Teilweise haben wir die Ereignisse ein wenig gestrafft und an die Geschichte des Buches angepasst.
Auch haben einige der im Buch beschriebenen Personen gelebt, wie Pfalzgraf Philipp, Graf Salm, Bürgermeister Treu, die Bischöfe von Köln und Würzburg, Papst Clemens und Martin Luther.
Die Interaktionen mit den fiktionalen Charakteren sind allerdings frei erfunden und haben so niemals stattgefunden, auch die Gespräche der historischen Personen sind eine reine Erfindung der Autoren.
In Steyr gab es einen Bürgermeister Fuchsberger, aus Gründen der Dramaturgie haben wir jedoch seine Amtszeit an die Handlung des Romans verlegt.
Für etwaige Abweichungen, welche sich nach 500 Jahren zwangsweise ergeben, möchten wir uns entschuldigen und um Verständnis bitten.
Danksagung
Mit »Im Schatten des Todes« liegt mittlerweile das achte Buch von Martina Noble und mir vor.
In einer Rezension haben wir etwas gelesen, was uns zunächst verwirrte, aber letztlich doch auch berührte. Eine Leserin bezeichnete uns als das »Duo Infernal des mittelalterlichen Romans«.
Wir hoffen, dass Sie an der Lektüre des vorliegenden Buches genauso viel Vergnügen haben wie wir an der Erschaffung.
W
Wir wissen, Danksagungen liest fast niemand, aber dennoch müssen wir uns bei einigen Menschen bedanken, ohne die dieses Buch nicht entstanden wäre, zumindest nicht in der jetzigen Form.
Da wäre Sandra Limberg, unseren Milchkaffeejunkie, die sich mit dem Cover und all den anderen Bildern, die im April 2017 in Oppenheim entstanden sind, mal wieder selber übertroffen hat.
W
Dann ein »Vergelt's Gott« an die
Evangelische Kirchengemeinde Oppenheim, (Merianstraße 6 55276 Oppenheim www.katharinen-kirche.de), die uns freundlicherweise die Erlaubnis gegeben hat, in ihrer wunderschönen Kirche fotografieren zu dürfen.
Natürlich auch ein Dank an unsere beiden Titelmodels Cindy Schmidt und Tim Damen, die keine Mühen gescheut haben, sich für uns in Positur zu werfen.
W
Auch ein Dank an Andrea Fahrbach von Gewandfantasien (www.Gewandfantasien.de) für die tolle Ausstattung unserer Models.
Und als Wichtigstes: Danke an alle unsere treuen Leser und, ja, man kann schon sagen Fans, die uns durch ihre Resonanz zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
W
Tja, und dann noch »Danke« an den Wettergott, der am 29.4.2017 Gnade hat walten lassen und uns wunderbares Fotowetter beschert hat.
W
Bevor ich es vergesse: Auch allen, die uns schlechtreden oder uns mit Häme oder Neid überschütten, ein »Dankeschön«. Damit bleiben wir im Gespräch. Und durch die schlechten Rezensionen, die ein Spiegelbild des Rezensenten sind, gewinnen die positiven Rückmeldungen umso mehr an Gewicht.
Prolog
Gutshof von Matthias und Marie, August 1536
Marie stand in der Küche ihres Hauses und knetete den Teig für die Brote, die sie noch backen wollte. Die kleine Leonore, ein hübsches blondes Mädel von sieben Jahren, das ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war, half ihr. Sie sah aus wie ein Geist, war von Kopf bis Fuß mit Mehl bestäubt. Die zweijährige Barbara, ihr jüngstes Kind, saß unter dem Tisch und spielte.
Eckhard, ihr Erstgeborener, war mit Matthias im Wald und half seinem Vater bei der Arbeit. Er war mit neun Jahren schon fast so groß wie Marie, kam allerdings eindeutig nach dem ehemaligen Henker von Rothenburg. Die beiden Wölfe, ausgewachsen und wachsam, ließen die Kinder keinen Augenblick aus den Augen. Auf einmal legte Donner die Ohren an und knurrte. Kurz darauf auch Luna.
»Was ist denn mit euch?«, fragte Marie argwöhnisch.
Doch da hörte auch sie den Hufschlag, der im Hof hallte. Luna sprang auf, als habe man sie gestochen, und fing an, aufgeregt zu bellen. Auch Donner war völlig außer sich, sprang immer wieder an der Eingangstür hoch. Marie verstand nicht, was los war. Die Wölfe reagierten sonst nie auf Besucher. Da klopfte es. Marie zuckte zusammen; sie erwartete niemanden. Diese Tatsache zusammen mit dem merkwürdigen Verhalten der Wölfe mahnte zur Vorsicht. Die blonde Frau griff beherzt nach einem Schürhaken und öffnete einen Spalt breit die Tür. Vor ihr stand ein stattlicher Bursche in glänzendem Harnisch und grinste sie an.
