Sandra Halbe - Als sie Licht ins Dunkel brachte

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Betti ist mit Leib und Seele Konditorin und führt erfolgreich ein kleines Café. Philip arbeitet als Koch in einem Restaurant. Bei einem Abendessen mit Freunden treffen sie aufeinander und kommen sich schnell näher.
Betti hat sich geschworen, ihr Herz nie wieder für jemanden zu öffnen. Zu viel ist in ihrer Vergangenheit schon passiert. Philip würde gerne mehr über sie erfahren. Schon einmal hat er eine böse Überraschung erlebt. Wie soll er sich da auf eine Frau einlassen, die er kaum kennt?
Gemeinsam engagieren beide sich für Flüchtlinge, doch das wird nicht von jedem gerne gesehen. Werden sie es schaffen, sich einander zu öffnen und die Hindernisse zu überwinden, die man ihnen in den Weg stellt?

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„Der Arzt war heute da. Was ist los?“, wiederholte ich.

Einen Moment lang überlegte Papa. Er ließ sich Zeit mit der Antwort und biss noch einmal in aller Seelenruhe in sein Brot. Aber mein Blick machte ihm wohl deutlich, dass ich nicht lockerlassen würde, bis er mir etwas sagte. „Mama geht es schlecht“, sagte er schließlich.

Fast hätte ich aufgelacht und „Was gibt es Neues?“ gefragt. Aber ich riss mich zusammen und wartete, dass er weitersprechen würde.

„Du weißt ja, dass sie viel schläft in letzter Zeit. Sie scheint keine Energie mehr übrig zu haben für irgendetwas Anderes. Sie isst kaum noch. Gestern“, er schluckte, „gestern hat sie nicht mal mehr die Kraft gehabt, aufzustehen, um…“, wieder machte er eine Pause und suchte nach den Worten, „um auf die Toilette zu gehen. Sie hat ins Bett gemacht, Betti. Sie hat ins Bett gemacht und es noch nicht einmal gemerkt. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, lag sie da in dieser Pfütze, seelenruhig schlafend, als wäre nichts passiert.“ Er brach ab und sah auf seinen Teller mit Broten. Nach ein paar Sekunden schob er diesen mit der Hand von sich weg. Bei der Erinnerung daran, wie er Maria letzte Nacht vorgefunden hatte, verschlug es ihm wohl den Appetit. „Ich musste sie waschen wie ein Kind“, sagte er leise, immer noch auf den Tisch vor sich starrend. „Deswegen habe ich heute Morgen den Arzt gerufen. So kann es nicht weitergehen.“ Wieder grübelte er einen Moment lang vor sich hin. Erst dann schien ihm klar zu werden, dass er diese Geschichte gerade seiner Tochter erzählt hatte. Vorsichtig sah er zu mir herüber. Wie hatte ich das Ganze aufgefasst?

Ich kann nicht sagen, dass ich sonderlich schockiert war. Angewidert, überrascht, natürlich. Aber wirklich schockiert? Nein. Zu sagen ich hätte das alles kommen sehen wäre natürlich nicht wahr. Vielleicht ließ ich diese Nachricht auch einfach nicht richtig an mich heran. Aber dass Mama krank war, hatten wir doch schließlich beide gewusst. Ich nickte zum Zeichen, dass ich alles zur Kenntnis genommen hatte. „Was hat der Arzt gesagt?“, fragte ich ihn. Für mehr fehlten mir dann doch die Worte.

„Sie bekommt jetzt Tabletten, die ihr hoffentlich helfen werden.“

„Weiß Nonna Bescheid?“

„Ich treffe die beiden gleich vor der Arbeit.“ Bei dem Gedanken an das Gespräch mit meinen Großeltern sah mein Vater noch eine Spur unglücklicher aus. Auf der anderen Seite konnte seine Erzählung auch für die beiden keine riesige Neuigkeit sein. Seit Monaten war Maria nun schon nicht mehr ins Restaurant zum Arbeiten gekommen und hatte sich nicht bei meinen Großeltern blicken lassen. Wenn Nonna bei uns zu Hause vorbeischaute, sah sie, in welchem Zustand ihre Tochter sich meistens befand. Aber auch wir sprachen nie über Mama. Ob sie es mit meinem Vater anders hielten, weiß ich nicht. Vielleicht wollten die Erwachsenen mir das Ganze so weit wie möglich ersparen, auch wenn das natürlich nicht ging.

Diese Dunkelheit, die Mama umgab, war nicht zu übersehen. Doch weder Papa noch ich ahnten, dass das hier erst der Anfang war.

Anfangs schienen die Tabletten wirklich zu helfen. Die Phasen, in denen Maria morgens aufstand, ihrer täglichen Routine im Badezimmer nachging und anschließend wieder in der Küche stand und sich ums Mittagessen kümmerte, nahmen wieder zu. Auch im Restaurant ließ sie sich hin und wieder blicken und übernahm wieder ein paar Schichten. Die Gäste gaben ihr das Gefühl, sie vermisst zu haben, was ihr zusätzlichen Auftrieb verschaffte. Dadurch schöpften Papa und ich vorsichtig Hoffnung, dass alles wieder so werden würde wie früher. Doch bei genauem Hinsehen erkannten wir, dass nicht alles genauso war wie zuvor: Die Tabletten sorgten dafür, dass Maria es morgens aus dem Bett schaffte. Sie konnte wieder vor die Tür gehen. Und Menschen, die sie nicht so genau kannten, nahmen diesen Unterschied vielleicht nicht wahr: Aber die Tabletten sorgen auch dafür, dass ihre Emotionen sich in Grenzen hielten. Ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht mehr. Ihre Mundwinkel hoben sich, als würde jemand sie gegen ihren Willen hochkurbeln, ganz langsam und schwer. Und der Ausdruck in ihren Augen blieb der gleiche, den sie während ihrer wochenlangen Phasen im Bett hatte: Unendlich müde und leer. Oft ertappte ich sie dabei, wie sie tagträumend an den Töpfen stand, wenn ich mittags aus der Schule kam. Sie ähnelte einem Roboter. Ich musste sie aus ihren Gedanken reißen, um zu verhindern, dass vor ihren Augen alles anbrannte. So gewöhnte ich mir irgendwann an, die Wohnungstür mit einem Knallen zu schließen, wenn ich zu Hause eintraf, damit sie wieder zu sich kam. Ich wollte ihr nach dem Schreck einen Moment Zeit geben, sich zu fangen, bevor ich bei ihr in der Küche auftauchte.

