Julius Wolff - Das Recht der Hagestolze

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Der Raubgraf von der Burg Regenstein weitet rücksichtslos seinen Machtbereich aus. Mit jedem erfolgreichen Eroberungszug rund um die Stadt Quedlinburg wächst seine Angriffslust. Doch langsam formiert sich der Widerstand.
"Der Raubgraf" schildert mit anschaulichen Bildern das Leben in der Harzregion während des Mittelalters. Julius Wolff hat für seinen historischen Roman umfassend in geschichtlichen Originalquellen recherchiert.

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Mit der Erinnerung an jene glückliche Zeit war er immer tiefer in den Wald hineingekommen, als plötzlich aus der Ferne ein heller Laut an sein Ohr schlug, der wie eine Menschenstimme klang. Er hielt und lauschte; da hörte er es wieder und deutlicher als zuvor; es schienen mehrere Stimmen zu sein, und wie ein fröhliches Gelächter durchschallte es den schweigenden Forst. Er ritt langsam weiter, dem Klange nach, und als er so nahe heran war, daß er die Stimmen, die ihm von Mädchenlippen zu kommen schienen, zu unterscheiden vermochte und schon einzelne Worte zu verstehen glaubte, stieg er ab, band sein Pferd an einen jungen Baum und schlich vorsichtig zu Fuß dem Schauplatz der den Wald durchdringenden Fröhlichkeit zu.

Im Gebüsch versteckt, genoß er nun eines Anblickes, der ihn mit so großer Verwunderung erfüllte, daß er das Entdeckte für einen holden Spuk zu halten geneigt war.

Mitten in der Krone einer mächtigen Buche sah er ein Mädchen, das sich, wie er aus den gegenseitigen Zurufen von oben und unten schließen mußte, vergeblich bemühte, von dem Baume wieder herunter zu kommen. Zu seinem Ergötzen bemerkte er, wie die kräftige junge Schöne, die in ziemlicher Höhe auf einem starken Zweige bald stand, bald kniete, öfter den einen Fuß nach dem zunächst tieferen Zweige ausstreckte, um eine Stütze daran zu finden, ohne daß ihr dies gelingen wollte.

Ernst hatte in seiner Kindheit viel von Feen erzählen hören. Allein Feen waren doch zauberkundige Wesen, die schweben, fliegen und mit mancherlei Gespannen durch die Lüfte fahren konnten; einer Fee konnte es niemals begegnen, daß sie sich wie ein Junge, der Vogelnester ausnehmen will, in einem Baume verstieg und nun in größter Verlegenheit um das Herunterkommen war. Und der Feenglauben hatte bei Junker Ernst schon längst keinen Grund und Boden mehr; darum zweifelte er auch nicht daran, daß er hier rein menschliche Fräulein vor sich hatte, die zu ihrem Vergnügen in den Bäumen herumkletterten. Zudem kam ihm die Stimme in der Buchenkrone und eine von den beiden unten auf ebener Erde sehr bekannt vor. Er schlich sich in gebückter Stellung noch näher heran, und die drei jungen Baumnymphen waren von der heiterernsten Lage, in der sie sich befanden, so vollkommen in Anspruch genommen, daß sie nichts anderes um sich her sahen und hörten. Da erkannte der Junker in der einen unten am Boden Fräulein Hiltrud von Erbach und in der oben zwischen den Buchenzweigen Fräulein Sidonie von Hirschhorn. »Nun dann wird ja wohl die dritte niemand anders sein als Fräulein Richilde von der Minneburg,« sagte er sich; »o welch ein köstliches Abenteuer!« Er mußte an sich halten, um nicht laut zu lachen und vor Freude hell aufzujauchzen. Aber sofort sah er auch ein, daß er hier etwas Besseres zu tun hatte, als zu lachen: er mußte zu Sidonie hinaufklettern und sie herunterholen.

Auch mit ihr und Hiltrud war er von Kindheit an befreundet, mit Sidonie sogar verwandt und traf mit beiden auf den väterlichen Burgen öfter zusammen. Die erstere war drei, die andere vier Jahr älter als Richilde, die ihm so prächtig aufgeblüht erschien, daß er sie kaum wieder erkannte.

Er trat aus dem Gebüsch heraus und schritt auf die Buche zu, die inmitten einer kleinen Lichtung stand. Als die beiden Mädchen hier ihn erblickten, stießen sie einen Schrei aus und machten eine Bewegung, als wollten sie davonlaufen. Aber Hiltrud hemmte den Schritt und rief: »Ernst! Ernst Landschad! – mein Gott, wie hast du mich erschreckt!«

Ernst grüßte höflich und sprach: »Verzeiht! ich hörte Stimmen im Walde und ging dem Klange nach und – was ist denn das?« unterbrach er sich jäh und zeigte auf etwas am Boden Liegendes, die beiden Mädchen eines nach dem andern mit fragenden, vorwurfsvollen Blicken ansehend.

