Gabriela Hofer - Das Labyrinth der Medea
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Dieser Richter ist vor allem hinter einer bestimten Hexe her. Er findet sie und tötet ihren Mann. Die Hexe setzt ihrem Leben selbst ein Ende. Zuvor aber schickt diese Hece ihr Baby in die heutige Zeit in die Menschenwelt zu Nachfahren.
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Gabriela Hofer
Das Labyrinth der Medea
epubli Verlag
Gabriela Hofer
wurde 1964 geboren. Nach Abschluss der regulären Schule absolvierte sie eine Diplom-Handelsschule und fand danach eine Anstellung als Arztsekretärin im Uni-Spital Zürich. In dieser Zeit lernte sie ihren Mann Hans kennen. Die beiden sind bereits seit über zwanzig Jahren verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Gabrielas Hobbys sind Schreiben, Lesen, Singen, Puzzeln sowie mit ihren Hunden arbeiten.
Bereits erschienen:
Der Burgenmörder – Ein Fall für acht Pfoten, epubli Verlag
ISBN 978-3-86931-352-8
Die verflixte dritte Leiche – Ein Fall für acht Pfoten, epubli Verlag
ISBN 978-3-8442-8440-9
Die geeerbte – Ein Fall für zwölf Pfoten
ISBN 978-3-7450-5992-2
Das Labyrinth der Medea, novum Verlag
ISBN 978-3-85022-280-8
Das Lamen der Medea, epubli Verlag
ISBN 978-3-8442-1328-7
Das Erbe der Meda
ISBN 978-3-746722-13-9
Das Erbe der Templer
ISBN 978-3-7418-1968-1
rauf und runter – Leben mit einer seltenen Muskelkrankheit, epubli Verlag
ISBN 978-3-8442-2025-4
Ein ganz besonderer Hund, epubli Verlag
ISBN 978-3-8442-6429-6
Montis Abenteuer – Monti geht verloren, epubli Verlag
ISBN 978-3-7375-7172-2
Copyright: © 2018 Gabriela Hofer
Herstellung und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
KAPITEL – VERZEICHNIS
Printed in Germany Printed in Germany
KAPITEL – VERZEICHNIS
WIE ALLES BEGANN
IN DER ZUKUNFT
SELTSAMES GESCHIEHT
DAS DORF DER HEXEN
DIE SCHWESTERN DUMMEROS
DAS ABENTEUER BEGINNT
HAGITH
ENDLICH EINE GROSSMUTTER
WIE BEHANDLE ICH EINEN BESEN?
DIE TIERE DER UNTERWELT
DAS BÖSE KEHRT ZURÜCK
WEITERE JUNGS VERSCHWINDEN
KONFERENZ IM LEHRERZIMMER
DAS GEHEIMNIS DES BACKSTEINS
NÄCHTLICHES SPIONIEREN
HEITERES BESENJAGEN
WIR LERNEN DIE DRACHENSCHULE KENNEN
KRIEGSRAT
TRAURIGER GEORGE
LERNEN UND SPIELEN
DAS SPIEL KANN BEGINNEN
BEI PROF. PAX
DER KNUCKER
DRACHENKAMPF
UNTERRICHT
KEILEREI IN DER BESENSTUNDE
NÄCHTLICHE GESPRÄCHE
NEUES VON MARYBETH
GEMMA UND ROMULUS
EINE FREUNDSCHAFT AM ENDE?
FEINDE IN DER LIEBE, FREUNDE IN DER NOT
DAS GEHEIMNIS DER BIBLIOTHEK
TOBIAS
DAS VERLIES
SCHRECKEN IM LEHRERZIMMER
KEINE HOFFNUNG
AUF ZUR RETTUNG
KEINE RETTUNG FÜR AMELIA UND BETSY
DER KAMPF BEGINNT
DIE KINDER SIND ZURÜCK
WAHRE FREUNDSCHAFT
DAS AMULETT DES THOT
DIE ENTSCHEIDUNG
TANZEN...
WIE ALLES BEGANN
Wir schreiben das Jahr 1690. Für einige der Bewohner eines kleinen Dorfes in der Nähe von Stirling war dieses das schwärzeste Jahr ihres Lebens. Die Jagd nach Hexen war voll im Gange. Auch in diesem Dorfe waren schon einige Heilerinnen der Hetzjagd zum Opfer gefallen: Frauen, die niemandem etwas zuleide getan hatten, im Gegenteil, sie hatten nur helfen wollen. Viele hatten ihre ehemalige Heimat bereits verlassen in der Hoffnung, in Stirling untertauchen und irgendwann wieder einmal ein normales Leben fuhren zu können.
Der Mond war bereits aufgestiegen. Eine schöne junge Frau trat aus einer der hübschen im irischen Stil gebauten Hütten. Der Schnee knirschte unter ihren groben Schuhen.
Es war ein besonders kalter Januar. Wo blieb nur ihr Mann? Hoffentlich war er nicht in die Fänge des neuen grausamen Richters geraten. Da sie noch immer nicht ganz von ihrer Erkältung genesen war, ging sie wieder hinein. Aus einem Weidekörbchen vor dem Kamin drang ein Wimmern. Schnell ging sie hin, kniete nieder und betrachtete zärtlich ihre drei Monate alte Tochter Hope. Ihre Geburt war das Schönste in ihrem Leben gewesen. Tränen traten ihr in die Augen. Sie strich sanft über die flauschigen roten Härchen.
