Die Flüchtlinge und wir
Reportagen, Analysen und Interviews aus der NOZ zur Migration
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1. Auflage 2015
© Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion: Burkhard Ewert (Ltg.), Elke Schröder, Carmen Vosgröne (Archiv/Produktion); Julia Knieps (Koordination)
Bildquellenverzeichnis: Jan Ackmann (3), Carola Alge (5), Markus Alwes (1), Katja Butschbach (2), Björn Dieckmann (2), dpa (7), dpa-Grafik (1), David Ebener (4), Familienarchiv Schürmann (3), Familienarchiv Süskind (3), Manfred Fickers (1), Jan Eric Fiedler (1), Simone Fischer (1), Dirk Fisser (4), Frederick Grabbe (4), Michael Gründel (7), Maha Hamo (1), Swaantje Hehmann (4), Dirk Hellmers (2), imago/Hoffmann (1), Jörn Martens (5), Thomas Osterfeld (1), Elvira Parton (1), Stefan Prinz (1), privat (1), Egmont Seiler (1), Gerd Schade (1), Tina Spiecker (1), Hendrik Steinkuhl (1), Marco Urban (1), Gert Westdörp (1), Stefanie Witte (3)
ISBN: 978-3-7375-7900-1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Vorwort Nur wenige ahnten, was das Jahr 2015 bringen würde: Die größte Welle der Zuwanderung seit Jahrzehnten, und das binnen kürzester Zeit. Die Einwohnerzahl einer Kleinstadt kam über die Grenze – täglich. Eine sechsstellige Zahl von Menschen ist bis heute nicht einmal registriert. Die Probleme sind riesig – die Hilfsbereitschaft aber auch. Überall in der Region engagieren sich Bürger für die Flüchtlinge, spenden Geld und Kleidung, fassen mit an, nehmen heimatlose Menschen bei sich auf. Täglich haben wir darüber geschrieben, sind in allen Orten der Region unterwegs gewesen, haben zweimal das Thema zum Schwerpunkt von NOZ-Agendawochen gemacht, haben Experten eingeladen, vom Innenminister bis zum Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, haben Dutzende Interviews geführt, vom Bürgermeister bis zum Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, und sind für Reportagen mehrfach selbst ans Mittelmeer und auf den Balkan gereist. Lesen Sie in diesem Buch die wichtigsten Beiträge nach, mit denen die Neue Osnabrücker Zeitung und ihre Lokalausgaben über die Flüchtlingswelle und die Folgen im Jahr 2015 berichtet haben. Schönes und Schreckliches liegen dabei nah beieinander. Ihr Ralf Geisenhanslüke Chefredakteur, Neue Osnabrücker Zeitung
Einleitung
Wer kam, wer ging? Geschichte Deutschlands als Aus- und Einwanderungsland
1. Migration in der Region: Geschichte in Geschichten
Vom Hollandgänger zum Fabrikanten: Der lange Weg der Familie Meyer aus Berge
Weit im Westen – Auswanderer und ihre Spuren in den USA
Warum der Urururonkel nach Australien ging
Verraten vom Freund des Vaters: Mit 17 kam Bernhard Süskind ins Konzentrationslager
Als 14-Jährige aus Niederschlesien vertrieben
Tröstende Frau prägte Ali Yildiz‘ Deutschland-Bild
Emsländischer Hans im Glück: Der Liebe wegen nach Dänemark
Bei ihnen steht die Bibel neben dem Koran
Almerija Delic spricht lieber über die Oper als über die Hölle im früheren Jugoslawien
Ein Leben zwischen Ost und West: Swetlana Jauk
Nihat und Mahmut Bucakli: Wie siebenjährige Dolmetscher
Irakischer Künstler Ahmed Al-Kenani malt mit Flüchtlingskindern
Nach Flucht aus Irak für andere aktiv
Landarzt im Emsland? Zusage nach zwei Monaten Bedenkzeit
Verlockendes Angebot auf der grünen Insel
Kann Osnabrück für die Hlbos eine neue Heimat sein?
