NOZ-Magazin 2015
Die 30 stärksten Reportagen, Interviews und Analysen
Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG
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1. Auflage 2015
© Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion: Burkhard Ewert (Ltg.), Elke Schröder, Carmen Vosgröne (Archiv/Produktion); Julia Knieps (Koordination)
Bildquellenverzeichnis:
dpa (9), Carola Alge (1), Heiner Beinke (1), Tobias Böckermann (3), Jürgen Borris (1), Andreas Brinkmann (1), David Ebener (6), Burkhard Ewert (4), Hilde Fålun Strøm (1), Dirk Fisser/Stefanie Witte (3), Michael Gründel (2), Swaantje Hehmann (2), Maike Helbig (1), Carolin Hlawatsch (3), Helge Holz (5), Imago (1), Imago/epd (1), Imago/Gallo Images (1), Imago/Imagebroker (1), Imago/Leemage (2), Imago/Max Nash (1), Imago/Sven Ellger (1), Imago/teutopress (1), Imago/United Archives (1), Imago/UPI (1), Imago/Zentrixx (1), Karmann (1), Oliver Krato (4), Franziska Kückmann (4), Anton La Grange (1), Rainer Lahmann-Lammert (1), Uwe Lewandowski (2), Matthias Michel (Grafik, 1), Daniel Niebuhr (1), Oetinger Verlag (1), Elvira Parton (1), privat (1), Gerd Schade (1), Martin Schmitz (1), Sigrid Schüler-Juckenack (1), Egmont Seiler (1), stepmap (1), Rolf Tobis (3), Gert Westdörp (1), Christina Wiesmann (1), Heiner Wittwer (Grafik, 1)
ISBN: 978-3-7375-6890-6
Vorwort
Das NOZ - Magazin 2015
Das aktuelle Geschehen ist bei NOZ Medien unser Kerngeschäft. Täglich aber verfassen unsere Kollegen auch Beiträge, die über den Tag hinaus wirken: Reportagen, Analysen, Interviews. Die 30 stärksten davon, die im Jahr 2015 in unserer Zeitung erschienen sind, haben wir in diesem Heft zusammengetragen und legen Ihnen diese kleine Auswahl ans Herz. Das NOZ-Magazin 2015 bietet Ihnen Texte, die Sie bewegen werden.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen,
Ihr Ralf Geisenhanslüke, Neue Osnabrücker Zeitung, Chefredakteur
Inhaltsverzeichnis
Aufstand im Namen der Freiheit „Je suis Charlie“: Der Slogan des Protests zeigt die Vitalität westlicher Werte
Dresdens anderes Gesicht Wolfgang Stumph: Diese Stadt gehört nicht uns allein
Hier tappen sogar Lehrer in die Falle Diktatwettbewerb: Als Redakteur im Selbstversuch
„Holocaust-Gedenken hat sich gewandelt“ Präsident des Zentralrats der Juden lobt neue Erinnerungskultur
Am Rand der Welt Auf Spitzbergen leben mehr Bären als Menschen
Vergitterter Himmel über Prag Irmela Schröck fünf Jahre vor Öffnung deutsch-deutscher Grenze aus Gefängnis befreit
Der Wolf ist zurück – und nun? Zwischen Angst und Verklärung: Eine Spurensuche im Emsland
Sieben wichtige Fragen zum Wolf Gefährlich, verfressen und ein Schafdieb? Hier finden Sie Antworten
„Ich denke nicht an den Tod“ Bernd Heermann aus Werlte hat seinen Lebensmut trotz schwerster Erkrankung nicht verloren
„Dörfer so wichtig wie Berlin“ First Lady Daniela Schadt zeigt Respekt für Landfrauen
Die Nächstenliebe sitzt mit am Kaffeetisch 18 Jahre nach stillem Bad Iburger Kirchenasyl: „Wir werden gebraucht“
Ein Kind der Zeit Vor 60 Jahren startete der Karmann Ghia seine Karriere
Der Dinosaurier Wim Wenders über Neue Medien und die Optionen des alten Kinos
Am Ende wird die Hase ein lebendiger Fluss Von der Quelle bis zur Mündung engagieren sich Menschen für ökologische Verbesserungen
Der vergessene Verein Der SV Rethorn ist der wohl kleinste Fußball-Klub Deutschlands und kämpft hartnäckig ums Überleben
Die langen Schatten der Vergangenheit Die Traumata der Kriegskinder wirken bis in heutige Generationen nach
„Mein Lehrer hat nicht an mich geglaubt“ Felix Klieser zählt auch ohne Arme zur Weltklasse der Hornisten
Lang lebe die Welt, wie sie ihr gefällt! Eine Frage der „Plutimikation“: Schweden feiern 70 Jahre Pippi Langstrumpf
Von „Großvater“ Mandela erweckt Zelda La Grange war die engste Vertraute des Apartheid-Bekämpfers
Mit Fahrtwind durch eine malerische Kulisse Die MS Poseidon startet zweimal im Monat in Bad Essen
Tod eines Regimegegners Bernhard Schopmeyer wurde vor 70 Jahren im Bürgerpark in Osnabrück erschossen
Cocktails statt Herrengedeck Kneipenkultur im Wittlager Land: Stirbt eine Tradition?
