Haiko Von der Ley - Geschichten vom Abgrund

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Die «Geschichten vom Abgrund» umfassen 5 Kurzgeschichten, die sich mit den Tiefpunkten des Menschseins auseinandersetzen. Von einer wundersamen Rettung nach dem Ersten Weltkrieg, einer fantastischen Reise durch die Vorhölle, über einen unspektakulären Selbstmord und der Flucht aus einer grausamen Realität, bis hin zum Alltag in einem abgeschotteten Atomschutzbunker, sollen diese Geschichten Leser dazu einladen, zu hoffen und sich unwohl zu fühlen, denn nicht jede Geschichte hat ein Happy End.

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Die Insel

Die Küste des Landes, dessen Namen er nicht kennt, erstreckt sich kilometerweit unterhalb eines azurblauen Firmaments. Der Sand an dieser Küste ist ungewöhnlich. In dem gleißenden Licht der Sonne sieht man deutlich, dass der Sand an diesem außergewöhnlichen Ort hell reflektiert. Er wirkt steril und kalt wie Schnee. Das Meerwasser, das von leichten Wellen auf die kleinen Steine getragen wird, ist von unglaublicher Klarheit.

Grell leuchtendes Sonnenlicht direkt über dem Strand, weißer Boden unter den Füßen und ein klares Meer vor Augen. Dieser paradiesische Anblick brennt sich wohlwollend in das Gedächtnis des Mannes, der die Insel gerade erreicht hat.

Die Geräusche aufschäumender Wellen und vorbei flatternder Möwen liegt ihm wohlwollend im Ohr und der Geruch von Salzwasser kribbelt angenehm in seiner Nase. Er dreht sich um. Hinter ihm verliert sich der weiße Sandboden in einem gesättigten Waldidyll, das ein surrealer Mix aus exotischen Laubbäumen und Palmen ist. Sie zeichnen ein Bild der Natur, es der Mann noch an keinem anderen Ort gesehen hat. Da stutzt er. Er muss sich unwillkürlich fragen: ist dieser Ort real?

Noch ehe er die leere Whisky-Flasche in seiner Hand fallen lassen kann, um genüsslich die Hände in die Luft zu strecken und den leisen Wind auf seiner Haut zu spüren, wird er sich dieser Frage bewusst.

Ist er nicht eben noch ganz woanders gewesen?

Bei diesen Gedanken zerbröckelt das Paradies vor seinen Augen. Die Realität beginnt, ihn von Minute zu Minute mehr und mehr einzuholen. Minuten, in denen er nur dasteht, sich nicht rühren kann und die Möwen über ihm vorüber ziehen. Minuten in denen der blaue Himmel einem Spiegel gleich in tausende von Scherben zersplittert, die über seinem Kopf zusammen krachen. Die Erinnerungen kommen zurück.

Der Mann taumelte betrunken durch die nächtlichen Straßen der Stadt. Die Neonbeleuchtung eines Pubs im Nacken und die noch halb gefüllte Whisky-Flasche in Händen, war er auf der Suche nach einem Ausweg.

Die bunten Farben der Beleuchtungsschilder streiften ihn, während er sich mühselig und scheinbar orientierungslos seinen Weg über die Straßenkreuzungen bahnte, vorbei an Schaufenstern geschlossener Boutiquen, einer Tankstelle und menschenleeren Gassen.

Überströmt von den Tropfen eines überraschenden Platzregens, kämpfte er sich weiter durch eine Stadt ohne Gesichter. Die Menschen, die ihm entgegen kamen, suchten Zuflucht vor den kleinen Wasserdompteuren, versteckten sich unter ihren langen Regenschirmen und zogen beim Vorbeigehen ihre monoton wirkenden Mäntel zu.

Jeder gleich. Einer wie der Andere.

Die Straßen wurden vom Regen geflutet, die Gullys verspeisten das Wasser wie ausgehungerte Wölfe und führten es gierig in die Unterwelt. Sogar die Ratten zogen sich hastig in ihre Löcher zurück, um nicht von den Massen erwischt zu werden. Hier, in dieser Stadt, blieb alles in Bewegung, das Neonlicht, die Scheinwerfer, diese gesichtslosen Gestalten, die man Menschen nannte und der nie enden wollende Regen.

Sein langer Trenchcoat war abgetragen und hing schlaff an seinem abgemagerten Körper herab. Er schaffte es irgendwie in den Untergrund zu einer U-Bahn Station. Die billigen Sparlampen, die mit großer Mühe die beigefarbenen Wände beleuchteten, flackerten vage. Am Gleis befanden sich nur wenige Menschen: ein paar Jugendliche, Partygänger und moderne Vagabunden. Der Mann kam sich vor wie einer von ihnen. Mit ihnen zusammen wartete er, bis keine zwei Minuten später eine Bahn einfuhr. Nachdem das Crescendo quietschender Bremsen nachgelassen hatte, stieg er in einen fast leeren Wagon ein.

Wohin er wollte, wusste er nicht. Nur weg.

