Klaus Melcher - Spurensuche

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"Wer war mein Opa?", ist die stets unbeantwortete Frage, die das Kind Julia an seine Oma stellte und auf die sie nie eine Antwort bekommen hat.
Nachdem die Großmutter gestorben ist, begeben sich Mutter und die inzwischen erwachsene Tochter auf Spurensuche und entdecken die Schuld, die ihre Vorfahren von der Kaiserzeit bis heute durch falsche Ehrbegriffe, Verdrängen,Naivität, blinden vorauseilenden Gehorsam und Fanatismus und Ausleben niederster Instinkte auf sich geladen haben.

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So, genau so hatte er es sich vorgestellt, als er den Bauauftrag erteilt hatte. Dieses Licht, diesen Saal – es fehlte nur die gewohnte heitere Gesellschaft. Und wenn die großen Lüster entzündet wären, die Paare, die über das Parkett schwebten.

Seine Frau saß mit den Kindern im Park unter der alten Eiche, wie immer im Sommer.

Es war der Lieblingsplatz der Familie. Dort hatte er seiner Frau den Heiratsantrag gemacht. Dort hatte sie ihm erzählt, dass sie schwanger war. Dort hatten sie viele gemeinsame Stunden verbracht, sie hatte gestickt, er hatte seine Pfeife geraucht und dabei die „Königlich Privilegierte Berlinische Zeitung“ gelesen. Später, als die Kinder da waren, hatten sie unter dem Baum gespielt. Er hatte an einem der unteren Äste eine Schaukel befestigt.

Der Baum und sein Schatten waren fast ihr Sommerzimmer gewesen all die Jahre lang.

Und jetzt sollte alles vorbei sein.

Einen Moment noch wollte er sie die Ruhe genießen lassen.

Er drehte sich um, verließ den Saal und ging in das benachbarte Arbeitszimmer.

Es war nicht weniger prächtig ausgestattet, doch daran fand er jetzt kein Interesse mehr.

Er zog die oberste Schreibtischschublade auf und entnahm ihr ein in Filz eingeschlagenes Päckchen. Vorsichtig öffnete er die Schleife, mit der es zusammengebunden war, und breitete den Filz auseinander. In seiner Hand lag seine Duellpistole. Er hatte sie von seinem Vater geschenkt bekommen, gerade als er achtzehn Jahre alt geworden war.

„Geh nicht leichtfertig mit ihr um. Gebrauche sie nur, wenn es gar nicht anders geht“, hatte sein Vater gesagt.

Achim von Wernher hatte sich immer daran gehalten.

Jetzt ging es nicht anders.

4. Kapitel

Friedrichshagen, Anfang Juli 1913

Es fiel Luise von Wernher nicht leicht, sich auf die veränderten Lebensumstände einzustellen. Auf einmal saß sie da, allein mit drei Kindern, ohne Vermögen, ohne die gewohnten gesellschaftlichen Kontakte.

Natürlich schnitt man sie nicht, man schien besorgt, bot ihr Hilfe an, aber das geringste Angebot klang so großzügig, als wäre es unverschämt, es anzunehmen.

Lediglich den kleinen Hof eines Tagelöhners hatte ein befreundeter Anwalt retten können. Ein kleines Bauernhaus mit zwanzig Morgen Land war ihr und ihren drei Kindern geblieben.

Völlig unerfahren in der Landwirtschaft, ungeübt in körperlicher Arbeit stand sie vor der schier unlösbaren Aufgabe, sich und ihre Familie durchzubringen.

Hätte ihre Mutter nicht zu ihren Gunsten interveniert, hätte ihr Vater aus verletztem Stolz nichts unternommen, ihr zu helfen.

„Was bist du nur für ein Mensch“, hatte ihre Mutter getobt, „deine einzige Tochter und ihre Kinder sind in größter Not, und du tust nichts, nur weil Achim sich das Leben genommen hat! Wir nehmen sie hier auf. Und wenn du dich auf den Kopf stellst.“

Und als er noch etwas dagegen sagen wollt, fügte sie nur hinzu: „Und wenn es dir nicht passt, ziehen wir zu meinen Eltern!“

Damit war die Sache ausgestanden.

Zwei Wochen später kam der Möbelwagen aus Berlin.

Schon am Nachmittag wurden die Möbel und das Geschirr, das ganze bewegliche Hab und Gut, das Luise geblieben war, verladen.

Die Köchin hatte am Nachmittag einen Berg Bouletten gebraten und ihren köstlichen Kartoffelsalat gemacht, und so saßen Luise von Wernher, ihre Kinder, das Personal und die Möbelpacker sowie der Kutscher ein letztes Mal in der großen Küche beisammen. Die Frauen und Kinder tranken Limonade, die Männer Bier und zum Abschluss einen kleinen Schnaps. Aber obgleich das Essen wirklich jeden Geschmack getroffen hatte, war die Stimmung gedrückt. Jeder Versuch, sie aufzulockern, misslang.