Nach langer Suche: Die Hlbos finden erste eigene Wohnung
Der erste Schultag – auch für die Flüchtlingskinder Elma und Shasa
Mit Baby auf der Flucht
Büffeln für den deutschen Führerschein
Regisseur Anis Hamdoun schildert das Schicksal eines Flüchtlings
2. Angekommen 2014 – 2015: Menschen erzählen von Flucht vor Krieg und Armut
Aus OsnabrDer HRaus aus dem Kosovo, rein ins GlWarum der Afghane Maisam sich in Hesepe wohlfAlles auf Anfang: Maisams Leben in DelmenhorstDer 16-jAus dem EmslandBaby Maya Meppener Patin fBaby Mayas Familie entsetzt Zuflucht in Papenburg: Sanan Inezan hofft auf BleiberechtAus Delmenhorst und dem Oldenburger LandSyrischer Arzt lernt Deutsch in der PraxisAsylbewerber Basel Taifour unterst3. Wir und die FlDer euphorische Augenblick: Das neue deutsche SommermAus Osnabr18 Jahre nach stillem Bad Iburger Kirchenasyl: Wir werden gebrauchtWie leben FlHochschulen helfen FlEndlich mal handfest arbeiten: Begegnungstag mit FlTil Schweiger in OsnabrHesepe: Ein Dorf an seinen GrenzenLeben im Ausnahmezustand: Erstaufnahmeeinrichtung HesepeSpendenHeseper Unterkunft im UmbruchAus dem EmslandZehn Tage auf dem Weg nach MeppenTraining als Deutschstunde FlAus Delmenhorst und dem Oldenburger LandDelmenhorster Tafel kDer t4. Wie verMigrationsforscher Wolfgang Kaschuba: Kulturell keineswegs zu 100 Prozent andersDIW-PrParteienforscher JIslamwissenschaftler BGEW-Vorstand Ilka Hoffmann fordert umfassendes Recht auf Bildung fNeurobiologe Gerald HCaritas-PrKanzleramtsminister Peter Altmaier: Tausende haben Gro5. AnhangDie wichtigsten Fluchtursachen Die fDie Soziologie einer VFl
Nur wenige ahnten, was das Jahr 2015 bringen würde: Die größte Welle der Zuwanderung seit Jahrzehnten, und das binnen kürzester Zeit. Die Einwohnerzahl einer Kleinstadt kam über die Grenze – täglich. Eine sechsstellige Zahl von Menschen ist bis heute nicht einmal registriert. Die Probleme sind riesig – die Hilfsbereitschaft aber auch. Überall in der Region engagieren sich Bürger für die Flüchtlinge, spenden Geld und Kleidung, fassen mit an, nehmen heimatlose Menschen bei sich auf.
Täglich haben wir darüber geschrieben, sind in allen Orten der Region unterwegs gewesen, haben zweimal das Thema zum Schwerpunkt von NOZ-Agendawochen gemacht, haben Experten eingeladen, vom Innenminister bis zum Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, haben Dutzende Interviews geführt, vom Bürgermeister bis zum Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, und sind für Reportagen mehrfach selbst ans Mittelmeer und auf den Balkan gereist.
Lesen Sie in diesem Buch die wichtigsten Beiträge nach, mit denen die Neue Osnabrücker Zeitung und ihre Lokalausgaben über die Flüchtlingswelle und die Folgen im Jahr 2015 berichtet haben.
Schönes und Schreckliches liegen dabei nah beieinander.
Ihr
Ralf Geisenhanslüke
Chefredakteur, Neue Osnabrücker Zeitung
Einleitung
Wer kam, wer ging? Geschichte Deutschlands als Aus- und Einwanderungsland
Von Burkhard Ewert und Franziska Kückmann
Zehntausende Menschen auf der Flucht erreichten im Sommer 2015 die Bundesrepublik. Ein Blick auf die vergangenen Jahrhunderte zeigt: Deutschland hat eine Tradition als Aus- und Einwanderungsland. Immer wieder verließen Menschen ihre deutsche Heimat, um anderswo ein neues Leben zu beginnen. Andere kamen in der Hoffnung, hier eine Perspektive für die Zukunft zu finden. Die Gründe waren unterschiedlich: wirtschaftliche Not, die Furcht um Leib und Leben, die Suche nach Verwirklichung. Eine Übersicht, wer kam und wer ging.
Mittelalter/Frühe Neuzeit
Schon in früheren Jahrhunderten gab es immer wieder Menschen aus dem Gebiet des heutigen Deutschlands, die ins Ausland gingen, etwa weil sie sich dort bessere Lebensbedingungen erhofften. Ab dem 12. bis zum frühen 14. Jahrhundert zog es Deutsche in den Osten, zum Beispiel ins Baltikum, nach Ungarn oder Moldawien. Missionare wagten sich für die Verbreitung des christlichen Glaubens in die Tiefen Afrikas, Asiens oder Australiens vor. Auf Einladung der russischen Zarin Katharina die Große gingen viele Deutsche im 18. Jahrhundert nach Russland. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert hinein zog es gerade viele Männer aus Nordwestdeutschland als Wanderarbeiter in die Niederlande: Hollandgänger wurden sie genannt.
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