Rebecca Hünicke - Ein Moment der Stille

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An ihrem 18. Geburtstag verlässt Hanna Hals über Kopf ihre Familie und ihr so scheinbar idyllisches Heimatdorf Rothwald. Unbeantwortete Fragen treiben sie genau drei Jahre später nach Hause zurück.
Der Rothwälder Fotograf Christian erstellt zum 700-jährigen Jubiläum Rothwalds einen Bildband über das Leben der letzten 100 Jahre des Ortes. Als Hanna das Buch von ihrer Familie zum Geburtstag geschenkt bekommt, kann sie dem Geschenk zunächst nichts abgewinnen. Aber als sie auf einem Foto vom Dorffest 1936 ihren Großvater zu erkennen glaubt, ist ihr Interesse für das Leben Rothwalds erwacht.
Hanna weiß nicht viel über ihre Großeltern. Das Bild ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu befassen. Für sie scheint dort der Schlüssel zu liegen, mit dem sie die die Tür zu ihrem eigenen Leben öffnen kann.

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„Thormann“, war die Antwort auf Hannas zweite Frage. „Ich bin als Therese Thormann geboren und seit meiner Heirat mit Theo heiße ich Klein. Ich habe direkt nach meiner Hochzeit Rothwald verlassen und lebe seitdem in Weilach. Früher war das Handwerk noch eine viel härtere Arbeit als heute. Im Krieg ist so viel zerstört worden, da war jede helfende Hand erforderlich“, teilte sie mit Hanna ihre Erinnerungen.

Hanna erzählte ihr von ihrem Besuch und dem Geschenk. Die gebürtige Rothwälderin freute sich über das Interesse ihres Gastes an der Chronik.

Spontan fragte Hanna Frau Klein nach den anderen Kindern auf dem Bild, denn die ältere Frau schien sich noch an sie zu erinnern.

Zuletzt zeigte sie auf den Jungen, den sie für ihren Opa hielt. Frau Klein überlegte kurz und dann schien es ihr wieder einzufallen.

„Das ist Albert. Er ist ein paar Jahre älter als ich. Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun“, erklärte sie.

„Sind sie sicher, dass er Albert heißt?“, fragte Hanna enttäuscht.

„Ja, da bin ich mir sicher. Er war bei Maria in der Klasse. Sie kannte ihn gut. Doch, da bin ich mir ganz sicher“, bestätigte ihr Therese nochmals.

Hanna bedankte sich für das nette Gespräch und bestellte einen zweiten Cappuccino. Wenige Augenblicke später war Frau Klein mit einer neuen Tasse und einem Teller mit Kleingebäck zurück.

„Lassen Sie es sich schmecken“, sagte die alte Frau lächelnd und stellte den Teller neben Hannas Kaffeetasse. Sie bedankte sich und versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen. Frau Klein war eine Zeitzeugin und mitten im Geschehen des damaligen Rothwalds gewesen. Sie kannte die Menschen aus dieser Zeit. Hanna schloss damit vorläufig einen Irrtum dieser Frau aus.

Andererseits war es über siebzig Jahre her, und das Bild war teilweise verschwommen. Vielleicht verwechselte sie auch nur jemanden, machte sich Hanna neue Hoffnungen. Sie würde heute Abend einfach ihren Opa fragen. Der muss ja schließlich wissen, ob er auf diesem Foto war. Damit konnte sie sich erst einmal zufrieden geben.

Hanna packte das Buch zurück in ihre Tasche, aß den letzten Keks und trank ihre Tasse leer. Frau Klein stand an der Theke und verkaufte einem Kunden gerade eine Platte gedeckten Apfelkuchen. Hanna stellte sich hinter ihm an und als er sich verabschiedete, reichte sie Frau Klein einen Fünfeuroschein über die Theke.

„Lassen Sie mal Fräulein. Sie sind mein Gast“, lehnte sie Hannas Geld ab.

„Vielen Dank, Frau Klein. Es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen“, bedankte sich Hanna für die Einladung.

„Ich habe gar nicht nach Ihrem Namen gefragt“, sagte Frau Klein bei der Verabschiedung.

„Ich bin Hanna, Hanna Fischer. Meine Großeltern sind Hermann und Trude Nachtmann“, erzählte sie.

„Nachtmann?“, fragte Therese Klein überrascht.

„Ja“, bestätigte Hanna mit einem Lächeln.

Als die Frau hinter der Theke den Nachnamen ihrer Großeltern aussprach, wurde ihre Stimme leiser und sie hatte plötzlich so einen merkwürdigen Gesichtsausdruck. Alle Freundlichkeit war aus ihrer Stimme verschwunden. Hanna irritierte das plötzliche Umschwenken ihrer Stimmung.

„Frau Klein, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte Hanna etwas besorgt.

Therese Klein sammelte ihre Gedanken und legte wieder einen anderen Ton in ihre Stimme.

„Aber ja, es ist alles gut. Es war nett, Sie kennengelernt zu haben, Hanna“, meinte die ältere Frau zum Abschied.