Man wusste, es war ein Abschied für immer. Nicht nur von dem zauberhaften Anwesen, auch von der schönen Vergangenheit.

Luise schickte ihre Kinder früh zu Bett.

„Wir müssen morgen früh aufstehen“, sagte sie, „da solltet ihr ausgeschlafen sein.“

Und als sie protestieren wollten, hatte sie ein Leckerchen bereit.

„Ich habe“, begann sie und machte ihr spitzbübisches Gesicht, dem niemand in der Familie widerstehen konnte, „mit den Möbelmännern gesprochen“.

Sie machte eine Pause, um die Spannung zu steigern.

„Wenn ihr ausgeruht seid und auf der Fahrt nicht einschlaft, dann dürft ihr in dem Möbelwagen mitfahren.“

Diese Aussicht wirkte Wunder. Bevor man es überhaupt bemerkt hatte, waren die Kinder in ihren Zimmern verschwunden.

Ein letztes Mal ging Luise in die Kinderzimmer.

Da, wo bisher die Betten gestanden hatten, lagen nur die Matratzen auf dem Boden. Die Bettgestelle waren schon verladen.

‚Mein Gott’, dachte sie, als sie die Kinder sah. Natürlich wusste sie, dass sie nur so taten, als ob sie schliefen. Aber sie schien diesen kleinen Betrug zu glauben, gab jedem ihrer Kinder einen Gutenachtkuss, löschte das Licht und ging in ihr eigenes Schlafzimmer.

Lange stand sie am Fenster und sah in den Garten hinaus, der inzwischen im Dunkel lag.

Sie hatte Anweisung gegeben, die Allee zu beleuchten und unter der Kastanie eine Fackel zu entzünden. Sie warf ihr flackerndes Licht auf die Bank, auf den Stamm des Baumes, zauberte Figuren, sich ständig bewegend, ausgelassen tanzend. Paare, die sich trennten und sich wieder fanden und zwischen all den ausgelassenen Gästen sie, Luise und Achim.

„Schluss jetzt!“, befahl sie sich, und mit einem Mal war alles vorüber: Die Allee lag in trübem Licht, die Gartenfackel blakte, die Musik war nur der Wind.

Mit einem Ruck drehte sie sch um. Die Frau, die ihr im Spiegel gegenüber stand, sah traurig aus, müde auch, abgekämpft vielleicht, verzweifelt wohl eher nicht. Das wäre zuviel gesagt. Nein, verzweifelt war sie nicht wirklich. Leer, das traf es wohl besser. Während sie sich im Spiegel betrachtete, ohne wirkliches Interesse, legte sie die Kleidung ab.

Stück für Stück legte sie auf den einen noch verbliebenen Stuhl. Sie sah sich zu, wie sie das Kleid gerade zog, wie sie das Unterkleid glättete.

Sie wunderte sich, dass sie sich auf einmal so fremd war. Nichts konnte sie mit dem Bild, das sie im Spiegel sah, verbinden. Sie und ihr Spiegelbild hatten nichts gemein.

Sie schnitt eine Grimasse. Ihr Spiegelbild gab sie wieder. Aber sie spürte nichts.

Sie entkleidete sich weiter, machte sich nicht mehr die Mühe, alles ordentlich auf den Stuhl zu legen. Bis sie nackt vor dem Spiegel stand.

Sie war schön. Immer noch.

Warum sah man ihrem Körper die letzten Tage und Wochen nicht an?

Sie wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und schlüpfte unter die Decke. Es dauerte nicht lange, und sie war eingeschlafen.

5. Kapitel

Dollien, 14. Juli 1914

Liebste Freundin!

Man sagt immer, wenn es einem gut geht, lässt man nichts von sich hören, und wenn man an dem Leben oder irgendwelchen Beschwernissen leidet, teilt man das gerne mit. Ich weiß nicht, wie das bei mir ist. Es geht mir nicht gut. Aber auch dass es mir schlecht geht, kann ich nicht mit Fug und Recht sagen. Ich wäre ungerecht.

Jetzt ist es mehr als ein Jahr her, dass wir Friedrichshagen verlassen haben und hier bei meinen Eltern in der Uckermark Asyl gefunden haben. Was ich nicht geglaubt habe, die Kinder sind hier in der ruhigen und beschaulichen Umgebung richtig aufgeblüht. Bettina und Clementine haben sich zu hübschen kleinen Damen entwickelt. Ich muss nur aufpassen, dass sie nicht zu kokett werden. Vor allem Clementine hat eine Art, die die jungen Männer reizen und sie selbst in Gefahr bringen könnte. Glücklicherweise gibt es hier nur wenig junge Männer, denn der kleine Ort in der Nähe ist zwar recht ansehnlich, aber weit ab von Berlin und Potsdam. Und die wenigen ledigen Männer, die es gibt, sind so wenig attraktiv, dass sie Clementine nicht gefährlich werden können.

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