Katzensprung durch 5000 Jahre Kultur Ein fiktiver Brief der Katze an die Menschen
Vom Luxusgut zum Gebrauchsgegenstand Vor knapp 200 Jahren wurde das Fahrrad erfunden
Die Wüstenkönigin Die Britin Gertrude Bell war Archäologin, Agentin und Schlüsselfigur im Orient des Ersten Weltkriegs
Leben im Ausnahmezustand Erstaufnahmeeinrichtung Hesepe: Von wenig Hoffnung, viel Trostlosigkeit und „Mama Merkel“
Bier für die Revolution Kleinstbrauer Philipp Overberg kämpft für münstersche Traditionen
Gute Besserung, liebes Zootier! Mit Tierarzt Thomas Scheibe auf Behandlungsrunde im Osnabrücker Zoo
Eine Stadt trotzt dem Wasser Wie Beira in Mosambik versucht, mit den Auswirkungen des Klimawandels zu leben
Kann Osnabrück unsere neue Heimat sein? Die Hlbos leben seit zwei Jahren in Deutschland
„Hanni & Nanni“ auf dem Index Bestsellerautorin Kerstin Gier durfte als Kind populäre Jugendbücher nicht lesen
Aufstand im Namen der Freiheit
„Je suis Charlie“: Der Slogan des Protests zeigt die Vitalität westlicher Werte
Von Stefan Lüddemann
„Wir haben Charlie Hebdo getötet“, riefen die Attentäter von Paris nach ihren brutalen Mordtaten am 7. Januar. Ihre Kugeln galten nicht nur den zwölf Todesopfern, sondern mit dem Satiremagazin „Charlie Hebdo“ auch einem Symbol der Freiheit. Mit ihrem Bekenntnis „Je suis Charlie“ zeigen nun Hunderttausende, worin die Antwort auf den islamistischen Terrorakt bestehen muss – in dem Projekt einer erneuerten Aufklärung. Ein Essay.
Dabei scheint genau dieses Gründungsprojekt der freien Gesellschaften des Westens ramponiert zu sein. Diese Sicht entwirft Michel Houellebecq noch vor dem Erscheinen seines erbittert diskutierten Romans „La Soumission“, die Unterwerfung. In dem Buch zeichnet der Skandalromancier das Bild einer in ihren Grundsätzen erschlafften französischen Gesellschaft, die sich dem erstarkenden Islam widerstandslos in die Arme wirft. Um einen Sieg des rechten Front National zu verhindern, verraten bürgerliche Parteien ihre Ideale, verbünden sich mit den Islamisten. Ein Moslem wird im Jahr 2022 Frankreichs Staatspräsident – soweit die bittere Utopie Houellebecqs.
Nun hat nicht nur das Attentat auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ die sarkastisch überspitzte Vision des Romanciers grausam überholt. Auch die Reaktionen auf Frankreichs Plätzen und in den sozialen Netzwerken lassen den gerade eben noch als Provokation erscheinenden Roman mit einem Mal grau und gestrig aussehen. Denn die Menschen, die nun den Zeichenstift als Emblem des Protestes in den Pariser Himmel recken oder „Je suis Charlie“ posten, demonstrieren mit ihrem Zorn, wie lebendig die vermeintlich korrumpierten Werte der freien Gesellschaft tatsächlich sind.
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