Martin Pfaff - Grenzgänger

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Professor Dr. Martin Pfaff beschreibt in seinem Buch seine einzigartige Reise: Ein Weg, der eine lange Suche wurde, mit dem Ziel, den Sinn des Lebens zu erkunden. Auf allen Ebenen hat der Autor Grenzen überwunden: spirituelle, kulturelle, politische Grenzen ebenso wie Mauern im Inneren.
Das Buch beginnt mit der Jugend eines Mannes, dessen Kindheit vom Katholizismus geprägt ist, der nach Indien gelangt und dort die großen Religionen des Landes entdeckt. Professor Dr. Martin Pfaff berichtet dem Leser über seinen äußeren und inneren Weg. Darüber, wie er sich immer wieder selbst neu erfinden muss, um die Welt um sich herum mit zu gestalten. Er ist dabei der ehrenamtliche Mitbegründer von Blindenschulen in Indien, wird Student an einer US-amerikanischen Eliteuniversität und schafft eine außerordentliche wissenschaftliche Karriere in den USA und Deutschland. Durch sein politisches Engagement wird er schließlich Mitglied des Deutschen Bundestages in mehreren Legislaturperioden.

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„Aber warum verhindert er nicht gleich, dass Böses überhaupt erst entsteht, wozu er ja in der Lage wäre?“

„Er tut dies, wie gesagt, um uns zu prüfen!“

„Pater Werner, ich tue mich schwer, dies zu glauben. Ich weiß, wie verzweifelt ich war, als unserer Familie dies alles geschah und sehe bis heute keinen Sinn darin!“

„Die Religion setzt den Glauben voraus. Mit rationalen Argumenten allein können wir weder Gottes Existenz begründen, noch sein Handeln infrage stellen! Du musst einfach glauben. Und du musst beten, dass dir dieser Glaube geschenkt wird durch Gottes Gnade. Dann wirst du alles leichter ertragen und nicht länger an Gott zweifeln. Solche Krisen, wie du sie erlebt hast, bieten auch eine Chance: Sie sind eine Herausforderung, deine Angst zu überwinden, dich in deinem Leben für das Sinnvolle zu engagieren.“

„Ja, aber … was ist das Sinnvolle?“

„Nun, ich bin überzeugt, für dich sind es Aktivitäten, Handlungen, in denen du völlig aufgehen kannst, denen du dich ganz hingeben kannst, in denen du deine besonderen Fähigkeiten ausschöpfen kannst.“

„Ja, aber … Pater Werner, welche Aktivitäten sind das? Was soll ich im Leben machen?“

„Martin, das musst du selbst herausfinden. Ich kann dir aber einen Tipp geben: Den Sinn des Lebens kann man nicht nur im Leisten, sondern im Sein finden! Nicht nur in dem, was man tut oder erreicht, sondern auch darin, welcher Mensch man ist.“

Und er fügte hinzu: „Du weißt ja, dass ich viele Jahre als Missionar in China tätig war. Dort habe ich etwas aus den Lehren Buddhas gelernt. Er sagt: ‚Der Weg ist das Ziel.‘ Im Leben geht es also weniger darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen als vielmehr darum, auf dem Weg zu sein!“

„Ist das alles, was Sie mir raten können?“

„Nein, lieber Martin! Ich habe noch einen zweiten Rat für dich: Du musst durch dein Handeln deinen ureigenen Sinn für dich und dein Leben selbst bestimmen! Diese Freiheit hast du. Und diese Freiheit musst du auch nutzen! Du kannst es am besten tun, wenn du dein Leben einer Aufgabe widmest, die größer ist als du selbst! Und du musst dich auf diese Aufgabe vorbereiten, an dir selbst arbeiten! Dich sozusagen selbst erfinden! Dann wirst du den Sinn deines Lebens am ehesten erkennen!“

„Welche Aufgabe ist das?“

„Du musst dir die Antwort selbst suchen! Aber nachdem ich dich hier im Internat schon einige Zeit beobachtet habe, gebe ich dir eine Hilfestellung: Widme dein Leben solchen Tätigkeiten, die anderen Menschen, die vor allem den Schwächsten unter den Schwachen dienen! Dann wirst du, so paradox es dir vielleicht heute erscheinen mag, den größten Nutzen für dein Leben, die größte Erfüllung in deinem Leben finden!“

Ich fand seine Worte bedenkenswert. Ganz überzeugt war ich nicht. Aber ich grübelte darüber nach.

Jahre später kam mir ein Gedicht von Rainer Maria Rilke vor Augen, das mir damals schon hätte weiterhelfen können, das mir jedenfalls später weiterhalf. Ich zitiere einige Zeilen aus dem Gedicht:

„Was mich bewegt:

Man muss Geduld haben,

gegen das Ungelöste im Herzen,

und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,

wie verschlossene Stuben,

und wie Bücher,

die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben,

wenn man die Fragen lebt,

lebt man vielleicht allmählich,

ohne es zu merken,

eines fremden Tages

in die Antwort hinein.“

2(Rainer Maria Rilke, Briefe an einen jungen Dichter, Frankfurt 2007.)

In der Oblatenschule herrschte ein strenges Auswahlprinzip: Von über dreißig Erstklässlern waren wenige in der 4. Klasse übrig geblieben. Nachdem im Stift Heiligenkreuz nur ein vierklassiges Gymnasium existierte, setzten wir die weiteren vier Jahre bis zur Matura (Abitur) in Wiener Neustadt fort. Die Schüler wohnten in einem von Zisterziensern geleiteten Internat im Neukloster und besuchten das weltliche Gymnasium. Hier merkte ich, dass die Jahre in Heiligenkreuz eine gute Vorbereitung gewesen waren: Das Lernen machte Spaß und fiel mir leicht.

