Carmen Löbel - Traumland - Reise in eine andere Welt
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In ihrer eigenen Welt dominiert die Feindschaft zu einem Klassenkameraden, der eines Tages spurlos verschwunden ist. Luisa fühlt sich verantwortlich und begibt sich mit Freunden auf eine abenteuerliche Suche.
Eng verwoben in diese Geschichte ist Fachwissen über Träume, das motiviert, sich mit den eigenen Träumen auseinander zu setzen und in die Lage versetzt, Träume besser zu verstehen.
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Am Freitag in der Schule sagte Luisa schweren Herzens alle Verabredungen für das Wochenende ab. Ausgerechnet dieses Wochenende lief ein Film im Kino an, den sie alle gerne sehen wollten. Der Plan gemütlich Pommes essen und dann ins Kino stand schon seit ein paar Tagen. Natürlich hatten sich alle darauf gefreut. Die anderen waren enttäuscht, dass Luisa nicht mitkam, aber gegen Hausarrest hatte man keine Chance. Da waren sich alle Mädchen einig. Da gab es wohl nichts zu retten. Pia zeigte am meisten Verständnis und Mitleid und tröstete Luisa so wenigstens etwas. Allerdings änderte das nichts an der Tatsache, dass sie dann niemanden hätte, mit dem sie den Film anschauen könnte. Auch Katrin sagte sie für die nächste Woche ab. Die war natürlich wieder total enttäuscht, nachdem sie sich bei ihrem letzten Treffen so gut unterhalten hatte, hatte sie gehofft, dass das erst mal so weitergehen würde. Aber das hatte sich nun wieder alles in Luft aufgelöst. Nach der Schule ging sie ziemlich bedrückt nach Hause. Alle hatten sich ein schönes Wochenende gewünscht. Hausaufgaben gab es fast keine und die letzte Stunde war ausgefallen. Außerdem war auch noch schönes Wetter. Luisa rührte lustlos in ihrem Essen, machte dann ihre Hausaufgaben und wusste dann erst mal gar nichts mit sich anzufangen. Was sollte sie tun? Sie blätterte durch die Fernsehzeitung. Dort fand sie nichts, was sie auch nur ansatzweise interessierte. Sie suchte in ihren Büchern, aber sie fand keines, das sie noch nicht gelesen hatte, außer dem Buch über Bäume, Pflanzen und heimische Tiere, das sie sich gekauft hatte, um besser zu verstehen, was sie da alles sah im Wald. Aber dieses Buch las sie lieber vor Ort im Wald als hier zu Hause auf der Couch. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und vertiefte sich dann in das Buch, weil es das Einzigste Buch war, das sie noch nicht gelesen hatte. Mamas Bücher fand sie in der Regel eher langweilig. Sie versuchte es noch nicht einmal mit einem von denen. Irgendwann klingelte das Telefon. Moni wollte kontrollieren, ob sie auch wirklich zu Hause war. Schade, sie hatte gehofft, dass Pia vielleicht anrufen würde oder wenigstens Katrin. Aber die waren wohl alle unterwegs. Immerhin war das „Waldbuch“, wie sie es nannte, ganz interessant. Sie fand einiges an Vögeln wieder, die sie am See beobachtet hatte und erfuhr so manches über deren Lebensgewohnheiten. So verging der Nachmittag wie im Flug. Sie bemerkte gar nicht, dass Moni viel später als gewohnt nach Hause kam. Sie war noch einkaufen gewesen. Wie immer gab es um sieben Uhr Abendbrot. Es wurde nicht viel geredet. Moni war wohl immer noch ziemlich sauer. Als sie dann gemeinsam Fernsehen schauten, wurde auch nicht viel geredet. Am Ende des Films verschwand Luisa im Bett. Sie wollte sich nicht länger mit Moni anschweigen. Beim Frühstück am nächsten Morgen war es nicht besser. „Bist du immer noch sauer?“ fragte Luisa. „Ich würde gerne wissen, wo du dich wirklich herumgetrieben hast.