habe schon überlegt, ob ich die Polizei rufen muss.“ „Ich war spazieren und habe dabei die Zeit vergessen. Nach den Hausaufgaben wollte ich einfach raus an die frische Luft. Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Da bin ich einfach irgendwo herumgelaufen. Als ich gemerkt habe, wie spät es ist, hatte ich keine Ahnung, wo ich mich befand und musste erst den Rückweg suchen.“ Moni sah sie verständnislos an. „Du bist total dreckig. Wo warst du denn?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe komplett die Orientierung verloren.“ „In welche Richtung bist du denn weggegangen?“ „Richtung Innenstadt.“ „Dort wird man aber nicht so dreckig. Und dort kennst du dich auch aus. Wie willst du dich da verlaufen? Das ist doch wieder mal eine wilde Geschichte, die du mir da aufbindest. Wahrscheinlich hast du dich heimlich mit einem Jungen getroffen. Aber von dem Typen aus hättest du mich wenigstens anrufen können. Aber das hast du wohl über der Turtelei vergessen.“ „Ich habe mich nicht mit einem Jungen getroffen. Ich bin einfach durch die Gegend gelaufen und habe mich verlaufen.“ „Ich glaube dir kein Wort. Du bist noch nie einfach so spazieren gegangen. Du fandest das immer öde.“ „Jetzt finde ich es nicht mehr öde. Ein Mensch kann sich doch auch ändern.“ „Und du willst mir weiß machen, du hättest dich geändert? Dann können wir ja nächstes Wochenende wandern gehen und du kannst mir zeigen, wo du gewesen bist.“ „Das kann ich eben nicht, weil ich mich verlaufen hatte. Jetzt in der Dämmerung sah alles anders aus, als sonst bei Tageslicht. Ich werde das nicht wiederfinden. Aber wandern gehen können wir von mir aus, wenn du Lust hast. Ich finde das schön.“ „Das werden wir. Darauf kannst du Gift nehmen. Bin mal gespannt, ob dir das nach ein paar Stunden immer noch gefällt, oder ob du dann freiwillig zugibst, dass du mich angelogen hast. Dieses Wochenende habe ich aber keine Zeit. Wir werden nächstes Wochenende wandern gehen. Wir werden extra früh aufstehen und Picknick mitnehmen und den ganzen Tag unterwegs sein. Das wird dir bestimmt gefallen, jetzt wo du deine Leidenschaft fürs Wandern entdeckt hast.“ Luisa schluckte. Moni sagte das alles mit einem Unterton, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie Luisa nicht ein Wort glaubte. Dabei war sie wirklich gerne im Wald unterwegs und sie hatte die Zeit vergessen. Sie konnte doch gar nicht erzählen, wo sie wirklich gewesen war. Sie hatte es Sophie versprochen. Sophie, die so viel auf die Wahrheit hielt, hätte bestimmt auch nicht gewusst, wie sich Luisa in dieser Situation hätte verhalten sollen. Vielleicht sollte sie Sophie Montag mal um Rat fragen. Aber dabei würde sie zugeben, dass sie schon wieder gelogen hatte und das würde Sophie gar nicht gerne hören. Mit so etwas war sie sehr empfindlich. Überempfindlich nach Luisas Geschmack. Moni war sauer und enttäuscht. Die erste Erleichterung, als Luisa heile und gesund zu Hause erschienen war, war längst verpufft. „Ich finde es unmöglich, dass du, nachdem du so spät nach Hause kommst, auch noch eindeutig die Unwahrheit sagst. Ich mache mir Sorgen um dich, wenn du so spät nach Hause kommst. Wir hatten eine Abmachung, dass du mich anrufst oder mir eine Nachricht schreibst. Ich bin sehr enttäuscht von dir Luisa. Für heute solltest du wohl besser jetzt duschen“ , stellte sie mit einem Blick auf Luisas heruntergekommenen Aufzug fest, „danach kannst du dir in der Küche etwas zu essen holen. Dann solltest du auf dein Zimmer gehen, weil ich dich heute nicht mehr sehen möchte. Es sei denn, du entschließt dich, mir die Wahrheit zu sagen, was wirklich los war. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir diese hanebüchene Story abnehme? Keine Chance. Ansonsten hast du ab heute eine Woche Hausverbot.“ „Eine Woche?“ „Ich finde, dass das nicht besonders viel ist.“ „Aber ich muss doch mit Katrin Mathe lernen.“ „Nicht in der nächsten Woche. Du wirst Zeit genug haben, alleine zu lernen. Du wirst direkt nach der Schule herkommen und nirgendwo mehr hingehen.“ Mit den Worten verschwand sie im Wohnzimmer und ließ Luisa wie einen begossenen Pudel im Flur zurück. Luisa wusste, dass es keinen Sinn hatte, einen weiteren Versuch zu starten und ihr alles irgendwie zu erklären. Also ging sie duschen, holte sich was zu essen und zog sich in ihr Zimmer zurück. Hausarrest. Ausgerechnet jetzt. Die Mädchenclique hatte schon so viele Pläne für das Wochenende. Alles fiel ins Wasser. Aber am schlimmsten war, dass sie Sophie nicht sehen konnte. Aber vielleicht könnte sie sich wenigstens kurz am Montag davonschleichen? Moni würde es gar nicht merken, wenn sie nicht zu Hause war. Schließlich musste sie arbeiten. Sophie nicht zu treffen, war die größte Katastrophe. Mit allem anderen konnte sie leben. Immerhin war sie erfolgreich gewesen und hatte die Schule gefunden. Das war schon ein Opfer wert. Aber Sophie verpassen? Das erschien ihr unmöglich. Sophie würde ihr nicht glauben und alles für eine Ausrede halten. Sie durfte Sophie nicht versetzen. Sie musste wenigstens kurz vorbeigehen und absagen. Anders würde das nicht gehen. Das Risiko musste sie eingehen. Moni würde es bestimmt nicht merken, wenn sie mal kurz weg wäre am Montag. Sie war schließlich auf der Arbeit. Aber sie konnte von dort aus anrufen. Wenn Luisa dann nicht zu Hause wäre, würde sie erst richtig in der Tinte sitzen. Das war wirklich eine blöde Situation. Sie konnte also entweder Moni oder Sophie verärgern. Moni würde es vielleicht nicht merken. Sophie würde es sicher merken. Das war ein echtes Dilemma. Da kam Luisa eine gute Idee. Sie würde einfach nach der Schule einen kleinen Abstecher in den Wald machen und für Sophie einen Zettel an den Baum heften, der in der Nähe des Felsens stand. Dann konnte sie ihr mitteilen, dass sie Hausarrest hatte und zu Hause sein müsste und das Treffen auf nächste Woche Montag verschieben. Wenn Moni dann direkt nach der Schule anrufen würde, könnte sie immer noch sagen, dass sie ein bisschen mit Katrin geredet hätte und deshalb später dran war. Dann wäre alles nicht ganz so dramatisch. Moni würde das bestimmt auch nicht gut finden, aber wahrscheinlich noch akzeptieren.

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