So saß der Mann also geduldig wartend in der Bahn, die einem Maulwurf gleich unter der Erde entlang rauschte. Der Stoff der Sitze war abgetragen und roch nach allen möglichen Dingen, darunter Schweiß fremder Menschen und Alkohol. Der Mann war bereits eine halbe Stunde gefahren als… er blinzelte.

Und nun? Wo bin ich nun?

Vor ihm liegt ein sommerlicher Ort, mitten im Bermudadreieck einer undefinierbaren Welt. Alles an diesem seltsamen Ort verflüchtigt sich, versucht man es zu erfassen. Die im Wind wehenden Äste und Blätter wirken wie aus einem Malkasten dahingetupft und die Schönheit des Strandes ist nicht von dieser Welt.

Nichts scheint real. Kein Geräusch, kein Geruch und nichts von dem, was er sieht. War er schon tot? Zugrunde gegangen am Alkohol?

Er atmet tief ein. Als sein Verstand wieder zum Vorschein kommt, greift er in seine wie durch Zauberhand getrocknete Manteltasche- und erstarrt. Sein Portemonnaie ist nicht mehr da!

Vielleicht ist es ihm unbemerkt heraus gefallen oder jemand hat es ihm an der U-Bahn Station geklaut. Jedenfalls ist er ohne Geld oder Identität an einem Ort gelandet, den er nicht kennt.

Er beginnt unangenehm zu schwitzen. Wo soll ich hin? Was soll ich tun?

Als wolle es seine Frage beantworten, vernimmt er ein ungewöhnliches Geräusch. Es ist ein leises Klappern. Er dreht sich in die Richtung, aus der das Geräusch kommt und sieht an der Grenze zwischen Wald und Strand einen weißen Koloss. Erst traut er seinen verblendeten Augen nicht, denn als seine Sicht klarer wird, stellt er fest, dass dieser vermeintliche Koloss in Wirklichkeit ein riesiges Haus ist. Eine weitläufige Terrasse, bestellt mit weißen Tischen und Stühlen, lädt ihn ein dort zu verweilen.

Mit dem Näherkommen stellt der Mann fest, dass dieses Anwesen komplett aus geweißeltem Bauholz besteht. Die einzige Ausnahme bilden zwei weiße Säulen, die an den Ecken der Terrasse aufgestellt sind aus gut gepflegtem Gips bestehen.

Ansonsten ist das Gebäude, ebenso wie das Inventar recht einfach gehalten. Die offenstehende Haustür und die geöffneten Fenster gewähren ihm einen Einblick in ein großes Wohnzimmer, in dem einige Kommoden, ein Sofa und andere Dinge stehen.

Der Mann denkt zunächst, dass es sich um ein Ferienhaus von reichen Leuten handelt. Ja genau, mit großer Wahrscheinlichkeit wartet hinter diesem einen Haus noch ein weiteres! Und dahinter wieder eines. Als wäre all das hier nur ein Feriendorf für Leute, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Das muss es sein!

Doch woher kommt nun das Klappern? Anscheinend kommt es nicht aus dem Inneren des Gebäudes. Nach eingehendem Lauschen, beschließt der Mann, dass es von nebenan kommt. Er verlässt die Terrasse und lugt um die Säule. Dort ist eine Öffnung in das Haus eingelassen, vor der etwas Großes aufgestellt ist.

Was die Sonne dort bestrahlt, ist die in Mitleidenschaft gezogene Karosserie eines alten Zweimann-Flugzeuges. Eine giftgrüne Farbe ziert das unfertige Stück Metall. Die Flügel dieses gefallenen Vogels hängen wie ausgelaugte Palmenblätter schräg an den Seiten herunter. Auf und um das Flugzeug liegen Werkzeuge wild verstreut.

Die Maschine erinnert an die ersten Eindecker-Flugzeuge aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Es sieht genauso aus, wie das Flugzeug, welches er vor langer Zeit auf einem Foto seines Großvaters gesehen hat.

Nach einem weiteren Klappergeräusch erklingt eine sich beschwerende und schnaufende Stimme.

„Huff!“, macht sie,

„Der Motor fordert mehr Feingefühl als ich zu träumen gedacht habe.“

Ein junger Mann kommt hinter dem Flieger hervor. Seine Augen kleben an der Maschine. Als wolle er sie inspizieren, läuft er darum herum. Dann bleibt er stehen. Er scheint die Anwesenheit des Mannes zu spüren und sieht ihn mit einem zurückhaltenden Lächeln an. Der Besuch überrascht ihn offenbar nicht.

Der Mann hingegen ist sehr überrascht. Denn sein Gegenüber ist blass. So blass, dass der Mann sich kurz fragt, wie es ihm überhaupt möglich ist, hier draußen zu arbeiten ohne gleich mit einem Sonnenbrand weinend in dieses riesige Haus zurück zu rennen. Die Arme und Beine des jungen Mannes schauen aus einem hellgrünen Overall heraus, wie die Beine eines Käfers aus einem Panzer, dünn und geschmeidig. Aus den vielen Taschen des Overalls schauen eine Tube Öl, kleine Kabel und Schraubenzieher heraus. Er trägt weiße Arzthandschuhe, die von Öl und Dreck fast vollständig verfärbt sind. Auf seinem Kopf thront ein übergroßer, gelber Bauarbeiterhelm.

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