“ „Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich verlaufen habe.“ „Das glaubst du doch selber nicht. Wenn du nichts anderes als Lügengeschichten zu erzählen hast, haben wir uns wohl nichts weiter zu sagen.“ „Es sind keine Lügengeschichten. Ich war spazieren und habe die Zeit vergessen und den Rückweg nicht gefunden.“ Moni schaute sie nur kurz kritisch an und sagte nichts mehr. Es war klar, dass sie das Gespräch nicht weiter führen wollte, weil es ihrer Meinung nach zu nichts führte. Luisa war froh, als das Frühstück beendet war. Sie verkrümelte sich in ihr Zimmer und räumte dort ein wenig auf. Dann verfasste sie schon mal eine Nachricht für Sophie. Danach studierte sie weiter ihr Buch. Das wurde aber schließlich auch langweilig, weil sie die Texte, über die Tiere, die sie schon gesehen hatte, schon gelesen hatte und alle anderen Texte nur halb so interessant waren. Gelangweilt schaute sie aus dem Fenster. Schon wieder Sonnenschein. Sie war regelrecht froh, als Moni raus ging, um spazieren zu gehen. Diese schlechte Stimmung ging ihr echt auf die Nerven. Jetzt hatte sie die Wohnung wenigstens für sich und war nicht immer komischen Blicken ausgesetzt, wenn sie ihr Zimmer verließ. Sie hing vor dem Fernseher ab bis Moni zurückkam. „Fällt dir nichts besseres ein, als fernzusehen?“ „Nein.“ „Warum liest du nicht etwas?“ „Ich habe nichts mehr.“ „Du könntest eins von meinen Büchern ausprobieren.“ „Ich mag deine Bücher nicht.“ „Aber dies hier ist ziemlich gut. Das würde dir bestimmt auch gefallen.“ „Das glaube ich nicht.“ Luisa war heilfroh, dass Moni am Sonntag mit einer neuen Arbeitskollegin verabredet war. Regelrecht erleichtert war sie, als es endlich Montag Morgen war und sie wieder zur Schule gehen konnte. Da kam sie endlich wieder unter Leute. Die Nachricht für Sophie hatte sie sorgfältig verstaut und eingesteckt. Luisa genoss jede Unterhaltung in den Pausen, obwohl die anderen ihr von dem tollen Film vorschwärmten. Sie war froh, dass sie mal nicht alleine war. Ihr graute schon vor dem Nachmittag. Nach Schulschluss war sie allerdings schnell verschwunden. Heute hatte sie keine Zeit für weitere Gespräche. Sie ging in den Stadtpark und stellte erleichtert fest, dass die Brücke heute da war. Sie legte den Gefrierbeutel mit der Nachricht für Sophie auf den Stein, auf dem sie schon zusammen gesessen hatten und beschwerte ihn mit ein paar Steinen, damit er nicht weggeweht wurde. Hoffentlich würde Sophie die Nachricht finden und hoffentlich wäre sie nicht sauer. Hoffentlich hatte sie nächsten Montag Zeit, so dass sie sich dann endlich wieder treffen würden. Luisa rannte schließlich auf dem Nachhauseweg. Als sie die Tür aufschloss, klingelte das Telefon. Hastig ließ sie die Schultasche fallen und schnappte sich den Hörer. Es war Moni, die wissen wollte, ob sie schon zu Hause war. „Ich bin gerade herein gekommen.“ „Du bist spät dran.“ „Ich habe nach dem Unterricht noch ein paar Worte mit Katrin gewechselt.“ „Ich hatte dir doch gesagt, dass du sofort nach der Schule nach Hause kommen sollst.“ „Ich dachte, dass ein kurzes Gespräch nichts ausmacht.“ „Morgen bist du pünktlicher zu Hause!“ „Ja.“ „Bis nachher.“ „Bis nachher.“ Damit legte Moni auf. Das war knapp gewesen. Sie war gerade eben rechtzeitig zu Hause gewesen. An den folgenden Tagen war Luisa immer direkt zu Hause. Moni erreichte sie immer sofort, egal wann sie anrief. Gegen Ende der Woche ließen die Kontrollanrufe nach und so nach und nach wurde auch wieder ein Wort gesprochen. Die Situation normalisierte sich endlich wieder. Am Wochenende zog Luisa wieder mit ihren Freundinnen los. Das war eine Wohltat nach der langen Woche. Am meisten freute sie sich auf Montag. Hoffentlich hatte Sophie Zeit und was Sophie ihr wohl alles erzählen würde? Sie würde bestimmt einiges erfahren. Hoffentlich war Sophie nicht sauer.