»Marie, du bist noch schöner als damals«, lachte er.
Sie wollte gerade eine barsche Antwort geben, als Luna und Donner an ihr vorbeisausten. Verdutzt sah sie hinter ihnen her und erblickte einen zweiten Mann, groß und breit wie ein Berg und mit dem fettesten Grinsen, das sie je gesehen hatte. Und neben dem Mann einen dritten Wolf, den ihre beiden freudig begrüßten.
»MAX!«, rief Marie, den sie natürlich sofort erkannte. Er hatte sich kaum verändert! Dann musterte sie den jüngeren Mann eindringlich und runzelte die Stirn. »Markus?«, fragte sie unsicher.
Sie konnte es wirklich nicht sagen - als sie den früheren Lehrjungen ihres Mannes das letzte Mal gesehen hatte, war er keine fünfzehn gewesen, hager, schlaksig und meistens schmutzig - kein Vergleich mit dem hochgewachsenen, starken Soldaten, der nun vor ihr stand. Der Angesprochene nickte nur, und noch, bevor er etwas sagen konnte, wurde er von Max beiseitegeschoben. Er hob Marie hoch und wirbelte sie durch die Luft.
»Vogtschwester! Max froh, dich zu sehen.«
Marie rang nach Luft. Unwillkürlich kamen ihr die Tränen. Es war so lange her, und doch schien es ihr in diesem Moment, als ob die Zeit angehalten worden wäre. Sie trommelte mit den Fäusten gegen seinen Brustkorb, lachte und weinte gleichzeitig. Die Wölfe rannten quer über den Hof, als ob Donner und Luna ihrem vermissten Bruder alles zeigen wollten. Barbara war inzwischen an der Hand ihrer Schwester zur Tür gekommen und starrte mit großen Augen auf das, was sie sah. Sie verstand nicht, warum der Bär, als solchen sah sie Max an, ihre Mutter durch die Luft wirbelte, als ob er sie fressen wollte, und diese dabei lachte. Ein Wimmern entstieg ihrer Kehle. Als sich der andere Fremde dann zu ihr beugte und sie ansah, fing sie laut an zu weinen. Markus zuckte zurück.
»Hoppla, die junge Dame ist aber sehr schreckhaft. Dabei seh ich doch gar nicht so grausig aus«, lachte er.
Sein Lachen sorgte bei Barbara dafür, dass sie sich beruhigte und ihm ein zaghaftes Lächeln schenkte. Jemand, der lacht, konnte nicht böse sein, so suggerierte ihr das kindliche Bewusstsein.
Max hatte Marie inzwischen losgelassen und ließ sich auf alle Viere nieder, krabbelte zu dem kleinen Mädchen.
»Oh, Vogtschwesterkind, hübscher als ihre Mama«, brabbelte er und zog dabei eine alberne Grimasse, sodass das kleine Mädchen sofort lachen musste. Der Bär war komisch, fand sie.
Markus hatte endlich die Gelegenheit genutzt, Marie in die Arme zu nehmen.
»Gott, Marie, ich hab euch alle so vermisst«, flüsterte er und Marie spürte, wie seine Tränen ihre Haut benetzten.
Sie drückte ihn fest an sich. Es war so lange her, seit er damals mit den Soldaten Rothenburg verlassen hatte, und aus dem linkischen Burschen war ein stattlicher Mann geworden, der sie um einen Kopf überragte. Plötzlich hörte sie Schritte und dann die dröhnende Stimme ihres Mannes.
»Hol mich der Teufel. Was für ein Kerl vergreift sich da an meiner Frau?«
Matthias hatte das Bellen der Wölfe gehört und war sofort zurück zum Haus gerannt. Obwohl es mittlerweile schon lange zurücklag, dass er und Marie sich in ständiger Lebensgefahr befunden hatten, war er immer noch bereit, sie mit allen Mitteln zu verteidigen, wenn es sein musste. Als er sah, dass ein Mann sie umarmte und sie ihn auch noch festhielt, stach es ihm im ersten Moment ins Herz. Doch er wusste, Marie würde sich niemals von einem Fremden umarmen lassen, und es sah nicht so aus, als ob es gegen ihren Willen geschah. Als er dann Max auf dem Boden liegen sah, während Barbara und Leonore bereits auf seinem stattlichen Bauch herumhüpften, wurde ihm einiges klar. Aber er würde sich trotzdem einen Scherz erlauben.
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