Sandra Halbe - Als sie Licht ins Dunkel brachte

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Betti ist mit Leib und Seele Konditorin und führt erfolgreich ein kleines Café. Philip arbeitet als Koch in einem Restaurant. Bei einem Abendessen mit Freunden treffen sie aufeinander und kommen sich schnell näher.
Betti hat sich geschworen, ihr Herz nie wieder für jemanden zu öffnen. Zu viel ist in ihrer Vergangenheit schon passiert. Philip würde gerne mehr über sie erfahren. Schon einmal hat er eine böse Überraschung erlebt. Wie soll er sich da auf eine Frau einlassen, die er kaum kennt?
Gemeinsam engagieren beide sich für Flüchtlinge, doch das wird nicht von jedem gerne gesehen. Werden sie es schaffen, sich einander zu öffnen und die Hindernisse zu überwinden, die man ihnen in den Weg stellt?

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Erst als ich auf der Welt war und sie während eines Streits wieder einmal aus Wut zu einem Glas griff, um es an die Wand zu schmeißen, gebot er ihr Einhalt. In ihren Augen las er den Groll und spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte, als er auf sie zukam und ihr das Glas aus der Hand nahm. Bevor sie protestieren und ihrem Ärger weiter Luft machen konnte, schüttelte er stumm den Kopf, umfasste ihre bebenden Arme mit beiden Händen und nickte mit dem Kopf in meine Richtung. Er gab sich Mühe, diese Geste dezent zu halten, aber ich nahm sie trotzdem wahr. Ich saß auf dem mir angestammten Platz am Küchentisch beim Mittagessen. Mama folgte seinem Blick und starrte mich an, am ganzen Körper zitternd. Sie atmete so schwer, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. In ihren Augen las ich immer noch die kochende Wut. Bei meinem Anblick weiteten diese sich jedoch, als würde ihr jetzt erst klar, dass sie nicht allein hier in der Küche waren. Wortlos wandte sie sich wieder meinem Vater zu und nickte ihm kurz zu. Sie hatte verstanden. Mit einem Mal hörte das Zittern auf und sie ließ sich auf einen der freien Stühle fallen, als hätte damit auch jegliche Kraft ihren Körper verlassen. Sie verbarg das Gesicht in ihren Händen und begann, leise zu schluchzen. Dabei murmelte sie irgendetwas auf Italienisch, das ich nicht verstand. Mein Vater strich ihr mit dem Arm immer wieder beruhigend über den Rücken.

Meine Erinnerung an diese Szene ist sehr blass, also kann ich noch nicht besonders alt gewesen sein. Aber ich hatte bereits zu dieser Zeit gelernt, immer leise zu sein und den Kopf einzuziehen, wenn Mama in dieser Verfassung war. Alles konnte sie wütend machen. So war auch dieser Streit durch eine Kleinigkeit entstanden, so unbedeutend, dass ich Dir noch nicht mal mehr sagen kann, um was es eigentlich ging. Aber diese Ausraster passierten mit der Zeit immer häufiger. Nur an den Abenden, wenn meine Nonna auf mich aufpasste und Mama arbeiten musste, war sie in bester Stimmung, sodass die Gäste bei Giovanni nicht bemerkten, was sich bei uns zu Hause abspielte.

Nach ihren Schichten war Mama oft so ausgelaugt, dass sie tagelang im Bett lag. Alles strengte sie an. „Ich bin so müde“, sagte sie an solchen Tagen immer, „so unendlich müde.“ Dementsprechend viel schlief sie. An diesen Tagen umsorgten Papa und ich meine Mutter, als wäre sie das Kind in unserer Familie und nicht ich. Wir brachten ihr ein Tablett mit Essen ans Bett, das ich in den meisten Fällen unangetastet zurück in die Küche nahm. Manchmal legte Papa einen Schokoriegel mit dazu. Den ließ ich dann in einem unbemerkten Moment in meiner Tasche verschwinden, wenn Mama ihn mit der restlichen Mahlzeit zurückgehen ließ. Ich weiß bis heute nicht, ob mein Vater die Schokolade in Wirklichkeit für mich dort deponierte oder ob er wirklich dachte, meine Mutter würde alles außer den Süßigkeiten verschmähen. Aber ich denke eher, dass der Riegel wirklich für mich bestimmt war. Vielleicht war er als Trostpflaster oder Entschädigung gedacht. Immerhin musste Papa dafür sorgen, dass wir finanziell über die Runden kamen. Wenn Mama mal wieder im Bett lag, unfähig, ihre Schichten im Restaurant zu übernehmen, musste er einspringen. Oft war dies auch kurzfristig der Fall, sodass er mich gerade an Abenden, wenn es spät werden würde, mit ihr allein zurücklassen musste, wenn niemand auf mich aufpassen konnte. „Du bist mein großes Mädchen“, sagte Papa dann immer. Und ich nickte, stolz darauf, dass er mir so vertraute.