Luisa konnte den Schulschluss am Montag kaum erwarten. Endlich war Schulschluss. Erleichtert packte Luisa ihre Sachen zusammen. Für Gespräche hatte sie heute wenig Zeit. Sie ging zügig nach Hause und machte schon während des Mittagessens ihre Hausaufgaben. Moni wäre bestimmt begeistert über so viel Arbeitseifer. So war sie schon um zwei Uhr mit allem fertig, obwohl sie sich erst um drei mit Sophie verabredet hatte. Aber das war egal. Sie machte sich einfach schon mal auf den Weg. Vielleicht war Sophie heute auch früher da? Auf jeden Fall war schönes Wetter und sie konnte es sich so oder so am See gemütlich machen. Sie packte ihr Buch ein und ging los. Tief atmete sie die frische Luft ein und genoss die Freiheit, endlich wieder raus zu dürfen. Die Woche Stubenarrest hatte ihr doch ganz schön zugesetzt. Was sollte man auch den ganzen Tag zu Hause machen? Immerhin hatte sie auch ein wenig Mathe geübt. Allerdings war das von etwas zweifelhaftem Wert, da sie manche Dinge ohne zusätzliche Erklärungen einfach nicht verstand. Im Stadtpark war wenig los heute. Luisa erreichte bald die Brücke und dann den Wald. Es war erstaunlich, dass sie die Atmosphäre hier in nur einer Woche so vermisst hatte. Endlich war sie wieder hier. Es war wunderbar. Die Bäume nahmen so langsam Herbstfärbung an und leuchteten in der Sonne um die Wette. Es roch schon ein wenig nach Laub. Wie es wohl sein würde, im Winter im Schnee hier spazieren zu gehen? Sie würde es herausfinden. Bald hatte sie den kurzen Weg zum See zurückgelegt. Sie hatte sehr gehofft, dass Sophie vielleicht schon da wäre, aber da hatte sie sich getäuscht. Sie setzte sich wieder auf den großen Stein in die Sonne, auf dem sie letzte Woche ihre Nachricht hinterlassen hatte. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war halb drei. Würde Sophie kommen? Jetzt war es noch zu früh. Luisa beobachtete die Vögel und sah wie sich die Bäume im See spiegelten. Aber alles das konnte ihr heute nicht so richtig gefallen. Sie war in Gedanken ganz woanders. Sie war so gespannt auf das, was Sophie ihr erzählen würde. Hoffentlich würde sie heute mehr erfahren über die Oneira. Wie mochte das wohl alles ablaufen in der Eichenschule? Luisa war mehr als gespannt. Endlos langsam schlich der kleine Zeiger auf Luisas Armbanduhr auf die drei zu. Die Zeit schien sich wie Kaugummi hinzuziehen. Endlich war es drei Uhr. Allerdings änderte sich nichts. Von Sophie war überhaupt nichts zu sehen. Hoffentlich hatte sie sich durch ihre Abwesenheit letzte Woche nicht alles verscherzt. Vielleicht war Sophie sauer, weil sie nicht hier gewesen war. Doch dann endlich um kurz nach drei sah Luisa, dass sich etwas buntes auf dem Weg bewegte. Das konnte nur Sophie sein. Schon von weitem leuchteten ihre knallroten Haare durch den Wald, die wie immer lustig in alle Richtungen standen. Etwas außer Atem ließ sich Sophie auf dem Stein nieder. „Hallo“, sagte sie. „Hallo“, sagte Luisa. “Ich bin etwas spät dran heute, aber ich musste erst noch Küchendienst machen heute. Jeder von uns ist mal dran, beim Abräumen und Spülen oder vorher beim Kochen zu helfen. Ich haben heute beim Geschirr Spülen geholfen. Ich hoffe, du hast nicht so lange warten müssen?