Jules van der Ley - In meinem Bügeleisen ist beinahe Vollmond

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Eines Nachts, ich liege wach im Bett, da landet etwas mit leisem Sirren auf meiner Brust, schlägt genau auf dem Brustbein auf. Ich habe sogleich hingelangt, doch was da gelandet war, hatte sich schon verzogen. Augenblicklich begannen in meiner rechten Brust die Muskeln zu zucken und es fühlte sich an, als wären an den Sehnen und Strängen Wartungsarbeiten zugange. Klar, dachte ich, das war ein außerirdisches Flugboot, hat winzige Humantechniker abgesetzt, und die haben sogleich angefangen, mich neu zu verdrahten. Aber man will in solchen Angelegenheiten gefragt werden, ich war sogar ein bisschen unwillig und habe die unwillkürlichen Zuckungen durch willkürliche Muskelanspannungen gestört. Die außerirdischen Humantechniker sind vielleicht dadurch herumgewirbelt worden, aber sobald ich aufhörte, ihnen Stress zu machen, gingen die Neuverdrahtungsarbeiten unverdrossen weiter, eine ganze Weile.
Ob die Humantechniker wegen meiner Störmanöver falsche Anschlüsse gelegt haben oder ob es böse Absicht war, aber seither kann ich nur Texte wie diesen hier schreiben. Darin ist kein Wort wahr. Sie sind quasi komplett gelogen. Falls die neue Verdrahtung meiner Schreibhand weitere Lügengeschichten hervorbringen sollte, werde ich selbstverständlich nichts mehr schreiben und Bleistift und Tastatur bei der Polizei abgeben.

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Zuletzt wundere ich mich über mich, dass ich mich wundere über all diese Dinge, die doch zur Selbstverständlichkeit meines Alltags gehören. Ich wundere mich über meine Verwunderung mein Leben betreffend, über meine Verwunderung über dieses Wundern und dass da wohl auch noch eine Kategorie des Denkens möglich ist, die sich über die gesamte Verwunderung des Wunderns wundern kann und die es mir ermöglicht, über alles zu schreiben.

Wenn wir davon ausgehen, dass wir allesamt auf der Ebene der schriftlichen Reflexion miteinander verkehren, dann bildet sie die Metaebene, von der wir auf die anderen Ebenen des Denkens hinunterschauen. Ganz unten im Kellergeschoss ist das Wundern über die Welt angesiedelt. Es ist das magische Denken des fragenden Kleinkinds. Auf dem Parterre finden wir das Denken der Jugend, die die Lippen verächtlich schürzt über die Banalität des Alltags und glaubt, die Welt verstanden zu haben, aber doch eine Riesenlücke zwischen den Ohren hat. Auf derselben Ebene stehen die Stammtische. Hier sitzen die Erwachsenen, die ihre Rolle im Leben so verinnerlicht haben, dass sie weder sich noch ihre Sicht der Welt in Frage stellen. Da geht es nach hinten raus zu den geistigen Kleingärten, wo die Leute sich aufhalten, die der Welt gern ihre Ordnungsvorstellungen aufzwängen wollen. Was sie für gut befunden haben, daran soll sich das Denken aller orientieren. Die weitläufige erste Etage ist für die Mainstreamdenker. Hier siedeln auch die Effizienten, die erfolgreichen Pragmatiker, die Fernsehphilosophen, die Experten und Fachgrößen.

Dachterrasse ist leicht. Da schwärmen die Freidenker umher. Aber was ist im Obergeschoss, ja was ist im zweiten Obergeschoss?

Gerade habe ich keine Lust mehr, das Bild noch weiter auszubauen. Ich wundere mich nämlich über meinen Text, wundere mich, dass ich ihn veröffentliche, obwohl er mein authentisches Wundern kaum wiedergibt, wundere mich grad so über das Internet, wundere mich über E-Books, und wundere mich vor allem, dass es um 17 Uhr schon zappenduster ist, und keiner sagt was dagegen

Zwei Anrufe im Omnibus

Im vollbesetzten Bus der Linie 100 telefonierte einer. „Reg dich nicht auf, Schatz, am 9. kommt die Fußbodenheizung rein.“

Ich fragte meine Sitznachbarin: „Wann kommt die Fußbodenheizung rein?“

„Ich weiß nicht“; sagte sie, weil sie offenbar in Gedanken gewesen war.

„Am 9.“, sagte der Mann, der neben uns im Gang stand.

„Wieso erst am 9.?“, fragte die Frau mit Kinderwagen.

Da schaltete sich die Busfahrerin ein, blies ins Mikrophon und tönte: „Ich finde es auch knapp, so kurz vor Weihnachten. Kein Wunder, dass Frau Schatz in Panik gerät.“

Alle guckten Herrn Schatz an, der rasch sein Smartphone wegsteckte und sich im Sitz aufrichtete: „Ich heiße überhaupt nicht Schatz!“

„Aber Ihre Frau!“, sagte ich.

„Nein“, sagte er, „ich nenne sie nur Schatz. Ein Kosenamen!“

„Nennt sie Schatz und mutet ihr kurz vor Weihnachten so einen Dreck zu!“, sagte die Frau mit Kinderwagen kämpferisch.

„Ja, genau!“, rief ich. „In der Adventszeit will Frau es doch gemütlich haben und Plätzchen backen!“

„Und keine staubigen Handwerker mit dreckigen Schuhen im Haus haben“, pflichtete der Mann im Gang mir bei.

Handwerker mit dreckigen Schuhen oder Handwerkerinnen mit dreckigen Schuhen!”, korrigierte Frau Kinderwagen, “soviel Zeit muss sein!”