Gern hätte ich Papa in dieser Zeit gefragt, ob er sich nicht auch manchmal die energiegeladene, wenn auch jähzornige Frau zurückwünschte, die Maria einmal gewesen war. Aber Mamas Zustand wurde von ihm eher als gegeben hingenommen und nur diskutiert, wenn es unbedingt sein musste. Und wollte ich ihn denn wirklich fragen, ob es ihm nicht manchmal fehlte, Geschirr hinter ihr aufzukehren, das sie vor Wut hingeworfen hatte? Wohl eher nicht. In dieser Zeit, in der die Tabletten ihre Gefühle ein wenig abdämpften, redete Mama gern von Italien. Wenn ich abends an ihrem Bett saß und Papa schon wieder auf der Arbeit war, redete sie von ihrer Familie, die sie dort zurückgelassen hatte. „In den Ferien müssen wir hin, Betti“, sagte sie, „wir müssen einfach!“.

Ich bildete mir ein, dass ihre Augen beim Gedanken daran wenigstens ein Bisschen heller strahlten. Vielleicht war es aber auch nur das Licht der Nachttischlampe, das sich in ihnen wiederspiegelte.

„Du musst doch Deine Familie kennenlernen“, fuhr sie fort.

Bei dem Gedanken daran, nach Italien zu fahren und vielleicht neue Familienmitglieder zu treffen, wurde ich ganz euphorisch. Lebhaft erinnerte ich mich an die Familienfeiern, die in unserem Restaurant abgehalten wurden. So stellte ich mir das Wiedersehen mit unserer Familie in Italien vor. Wenn meine Mutter nach so langer Zeit zurückkam, musste das doch gefeiert werden! Aber als ich versuchte, Nonna und Opa von diesen Gesprächen mit meiner Mutter zu erzählen, warfen sie einander einen Blick zu, den ich nicht verstand.

„Betti“, sagte Nonna irgendwann, nachdem ich ihnen wochenlang mit diesem Thema in den Ohren gelegen hatte, und konnte den leicht genervten Unterton in ihrer Stimme nicht mehr verbergen, „wir haben keine Familie mehr in Italien. Unsere Familie, das sind Dein Großvater, Deine Mutter und ich. Wir sind zusammen nach Deutschland gekommen und haben niemanden in Italien zurückgelassen. Es gibt nur uns drei.“

Ein paar Tage nach diesem Gespräch habe ich mit dem Laufen angefangen. Mama war nun wieder einigermaßen in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen, sodass mir nachmittags ein wenig Zeit blieb, nachdem ich die Hausaufgaben erledigt hatte. Immer noch hatte ich keine Freunde, die ich nach der Schule treffen konnte, sodass ich den Leerraum, der eigentlich der Pflege von Maria vorbehalten gewesen war, nun anderweitig füllen musste. Aber abgesehen von der Zeit, die ich nun totzuschlagen hatte, lief ich, um diese Flut an Gedanken zu bewältigen, die auf mich einprasselten wie ein Wasserfall. Ich war so unendlich froh, dass Mama wieder sprach! Dass sie aus dem Bett, aufstand, sich wieder wusch, einfach wieder Mama war! Doch das, was sie sagte, ergab anscheinend keinen Sinn. Es gab niemanden, den sie in Italien zurückgelassen hatte, sagte Nonna. Auf der anderen Seite: Warum sollte Mama lügen? Warum sollte sie eine Familie erfinden, die es in Wirklichkeit gar nicht gab? Und wenn sie erfunden war, warum war sie dann so euphorisch, wenn sie darüber sprach? Waren ihre Eltern, Papa und ich ihr denn nicht genug? Wer sagte denn nun die Wahrheit? Dieses Gedanken-Karussell stand einfach nicht mehr still. Morgens wachte ich auf und es drehte sich bereits. Wenn ich abends im Bett lag, wurde mir regelrecht schwindlig davon. In der Schule ging es unermüdlich weiter, sodass mein Lehrer mich oft am Arm berührte, weil er mir eine Frage gestellt hatte und ich nichts mehr von dem mitbekam, was um mich herum vor sich ging. Nur wenn ich lief, wurde das Drehen langsamer und hörte irgendwann ganz auf. Erst mischten sich das Getrommel meiner Füße und das Wummern meines Herzens mit der Jahrmarktmusik in meinem Kopf. Doch irgendwann übertönten die Geräusche, die mein Körper von sich gab, alles andere. Wenn ich lief, konnte ich aus dem Karussell aussteigen und es wenigstens für einen Moment hinter mir lassen. Es würde auf mich warten und sich munter weiterdrehen, wenn ich zurück nach Hause kam und wieder aufspringen musste.

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