Rebecca Hünicke - Ein Moment der Stille

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An ihrem 18. Geburtstag verlässt Hanna Hals über Kopf ihre Familie und ihr so scheinbar idyllisches Heimatdorf Rothwald. Unbeantwortete Fragen treiben sie genau drei Jahre später nach Hause zurück.
Der Rothwälder Fotograf Christian erstellt zum 700-jährigen Jubiläum Rothwalds einen Bildband über das Leben der letzten 100 Jahre des Ortes. Als Hanna das Buch von ihrer Familie zum Geburtstag geschenkt bekommt, kann sie dem Geschenk zunächst nichts abgewinnen. Aber als sie auf einem Foto vom Dorffest 1936 ihren Großvater zu erkennen glaubt, ist ihr Interesse für das Leben Rothwalds erwacht.
Hanna weiß nicht viel über ihre Großeltern. Das Bild ermutigt sie, sich mit ihrer Vergangenheit zu befassen. Für sie scheint dort der Schlüssel zu liegen, mit dem sie die die Tür zu ihrem eigenen Leben öffnen kann.

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Bei einem Spaziergang traf sie auf Christian und seine Clique. Sie nahmen sie bei sich auf, anfangs nur, weil die Oberdorfclique in der Unterzahl war. Doch es dauerte nicht lange und da spielte es keine Rolle mehr. Alle mochten das neue, schüchterne Mädchen, und sie gehörte einfach dazu, wie alle anderen auch. Sie war nicht wirklich neu im Dorf, jeder wusste, sie war die Enkelin der Nachtmanns.

Jeden Tag nach der Schule und an den Wochenenden traf sie sich mit ihnen, und ihre Tage waren lange Zeit ausgefüllt. In den Ferien war das Cliquenleben eine gute Ablenkung von dem Frust, den ihr ihre Eltern bereiteten.

In keinen Ferien hielten sie ihr Versprechen und holten Hanna zu sich nach München. Die Zeit schien wie im Flug zu vergehen und ihre Einsamkeit war durch ihre neuen Freunde gelindert worden. Nur die Nächte verbrachte sie alleine, und da gab es kein Entkommen vor der bösen Realität.

Ihre Eltern hatten sie verlassen, Großmutter und Onkel duldeten sie in ihrem Haus und ihr Großvater schien sich als Einziger über ihre Gegenwart zu freuen. Jede Nacht vor dem Einschlafen grübelte sie über ihre Fragen nach. Eine zufriedenstellende Antwort fand sie nie. Sie versuchte sich eigene Antworten zu geben, doch sie hatte keine Gewissheit über dessen Richtigkeit. Jede Nacht fragte sie sich, was wäre wenn und schlief mit den immer gleichen unbeantworteten Fragen ein.

Auch nach Hannas Auszug änderte sich das nicht. Die Fragen verließen mit ihr das Haus der Großeltern und warteten auch in Hamburg auf Antworten. So wie Hanna in Rothwald nicht zur Ruhe kam, änderte sich das woanders auch nicht. Sie sehnte sich nach einem Ende der Grübeleien, und nur deshalb war sie noch einmal zurückgekommen. Sie war kein kleines Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau, die sich nicht mehr abwimmeln ließ. Sie wollte ihre Antworten, und sie würde alles daransetzen, um sie zu bekommen.

Als Hanna aus der Dusche kam, zeigte ihr Handy zehn Uhr dreißig an. Das Frühstück war längst vorbei, aber sie würde sich schnell was zu essen machen und einen großen Kaffee trinken. Es würde bald schon Mittagessen geben, aber so lange würde sie es ohne Essen nicht mehr aushalten können.

Sie zog ihre Sachen vom Vortag an und holte nur ihre dicken Socken aus der Reisetasche. Hausschuhe mochte sie nicht. Wenn man sie auszog, waren sie am Ende meistens nicht mehr an der gleichen Stelle, und man musste ihnen hinterher suchen. Ihre Oma würde das missbilligen, weil der Boden viel zu kalt sei und sie sich erkälten könne. Aber nun war sie erwachsen und traf ihre eigenen Entscheidungen.

Bevor sie den Weg in die Küche einschlug, öffnete sie ihr Fenster, um der frischen Herbstluft Einlass in ihr Zimmer zu gewähren. Ihr Bett wollte sie später machen, schließlich hatte sie Urlaub, da musste nicht alles einem exakten Zeitplan folgen.

Hermann und Trude saßen sich in der Küche schweigend gegenüber. Er las die Tageszeitung, und sie hatte einen Berg Gemüse vor sich auf dem Tisch liegen, den sie fürs Mittagessen verarbeitete.

„Guten Morgen“, begrüßte sie die beiden und ging zielstrebig auf die Kaffeemaschine zu, in der noch eine Tasse Kaffee warmgehalten wurde. „Soll ich noch mal neuen Kaffee kochen?“, fragte sie vorsichtshalber.

„Nein, brauchst du nicht. Den haben wir für dich übrig gelassen“, erklärte Trude, ohne sie anzuschauen.