“ „Ich bin schon seit halb drei hier, aber das ist kein Problem. Ich war heute früh fertig zu Hause und wollte einfach raus. Da bin ich schon mal hierher gekommen. Hast du meine Nachricht letzte Woche gefunden?“ „Ja, danke, das war nett. Was ist denn eigentlich Hausarrest?“ „Ich durfte die ganze letzte Woche nach der Schule nicht mehr rausgehen und musste zu Hause bleiben.“ „Wie konntest du denn dann die Nachricht hier hinterlassen?“ „Ich bin schnell nach der Schule hier vorbeigerannt. Ich wollte nicht, dass du nicht weißt, warum ich nicht komme. Meine Mutter hat nichts gemerkt. Sie fand es etwas komisch, dass ich so spät zu Hause war, hat aber nichts weiter gesagt, weil ich an allen anderen Tagen immer pünktlich zu Hause war.“ „Warum hattest du denn Hausarrest?“ Mit der Frage hatte Luisa überhaupt nicht gerechnet. Sollte sie Sophie erzählen, dass sie die Eichenschule gesucht hatte und dabei die Zeit vergessen hatte? Das würde Sophie bestimmt nicht gut finden. Allerdings wollte Luisa ihr auch keine Geschichte erzählen. Sie entschloss sich für einen Teil der Wahrheit. „Ich war am Freitag hier im Wald spazieren. Ich fand das so schön hier, dass ich die Zeit vergessen habe. Ein wenig war es mir auch egal. Ich wusste, dass ich zu spät nach Hause kommen würde. Meine Mutter war deshalb sehr sauer. Sie hat mir nicht geglaubt, dass ich spazieren war. Ich bin früher nie spazieren gewesen. Von dem Wald hier konnte und wollte ich ihr nicht erzählen. Also war sie der Meinung, dass ich mich irgendwo herumgetrieben und sie angelogen habe. Deshalb habe ich Hausarrest bekommen.“ „Wie konntest du hier auch spazieren gehen? Ich habe dir doch gesagt, dass du das nicht machen sollst. Wenn dich mal jemand sieht, weiß ich nicht was dann passiert.“ „Ich weiß. Aber ich wollte so gerne hier sein. Ich habe auch Leute von euch gesehen, aber ich habe mich rechtzeitig versteckt.“ Sophie hielt die Luft an. „Wie kannst du so etwas riskieren? Du darfst nicht hier sein. Nicht mal jetzt. Aber unsere Schule ist weit genug von hier entfernt, deshalb ist es hier einigermaßen sicher. Ich habe keine Ahnung, was du auslösen könntest. Eventuell müssten wir alle wegen dir umziehen.“ „Warum meinst du das?“ „Unsere Welt soll getrennt von eurer sein. Ich habe noch nie davon gehört, dass es Kontakte zwischen Oneira und Menschen gegeben hat.“ „Also seid ihr Oneira?“ „Ja, so nennen wir uns.“ „Aber ihr wisst von uns Menschen, oder?“ „Ja, das wissen wir. Aber wir wollen keinen Kontakt, eigentlich. Wir führen unser eigenes Leben. Einige von uns arbeiten in eurer Welt, aber das sind nur sehr wenige. Die meisten von uns leben in unserer Welt.“ „Benutzen diejenigen, die in unserer Welt arbeiten auch die Brücke?“ „Ich weiß es nicht. Ich kenne keine Wege in eure Welt.“ „Aber ihr seht doch etwas anders aus als wir. Wie könnt ihr euch in unserer Welt aufhalten, ohne erkannt zu werden?“ „Ich glaube die gehen vorher zum Frisör. Aber ich bin mir nicht sicher.“ „Was machen denn Oneira in unserer Welt?“ Luisa war der Gedanke nicht ganz geheuer, dass andere Wesen sich in ihrer Welt herumtrieben. Das war ja fast wie im Fernsehen in irgendwelchen Science-Fiction-Filmen. Luisa war etwas schockiert. Der Gedanke an Aliens, Fremde, die sich in ihrer Welt aufhielten, gefiel ihr gar nicht. Sophies Antwort riss sie aus ihren Gedanken. „Oneira helfen den Menschen.“ „Helfen, wobei?“ „Wir haben hoch entwickelte Fähigkeiten, zumindest, die von uns, die im Außendienst sind. Wir helfen den Menschen mit ihren Problemen fertig zu werden und ihr Leben besser in den Griff zu bekommen. Viele von uns machen das.