Haiko Von der Ley - Geschichten vom Abgrund

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Die «Geschichten vom Abgrund» umfassen 5 Kurzgeschichten, die sich mit den Tiefpunkten des Menschseins auseinandersetzen. Von einer wundersamen Rettung nach dem Ersten Weltkrieg, einer fantastischen Reise durch die Vorhölle, über einen unspektakulären Selbstmord und der Flucht aus einer grausamen Realität, bis hin zum Alltag in einem abgeschotteten Atomschutzbunker, sollen diese Geschichten Leser dazu einladen, zu hoffen und sich unwohl zu fühlen, denn nicht jede Geschichte hat ein Happy End.

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Der Junge nimmt den Helm ab, verbeugt sich und stellt sich vor:

„Limbu ist mein Name.“

Alles in allem wirkt er schmächtig und schwach.

Da ergreift der Mann seine Chance auf eine Erklärung und fragt:

„Bin ich tot? Ist das die Vorhölle?“

„Aber nein.“, antwortet der Junge, der sich den Helm nun wieder aufsetzt.

„Dann ist das hier ein Ferienort? Aber es ist … anders.“

„Ja, das ist tatsächlich ein Ferienort“, bestätigt Limbu und widmet sich wieder dem Flugzeug.

„Es ist ein besonderer Ort und es ist in der Tat etwas 'anders'. Was glaubst du, macht ihn 'anders'?“

Ohne groß nachzudenken, sagt der Mann einfach, was ihm spontan einfällt:

„Ich sehe hier kaum eine Menschenseele. Keine Looky-Looky-Männer, die am Strand Sachen verkaufen, keine Souvenirläden, kein…“

„Schon gut“, wird er unterbrochen. „Das meinte ich nicht.“

„Was dann?“

Doch die Antwort kommt nicht. Limbu sagt nichts mehr, beantwortet keine Fragen mehr. Irgendwann beschließt der Mann, nicht weiter auf Limbu einzugehen. Stattdessen sieht er sich weiter um.

Die Sonne nähert sich inzwischen dem Horizont und ein schwach leuchtender Halbmond geht in entgegengesetzter Richtung auf. Einen großen Sonnenuntergang gibt es nicht. Die Sonne verschwindet hinter der Wand aus Bäumen und wird vom Mond abgelöst, während sich der Farbton des Himmels ein wenig verschiebt.

„Warum bin ich hier?“

Es ist bereits der dritte Tag. Genächtigt hat der Mann in dem großen Anwesen und gegessen und getrunken hat er, was er in diesem Anwesen fand. Es war ein seltsames Gefühl, in diesem Haus zu schlafen. Neben dem Bett liegt eine Schüssel mit Früchten, von denen er sich stets welche nimmt. Aber jedes Mal wenn er aufwacht, ist die Schüssel wieder voll und wirkt, als hätte man sie nie angerührt. Der Mann nimmt an, dass Limbu sie auffüllt, wenn er schläft, doch die Genauigkeit, mit der die Schüssel jeden Tag in ihren Ursprungszustand zurückversetzt wurde, ist dem Mann unheimlich.

Tagsüber beobachtet er Limbu, wie er an seinem Flugzeug schraubt. Er zählt die Mondaufgänge nur beiläufig, die Zeit fließt durch ihn hindurch, als wäre er das Nichts. Doch als er beschließt, dass genug Zeit vergangen ist, nimmt er sich vor, die Küste entlang zu gehen. Dass Limbu der einzige Mensch in dieser Gegend ist, kann er nur schwer glauben. Also läuft er los. Es dauert etwa drei Stunden, bis er wieder an dem weißen Haus ankommt. Jetzt ist er verwirrt.

Ist er etwa auf einer Insel? Doch er hat nicht das Gefühl gehabt, als sei er im Kreis gelaufen. Sicher, die Küste hat ab und zu runde Konturen angenommen, aber sie ist bestimmt nicht gänzlich rund.

Nach einer Weile fruchtlosen Grübelns setzt er sich wieder auf die Terrasse und studiert die sanften Bewegungen, mit denen Limbu an dem Flugzeug werkelt und wie seine verpackten kleinen Hände mit dem Pinsel über die Karosserie streichen. Seit zwei Tagen hat der Junge kein Wort gesagt.

„Du solltest weniger Streichen und dich besser um die Manifestierung der Flügel kümmern! Wenn sie weiter so hängen, verkrümmen sie. Dann fliegt das Flugzeug nicht“, meint der Mann beiläufig, während er an einem Glas Wasser nippt. Limbu erwidert ruhig und ohne ihn anzusehen:

„Der Motor ist bereits repariert. Ich bin also fertig mit meiner Arbeit. Streichen tue ich nur, weil es mir Freude bereitet.“

Da sieht ihn der Mann verwundert an.

„Nein, das stimmt nicht“, widerspricht er.