Ich war froh, den Schokoriegel zu haben. Welches Kind isst nicht gern etwas Süßes? Und die Kau- und Schmatz-Geräusche aus meinem Mund, wenn ich ihn abends im Bett langsam aß, übertönten wenigstens für kurze Zeit das Weinen und Schluchzen meiner Mama, das durch die Wände im Schlafzimmer zu mir durchdrang.

Philip

Der Papierkram, den man ausfüllen musste, um einen Flüchtling zu beherbergen, hielt sich wider Erwarten wirklich in Grenzen. Wie Betti vorhergesagt hatte, waren die Leute von der Stadtverwaltung froh, einige von ihnen aus den behelfsmäßigen Quartieren in richtigen Unterkünften unterbringen zu können, sodass die bürokratischen Hürden so niedrig wie möglich gehalten wurden. Sie luden mich zum Stammtisch „Hier sind wir!“ ein. Dort trafen sich alle zwei Wochen Familien oder Mitbewohner, die sich wie ich dazu entschlossen hatten, einem Flüchtling ein Zuhause anzubieten, um sich über ihre Erfahrungen mit diesen auszutauschen. Auch über die Erlebnisse mit den Verwaltungen und diversen Integrationsprogrammen wurde geredet. Einmal im Monat fanden diese Treffen zusammen mit den jeweiligen Flüchtlingen statt. Gebannt lauschte ich den Berichten der Teilnehmer und machte mir eifrig Notizen. Freundlich schüttelte ich die Hände von Hamid, Yussuf und Ferefta, die bereits in „ihren“ Familien untergebracht waren. Und dann war es endlich soweit: Alle Unterlagen waren unterschrieben. Die Miete für das freie Zimmer wurde bis auf Weiteres von der Stadt übernommen. „Mein“ Flüchtling war momentan bei einem kleinen Malerbetrieb beschäftigt, sodass er jeden Monat ein kleines Gehalt erhielt. Sein Chef war anscheinend sehr zufrieden mit ihm. „Man bekommt ja in dieser Stadt keinen brauchbaren Nachwuchs mehr“, hatte er mir grummelnd erklärt, als ich ihn kennenlernte. Niemand wolle eine Ausbildung im Handwerk machen. Er sei dankbar, einen dermaßen engagierten jungen Mann gefunden zu haben. Hoffentlich würde der Asyl-Antrag genehmigt, sodass er Haitham, den jungen Mann aus Syrien, fest anstellen dürfe.

Aufgeregt stand ich vor der Flüchtlingsunterkunft, in der momentan um die 60 Menschen beherbergt wurden. In der Vergangenheit war ich oft an diesem Gebäude vorbeigelaufen, ohne mir Gedanken zu machen, was sich hinter diesen Mauern verbarg. Erst jetzt, bei näherem Hinsehen, wurde mir klar, dass das Haus für so viele Menschen gewiss nicht sonderlich viel Platz bot. Auch die Demonstrationen gegen Flüchtlinge, die sich in regelmäßigen Abständen vor dieser Unterkunft abspielten, hatte ich bislang geflissentlich ignoriert.

Ungeduldig wartete ich auf die Leiterin Frau Meyr, die in dem Gebäude verschwunden war, um „meinen“ Flüchtling abzuholen.

Ein Teil von mir, der feige und auch ein wenig selbstsüchtig war, wollte die Gelegenheit nutzen und unbemerkt in einer der Nebenstraßen verschwinden. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ich konnte doch kaum für mich selbst sorgen, und nun sollte ich dermaßen viel Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen? Ihm Deutschland und seine Sitten und Gebräuche erklären? Ihn „integrieren“? Dafür sorgen, dass er sich hier heimisch fühlte? Oh Gott, Philip, wie konntest Du nur so dumm sein und all das auf Dich nehmen? Ich spürte, wie ich zu hyperventilieren begann. Doch dann zwang ich mich zur Ruhe. Ich erinnerte mich an die Gespräche mit Frau Meyr, die dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Menschen, die bereit waren, einen Flüchtling bei sich aufzunehmen, auch wirklich dafür geeignet waren. Sie hatte mir immer wieder versichert, dass Unterstützung da war, sollte ich mich einmal überfordert fühlen. Haitham aufzunehmen würde keinesfalls bedeuten, dass die Betreuung von der Stadt damit abgeschlossen war. Ich erinnerte mich an die lächelnden Gesichter am Stammtisch. Diese Familien waren so froh darüber, etwas Gutes tun zu können und die heikle Situation, in der sich das Land gerade befand, etwas entschärfen zu können. Auch die Flüchtlinge, die die Chance bekamen, nicht in einer dieser engen Behausungen wohnen zu müssen, machten einen alles andere als unzufriedenen Eindruck. Und nicht zuletzt dachte ich an Betti: „Du bietest damit einem Menschen eine Perspektive“, hatte sie gesagt. Als sie über die Möglichkeit sprach, einem Menschen zu helfen, hatte sie so überzeugt geklungen, dass für mich überhaupt kein Zweifel bestanden hatte, das Richtige zu tun. Ihr Strahlen hatte den ganzen Raum erhellt. Und wieder wurde mir bewusst, wie wenig ich doch eigentlich von ihr wusste.

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