Da auf dem Boden lag ein toter Reiher und daneben eine Armbrust.

»Ich habe ihn geschossen,« sagte Richilde selbstbewußt.

»Jetzt, in der Brutzeit?« frug Ernst.

Die beiden Mädchen schwiegen. Als er aber Richilden ins Gesicht schaute, die in holder Verwirrung über den nicht verstandenen Sinn der Frage errötete, da fühlte er sich von ihrer jungfräulichen Anmut und Schönheit im tiefsten Herzen ergriffen, und in diesem Augenblick war es ihm nicht möglich, ihr eine Strafpredigt über den zur Unzeit erlegten Reiher zu halten.

In der Buchenkrone war es mäuschenstill, und als Ernst emporblickte, sah er, wie Sidonie auf ihrem Zweige sich an den Stamm schmiegte und im Laube zu verbergen suchte. Er lächelte und sagte: »Und was macht Sidonie da oben auf dem Baume?«

»Der geschossene Reiher blieb beim Fallen in den Zweigen der Buche hängen,« erwiderte Hiltrud, »und da ist Sidonie hinaufgestiegen, um ihn herunter zu holen. Sie hat uns den Vogel herabgeworfen, aber nun –« Sie stockte, als fehlten ihr die rechten Worte.

»Nun gefällt es ihr da oben in dem grünen Laubversteck so gut, daß sie gar nicht wieder herunter will,« half ihr Ernst lachend ein. Die beiden Mädchen blickten sich ängstlich an, er aber rief zum Wipfel hinauf: »Komm nur herunter, Sidonie! ich habe dich schon gesehen.«

Oben blieb alles still, aber es war, als wenn ein Seufzer wie ein leiser Lufthauch durch die Blätter ging. Ernst betrachtete sich die Buche genauer und sann darüber nach, auf welche Weise Sidonie wohl da oben hinauf gekommen sein mochte. Für einen Knaben wäre es ein Leichtes, von einem Mädchen aber bezeugte das Kunststück nicht nur kecken Wagemut, sondern auch Kraft und Geschicklichkeit. Die Zweige des gewaltigen Baumes fingen schon tief unten am Stamme an; trotzdem mußten die beiden Freundinnen Sidonien erst emporgehoben haben, damit es ihr möglich wurde, den untersten Zweig zu erfassen und sich auf ihn zu schwingen. Von dort höher hinauf zu klimmen, war verhältnismäßig leicht, denn die Zweige waren so zahlreich und wuchsen so dicht übereinander, daß man fast wie auf Leitersprossen weiter kommen konnte. Nur dort, wo Sidonie sich jetzt befand, gab es weitere Abstände, die wohl zu überwinden waren, wenn man sie vor sich hatte, die aber für den Rückweg Schwierigkeiten boten. So saß denn die kühne Baumsteigerin dort oben gefangen, wenn ihr von unten nicht Hilfe und Rettung kam.

»Ja, sitzen lassen können wir sie doch da oben nicht,« sagte Ernst. »Da wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als daß ich hinauf steige und ihr herab helfe. Sidonie!« rief er hinauf, »soll ich kommen und dich herunter holen?«

»Was frägst du denn noch? Könntest schon längst oben sein!« klang es ungeduldig aus den Zweigen herab.

»Ei, ei, du fürwitzig Vöglein! singst ja ein trutzig Lied da oben im Grünen,« gab er lachend zur Antwort. »Nun müßt ihr mich aber auf euren Armen bis zu dem untersten Zweige hier emporheben, wie ihr es jedenfalls auch mit Sidonie gemacht habt,« wandte er sich zutraulich an die beiden Mädchen neben ihm.

Die blickten erst gegenseitig sich an und dann auf den hochgewachsenen, stämmigen Jugendfreund, als überschlügen sie im stillen, ob ihre Kraft wohl dazu ausreichen würde. Er erriet ihre Gedanken und sagte: »Nun, viel schwerer als Sidonie bin ich auch nicht.«

Aber Hiltrud sprach: »Kannst du denn da nicht allein hinauf? wirst doch springen können?«

»Springen? hm! ich weiß nicht,« entgegnete er, die Entfernung mit den Augen messend, »aber ich denke es mir so lustig, sich einmal von schönen Armen tragen zu lassen. Wollt ihr denn nicht?«

»Ich hätte dir mehr Gelenkigkeit zugetraut,« sagte Hiltrud.

Um ihr zu beweisen, daß sie sich nicht in ihm irrte, erfaßte er mit einem mächtigen Satze den Zweig und schwang sich hinauf. »Sidonie!« rief er dann, »der Befreier naht, die verwunschene Prinzessin zu erlösen, aber ohne ein kräftiges Zaubermittel geht's dabei nicht ab!«

Flink kletterte er durch das Astwerk empor und hatte die Verstrickte bald erreicht, während unten die beiden den Verlauf des Rettungswerkes in herzklopfender Erregtheit abwarteten.

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