Rebecca Hünicke - Ein Moment der Stille

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An ihrem 18. Geburtstag verlässt Hanna Hals über Kopf ihre Familie und ihr so scheinbar idyllisches Heimatdorf Rothwald. Unbeantwortete Fragen treiben sie genau drei Jahre später nach Hause zurück.
Der Rothwälder Fotograf Christian erstellt zum 700-jährigen Jubiläum Rothwalds einen Bildband über das Leben der letzten 100 Jahre des Ortes. Als Hanna das Buch von ihrer Familie zum Geburtstag geschenkt bekommt, kann sie dem Geschenk zunächst nichts abgewinnen. Aber als sie auf einem Foto vom Dorffest 1936 ihren Großvater zu erkennen glaubt, ist ihr Interesse für das Leben Rothwalds erwacht.
Hanna weiß nicht viel über ihre Großeltern. Das Bild ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu befassen. Für sie scheint dort der Schlüssel zu liegen, mit dem sie die die Tür zu ihrem eigenen Leben öffnen kann.

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„Kannst du dir eigentlich vorstellen, was wir uns vor drei Jahren für Sorgen um dich gemacht haben? Dir ist es bei uns immer gut gegangen. Dir hat nichts gefehlt. Oma und Opa haben das nicht verdient. Wochenlang waren wir Dorfgerede, weil du von heute auf morgen weg warst. Wir haben es so hinbekommen, dass alle glaubten, du seiest zu deinen Eltern gezogen. Aber als du nach einem Jahr nicht einmal zu Besuch kamst, fing das Gerede erneut an. Falls dich jemand fragt, bist du viel mit deinen Eltern gereist. Es wäre einfach besser für dich, sonst erzählen sie noch blöde Geschichten über dich, wie über Marianne.“

Hanna schaute überrascht, denn sie kannte keine blöden Geschichten über ihre Mutter, die im Dorf erzählt wurden.

„Was für blöde Geschichten über Mama meinst du denn?“, fragte sie nach.

„Vergiss was ich sagte, es war nur so daher gesagt. Du weißt ja wie schnell sich Geschichten in Rothwald verbreiten, erspar es deinen Großeltern einfach“, verlangte er von ihr.

Für den Rest der Fahrt dachte Hanna über Haralds Standpauke nach, und je länger sie das tat, desto wütender wurde sie auf ihn. Wie kann er behaupten, mir hätte nichts gefehlt? Mein halbes Leben lang fehlt mir meine Familie. Sie haben mich wie einen alten Schrank bei meinen Großeltern untergestellt und vergessen abzuholen. Eine größere Demütigung gab es aus ihrer Sicht nicht.

Eigentlich wollte sie die Gelegenheit nutzen, ihm in aller Deutlichkeit zu erklären, dass ihr Aufenthalt nur ein Besuch sei. In ihrer Wut unterließ sie es aber, weil sie befürchtete, noch andere Sachen zu sagen, die sie nachher wahrscheinlich bereute. Sie musste es ihm auf einem anderen Weg begreiflich machen. Sie wollte nichts von dem befolgen, was er von ihr verlangte. Sie würde den Leuten im Dorf die Wahrheit erzählen. Und der Ausbildungsplatz beim Kinderarzt interessierte sie erst recht nicht. Wenn sie in ein paar Tagen das Haus wieder verließ, würde er schon sehen, was sie von seiner Bevormundung hielt.

Harald ließ Hanna in der Innenstadt an einer Bushaltestelle aussteigen.

„Dann bis heute Abend“, sagte er und fuhr direkt weiter zu seinem Termin.

„Tschüss“ gab Hanna genervt beim Aussteigen von sich und knallte die Autotür hinter sich zu.

Weilach war eine Kleinstadt, die nichts Attraktives zu bieten hatte. Für den alltäglichen Bedarf bekam man alles, aber suchte man was Außergewöhnliches, suchte man vergebens. In Hamburg war das kein Problem. Dort fand jeder, was das Herz begehrte.

Bevor Hanna sich auf den Weg machte, schaute sie auf den Busfahrplan. Die Zeiten hatten sich geändert. Der letzte Bus fuhr nun um achtzehn Uhr nach Rothwald. Somit hatte sie über vier Stunden, um ihrer Wut Luft zu machen. Die Fahrzeiten besagten, dass zu jeder vollen Stunde bis achtzehn Uhr ein Bus fuhr, also konnte sie auch früher zurückfahren.

Auf direktem Weg in die Fußgängerzone kam sie an der Kinderarztpraxis von Dr. Stolte vorbei. Sie machte nicht einen Schritt Richtung Eingangstür. Sie würde einfach sagen, die Stelle sei inzwischen vergeben. Wenn sie so behandelt wurde, hatte sie keine andere Wahl als sie zu belügen, auch, wenn ihr das zuwider war.

Harald und ihre Großeltern hatten so einige Geheimnisse vor ihr, und Hanna fand, dass das nichts anderes als Lügen war. Was sollte die Anspielung auf ihre Mutter? Anstatt ehrlich zu sein, belog er sie. Hanna wollte nicht so enden wie die Menschen in Rothwald und überlegte morgen schon wieder abzureisen.

