Julius Wolff - Das Recht der Hagestolze

Здесь есть возможность читать онлайн «Julius Wolff - Das Recht der Hagestolze» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Recht der Hagestolze: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Recht der Hagestolze»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Raubgraf von der Burg Regenstein weitet rücksichtslos seinen Machtbereich aus. Mit jedem erfolgreichen Eroberungszug rund um die Stadt Quedlinburg wächst seine Angriffslust. Doch langsam formiert sich der Widerstand.
"Der Raubgraf" schildert mit anschaulichen Bildern das Leben in der Harzregion während des Mittelalters. Julius Wolff hat für seinen historischen Roman umfassend in geschichtlichen Originalquellen recherchiert.

Das Recht der Hagestolze — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Recht der Hagestolze», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Jüngling sah ihn jetzt mit einem Blicke an, in dem eine so innige, stumme Bitte lag, daß Ernst seine spielende Neugier bezähmte und bei sich beschloß, die Lösung des Rätsels, ob Joseph Mann oder Magd sei, dem Zufall zu überlassen. Joseph mochte von dem, was in dem anderen vorging, etwas ahnen, denn er streckte ihm, wie zum Danke, die Hand entgegen, die Ernst, ohne sich den Sinn dieser plötzlichen Regung seines Genossen klarzumachen, erfaßte und wie eine dargebotene Freundeshand drückte.

Dann erhoben sich beide und gingen eine Zeitlang schweigend nebeneinander her. Hin und wieder begegneten sich ihre Blicke, fragend wie mit dem Wunsche, in des anderen Seele zu lesen, oder vertrauend wie knospende Neigung. Zuweilen hob ein halb unterdrückter Seufzer des Jünglings Brust, eine kämpfende Unruhe machte sich an ihm bemerkbar, als wenn ihn innerlich etwas drückte, von dessen unerträglichem Zwange er sich mit Worten befreien müßte, die er nicht finden könnte, und immer häufiger wandten sich seine blinkenden Augen seitwärts nach dem männlichen Antlitz seines stattlichen Begleiters. Endlich brach er das Schweigen, und gleich einem Sturzbach, wenn er im Frühling die Bande des Eises sprengt, kam es von den Lippen und aus dem überquellenden Herzen des Jünglings: »Ach! Junker Ernst, wie glücklich seid Ihr! wie wohl und froh muß Euch zumute sein auf Eures Vaters Burg, in der ungebundenen Freiheit, bald im Sattel, bald mit der Armbrust im Waidwerk, oft mit guten Freunden lustig zusammen und eine sichere, freudenreiche Zukunft vor Augen! Und wie gleichmäßig öde fließt mein armes Leben dahin! Immer wandern und wandern, immer sich ducken, immer zurückdrängen zu müssen, was sich kaum bändigen läßt, nie sein Bestes geben, nie Liebes empfangen zu dürfen, nie die brennende Sehnsucht stillen zu können, – oh! O daß ich ein Mann wäre wie Ihr …«

»Josephine!!« – da lag sie schon in seinen Armen, an seiner Brust und schluchzte und weinte, bis ins tiefste Lebensmark erschüttert.

Er drückte sie an sich und küßte sie auf die Stirn und den bebenden Mund, und sie, dem nie gekannten, mächtigen Gefühl erwachender Liebe völlig hingegeben, ließ alles geschehen und schaute durch Tränen lächelnd glückselig zu ihm auf.

Ruhig, ohne Leidenschaft sprach Ernst: »Liebes Mädchen! schütte dein Herz aus, ich will dein Freund und Bruder sein.«

Da riß sie sich los, schlug die Hände vor's Gesicht und rief: »O mein Gott! was hab' ich getan?! verzeiht mir, edler Junker! und ich bitte Euch herzlich, verratet keinem Menschen, was Ihr nun wißt, und was ich gesagt habe; ich schämte mich sonst zu Tode. Es wallte heiß in mir, ich mußte es Euch sagen, mit Euren Augen habt Ihr es mir aus der Seele gezogen, ich konnte nicht anders; nun ist's vorüber; ach! war ich doch einmal, einmal im Leben glücklich!« Wie erschöpft lehnte sie das Haupt an seine Schulter, in seinen umschlingenden Arm, und so schritten sie durch den lauschenden Wald langsam dahin.

»Was mögt Ihr von mir denken?« begann sie nach einer Weile wieder, da er beharrlich schwieg, um sie durch freies Aussprechen erst wieder ruhig werden zu lassen. »Ihr seid eines stolzen Ritters Sohn, und ich bin ein armes, verachtetes Judenmädchen, das kaum wagen darf, den Saum Eures Gewandes zu berühren, geschweige denn die Augen zu Euch zu erheben; aber denkt nichts Übles von mir! in wenig Tagen wandern wir weiter, und spurlos wie meine Tritte hier auf dem Wege verschwinde ich aus Eurem Gedächtnis.«

Tröstlich fühlte sie einen leisen Druck seines Armes und hörte mit halbem Ohr seine Antwort: »Ich denke nichts Übles, Josephine, – so heißt du doch wirklich?« sie nickte, – »aber ich werde diese Stunde nicht vergessen, und nie wird ein Wort davon über meine Lippen kommen.«

Immer noch erregt frug sie bald darauf: »Habt Ihr eine Braut, Junker Ernst? liebt Ihr ein Mädchen, das Eurer würdig ist? gewiß ein edles Burgfräulein; o macht sie glücklich! Ihr könnt es, Ihr!«

Lächelnd erwiderte er: »Du magst es von allen Lebenden allein und zuerst erfahren; ja, ich liebe ein holdseliges Fräulein; aber,« fügte er seufzend hinzu, »sie weiß es noch nicht, und ich werde schwer um sie ringen und kämpfen müssen, um sie zu gewinnen.« Dabei wandte er den Kopf und warf einen sehnsüchtigen Blick nach der Richtung hin, wo die Minneburg lag.