“ Sophie sah Luisas bestürztes Gesicht und fügte schnell hinzu: „Natürlich darf man erst Außendienst machen, wenn man sehr gut ausgebildet ist und mehrere Prüfungen abgelegt hat.“ „Aber wenn ihr den Menschen helft, warum ist es dann ein Problem, wenn ich mich hier aufhalte? Ihr pflegt doch sowieso Kontakte zu Menschen.“ „Ja, aber nicht in unserer Welt. Die Menschen wissen nichts von unserer Welt und ich weiß auch überhaupt nicht, wie du es geschafft hast, durch eines der Tore zu kommen. Du bist der einzige Mensch, der das je geschafft hat, glaube ich. Ich kann mir das überhaupt nicht erklären.“ „Aber das ist doch unfair. Ihr haltet euch in unserer Welt auf und wisst von uns, während wir nicht zu euch kommen und nichts von euch wissen.“ „Wir haben einfach eine höhere Entwicklungsstufe. Unsere Persönlichkeit ist weiter entwickelt und wir pflegen unsere Fähigkeiten im Gegensatz zu euch. Dadurch sind wir gerechtfertig, uns bei euch aufzuhalten und ihr nicht bei uns.“ Luisa konnte sich nicht vorstellen, was diese Wesen konnten, was ein Mensch nicht konnte. Das hörte sich für sie alles sehr überheblich an. War es wahrscheinlich auch. Aber Überheblichkeit war bestimmt keine besondere Fähigkeit. „Was könnt ihr denn, was wir nicht können?“ „Eigentlich sind wir uns nicht so unähnlich. Aber es gibt schon gewaltige Unterschiede. Wir haben viele Oneira, die meditieren, sich selbst erforschen und sich selbst weiterentwickeln. Das ist auch das Ziel unserer Schule. Wir lernen nur wenig in den Fächern, mit denen ihr eure gesamte Schulzeit verbringt. Statt dessen lernen wir unsere Träume zu verstehen, wir meditieren, wir sind auf Sinnsuche und wir fördern unsere Fähigkeiten. Wir versuchen möglichst viele neue Erfahrungen zu machen, um unseren Horizont zu erweitern. Wir lernen natürlich auch etwas über Menschen. Sonst könnten wir ja nicht bei euch arbeiten.“ Deshalb also hatte sie diese Meditationstruppe auf dem Berg getroffen. Das war nicht eine Ausnahmegruppe, sondern die Regel, wie Oneira das Wochenende verbrachten. Mysteriös. Wie konnte Schule fast ohne Mathe und Englisch und die anderen lästigen Fächer sein? Luisa konnte sich das ganz gut vorstellen. Das war bestimmt angenehmer, als bei ihr in der Schule. „Welche Fächer hast du denn in diesem Schuljahr und wie sieht ein Schultag bei dir aus? Bekommst du auch Hausaufgaben?“ Bei diesem Treffen war es an Sophie zu erzählen und Luisa war gespannt wie ein Flitzebogen. Sie hatte überhaupt keine Vorstellung gehabt, was sie hier heute erfahren könnte. Aber das wenige, was Sophie bisher berichtet hatte, hatte sie doch ziemlich aufgewühlt. „Bist du sicher, dass du das alles wissen willst? Vielleicht ist es besser, wenn du das nicht weißt. Vielleicht bist du nachher mit deinem Leben nicht mehr zufrieden?“ „Ich bin mit meinem Leben zufrieden. Und bisher hast du mich richtig neugierig gemacht. Ich würde sehr gerne mehr erfahren.“ „Na, gut. Also ich bin noch ziemlich am Anfang der Ausbildung. Deshalb weiß ich zum Beispiel auch noch nichts über Menschen, außer dem, was du mir erzählt hast. Wir fangen erst mal an, indem wir uns viel mit uns selbst beschäftigen. Wir meditieren morgens direkt nach dem Aufstehen und Abends vor dem Schlafen gehen. Morgens wird vor dem Meditieren und abends nach dem Meditieren nicht mehr gesprochen. Die Ruhe der Meditation soll nicht gestört werden. In der Schule mache ich ansonsten einen Kurs über Ethik. Ethik ist wichtig, damit wir unsere Fähigkeiten zum Guten einsetzen. Ich habe Religion als Wahlfach belegt. Ich mache viel Sport, weil es für den Geist auch gut ist, sich