Alexander Zeram - BEGEGNUNGEN

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*BLIND BLUES* Der letzte große Auftritt des blinden Bluessängers Joe Morgan. *BEGEGNUNG* Perspektivisches Verwirrspiel über Motivationslosigkeit und Lebensüberdruss. *DER FLUCH (D-Day)* Vor 666 Jahren prophezeit, droht einer ganzen Sippe der Untergang. Vampirgrusel mal ganz anders. *HENRY* Eine erfolgreiche Geschäftsreise … mündet in den Kampf um Vergehen, Überleben und Erleben. *HOCHZEITSREISE* Unvergessliche Flitterwochen fern der Heimat – ganz exklusiv? Aber ja! Nur … wie finanziert ein mittelloser Bräutigam solch eine Traumreise? *STAUB* Ein junger Forscher macht eine außergewöhnliche Entdeckung … und kommt nicht mehr davon los. *AUSSPRACHE* Zwei alte Freunde, eine kostbare Flasche Whisky und … eine Frau im Hintergrund! Gefühls-Theater für Zwei!

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Ja, früher war auch er ohne dieses Verantwortungs-bewusstsein durchs Leben gewandert und hatte zusammen mit anderen Musikern seinen kargen Lohn bei den Huren durchgebracht – bis er wohl an die richtige Frau geraten war, die ihm das Geld abgeknöpft hatte, bevor es vertrunken war – zum Wohl der Nachkommenschaft.

Blind Joe Morgan stand jetzt völlig abseits.

Einen Papagei hatte er, mit dem er sich unterhalten konnte und seinen jüngsten Enkel, der ihn jeden Sonntagmorgen vom Arbeitsplatz abholte und heimführte. Vielleicht war er schon zu alt, noch etwas anderes zu tun als zu singen und seine Gitarre zu spielen, mit seinem Papageien zu reden und dem Enkel von der großen Zeit zu erzählen, als er mit den Berühmtheiten jener vergangenen Jahre zusammen aufgetreten war.

Oh – damals … da hatte er noch sein Augenlicht gehabt … da war noch alles in Ordnung gewesen. Es schien ihm lange her – zu lange! Wann wollte ihn eigentlich der HERR zu sich holen? – Was hatte er denn verbrochen, dass sein Leben noch immer währte, während alle anderen seiner einst gleichaltrigen Freunde längst zu der einen oder anderen Version des › St. James’ Infirmary Blues‹ beerdigt worden waren?

Er tastete sich mit seinem dünnen Stock den Gang entlang bis hinter die Theke, wo ihm der Wirt seine paar Dollar Lohn in die Rechte drückte und ihm den nächsten Termin gab. In zwei Wochen sollte man ihn wieder in dieser Kneipe hören – wieder von zwei Uhr morgens an bis Sonnenaufgang, wenn sich die hart gesottenen Saufbrüder langsam zerstreuten und der Laden geschlossen werden konnte. Blind Joe Morgan murmelte ein raues »Danke!«, und der Wirt war so freundlich, ihn nochmals darauf hinzuweisen, dass er lieber gleich absagen solle, wenn er in zwei Wochen nicht kommen könne.

»Kann unzuverlässige Leut’ nich’ brauchen, Joe … heh, kapiert?« Aber Blind Joe Morgan musste Geld verdienen, denn im Haus seines ältesten Sohnes ging man nicht zimperlich mit ihm um. Wenn er sich einige letzte Rechte sichern wollte, dann musste er Geld in den Taschen haben und der Schwiegertochter zumindest zum Essen dazugeben können. Andernfalls hätte er wohl ins Armenhaus verschwinden müssen – und das wollte er auf keinen Fall.

Von irgendwoher vernahm er eine schlecht gespielte Mundharmonika, die sich über die ewig gleich bleibenden Zugimitationen versuchte und nichts zustande brachte.

Ach … zu seiner Zeit, als man in Memphis, Beale Street, zusammengekommen war – da war der Teufel los gewesen. Zugimitationen … das gehörte zum Rüstzeug eines jeden Harmonikaspielers – ohne ging da gar nichts. Und wer einmal Noah Lewis oder Hammie Nixon gehört hatte, der brauchte sich nicht mehr einzubilden, irgendetwas erreicht zu haben, wenn er ein bisschen herumschnaufte und ein Hornsignal imitierte.

Heutzutage … alle schönen Songs starben mit den letzten Repräsentanten dieser Zeit und nichts blieb übrig als melodienloser Radau, Lärm …

Lärm, nichts als Lärm!

Seine Leute hatten schon recht, wenn sie auf die Zeiten schimpften, in denen man lebte. Zwar hatte sich im Gegensatz zu früher eigentlich gar nicht so viel verändert, aber das Wenige machte es gerade aus, dass zumindest er sich nicht mehr wohlfühlte in seiner alten Haut.

Draußen auf der regennassen Straße erwartete ihn sein Enkel Billy, der ihn wie üblich erst eine Zeit lang stehen ließ, bis er wütend zu schreien begann.