»Soll ich Euer Bote sein und ihr ein Brieflein bringen?« frug sie schnell.

»Nein, nein, ich sag' es ihr selbst. Als wir heute von deinem Vater schieden, waren wir nicht fern von ihr.«

»Auf der Minneburg?!« rief die Jungfrau und war schnell ein paar Schritte von Ernsts Seite fort, ihn überrascht anblickend, als wollte sie mehr von ihm hören oder auch ihm mehr sagen.

»Geraten, Josephine! aber wie ist das möglich?« frug er erstaunt.

»Ihr sagtet heute zu meinem Vater, der sich links abzweigende Weg führte zur Minneburg,« erwiderte sie. »Aber nennt mich nicht bei meinem Mädchennamen, damit Ihr Euch nicht einmal zu Hause auf der Burg versprecht und mich damit verratet; nennt mich Joseph wie bisher, Ihr seht ja –« und lachend und lieblich errötend blickte sie an sich herab und zeigte auf ihre männliche Kleidung. »Mein Vater wünscht es,« kam sie einer Frage Ernsts zuvor. »In dem wenigen Gepäck, das wir mit uns führen, sind auch Frauengewänder für mich; aber in der Fremde, in den Herbergen wäre ein Mädchen, zumal eines Juden Tochter, wenig geschützt vor allerlei Abenteuern und Fährlichkeiten. Darum gehe ich als Knabe verkleidet und es ist mir bis jetzt noch so ziemlich geglückt, mein wahres Geschlecht zu verbergen, wenn ich auch manchmal merke, daß sich ein starker Verdacht bei denen regt, die mich genauer ansehen wie heute Mittag Susanne. Wenn die mich als Mädchen erkannt hat, so seid Ihr daran schuld, Junker Ernst, weil Ihr mich zwanget, meinen langen Rock abzulegen, wie Ihr Euch überhaupt viel freundliche Mühe gegeben habt, mich auszukundschaften,« fügte sie ihm schelmisch drohend hinzu.

Er lächelte und nickte.

»Mein Vater würde mich schelten, wenn er erführe, daß ich mich Euch entdeckt habe.«

»Dein Vater durchzieht das Land als Arzt und Sternkundiger und deutet den Menschen ihr Schicksal aus dem Lauf der Gestirne,« sprach er, »nicht wahr?«

»Ja, so ist es,« erwiderte sie; »er stellt ihnen das Horoskop oder die Nativität, wie er es nennt.«

»Und was hat er dir prophezeit?«

»Kein Glück,« antwortete sie schwermütig. »Er will mir meine Zukunft nicht entschleiern.«

»Meine Mutter sagte mir, er hätte auch für uns alle nichts Besonderes gefunden.«

»Nein, nur für Euren Oheim Hans lautete die Weissagung etwas seltsam,« berichtete Josephine. »Es steht in den Sternen geschrieben, er würde sein Glück einmal in einem Kloster finden.«

»Ohm Hans sein Glück in einem Kloster finden?« lachte Ernst ungläubig, »wie sollte das zugehen? der wird im Leben kein Mönch!«

»Gott weiß es und die Sterne,« sagte Josephine.

Ernst versank für den Rest des Weges in ein nachdenkliches Schweigen. Ohne sein Dazutun hatte ihm Josephine ihr Geheimnis enthüllt, und es hatte für ihn einen sinnbestrickenden Reiz, allein zu wissen, daß sich in dieser kleidsamen Jünglingstracht ein vollreifes Mädchen versteckte, dessen blühender Leib sich an den seinen geschmiegt und dessen glutatmende Seele sich ihm rückhaltlos offenbart hatte. Aber mehr als dies beschäftigte ihn die Weissagung über seinen Ohm Hans und nahm ihn so in Anspruch, daß er auf Josephinens Reden nur einsilbige und zerstreute Antworten gab, bis auch sie schwieg in dem schmeichelnden Wahn, daß sich Ernst; Gedanken nur in dem Kreise der Erinnerungen an das heute mit ihr Erlebte bewegten.

Die Schatten der Bäume waren lang geworden, und die Wanderer standen jetzt an einem sanften Abhange, zu ihren Füßen das hier breit ausgedehnte Tal, in das sie nun, die vier Burgen der Landschaden auf dem gegenüberliegenden Höhenzuge vor Augen, hinabschritten. Josephine schlüpfte wieder in ihren langen, die Glieder verhüllenden Rock, dann fuhren sie über den Fluß und stiegen zur Mittelburg empor. Oben unter dem Torbogen sprach Ernst: »Morgen wollen wir wieder in den Wald gehen, und dann nehme ich die Armbrust mit,« und der Jungfrau die Hand reichend, fügte er in einem warmen Ton und mit einem innigen Blick in ihre dank strahlenden Augen hinzu: »Und vergiß nicht, Joseph, daß ich dein verschwiegener Freund bin!«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Recht der Hagestolze»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Recht der Hagestolze» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Recht der Hagestolze»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Recht der Hagestolze» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x