körperlich zu betätigen. Ich habe Biologie, wie du auch. Wir wollen schließlich wissen, wie die Welt um uns aufgebaut ist und wie alles funktioniert. Wir lernen viel über gesunde Ernährung. Außerdem machen wir oft Ausflüge an Wochenenden, damit wir andere Orte sehen und neue Erfahrungen machen. Neue Erfahrungen erweitern den Horizont. Es geht darum, uns möglichst weit zu entwickeln. Wir haben morgens nach dem Frühstück Unterricht und bekommen auch Hausaufgaben auf, die wir dann nachmittags erledigen. Manchmal sind einzelne Kurse auch nachmittags. Es gibt Kunst und Musik. Ziel ist, uns möglichst vielseitig zu fördern und ganzheitlich zu entwickeln. So ist das bei uns.“ „Hast du auch Freunde?“ „Klar, soziale Kontakte sind auch sehr wichtig.“ „Hört sich interessant an. Irgendwie besser als bei uns. Du glaubst gar nicht, wie langweilig Mathematik sein kann.“ „Bei uns ist auch nicht immer alles spannend.“ „Es klingt aber interessanter.“ Danach verstummte das Gespräch. Luisa musste die vielen neuen Informationen erst mal verarbeiten. Es gab also eindeutig Wesen, die ganz anders lebten als die Menschen. Diese Oneira lebten in einer anderen Welt und kamen in die Welt der Menschen, um diesen zu helfen. Ziemlich verwirrend. Aber es gab keine Menschen, die mit den Oneira zu tun hatten, zumindest nicht wissentlich. Dieser ganze Kram mit persönlicher Weiterentwicklung schien irgendwie interessanter zu sein als das, was Luisa lernte. Auch hatten die meisten Oneira gute Laune. Luisa hatte Sophie noch nie schlecht gelaunt erlebt. Das Ganze schien denen irgendwie gut zu tun. „Bist du jetzt schockiert?“ „Nein, es macht mich nachdenklich. Schockiert wäre das falsche Wort. Lernst du ein Musikinstrument?“ „Ja, ich spiele Klavier. Ich bin aber erst damit angefangen. Ich bin noch nicht wirklich weit gekommen. Warum fragst du?“ „Ich frage mich, ob ich auch Lust dazu hätte. Ich habe auch nie wirklich Sport gemacht. Aber wenn ich hier im Wald herumlaufe und nachher müde nach Hause komme, bin ich sehr zufrieden und fühle mich gut. Irgendwie scheint an eurer Art zu leben, etwas wahres dran zu sein.“ „Natürlich ist es das. Generationen von Oneira haben so schon glücklich gelebt.“ „Es gibt auch einige Menschen, die wenigstens teilweise so leben wie ihr. Es gibt Menschen, die viel Sport machen, oder Musik machen, oder auch meditieren.“ „Das ist das Problem. Ihr macht das, was wirklich wichtig ist, nur teilweise und das ist eindeutig zu wenig. Das ist der Auslöser dafür, dass bei euch so viel schief läuft.“ „Und bei euch läuft nichts schief?“ „Nichts vielleicht nicht. Aber deutlich weniger.“ „Woher willst du das wissen, wenn du von uns Menschen gar nichts weißt?“ Luisa ging dieses Gerede so langsam auf den Keks. Schließlich war sie als Mensch nicht grundsätzlich minderwertig. Das konnte sie so nicht auf sich sitzen lassen. So toll konnten diese Oneira nun auch wieder nicht sein. „Unsere Lehrer berichten uns davon. Von meinen Eltern habe ich das auch gehört, dass ihr Menschen euch oft selbst im Weg steht.“ „Das meinst du.“ „Ich habe es gehört.“ „Und wo stehe ich mir selbst im Weg?“ „Das kann ich schlecht sagen. Immerhin kenne ich dich noch nicht so lange.“ „Aha. Aber von anderen Menschen, die du noch nicht gesehen hast, weißt du das? Mich hast du immerhin schon ein paar Mal gesehen.“ „Ich habe es gehört. Okay?“ „Nicht okay. Glaubst du immer alles, was du hörst?“ „Eigentlich schon. Bei uns wird nicht so viel gelogen wie bei euch. Wir reden die Wahrheit. Das ist eines unserer wichtigen Lebensprinzipien. Wenn mir jemand etwas erzählt, dann ist es so.