Klaus Melcher - Spurensuche

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"Wer war mein Opa?", ist die stets unbeantwortete Frage, die das Kind Julia an seine Oma stellte und auf die sie nie eine Antwort bekommen hat.
Nachdem die Großmutter gestorben ist, begeben sich Mutter und die inzwischen erwachsene Tochter auf Spurensuche und entdecken die Schuld, die ihre Vorfahren von der Kaiserzeit bis heute durch falsche Ehrbegriffe, Verdrängen,Naivität, blinden vorauseilenden Gehorsam und Fanatismus und Ausleben niederster Instinkte auf sich geladen haben.

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Das machte er noch einige Male, bis sie wieder die Chaussee erreicht hatten.

„Bitte, sagen Sie nichts meiner Mutter“, bat Clementine, als sie die Pferde versorgten.

***

Fünf Tage lag die Ernte zurück, fünf Tage mit Sonnenschein, wolkenlosem Himmel, Hitze. Die Luft flirrte und war immer noch voller Kornstaub.

Es war wie in jedem Jahr. Die Bauern waren entlassen und brachten ihre eigene Ernte ein.

Nur die Helfer, die Max von Walther angeworben hatte, waren noch auf dem Gut. Hinten, hinter der großen Scheune war ihre Unterkunft, ein eingeschossiges Fachwerkhaus, das zwei Schlafsäle mit je 12 Betten, zwei Waschräume und einen großen Aufenthaltsraum beherbergte. Da die Arbeiter aus der Gutsküche versorgt wurden, hatte man auf eine Kochstelle im Haus verzichtet, schon aus Feuerschutzgründen. Aus dem ursprünglich als Küche vorgesehenen Raum hatte man die gemauerten Herde und Spülbecken entfernt und nutzte ihn jetzt als Lager für Strohsäcke, stapelte Bettgestelle und brachte alles unter, was in der Unterkunft irgendwann mal gebraucht werden könnte.

Selbst ein kleines Krankenzimmer mit zwei Betten, einem einfachen Behandlungsstuhl, einem runden Waschtisch und einem Medizinschrank an der Wand war vorhanden. Er wurde selten gebraucht, aber der Baron war stolz darauf, ihn eingerichtet zu haben.

„Man kann nie wissen“, hatte er gesagt, „irgendwann passiert was. Der Arzt kommt schneller hierher als der Kranke zum Arzt.“

Mit schnellen Schritten eilte Bettina von Wernher über den Gutshof zur Unterkunft der Erntehelfer.

„Wo ist er?“, rief sie schon vom Eingang, als sie die Tür geöffnet hatte.

Die Männer zeigten auf den zweiten Schlafsaal und machten den Weg frei. Dort saß einer von ihnen, kreidebleich und hielt sich sein Bein.

„Lassen Sie mal los“, bat sie und zog vorsichtig das Hosenbein nach oben.

Der Mann hatte sich eine scheußliche Wunde am Schienbein zugezogen. Er hatte seine Sense gedengelt, und beim Prüfen hatte er nicht aufgepasst.

„Sie bleiben erst mal hier“, verfügte sie und versorgte die Wunde notdürftig.

„Das muss sich ein Arzt ansehen.“

Während sie auf den Arzt warteten, entschied sie: Sie würde Krankenschwester werden. Und bis sie alt genug für die Ausbildung wäre, würde sie bei Dr. Hellmann lernen.

Wenn er sie nähme.

7. Kapitel

Dollien, 19. Dezember 1914

Liebste Freundin!

Nun nähert sich das erste Jahr dieses entsetzlichen Krieges seinem Ende. Obgleich weit ab von der Front, gewinnt er doch immer mehr Einfluss auf unser Leben. Wenn man durch die Königstraße geht, sieht man immer weniger Männer in ihren Geschäften. Die Frauen, die zuvor es abgelehnt hatten, hinter der Ladentheke zu stehen und ihre Kundschaft zu bedienen, haben sich mit ihrem Schicksal arrangieren müssen. Aber weißt Du, was das Fürchterlichste ist, sie hadern mit ihrem Schicksal, weil sie diese Arbeit verrichten müssen. Nicht weil ihre Männer an der Front sind.

Front. - Man gebraucht dieses Wort so leicht.

Ich habe mir nie vorstellen können, was es bedeutet. Erst als mir zwei junge Bauernsöhne aus unseren Dörfern berichtet haben, die bei Langemarck schwer verwundet und vor wenigen Tagen auf Genesungsurlaub nach Hause geschickt worden waren, habe ich angefangen zu ahnen. Ich glaube, ich werde Ludwig mal auf einen Besuch mitnehmen. Auf einmal redet er immer öfter davon, dass auch er sich freiwillig melden will. Alles, was er früher gesagt hatte, zählt nicht mehr. Er soll sich anhören, was diese jungen Krüppel – Männer kann man wirklich nicht mehr sagen – zu erzählen haben. Und er soll sie sehen!