Auch wenn es den Patres nicht gelungen war, mich für den Priesterberuf zu interessieren, wurden Fragen der Religion von mir doch als etwas sehr Wichtiges und Ernstes angesehen. Aber konnte denn alles stimmen, was die Patres uns im Namen der Religion vermitteln wollten? Etwa, dass jede Form der Sexualität vor der Ehe verboten und eine Sünde wäre? Dies passte gar nicht mit meinen Bedürfnissen, Wünschen und Fantasien in der Pubertät zusammen.

Im Alter von sechzehn Jahren hatte ich ein Gespräch mit Pater Paulus, einem der Patres im Neukloster in Wiener Neustadt. Er fragte mich im Lauf eines persönlichen Gesprächs, in dem ich meine Zweifel an manchen Aspekten der christlichen Religion wie der Dreifaltigkeit, der Jungfrauengeburt Jesu und der Auferstehung von den Toten ansprach: „Martin, glaubst du an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde?“

„Ja, Pater Paulus, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Welt und alles Leben nur durch Zufall entstanden ist. Über den Prozess der natürlichen Auslese, wie sie Darwin propagiert. Es muss also Gott geben, den Schöpfergott, der den Anstoß gab, der dies alles in Bewegung gesetzt hat. Dieser Gott muss aber nicht im Widerspruch stehen zu den Darwinschen Erkenntnissen.“

„Glaubst du auch an einen persönlichen Gott, der sich mit den Handlungen und dem Schicksal einzelner Menschen beschäftigt, der Gebete erhört und Wunder vollbringen kann?“

„Pater Paulus, ich möchte nichts mehr, als an einen solchen Gott zu glauben. Ich bete zu ihm. Und ich bitte ihn um Hilfe, zum Beispiel für die Gesundheit meiner Mutter. Aber dann kommen mir Zweifel: Warum hat dieser gütige, liebende Gott nicht eingegriffen, um meine Mutter vor der Verschleppung nach Russland zu bewahren, als ich zu ihm betete? Oder die Qualen unserer Familie zu verhindern? Warum hat er den Tod von Millionen von unschuldigen jüdischen Männern, Frauen und Kindern in den Gaskammern nicht abgewendet?“

„Ja, das ist sicher schwer oder gar nicht zu verstehen. Jeder, der über diese Fragen nachdenkt, hat manchmal Zweifel. Auch ich. Wie ich aber weiß, hat eure Familie nach den Wirren und schweren Prüfungen wieder zusammengefunden! Ist das nicht ein Zeichen, dass deine, dass eure Gebete erhört wurden?“

„Ich möchte das glauben, tue mich aber sehr schwer dabei. Ich bin ein religiöser Mensch, der an eine höhere Intelligenz, an den Schöpfergott, glaubt, der die Großartigkeit der Natur bewundert, der aber Probleme hat mit dem Bild eines persönlichen Gottes.“

„Lieber Martin, ich kann dir nur raten: Bete um Erleuchtung und Verständnis! Religion fußt auf dem Glauben, nicht auf dem Wissen!“

Ich bemühte mich sehr, seinem Rat zu folgen, aber meine Zweifel konnte ich niemals ganz beiseiteschieben.

Noch viel gravierender, weil für mein weiteres Leben bestimmender, war der von den Patres ernsthaft vertretene Ausspruch „Extra ecclesiam nulla salus.“ Zu Deutsch: „Außerhalb der (katholischen!) Kirche gibt es keine Erlösung.“

Alles in mir revoltierte gegen den Anspruch, dass nur über die katholische Kirche der einzige Weg zur Erlösung führen sollte: Sollten Protestanten ausgeschlossen sein? Oder alle Vertreter anderer Religionen – Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus? Beflügelt wurden diese Zweifel durch die Lektüre von Gotthold Ephraim Lessings Stück Nathan der Weise , das eine viel tolerantere Vision über die Daseinsberechtigung unterschiedlicher Religionen vermittelte.

Für mich als Sechzehnjährigen waren dies ganz persönliche, gravierende Fragen. Von den Patres konnte ich keine befriedigende Antwort erhalten. Also begann ich, nach Büchern über andere Religionen Ausschau zu halten. Die Bibliothek des Neuklosters war keine ergiebige Quelle. Irgendwann kam mir die so einfache wie verblüffende Frage und der damit verbundene Weg zur Erkenntnis: Sind die Unterschiede im Dogma und in der Ausübung der Religion nicht zweitrangig oder gar unwichtig? Wichtiger in der menschlichen Gesellschaft ist doch die Frage, wie sich die Menschen zueinander verhalten? Oder auf den Punkt gebracht: Welche Religion schafft den besten Menschen? Diese sollte meine Religion werden! Für einen Zisterzienserzögling Mitte des 20. Jahrhunderts war das ein verwegener Entschluss. Wo konnte ich ein Labor finden, in dem das natürliche Experiment bereits vollzogen, seine Ergebnisse unmittelbar sichtbar sind? Für die Antwort musste ich nicht lange suchen: Indien ist das Land, in dem praktisch alle Religionen nebeneinander existieren. Dort musste ich hin, um die Antwort auf meine Fragen zu finden! Für einen Gymnasiasten ohne Mittel, aus einem Elternhaus, das selbst wirtschaftlich zu kämpfen hatte, war das kurzfristig ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem wollte ich auf jeden Fall das Gymnasium abschließen. Mir war klar, dass ich ohne einen solchen Abschluss und ohne ein Studium keine große Chance hatte, meine Träume zu realisieren.

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