Rebecca Hünicke - Ein Moment der Stille

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An ihrem 18. Geburtstag verlässt Hanna Hals über Kopf ihre Familie und ihr so scheinbar idyllisches Heimatdorf Rothwald. Unbeantwortete Fragen treiben sie genau drei Jahre später nach Hause zurück.
Der Rothwälder Fotograf Christian erstellt zum 700-jährigen Jubiläum Rothwalds einen Bildband über das Leben der letzten 100 Jahre des Ortes. Als Hanna das Buch von ihrer Familie zum Geburtstag geschenkt bekommt, kann sie dem Geschenk zunächst nichts abgewinnen. Aber als sie auf einem Foto vom Dorffest 1936 ihren Großvater zu erkennen glaubt, ist ihr Interesse für das Leben Rothwalds erwacht.
Hanna weiß nicht viel über ihre Großeltern. Das Bild ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu befassen. Für sie scheint dort der Schlüssel zu liegen, mit dem sie die die Tür zu ihrem eigenen Leben öffnen kann.

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Die Mädchen trugen geblümte Kleider, Sandalen und geflochtene Zöpfe. Die Jungen sahen fast alle gleich aus in ihren kurzen Hosen und den karierten Hemden. Das Bild war im Vordergrund etwas verschwommen, wahrscheinlich, weil es eine Momentaufnahme und der Junge in Bewegung war. Die Erwachsenen standen im Hintergrund zusammen und kümmerten sich genauso wenig um den Fotografen wie die Kinder. In Rothwald schien es schon immer eine gute Dorfgemeinschaft gegeben zu haben. Alle wirkten fröhlich und ausgelassen bei ihrem Fest.

Hanna schaute sich das Bild lange an, und der Junge im Vordergrund zog ihre besondere Aufmerksamkeit auf sich. Diese Augen kannte sie. Sein Gesicht war zwar etwas verschwommen, aber die Augen konnte sie deutlich erkennen. Sie schaute in die Augen ihres Großvaters.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Jetzt konnte sie sehen, wie ihr Opa als Junge ausgesehen hatte. Sie wollte ihm nach seinem Spaziergang das Foto unbedingt zeigen. Hanna glaubte, er habe sich bestimmt nicht erkannt.

Sie schaute sich auf dem Bild jedes Kind noch einmal an, in der Hoffnung, unter den Mädchen ihre Großmutter zu entdecken. Leider wies keins für Hanna eine Ähnlichkeit mit ihrer Oma auf. Bei dieser Aufnahme war es auch nicht einfach, die Menschen im Hintergrund zu identifizieren. Sie wollte ihren Opa fragen, der müsste seine Frau auf dem Bild erkennen.

Im Flur wurde es laut und Hanna vernahm Haralds Stimme. Die Haustür wurde geschlossen und sie konnte hören, wie ihr Onkel Jacke und Schuhe auszog. Kurz darauf öffnete sich die Haustür erneut. Da es nicht geklingelt hatte, musste es ihr Großvater sein, der von seinem Spaziergang zum Mittagessen nach Hause kam.

Hanna schaute auf die Uhr, es war zwölf Uhr dreißig. Sie hatte sich über eine Stunde das Buch angesehen und dabei die Zeit vergessen. Sie stand vom Bett auf, legte den Bildband auf ihren Schreibtisch und machte noch ihr Bett, bevor sie zu den anderen in die Küche ging.

Harald begrüßte Hanna und fragte sie beiläufig nach ihrer ersten Nacht zu Hause.

„Ich muss nach dem Mittagessen eine Lieferung in die Stadt ausfahren. Ich nehme dich mit, dann kannst du wegen der Stelle nachfragen“, bestimmte Harald die Gestaltung ihres Nachmittags.

Hanna fand Haralds Bevormundung anmaßend. Sie wollte deswegen jedoch keinen Streit.

„Ich habe ganz gut geschlafen“, sagte sie lediglich.

„Ich habe schon gehört, dass du eine kurze Nacht hattest. Christian scheint aber pünktlich aus dem Bett gekommen zu sein. Er ist mir heute Morgen beim Bäcker entgegengekommen. Für den ersten Abend hattet ihr euch ja viel zu erzählen“, unterbreitete der Onkel die Analyse des gestrigen Abends seiner Nichte.

Hanna war der Ansicht, dass der Abend bei Christian keinen etwas anging und erwiderte auch darauf nichts. Stattdessen suchte sie das Gespräch mit Hermann, um ihm von ihrer Entdeckung zu berichten.

„Opa, ich habe mir eben noch mal die Fotos aus Christians Buch angesehen. Ich glaube, auf einem der Bilder bist du drauf. Ich bin mir nicht ganz sicher, weil es ein Kinderfoto ist“, sagte sie aufgeregt.

Hermann wollte nicht mehr über früher reden, deshalb war er in einen Spaziergang geflüchtet. Er wollte die Vergangenheit ruhen lassen. Trudes und Haralds Idee für Hannas Geburtstagsgeschenk schien seine Frau wohl inzwischen zu bereuen. Anstatt Hanna damit die Zukunft in Rothwald schmackhaft zu machen, beschäftigte sich ihre Enkelin lieber mit der Vergangenheit.