Hanna verabschiedete sich und verließ das Café. Die Verabschiedung fand sie im Nachhinein seltsam. Der Name ihrer Großeltern schien etwas bei der alten Frau ausgelöst zu haben. Ihr Blick glich dem ihrer Großeltern heute Morgen beim Frühstück.

Weil Hanna nicht wusste, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollte, bummelte sie lustlos durch ein paar Geschäfte und kam irgendwann an Christians Atelier an.

Im großen Schaufenster hingen Babyportraits und Fotos von einer Hochzeit. Die Braut trug ein weißes Kleid, das von oben bis unten mit funkelnden Applikationen bestickt war. Der Saum und die Ärmel waren mit Rüschen in Rosenform besetzt. Hanna fand das Kleid extrem kitschig, weil es sie an ein Prinzessinnenkleid für Barbiepuppen erinnerte. Die dunkelroten Rosen in ihrer linken Hand rundeten das Ganze ab. Der Farbton der Blumen wirkte auf Hanna wie ein überdimensionaler Blutfleck, der sich auf dem strahlend weißen Kleid auszubreiten drohte.

Der Bräutigam trug einen schlichten schwarzen Anzug, und beide lächelten über ihr gemeinsames, glückliches Ereignis. Der schönste Tag in ihrem Leben, dachte Hanna. Von ihr würde es nie solche Fotos geben, da war sie sich ganz sicher. Solche Fotos gab es doch überall in unzähligen Wiederholungen. Nur die zwei Statisten sahen jedes Mal anders aus. Die Bilder waren für sie nur eine Fassade: Braut und Bräutigam auf einer grünen Wiese umringt von Bäumen oder Braut und Bräutigam vor einer Schlossfassade.

Im kleineren Schaufenster auf der rechten Seite hing ein großes schwarzweiß Portrait einer Familie, ganz klassisch. Vater und Mutter lächelten mit ihren vier Söhnen in die Kamera. Die Jungen standen der Größe nach wie Orgelpfeifen vor ihren Eltern. Hanna vermutete, dass immer nur ein Jahr zwischen dem älteren und dem nächstjüngeren Bruder lag.

Nur zufällig schaute Christian nach draußen und entdeckte Hanna vor seinem Schaufenster. Er freute sich, sie schon wieder zu treffen und riss förmlich die Ladentür auf. Die kleinen Glöckchen, die auf das Öffnen der Tür hinwiesen, überschlugen sich in ihrem Klingeln.

„Hanna, was für eine erneute Überraschung, dich zu sehen“, begrüßte er sie.

„Mich hat es heute irgendwie nach Weilach verschlagen. Und da ich schon mal hier bin, dachte ich, ich könnte mir kurz dein Atelier ansehen und dich von der Arbeit abhalten“, teilte sie ihm ihr spontanes Vorhaben mit.

Einen Besuch bei Christian hatte sie nicht geplant. Es waren eher die unfreiwilligen Umstände, die sie zu ihm führten. Er nahm sie bei der Hand und führte sie hinein.

„Das ist mein zweites, kleines Reich, das erste kennst du ja schon“, präsentierte Christian seinen Laden.

Hanna drehte sich langsam im Kreis, um sich in Ruhe umzusehen. Das Atelier schien ihr nicht sehr groß zu sein, aber sie kannte auch kein anderes, um einen wirklichen Vergleich ziehen zu können.

Rechts, in einer fensterlosen Ecke, standen verschiedene Stellwände, Scheinwerfer und ein Stativ. Im Hintergrund an den Wänden reihten sich Kisten und Kindermöbel aneinander. Der Verkaufsraum war im hinteren Bereich durch eine helle Theke getrennt, die sich direkt gegenüber der Eingangstür befand. An den Wänden standen Regale in Schwarz und Buche, die mit Bilderrahmen, Fotoapparaten, Alben und allem möglichen Kram für Fotos bestückt waren. Ein kleiner runder Glastisch, mit schwarzen Sitzwürfeln drum herum füllte auf der linken Seite den Innenraum weiter aus. Die schmale grüne Umrandung der Tischplatte war der einzige Farbtupfer in diesem Bereich. Durch die Schaufenster strömte genug Tageslicht herein, was das Atelier sehr gut erhellte.

Christian war noch nie stolz auf seinen Laden gewesen. Er war für ihn nur sein Arbeitsplatz, so wie sein Haus der Ort war, an dem er lebte. Hanna gegenüber war er stolz, sie interessierte sich für seine Arbeit, im Gegensatz zu Silke. Er hielt seinen Beruf für nichts Besonderes, doch er liebte ihn. Fotografieren bedeutete für ihn, ein Stück Welt in ihrem Istzustand zu bewahren oder Geschichte festzuhalten. Der Moment, in dem er ein Foto machte, war nicht mehr veränderbar. Natürlich konnte er auf die Löschtaste drücken oder das Bild bearbeiten, aber das meinte er nicht. Der Augenblick, in dem er auf den Auslöser drückte, war an sich nicht wiederholbar, denn dieser Bruchteil einer Sekunde gehörte im nächsten Moment der Vergangenheit an.

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