“ „Und wenn derjenige sich getäuscht hat? Oder ist das auch eines eurer Prinzipien, dass ihr keine Fehler macht?“ „Wir machen auf jeden Fall nicht so viele Fehler wie ihr.“ „Das kann ja jeder behaupten.“ „Schon, aber bei uns stimmt es.“ Luisa hatte gerade wieder tief Luft geholt, um eine passende Antwort zu geben, da sagte Sophie: „Luisa, lass uns aufhören zu streiten.“ „Ich mag das aber nicht, wenn du Menschen generell als minderwertig abtust. Immerhin bin ich ein Mensch und ich mag nicht hören, wie schlecht ich bin.“ Jetzt schluckte Sophie. „Du hast recht. Ich hätte das nicht so sagen dürfen.“ „Genau. Wenn du dich für etwas besseres hältst, dann machen diese Treffen keinen Sinn. Ich möchte keine Freundschaft mit jemandem, der über allem schwebt und alles besser weiß.“ Jetzt war Sophie verwirrt. Das hatte sie nicht erwartet. Sie war mit dem Gedanken aufgewachsen, dass ein Mensch eben nicht so fähig und weit entwickelt wie ein Oneira war. Ein Mensch hatte viele Möglichkeiten gar nicht. Aber es ließ sich immer gut über andere reden, wenn sie nicht dabei waren. Jetzt hatte sie Luisa kennen gelernt und ihre bisherige Sicht auf die Welt konnte nicht mehr dieselbe wie vorher sein. Es gab wohl auch unter den Oneira einige Vorurteile. Das hatte sie nicht für möglich gehalten. Wenn sie hier mit Luisa sprach, hatte sie nicht das Gefühl, sich mit einer weit unterlegenen Spezies zu unterhalten. Luisa war alles andere als primitiv und wollte auch als Person geschätzt werden. Damit hatte sie wohl recht. Jetzt saß Sophie nachdenklich auf dem Stein und blinzelte in die Sonne. Als die beiden sich schließlich trennten, gingen beide nachdenklich nach Hause. Natürlich hatten sie sich wieder für den nächsten Montag verabredet. Luisa kam es diesmal noch fremder als sonst vor, als sie über die Brücke in den Stadtpark zurückkehrte. Heute war sie wirklich in einer fremden Welt gewesen. Bisher hatte sie immer nur die Oberfläche tuschiert, aber heute war sie tiefer in diese andere Welt eingedrungen als je zuvor. Die eiligen Leute im Stadtpark, die bunte Werbung in den Schaufenstern, alles kam ihr auf einmal sehr oberflächlich vor. Vielleicht hatte Sophie doch recht, dass Menschen irgendwie anders und nicht so weit entwickelt waren. Auf jeden Fall waren sie anders. Anders hieß schließlich nicht schlecht. Luisa war froh, dass sie zu Hause noch etwas Zeit für sich zum Nachdenken hatte, bevor ihre Mutter nach Hause kam. Am liebsten hätte sie jemanden gehabt, mit dem sie das Erlebte besprechen konnte. Aber das war wohl ausgeschlossen. Niemand würde ihr glauben. Moni würde zum nächsten Arzt mit ihr fahren. Und Pia oder Katrin konnte sie mit so haarsträubenden Geschichten auch nicht kommen. Nein, das musste sie schon mit sich selbst abmachen. Oneira waren in unserer Welt als Helfer unterwegs. Fremde andere Wesen und niemand ahnte etwas davon. Hatte sie nicht die Pflicht, das jemandem mitzuteilen? Schließlich wurde die Menschheit von fremden Wesen unterlaufen. Aber wer würde ihr glauben? Außerdem hatten die Oneira keine zerstörerischen Absichten. Sie waren keine Aliens, die die Welt für sich erobern wollten. Sie hatten ja schon eine eigene Welt und benötigten die der Menschen gar nicht. Tagebuch! Das war die Idee. In einem Tagebuch könnte Luisa ihre Gedanken sortieren und ihre Erlebnisse aufschreiben. Das war nicht so gut, wie direkt mit jemanden zu sprechen, aber es war immerhin besser als nichts. Sie würde sich gleich morgen eines kaufen.
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