„Wieso sollte nur die Frau immer Plätzchen backen?“, fragte meine Sitznachbarin jetzt auch noch keck. „Sie haben ja altmodische Vorstellungen.“

„Wieso ich? Herr Schatz ist es doch, der sich nicht um die Plätzchenbäckerei kümmert, sondern kurz vor Weihnachten noch eine Fußbodenheizung einbauen lässt.“

„Soll meine Familie Weihnachten denn frieren?“, fragte Herr Schatz, der ganz anders hieß, aufgebracht.

„Das hätten Sie sich auch früher überlegen können!“, sagte Frau Kinderwagen.

„Aber die Finanzierung war vorher nicht gesichert“, sagte der Schatz kleinlaut.

Da tönte die Busfahrerin über alle Lautsprecher im Bus: „Wer im Sommer nicht spart, dem ist der Winter zu hart!“

„Äsop“, murmelte der graumelierte Herr im teuren Mantel.

„Das hat sie wohl eher aus einer Fabel von La Fontaine“, sagte Herr Schatz, der froh war, von sich ablenken zu können. “Die Heuschrecke fiedelt den ganzen Sommer und …”

„Ich wüsste nicht, dass unser Oskar Fabeln geschrieben hätte“, mischte sich jetzt der Mann in Anstreicherhose ein.

„Mischen Sie sich nicht ein, sondern lieber Farbe“, sagte Frau Kinderwagen spitz, „Herr Schatz meint nicht Ihren Oskar Lafontaine, sondern den französischen Heuschreckendichter Jean de La Fontaine.“

„Und backen Sie besser Plätzchen, aber das können Sie Kampfemanze vermutlich nicht!“, sagte der Anstreicher.

„Ich kann Ihnen aber eine langen“, sagte Frau Kinderwagen, „Macho, Frechdachs, Banause und wer weiß was!“

„Ruhe im Bus!“ herrschte die Busfahrerin, „sonst halte ich die Luft an, bis ich blau im Gesicht bin.“

„Der Mann hat angefangen!“, riefen alle und zeigten auf mich.

Das Telefon von Herrn Schatz klingelte wieder.

“Schatz”, meldete er sich, “jetzt hör auf, im Bus rumzunerven! Die Heilige Familie hatte auch keine Fußbodenheizung!”

Das war ein ganz neues Argument, dem ich mich gern gewidmet hätte. Leider fiepte mein Smartphone, äh, Wecker und ich musste aussteigen, äh, aufstehen, um den Bus zu kriegen.

Von der Tücke der Objekte, besonders der Badelatschen

Vorweg will ich die Badelatschen loben, denn sie waren ein Geschenk. Und ich will nicht undankbar sein. Sie sehen schön aus und wenn ich sie mit Ruhe und Bedacht behandele, erfüllen sie ihren Zweck perfekt. Aber leider bin ich ein ungeduldiger Mensch. Ich will den Objekten, die mir dienen sollen, nicht zu viel Aufmerksamkeit, vor allem nicht zu viel meiner Lebenszeit schenken. Es ist schließlich so: Meine Badelatschen beispielsweise werden mich gewiss überleben, denn sie sind aus unverwüstlichem Kunststoff. Ich hingegen bin aus biologisch abbaubaren Material, das schon unmittelbar nach meiner Geburt mit dem Abbau seiner selbst begonnen hat. Folglich erwarte ich von Objekten, die mir dienen sollen, selbst aber schier unverwüstlich sind, dass sie spuren und mir keine Lebenszeit stehlen.

Ich weiß nicht, ob Latschen-Ingenieure, Designer oder ungelernte Schuhmacher meine Latschen entworfen haben. Jedenfalls denke ich mir, wenn man Latschen machen kann, die sich stets gegen den Willen ihres Nutzers verhalten, die quasi die Verkörperung von Murphys Gesetz sind, nach dem schief geht, was schief gehen kann, wenn man solche Latschen machen kann, die nie und nimmer das tun, was ich will, müsste man auch das komplette Gegenteil gestalten können. Aber vermutlich sind solche mitdenkenden Latschen unerschwinglich.

Nach dieser langen Vorrede jetzt etwas konkreter: Die Latschen stehen neben meinem Bett. Ich will sie mit dem Fuß wegschieben, um barfuß aufzustehen. Einer rutscht zur Seite, der andere aber überschlägt sich und bleibt mit der Sohle nach oben liegen. Ich gebe ihm noch einen Tritt. Er dreht sich, legt sich jetzt aber auf den anderen Latschen als wollte er ihn begatten. Also muss ich mich nach den beiden bücken, sie aufnehmen und zur Seite stellen. Wie sie auf den Boden auftreffen, schnellt einer hoch und landet ein Stück weiter, natürlich nicht parallel zum anderen, sondern in Spreizfußstellung, so das ich, jetzt vollends ungeduldig, mit dem linken Fuß drauftrete, aber mit der halben Fußsohle, was weh tut und mich stolpern lässt. Wenn ich die Latschen aber anziehen will, sind sie weit unters Bett gerutscht, so dass ich mich über Gebühr nach ihnen bücken muss und mir glatt schwindlig wird so vor dem ersten Kaffee. Hineinschlüpfen mit dem Fuß kann ich nicht. Ich muss den Latschen vorne fixieren, gegen ein Stuhlbein etwa drücken, damit er meinen Fuß überhaupt hineinlässt. Ist der Fuß aber drin, lässt der Latschen ihn nicht mehr raus, saugt sich beharrlich an meinem Spann fest.

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