„Deine Arbeit ist nicht fertig. Dieses Flugzeug wird nie fliegen, wenn du die Flügel nicht reparierst.“

Er streicht sich übers Kinn, an dem sich ein starker Bartwuchs bemerkbar macht. An diesem reinen Ort verspürt er mehr denn je das Bedürfnis, sich zu rasieren.

„Stimmt. Aber das kann ich nicht. Mein Auftrag war es, alles bis auf die Flügel wieder herzustellen. Also ist meine Auftrag nun beendet.“

„Dein Auftrag?“, wiederholt der Mann ein wenig irritiert.

„Und jetzt? Was für einen Sinn hat dieser Auftrag, wenn das Flugzeug letzten Endes doch nicht fliegt?“

„Ob es fliegt oder nicht, ist dir überlassen. Dieses Flugzeug wurde gemacht, um dich zurück nach Hause zu bringen. Deshalb ist es deine Aufgabe, die Flügel zu restaurieren. Oder dachtest du, du wärst nur zur Erholung hier?“

Nun wird der Mann hellhörig. Sein Dasein an diesem Ort hat also einen Sinn? Es ist kein Zufall, dass er dort ist?

„Ich bin hier, um sie zu reparieren? Das hast du mir nicht gesagt. Warum ich?“

Limbu stellt den Pinsel zurück in den kleinen Farbeimer zu seinen Füßen. Zum ersten Mal seit drei Tagen zieht er die weißen Arzthandschuhe aus und nimmt den Bauarbeiterhelm ab.

„Erkennst du es nicht? Dieses Flugmonster vor deinen Augen, erkennst du es nicht?“

Der Mann überlegt angestrengt und sieht das „Flugmonster“ dabei eindringlich an. Natürlich hat es Ähnlichkeit mit dem Flieger seines Großvaters, aber das kann er unmöglich sagen. Es bleibt bei einem Kopfschütteln.

„Nein, ich habe es noch nie gesehen.“

Limbu wirkt enttäuscht darüber.

„Es war der Flieger deines Vorfahren“, bestätigt er den ursprünglichen Gedanken des Mannes und sieht wie sich dessen Augen weiten.

„Es gab eine Zeit, in der die Menschen vom Fliegen geträumt haben.“, erklärt Limbu.

„Sie bauten und tüftelten, um ihre Träume wahr werden zu lassen, bis es ihnen tatsächlich gelang, Maschinen zu bauen, mit denen sie in die Lüfte abheben konnten. Dein Großvater war einer dieser Träumer. Er hat all sein Geld dafür gespart und sich diese Maschine gekauft. Er ist damit durch das Land geflogen und hat Kunststücke mit ihr vorgeführt. Doch dann gab es einen großen Krieg. Die Maschinen änderten sich und wurden flinker und schneller. In diesem Krieg ging es einzig und allein darum, Menschen zu töten und die Vorherrschaft über Gebiete zu sichern. Der “Erste Weltkrieg”- so nannten sie ihn.“

Der Mann hört schweigend zu, weiß aber bereits, was Limbu als nächstes sagen wird.

„Dein Großvater starb in diesem Krieg als Späher für die Luftwaffe. Nicht lange danach, brach ein weiterer, großer Krieg aus. Ihm folgten wieder viele. Auch dem ersten gingen unzählige Blutbäder voraus. Doch dieser Erste Weltkrieg blieb mir besser in Erinnerung als alle anderen. Denn es war der erste große Krieg nach der Industriellen Revolution. Die Waffen wurden verheerender, aber das Wissen, wie man sie einsetzen sollte, war noch nicht da. Ohne Sinn und Verstand warfen sie Giftbomben in die Schützengräben. Es wurde vorgerückt, zurück gerückt, Stellung gehalten, es ging hin und her und kreuz und quer, vor und zurück. So ging es eine gefühlte Ewigkeit weiter. Viele Freunde deines Großvaters starben in diesen Gräben. Das Gift in der Luft verpestete alles und die Hygienestandards steckten damals noch in den Kinderschuhen. Die Natur, die Menschen, alle mussten leiden. Eine sehr enttäuschende Entwicklung der Dinge...“

Nachdem der Mann fasziniert Limbus Worten gelauscht hat, fragt er ihn, ob Limbu tatsächlich dabei gewesen ist.

„Hast du sie wirklich gesehen? Die beiden Weltkriege?“

Limbu nickt.

„Ich war überall, wo deine Vorfahren waren und ich bin überall, wo du bist. Das ist meine Berufung.“

Der Schutzengel meines Großvaters, der dabei versagte ihn bei einem Botenflug zu beschützen, war dazu degradiert worden, den Todesflieger von damals wiederzubeleben, um seine Fehler bereinigen.

„Als Beschützer deines Großvaters habe ich leider versagt. Er hätte diesen Krieg eigentlich überleben sollen, doch durch meine Unachtsamkeit habe ich großen Schaden an eurer gesamten Linie angerichtet. Deswegen bin ich hier.“

Der Mann fragt:

„Was passiert, wenn der Flieger fertig ist? Muss ich dann gehen?“

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