Mein Gott, wenn ich daran denke, wie begeistert sie noch vor wenigen Wochen waren!

Ich sagte es ihnen. Weißt Du, was sie antworteten?

Wir waren dumm. Angestachelt von unserem Lehrer. Wir wussten doch gar nicht, worum es ging und was Krieg bedeutet. Wir sollen ‚Deutschland, Deutschland über alles’ bei unserem Angriff gesungen haben? Uns war nicht nach Singen zumute. Gestürmt sollen wir sein? Wir hatten nur die Wahl, von vorne vom Feind oder von hinten von unseren Offizieren erschossen zu werden. Da war der Feind noch besser. Den konnte man wenigstens manchmal sehen.“

Bettina hat sich entschieden. Sie ist nach Berlin gegangen. Sie will Krankenschwester werden.

Überall an der Front werden in den Lazaretts Krankenschwestern gebraucht. Ich will helfen, dass ausgebildete Schwestern für die Front frei werden“, hat sie gesagt, hat ihren Koffer gepackt und sich von Walther zum Zug nach Berlin bringen lassen. Ich habe noch nichts von ihr gehört. Sicher wird die Ausbildung anstrengend sein, und sie wird keine Zeit finden, ihrer Mutter zu schreiben. Ich will ihr Schweigen als gutes Zeichen nehmen.

Clementine geht es, wenn ich es richtig beobachte, am besten von uns allen. Unsere kleine Revolutionärin, die schon lange den ganzen Adel abschaffen wollte, hat sich verliebt. Sie verbirgt es recht geschickt, aber ich sehe die kleinen Anzeichen, die heimlichen Blicke, die sie Max von Walther bei Tisch zuwirft. Und wenn sie ihn bittet, ihr irgendetwas zu erklären, das sie bisher nie interessiert hat, fragt sie immer wieder nach. Aber nur so oft, dass er nicht denken müsste, sie wäre dumm. Das hat sie sehr genau im Gespür.

Letztens hat Max von Walther meinem Vater gegenüber eine Andeutung gemacht, wollte wohl erst das Terrain abklären. Der alte Herr hat sich erstaunlicherweise sehr diplomatisch verhalten. Max müsse die Mutter – und vor allem Clementine selbst fragen.

Ich denke mal, er wird es Weihnachten oder Silvester tun.

Die Zeit könnte günstiger sein. Aber gerade in dieser Zeit braucht man Halt.

Ich wünsche Dir und Deinen Lieben alles Gute und grüße Dich ganz herzlich,

Deine

Luise

8. Kapitel

Dollien, 7. Januar 1915

Liebste Freundin!Nun ist alles viel schneller gegangen, als wir alle erwartet hatten. Clementine hat Weihnachten geheiratet, ohne Verlobungszeit, gleich so. Die beiden hatten das vorher abgesprochen, dass sie auf eine Verlobung verzichten wollten.

Wir wollen heiraten“, hatte Clementine gesagt, „was sollen wir Zeit mit der Verlobung verlieren? Max hat seinen Stellungsbefehl bekommen. Da haben wir keine Zeit zu verlieren.“

Und sie hatte natürlich Recht. Jetzt in diesen Zeiten zählt manchmal jeder Tag. Ich habe ihr zu Bedenken gegeben, sie könne ganz schnell Witwe werden.

Sie hat mich nur ganz traurig angesehen.

Dann ist es immer noch besser, ich war wenigstens kurze Zeit seine Frau als gar nicht.“

Wie ich sie verstehe!

Wir hatten – wie Du Dir denken kannst – keine ausgelassene Feier, aber würdig und schön war sie doch. Nur Maxens Eltern, einige wenige Nachbarn und einige Honoratioren aus der Stadt waren geladen. Der Pastor hatte angeregt, am Weihnachtstag die Trauung direkt vor dem Gottesdienst vorzunehmen, und natürlich haben wir dankbar angenommen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sogar in den Gängen und auf der Empore standen die Leute. Fast alle unsere Bauern waren gekommen, und die Erntehelfer hatten eine Abordnung geschickt. Das hat mich am meisten gefreut.

Vater sagte: „Das machen die nur, weil sie abhängig von uns sind“.

Aber das glaube ich nicht. Ich habe ihre Gesichter gesehen. So sieht nicht jemand aus, der nur aus Pflichtgefühl an so einer Feier teilnimmt.

Wer mir gar nicht mehr gefällt, ist Ludwig. Jetzt, wo Max im Krieg ist, nimmt er die Stelle des Verwalters ein. Und das ist nicht gut. Er ist zu jung dafür. Mag sein, dass er ein guter Landwirt ist und beurteilen kann, wann was zu machen ist. Aber ihm fehlt das Menschliche. Er sieht nur, was gut für das Gut ist. Die Menschen interessieren ihn nicht.

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