Wenn Sucht in der Familie zum Problem wird
Welche Autos treffen den Geschmack von Familien?
Ablagen, Airbags, abwaschbar
4a. Familie schmecken: lokale Geschichten
Wenn die Omi mit den Enkeln die Rührkelle schwingt
Hilfe, meine Tochter ist Pommes-Vegetarierin!
Den Gästen schmeckt’s, Familie Hense auch
Ein Hobby für alle Sinne
Kochstudio für Kinder im Mehrgenerationenhaus
„Klackerschuhe“ als erstes Objekt der Begierde
Eine Kindertribüne gibt’s nur beim VfL Osnabrück
5. Familie fühlen
Kuscheln ist Balsam für Seele und Körper
„Wer sich geliebt fühlt, traut sich mehr zu“
Mütter und Babys: Gemeinsam fit
Monster unterm Bett
Indianer kennen keinen Schmerz? Von wegen!
Wer nicht hören will, muss fühlen?
Was tun bei der Wut aufs Kind?
Fairplay-Liga rückt Kids mehr denn je in Vordergrund
Wie sich der Gleichgewichtssinn entwickelt
Geschwisterliebe: Tipps zum Kampf um Aufmerksamkeit
Beim ersten Konto läuft fast nichts ohne die Eltern
5a. Familie fühlen: lokale Geschichten
Kann Osnabrück für eine Flüchtlingsfamilie neue Heimat sein?
Flüchtlinge kochen syrische Speisen
Wenn die Sinne toben
Wenn das Kind stirbt
Kein Stern ist ohne Namen
Die Fußball-Familie Niebusch aus Glane
Ein Haus voller Tiere
Galopp nach Gefühl
Mit Tieren Verantwortung lernen
Von Angst und dem Wir-Gefühl - Erlebnistag in Vehrte
Ohne Fernseher, aber mit viel Glauben
Zwischen Jubelschrei und Heulattacke
6. Vater, Mutter, Kind: Elternkolumne
Ganz der Vater? Wem sieht mein Kind ähnlich?
Mein Kind riecht nach Liebe – noch
Ammenschlaf: Nur bei Müttern? Auch bei Vätern? – Die Hera-Konstante
Dreck und Wollmäuse reinigten den Magen meines Kindes
Geschwister-Kinder: Sind Erstgeborene anders?
Vorwort
Warum Familie für uns alle wichtig ist
Deutschland ist arm. Nicht an Aktienwerten, nicht an materiellem Reichtum oder an Pro-Kopf-Einkommen, sondern an Kindern. Es klingt paradox, doch unser Land hat als eines der reichsten der Welt gleichzeitig die niedrigste Geburtenrate weltweit. Wie kann das sein?
Liegt es an den Kosten, die Kinder erzeugen? An Frauen, die sich ausgebootet fühlen, wenn sie Karriere und Kinder vereinbaren wollen? An Männern, die ein Leben ohne Kinder bevorzugen? Oder herrscht in unserem Land eine generelle Familien- und Kinderunfreundlichkeit?
Ob als Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister, Onkel und Tanten, das Thema Familie geht uns alle etwas an. Doch oftmals hört man nur von den Kosten und dem Stress, denen Eltern und Kinder ausgesetzt sind. Doch Familie – in welcher Form auch immer – hat auch ganz andere Seiten: Zusammenhalt, gemeinsame Erinnerungen, Spaß und Spiel, sich gemeinsam freuen, genießen, lachen, spielen, wetteifern, streiten, versöhnen und letztendlich viel Liebe.
Diese Seiten des Familienlebens haben wir in einer großen Redaktionsserie vorgestellt. Fünf Wochen lang haben wir das Thema von allen Seiten beleuchtet: beispielsweise in Interviews mit Experten zu Themen wie dem Einsatz moderner Kommunikationsmedien innerhalb einer Familie oder der Debatte über die längst verbotene, aber immer noch zu oft ausgeführte Prügelstrafe. In lokalen Reportagen haben wir über besondere Familien berichtet, die Herausforderungen meistern, und über Aktionen, die vor allem Familien ansprechen. „Familie mit allen Sinnen erleben“ lautete der Schwerpunkt der NOZ-Familienserie. Dabei orientierten wir uns an den fünf Sinnen: Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen.