»Ja–ja, … bin schon da, Alter!«, und dann hüpfte er herbei, nahm den Großvater am Arm und führte ihn die Straße hinauf – vorbei am Bäcker, wo jedes Mal ein kleiner Köter hervor schoss und ihn in die Beine zwickte, dass es ein Gräuel war.

»Pass’ mir auf diesen räudigen Köter auf, Billy!«, brummte Blind Joe Morgan vor sich hin und stützte sich auf seinen dünnen Stock, warf die Gitarre, die er an einem Riemen über den Rücken hängen hatte und die vorgerutscht war, zurück und fluchte noch ein paar Mal vor sich hin. Dann war der Hund auch schon da und dessen Gekeife zusammen mit seinem eigenen Gebrüll und dem fröhlichen, schadenfrohen Gelächter Billys weckte den Bäcker, der ihnen vom ersten Stockwerk her Flüche nachschickte und sie allesamt zum Teufel wünschte.

Morgenidylle!

Blind Joe Morgan lachte in sich hinein und musste an seinen längst verstorbenen Partner Henry Pickles denken, der immerzu ›Morgenidylle‹ gerufen hatte, wenn er nach der Arbeit durch die in aller Frühe noch stille Stadt getorkelt war. Früher … da mochte es so etwas wie eine ›Morgenidylle‹ wohl noch gegeben haben. Heute dagegen? – Noch nicht einmal der feiste Sergeant Chick war mehr am Leben. Die jungen Polizisten nahmen einen doch jedes Mal mit auf die Wache, wo man endlosen Befragungen ausgesetzt wurde.

»He, Billy!«, murmelte er plötzlich und kramte seinen Lohn aus der Tasche. »Zähl’ nach, ob er mich auch nicht beschissen hat, der verdammte Hurensohn!«

Und Billy stahl sich –wie gewöhnlich– einen Nickel, indem er zwei Münzen geschickt auswechselte, ohne dass es der alte Dummkopf gemerkt hätte.

»Alles in Ordnung!«, sagte der Junge und ließ das Geld zurück in die hohle Hand des Großvaters klimpern. Dieser zählte die Münzen –wie gewöhnlich– argwöhnisch nach und steckte dann alles fort.

»Altes Schwein … hätte mir längst mal ’nen Gin umsonst geben können. Aber er weiß ja, dass ich sonst kaum noch wo unterkomme und bei ihm mein Altersbrot verdienen muss. Fetter Hurensohn! – Ich möchte noch mal den alten James Sticks und Henry Pickles bei mir haben. Damals … 1927, Billy, das war noch ’n Leben. Was wir an einem einzigen Abend alleine an Trinkgeldern zugeschoben bekommen haben, verdient Dein Vater heut’ nicht durch harte Arbeit in ’ner ganzen Woche. Und … manchmal hatten wir in einer Woche so viel Kohle beisammen, dass wir in die feinsten Spielhäuser reingingen und …«

»Kein Wort wahr, Alter! – Aus allen Spielhäusern seid ihr rausgeflogen … Henry Pickles und Du. – Weiß doch die Welt, dass ihr nicht zu ertragen wart und nie ’nen Dollar in der Tasche hattet.«

»Schweinskerl, kleiner! – Wirst wohl deinem eigenen Großvater nicht vorwerfen, dass er vielleicht noch lügt, eh? – Verdammter Hurensohn! Das ist alles Dein Vater, dieser elende Flegel! Der glaubt, dass er mich schlecht machen muss vor aller Welt. Nur weil ich ihm nicht mehr in die Augen sehen kann. Dabei ist er nur neidisch, weil er sich abrackert, um das in ’ner Woche zu verdienen, was ich früher mit Henry Pickles an einem einzigen Tag gescheffelt hab’! – Ja, so ist’s, Du kleiner Schurke … glaub’ mir nur!«

Billy hörte gar nicht mehr zu.

Vielmehr hatte er am Ende der Straße zwei Gestalten entdeckt, deren Anblick ihm den Gedanken eingab, heute vielleicht einmal einen anderen Weg nach Hause zu nehmen. Die beiden Männer dort in einiger Entfernung torkelten sehr verdächtig und Billy wusste aus Erfahrung, dass man in diesem Viertel Betrunkenen zumindest nach Mitternacht bis Mittag aus dem Weg gehen sollte. Aber bevor sich der Junge entschieden hätte, war es bereits zu spät.

»Hey, ey, ey … kommt da nicht der alte Joe und hat er nicht vielleicht die ganze Nacht durchgeschuftet?«, lallte einer schon von Weitem und gerade vertrauenswürdig sahen weder er noch sein bulliger Begleiter aus.

»Hurensöhne … macht Euch davon, sonst will ich Euch gleich mal zeigen …«

Aber höhnisches, raues Gelächter schnitt dem Sänger das Wort ab. Billy versuchte seinen Großvater zur Seite zu ziehen. Da gab es eine enge Gasse, über die man sich vielleicht aus dem Staub machen würde können, bevor es Arger gäbe.

»Aber sag’, Joey … hast Du nicht ’nen Dollar für ’n paar alte Freunde übrig? – Wir haben nämlich noch was vor, weißte … und wir zahlen Dir deinen Scheißdollar schon zurück, keine Angst!«

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