Sie konnte das Familienleben jetzt schon nicht mehr aushalten. Es ging ihr mit ihrer Entscheidung nicht gut. Sie musste sich damit abfinden, keine Antworten zu bekommen. Sie würde morgen nach Hamburg fahren.

Beim Frühstück wollte Hanna ihnen sagen, was sie zu sagen hatte. Weil sie so seien, wie sie eben seien, hätten sie sie aus dem Haus getrieben. Es sei ihre alleinige Schuld, dass sie vor ihnen flüchten musste. Dann würde sie ihre Tasche nehmen und ihnen sagen, sie wolle sie nie wieder sehen.

Als sie das dachte, hatte sie bereits ein schlechtes Gewissen, denn um ihren Großvater tat es ihr ein bisschen leid. Er war irgendwie anders zu ihr, andererseits ließ er sie auch mit ihrem Kummer allein. Sie konnte auf ihn keine Rücksicht nehmen. Morgen reiste sie ab, Schluss, aus, Ende, entschied Hanna für sich.

Während sie mit sich selbst haderte, landete sie vor Café Klein und ging, noch in Gedanken versunken, hinein. Die Auslage quoll mit bunten Köstlichkeiten über. Hanna konnte sich nicht entscheiden und bestellte nur einen Cappuccino. Sie setzte sich an einen der hinteren Tische, von dem sie einen guten Ausblick nach draußen hatte. Sie mochte nicht direkt am Fenster sitzen, dort würde sie sich wie auf dem Präsentierteller fühlen.

Hanna machte es sich gemütlich, soweit das in einem Café ging und wartete auf ihren Kaffee. In der Zwischenzeit nahm sie den Fotobildband von Rothwald aus ihrer Tasche und legte ihn vor sich auf den Tisch. In der Eile hatte sie ihn gegriffen und eingesteckt. Nun würde er ihr die Langeweile ein wenig vertreiben.

Die Bedienung kam und stellte ihr ihren Cappuccino hin. Hanna bedankte sich und vom Kassenbon ragte ihr die Zahl zweifünfunddreißig entgegen. Sie drehte den Zettel um und versuchte die Zahl zu vergessen. Die ältere Frau, die ihr ihre Bestellung brachte, war ganz typisch für so ein Café gekleidet: weiße Bluse, weiße Schürze, schwarzer Rock und schwarze Schuhe. Ihre grauen Haare waren streng nach hinten gekämmt und mit kleinen braunen Haarkämmen zu den Seiten festgesteckt. Dies Erscheinungsbild machte die Frau viel strenger, als sie zu sein schien, denn die Worte aus ihrem Mund klangen freundlich.

Hanna mochte keinen gesüßten Kaffee, und deshalb verrührte sie nur den Milchschaum. Sie nahm die Tasse in beide Hände und spürte die Wärme dadurch. Das würde heute ihr erster leckerer Kaffee sein, und den wollte sie in aller Ruhe genießen.

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, streckte die Beine unter dem Tisch aus und blickte auf das Foto von dem Buchcover. Dabei trank sie den ersten Schluck und war froh, sich für dieses Café entschieden zu haben.

So bieder eingerichtet es für die heutige Zeit war, tat es dem guten Cappuccino und den Auslagen keinen Abbruch. Hanna war noch nicht oft hier gewesen, nur manchmal nach dem Einkaufen mit ihrer Großmutter.

Sie wusste nicht mehr, wann sie zuletzt hier war, aber es kam ihr wie gestern vor. Die dunkelbraunen, wuchtigen Möbel mit ihren weinroten Bezügen auf den Stühlen und den Bänken würden wohl noch in hundert Jahren hier stehen, vermutete Hanna.

Sie schob ihre Tasse ein wenig zur Seite und schlug das Buch auf. Jedes Bild besah sie sich von Neuem und überflog die Texte. Auch jetzt fielen ihr wieder Details auf, die sie vorher nicht wahrgenommen hatte. Dieses Buch faszinierte sie immer mehr, besonders das Bild vom Dorffest 1936. Je öfter sie es anschaute, desto sicherer war sie, dass der Junge mit dem leicht verschwommenen Gesichtsausdruck ihr Großvater war. Hanna war sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Sie bemerkte zunächst nicht, dass die Bedienung sie ansprach.

„Sie schauen sich den Fotobildband von Rothwald an. Ich habe ihn mir auch gekauft. Ich finde, der junge Mann hat damit eine tolle Sache für das Dorf geleistet“, begann die Frau ein Gespräch mit ihrem Gast.

Hanna stimmte ihr zu und meinte es auch so. Die Bedienung drehte das Buch ein bisschen zu sich herum und zeigte auf ein Mädchen mit zwei langen Zöpfen.

„Das ist meine ältere Schwester Maria. Und das hier ist Hildegard, ihre beste Freundin. Sie sahen sich sehr ähnlich, sodass jeder sie für Zwillinge hielt“, erzählte sie weiter und zeigte auf ein anderes Mädchen.

„Sie sind aus Rothwald?“, fragte Hanna überrascht. „Darf ich fragen, aus welcher Familie Sie kommen?“

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