Konkret bedeutete das: Ist digitale Kommunikation per Whatsapp Fluch oder Segen für Familien? Wie entsteht Familiengeruch? Ist die Stimme vererbbar? Wann entwickelt der Mensch einen eigenen Kleidergeschmack, und warum haben viele Kinder Angst vor Monstern unter dem Bett? Wie Sie hier nachlesen können, sind unsere Reportagen, Geschichten, Kolumnen und Interviews dabei so bunt, wie das Leben mit Familie sein kann.
Übrigens: Die Familie auf dem Cover unseres E-Books gibt es wirklich. Es sind die Strüwings aus dem emsländischen Lähden. Sie haben sich beim Shooting der NOZ-Familienwochen beworben und wurden unter mehreren Familien ausgewählt. Einen Tag lang waren sie Models für die Serie und haben beim Fotoshooting ziemlich viel Geduld bewiesen.
Von Corinna Berghahn und Kathrin Pohlmann (Redaktion)
1. Familie sehen
Grafik: colourbox.de
Von Kristina Hoppe
„Kein Spagat, sondern eine Grätsche“
Es ist ein Leben zwischen Business-Meetings und Baby-Brei – zwischen Homeoffice und Hausaufgabenbetreuung: Berufstätige Mütter müssen täglich den Spagat zwischen Job und Familie bewältigen, um allen Seiten gerecht zu werden. Wenn sie gleichzeitig auch noch eine Karriere wollen, müssen sie vor allem eines sein: perfekt organisiert.
Prominente Beispiele dafür, dass Kind und Karriere sich nicht ausschließen, sind aktuell Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig oder Yahoo-Chefin Marissa Meyer. Doch was nach außen hin so einfach aussieht, ist in Wahrheit oft ein organisatorischer Kraftakt und in Deutschland immer noch eher die Ausnahme: Denn nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiten 70 Prozent aller berufstätigen Mütter in Teilzeit.
„Es braucht ein komplettes Team, damit es klappt“, weiß auch Sonja Ende, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO). Die 41-Jährige hat vier Kinder von drei bis sechs, arbeitet Vollzeit und ist gleichzeitig noch als Geschäftsführerin des Innovationscentrums Osnabrück tätig. In ihre Position bei der WFO ist sie eingestiegen, als ihre jetzt dreijährigen Zwillinge sechs Monate alt waren. Keine einfache Situation mit vier Kindern. „Wir bekommen gute Unterstützung von einer Tagesmutter und den Eltern. Außerdem kann ich mir in meinem Job auch mal Freiheiten rausnehmen. Ich weiß schon, dass wir da privilegiert sind“, so Ende, die den Spagat gemeinsam mit ihrem Mann meistert, der als Meeresbiologe viel unterwegs ist.
Dennoch sei der Alltag nicht immer einfach: „Morgens muss alles klappen, da gibt es nicht viel Flexibilität.“ Die Betreuung der Kinder bis zur Grundschule sei mittlerweile durch die Kitas und das U-3-Angebot ganz gut geregelt, auch wenn man mit Öffnungszeiten bis 16 Uhr einfach keinen normalen Arbeitstag abgedeckt bekomme. „Die nächste Herausforderung wird die Grundschule. Wir haben keinen Hort-Platz bekommen, und es gibt zu wenig Ganztagsangebote. Da muss sich noch was tun“, sagt Ende, die mit ihrem ersten Kind als selbstständige Beraterin noch viel gereist ist. „Ich hatte ein Au-pair dabei und hab dann zwischen den Meetings im Nebenzimmer gestillt“, erinnert sich Ende, die nicht nur Zuspruch für ihren Lebensentwurf erntet.
Kritik besonders von anderen Müttern
„Ich muss mir vor allem von Frauen viele Sprüche anhören und werde ständig kritisiert. Mütter sind da untereinander am schlimmsten“, so die 41-Jährige. Es sei nicht so, dass diese Kritik an ihr abpralle. „Mich schmerzen blöde Kommentare, und ich leide auch, wenn mein Kind morgens lieber bei Mama bleiben und nicht in die Kita gehen will. Da bin ich nicht anders als andere Mütter, aber ich arbeite eben gerne.“ Das schlechte Gewissen sei so ein „typisches Frauending“ – auch im Job: „Frauen geben sich oft mehr Mühe, damit sie die Vorurteile nicht bestätigen.“
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