Hanna nahm sich eine Scheibe Brot aus dem Brotkasten und Käse aus dem Kühlschrank. Sie setzte sich ihren Großeltern gegenüber auf die Bank und trank einen großen Schluck Kaffee. Der herrliche Duft konnte jedoch die entstandene Bitterkeit im Geschmack nicht mehr überschatten. Aber nach dem Aufstehen brauchte sie unbedingt einen Kaffee, sonst konnte sie nicht richtig in den Tag finden.

Manchmal sollte man nicht mit Ritualen brechen, wenn sie eine positive Auswirkung auf das Leben haben, hatte Hanna schon so oft beim ersten Kaffee des Tages gedacht. Den zweiten trank sie während ihrer Arbeit im Café, wenn der große morgendliche Ansturm von Frühstücksgästen bewältigt war. Da weckte ein heißer Kaffee ihre Lebensgeister von Neuem.

„Du bist ja recht spät gekommen. Hoffentlich hat Christian heute Morgen nicht verschlafen. Schließlich muss er seinen Laden pünktlich öffnen. In der Stadt sind die Leute nicht so geduldig und haben Verständnis“, sagte Trude ein wenig vorwurfsvoll.

„Wir haben uns lange nicht gesehen und hatten uns viel zu erzählen. Außerdem haben wir uns zusammen den Bildband angesehen“, brachte Hanna als Entschuldigung hervor und fragte sich, wer wohl letzte Nacht auf der Lauer gelegen hatte.

Herman faltete seine Zeitung zusammen und legte sie vor sich auf den Tisch.

„Und wie gefällt er dir? Ich finde Christians Arbeit hat sich gelohnt“, begann Hermann ein Gespräch mit seiner Enkelin.

„Die kleine Zeitreise durch Rothwald war ganz interessant, wenn man die dazugehörigen Geschichten erzählt bekommt. Ich habe in dem Buch keine Bilder von euch gesehen. Wolltet ihr euch nicht daran beteiligen?“, fragte Hanna ihren Großvater interessiert.

Mit dieser Frage hatten Trude und Hermann nicht gerechnet, und es dauerte einen Moment, bis eine Antwort kam.

„Wir haben keine Fotos mehr von unseren Eltern oder Großeltern“, sagte Trude.

Hermann schaute etwas verlegen, denn eigentlich hatte Hanna ihm die Frage gestellt, auf die er nicht so schnell antworten konnte. In solchen Situationen griff seine Frau schnell ein und übernahm für ihn das Reden.

„Ihr hättet ihm doch die eine oder andere Geschichte von früher erzählen können. Schließlich seid ihr doch hier aufgewachsen?“, ließ Hanna nicht locker und sah ihren Großvater fragend an.

Wieder war es Trude, die eine an ihn gerichtete Frage beantwortete.

„Die interessantesten Geschichten hatten inzwischen schon die anderen erzählt, die brauchte er ja dann nicht nochmal von uns hören.“

Eigentlich gab es für Hanna keinen Grund dies zu hinterfragen, doch die Reaktionen ihrer Großeltern machten sie stutzig. Sie hätte erwartet, dass ihre Oma so etwas sagte wie: Meine Familie kommt nicht aus Rothwald. Ich bin woanders aufgewachsen, und nach unserer Hochzeit bin ich hierher gezogen. Auch ihr Opa berichtigte ihre Aussage nicht. Hatte Christian nicht gesagt, ihre Oma wäre nicht aus Rothwald?

Es war schon sehr spät und müde war Hanna auch gewesen, vielleicht hatte sie da auch etwas falsch verstanden. Sie überlegte sich weitere Fragen, um sicher zu gehen.

„Wart ihr eigentlich schon als Kinder befreundet und habt euch gut verstanden? Jede Generation wächst hier wie Geschwister auf und alle kennen sich schon von klein auf ganz gut. War das bei euch auch so? In welchem Haus bist du eigentlich aufgewachsen, Oma? Das hast du mir noch nie erzählt“, gab Hanna eine Frage nach der anderen von sich. Dabei schaute sie ihrer Großmutter in die Augen.

Sie wollte Gewissheit haben. Sie wollte nur noch klare Antworten haben. Es war ihr egal, wo ihre Oma als Kind aufgewachsen war. Sie wollte nur die Wahrheit hören.

Sichtlich nervös schälte Trude ihr Kartoffeln weiter und starrte auf ihre zittrigen Hände. Sie war solche direkten Fragen zu ihrer Vergangenheit nicht gewohnt und auch nicht darauf vorbereitet. Sie musste sich schnell etwas überlegen, denn Hanna sah sie noch immer an und schien nicht damit aufzuhören, bis sie ihre Antworten hatte.

„Es war bei uns wie bei allen anderen auch. Wir kannten uns schon lange und beschlossen irgendwann zu heiraten. Mein Elternhaus gibt es nicht mehr. Es ist im Krieg ausgebombt worden und war nicht mehr zu retten, dabei ist alles verbrannt. Wir konnten uns rechtzeitig in Sicherheit bringen und hatten nur noch die Kleider, die wir trugen.“

Trude sah Hanna an, und ihre Nervosität hatte beim Erzählen nachgelassen. Sie hielt ihre Antwort für zufriedenstellend, doch das reichte ihrer Enkelin nicht. Hanna drückte ihr ehrliches Mitgefühl aus, und ihr Interesse an der Geschichte ihrer Großmutter war geweckt.

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