Sie seufzte tief „Ach Mutter, was habt du und der Hexenrat mit diesem unsinnigen Gesetz nur angerichtet?“ Keine ihrer Freundinnen hatte zurück ins Hexenreich fliehen können. Sie waren verbannt worden — und dies nur, weil sie einen Menschen zum Manne genommen hatten. Dina Marshall, so hieß die Frau, lauschte. In der Ferne hörte man aufgeregtes Gejohle. Sie erschrak. Leise stand sie auf, setzte sich an den Tisch, griff zu Feder und Papier und begann zu schreiben:
„Liebste Mama, wenn dir Irma diesen Brief überbracht hat, werden mein geliebter Gatte Gilroy und ich ... nicht mehr am Leben sein. Hier in der Menschenwelt geht Schreckliches vor. Wir werden bespitzelt und überwacht. Sollte der Verdacht auf- treten, dass eine von uns eine Hexe ist, wird sie inhaftiert und gefoltert, bis sie alles zugibt, danach wird sie verbrannt. Viele sind schon geflüchtet. Leider konnte ja keine mehr zu euch zurück. Gilroy und ich konnten noch nicht fliehen, da ich mit einer schweren Erkältung im Bett lag — und wir uns ja selber nicht heilen dürfen. Was ich dir nun sagen werde, muss unter uns bleiben, unbedingt! Dieses ganze Elend hat begonnen, als ein neuer Richter hier aufgetaucht ist. Leider habe ich ihn bis jetzt wegen meiner Krankheit noch nicht gesehen. Es wird aber gemunkelt, dass es gar kein Mensch ist, sondern jemand aus dem Hexenreich. Er ist groß, breit, hat schwarze Haare und einen schwarzen Bart. Vielleicht könnt ihr ja etwas mit dieser Beschreibung anfangen. Nun zum Wesentlichen (Ich muss mich beeilen, sie kommen immer näher ...!): Mama, du bist seit dem 31. Oktober Großmutter. Deine Enkelin heißt Hope und ist unser Ein und Alles. Sie kann ja nicht zu dir, und wenn es wirklich jemand von euch ist, der hier so viele Hexen tötet, dann ist sie sowieso gefährdet. Ich werde ihr jetzt all meine Hexenkraft übergeben und sie in die Zukunft zu Nachfahren von Gilroy schicken. Bitte hab immer ein Auge auf sie, bleib aber unsichtbar, bis es Zeit wird für meine Hope ihre Zauberlehre anzutreten. Sie wird im Jahre 1985 bei einer Familie Hopper aufgenommen und adoptiert werden. Bitte Mama, beschütze mein geliebtes Kind! Ich werde aus dem Jenseits auf sie herabsehen, auch wenn ich keine Kräfte mehr habe. Sie wird sie eines Tages brauchen. Mutter, ich liebe dich von ganzem Herzen ... Ich muss Schluss machen, sie kommen!!“
Schnell rollte sie das Papier zusammen, rief: „Irma!“
Eine Eule kam geflogen, setzte sich auf die Stuhllehne und beäugte sie mit schräg geneigtem Kopf. Zärtlich strich Dina über ihr weißes Gefieder. „Irma, nimm diesen Brief und flieg
sofort zu meiner Mutter nach Hagith — und dann bleib dort! Komm nicht mehr zurück!“
Die Eule schrie protestierend. Dina legte sich schnell den Finger auf den Mund: „Schsch! Sei leise, das Baby! Ich befehle es dir, du bleibst bei meiner Mutter, klar?“
Sie hielt Irma den Brief hin. Diese nahm ihn zögernd, rieb noch einmal ihren Schnabel an Dinas Gesicht und flog zum offenen Fenster hinaus. Dina legte einen Moment ihren Kopf auf den Tisch. Tränen rannen ihr durch die Hände. Nun kam der schwerste Teil, sie musste sich beeilen. Sie konnte nicht mehr länger warten. In wenigen Minuten waren sie hier.
Sie stand auf, stellte das Körbchen mit Hope und ihren wenigen Habseligkeiten auf den Boden, zog mit Kreide einen Kreis um ihr Baby herum und schritt schnell dreimal um den Kreis. Dann hob sie die Hände gegen den Himmel und sagte: „Mouno greofso tund douno. Koho firs en ounon endorn irs.“
Das Körbchen hob sich in die Luft, drehte sich schnell um sich selbst und war plötzlich verschwunden. Auch der eingezeichnete Kreis verschwand.
Dina sank auf ihre Knie, hielt beide Hände vor das Gesicht und schluchzte bitterlich.
Da wurde mit aller Gewalt die Türe aufgestoßen und ein wie ein Richter gekleideter großer Mann stand im Türrahmen. Dina sah hoch und ein ungläubiger Ausdruck erschien auf ihrem verweinten Gesicht: „Du? Du bist für all dieses Elend hier im Dorf verantwortlich, aber warum nur?!“ Ein grausames Lachen erklang. Der Mann trat zu Dina und riss sie auf die Füße: „Nun, Cousinchen, ich will alles, verstehst du? Du stehst mir im Wege. Wo ist deine süße Tochter?“
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