Niemand interessierte die wahre Geschichte von Rothwald, da war sich Hermann sicher. Christians Fotobildband war eine schöne Fassade, die sich gut nach außen hin präsentierte, doch die Realität dahinter waren gutgehütete Geheimnisse. Nur so konnte Rothwald weiterexistieren.

Wie jeden Tag ging Hermann den gleichen Weg ums Dorf herum und setzte sich für eine Weile auf eine Bank, von wo aus sich der ganze Ort überblicken ließ. Von hier aus konnte man dem täglichen Treiben auf den Straßen oder in den Gärten zuschauen. Vor vielen Jahren hatte er seinen ersten Spaziergang hierher gemacht und seitdem war er ein fester Bestandteil seines Lebens. Nur der Zeitpunkt hatte sich geändert. Als er noch berufstätig war, war er nach dem Abendessen seine Runde gegangen. Mittlerweile ging er nach dem Frühstück.

Die Anstellung im Sägewerk hatte ihm das Arbeiten im Freien ermöglicht, wo er sich am liebsten aufhielt. Bevor er seinen Aussichtsposten verließ, warf er einen letzten Blick auf die rechte Seite des Dorfes. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und setzte seinen Weg dann weiter fort. Niemand hatte ihn jemals auf diesem Spaziergang begleitet. Er war das Einzige, was er für sich alleine in seinem Leben hatte.

„Ich werde mir nachher das Foto ansehen. Das Essen ist fertig“, vertröstete Hermann seine Enkelin auf einen späteren Zeitpunkt.

Ein wenig enttäuscht stimmte Hanna zu und deckte den Tisch ein. Trude trug die dampfenden Schüsseln ins Esszimmer, während die Männer sich auf ihre Plätze begaben.

Harald hatte immer Hunger und aß seine erste Portion. Alles sah gut aus und roch auch so, doch Hanna konnte sich nicht vorstellen, wie sie das große Schnitzel auf ihrem Teller aufessen sollte. Ihr Frühstück war noch nicht so lange her, und außerdem war sie solche üppigen Mahlzeiten nicht mehr gewohnt, und schon gar nicht so früh am Tag. Sie schnitt sich eine Hälfe ab und legte die andere zurück auf die Servierplatte. Vom Blumenkohl und den Kartoffeln schob sie die Hälfte an den Tellerrand. Trude nahm Hannas Verhalten verständnislos und stillschweigend hin.

„Ich bin noch satt vom Frühstück. So viele regelmäßige Mahlzeiten bin ich gar nicht mehr gewohnt“, gab Hanna schnell als Erklärung ab, denn der Blick ihrer Oma schien Bände zu sprechen.

„Das wird sich bald ändern, wenn du hier wieder regelmäßige Mahlzeiten zu dir nimmst. Beim Essen kann man sich schnell umstellen“, meinte Harald.

Für ihn war Hanna zurückgekehrt, und er wollte auch nichts mehr von ihrem Leben in Hamburg wissen. Mit ihm würde sie noch in Streit geraten, da war sich seine Nichte ganz sicher.

Trude und Hermann hatten ebenso wenig wie Hanna etwas zu erzählen. Es war genauso wie vor ihrem Verschwinden- ein wortkarges Miteinander. Die Geräusche von Besteck und Geschirr, die beim Essen aller Beteiligten entstanden, erfüllten das Esszimmer mit mehr Lebendigkeit als die Lebewesen in ihm.

Während Hanna noch mit ihrer ersten Portion kämpfte, begann Harald schon mit seiner dritten und gönnte sich auch noch Hannas verschmähte Hälfte des Schnitzels. Er hatte nur eine Dreiviertelstunde Mittagspause, die gleich schon wieder um war. Mit dem letzten Bissen im Mund stand er auf, zog seine Hose zurecht und ging ins Bad.

„Bist du soweit? Ich muss los. Ich habe gleich noch Termine“, rief er kurz darauf aus dem Flur nach seiner Nichte.

Hanna hatte den Grund verdrängt, warum er sie mit in die Stadt nehmen wollte.

„Ja, ich komme. Einen Moment, ich hole nur eben meine Sachen“, antwortete sie resigniert.

Auf eine aufgezwungene Fahrt mit Harald hatte sie gar keine Lust, aber wenigstens konnte sie so dem Mittagstisch entkommen. Wegen des Ausbildungsplatzes würde sie sich unterwegs etwas überlegen, um Harald ruhig zu stellen.

Hastig zog sie ihre Jacke an und griff nach ihrem Handy. Sie steckte es in ihre Tasche, und im letzten Moment schnappte sie sich noch den Bildband und packte ihn ebenfalls ein.

Harald wartete bereits ungeduldig im Wagen und klopfte mit dem Zeigefinger auf die Uhr an seinem linken Arm, als er sie in der Tür sah.

Hanna rannte fast zur Beifahrertür, riss sie auf und stieg ein. Bevor sie sich anschnallen konnte, fuhr ihr Onkel bereits aus der Einfahrt. Sie hoffte, die Fahrt wäre schnell zu Ende und sie konnte einem Gespräch entkommen, doch da hoffte sie vergebens. Harald ließ es sich nicht nehmen, sie mit Vorwürfen zu überhäufen.

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