Der Kreis der Mütter blieb aber bestehen, trotz der divergierenden Ansichten zu Erziehungsfragen und sie alle wussten zu trennen zwischen ihrem theoretischen Streit und der alle gleich betreffenden manchmal harten Praxis. Mit drei Jahren kam Philipp in den Kindergarten und freute sich regelmäßig, wenn er mit Gleichaltrigen spielen konnte. Agnes hatte längst ihre Arbeit wieder aufgenommen und sie und Tommy hatten eine Kinderfrau eingestellt, die putzte, kochte und sich um Philipp kümmerte. Auch das wurde in der Frauengruppe natürlich heftig diskutiert, dass Agnes sich als reiche Frau so etwas leisten konnte, während sich beinahe alle anderen Mütter selbst um ihre Kinder kümmern mussten. Aber Agnes erkannte schnell, dass das vorgeschobenen Argumente waren, die verschleiern sollten, dass sie ihre ureigenste Aufgabe darin sahen, ihre Kinder selbst zu erziehen und sonst nichts. Agnes war charakterfest genug, sich darüber hinwegzusetzen und sie nahm niemandem diese Kritik übel. Sie freute sich im Gegenteil immer, wenn sie mit den Frauen zusammensaß und sich mit ihnen unterhalten konnte. Philipp hatte im Juli Geburtstag und weil er vier Jahre alt würde, wurde ein großes Geburtstagsfest ins Leben gerufen, an dem alle Kindergartenkinder und natürlich auch die Kinder der Mütter aus der Frauengruppe teilnehmen sollten. Agnes merkte gleich, wie über Dinge wie Kinderspiele und auch das Essen diskutiert werden sollte, wobei es Agnes schließlich zu blöd war, darüber zu streiten, ob man den Kindern Würstchen reichen oder Pizza hinstellen durfte, oder ob es den Kindern erlaubt sein sollte, Fanta zu trinken.
Für Agnes kam es nur darauf an, dass alle Kinder ihren Spaß hatten und auch genug zu essen bekamen. Philipps Geburtstag war ein Tag mit herrlichem Sommerwetter und das Kinderfest stand von daher unter einem guten Stern. Schon am Morgen erschienen die Mütter bei Agnes, die an diesem Tag zum Glück freinehmen konnte und schmückten gemeinsam den Garten. Es wurden Luftschlangen und Luftballons aufgehängt, kleine Tischchen, die die Mütter zum Teil mitgebracht hatten, aufgebaut und an sie ebenfalls mitgebrachte Stühle gestellt. Agnes hatte ein riesiges Planschbecken im hinteren Teil des Gartens postiert und voll Wasser laufen lassen, alle Kinder sollten Badezeug und Handtücher mitbringen. Philipp hatte am Morgen von seinen Eltern, von Oma und Opa und sogar von Jasmin und Bernd viele Geschenke auszupacken, und er hatte ganz große Augen, als er das Papier von den Päckchen riss. Er kam kaum dazu, zu frühstücken und Agnes musste ihn anhalten, wenigstens ein Schnitte zu essen und eine Tasse Kakao zu trinken. Der Fußball und die Fußballschuhe, die seine Eltern ihm geschenkt hatten, hatten es ihm besonders angetan, und er zog seine Fußballschuhe sofort an und spielte ununterbrochen im Haus Fußball. Agnes hatte Angst um ihre Gläser und Vasen und um ihre Kunstwerke und sie schickte Philipp nach draußen, wo er auf dem Rasen spielen konnte wie er wollte.
Tommy hatte für ihn ein Fußballtor besorgt und es ihm auf dem Rasen aufgebaut. Agnes musste später als Torfrau herhalten und die Bälle ihres Sohnes fangen. Und immer wenn Philipp einen Ball rein schoss, war er stolz auf sich und hocherfreut. Um 15.00 h begann der offizielle Kindergeburtstag und Philipp bekam noch einmal jede Menge Geschenke, er wusste gar nicht, was er zuerst auspacken sollte und war glücklich, mit allen feiern zu können. Sie waren zusammen 20 Kinder und exerzierten alle Kinderspiele durch, die die Mütter vorbereitet hatten, und am meisten freuten alle sich über das Topfschlagen. Einige Mütter hatten einen Schminktisch aufgebaut und schminkten die Kinder, was Agnes affig fand, sie ließ die Mütter aber gewähren. Viel Zeit verbrachten die Kinder im Planschbecken und hatten einen Heidenspaß im Wasser. Anschließend ging es ans Essen und Agnes hatte gegen alle Bedenken auch Würstchen mit Ketchup und Pizza hingestellt, und die Kinder langten zu wie verrückt, besonders die Kinder der Mütter, die immer auf striktes Einhalten rigider Ernährungsvorschriften achteten. Es gab allerdings keine Pommes, dafür aber Pizza bis zum Abwinken. Als Rosi und Berthold erschienen waren, kamen sie aus dem Staunen nicht heraus, wie viele Kinder da waren, und wie viel jedes von ihnen aß.
Am frühen Abend verließen die Kinder die Geburtstagsfeier wieder und wurden von ihren Müttern abgeholt, die Mütter aus der Frauengruppe nahmen ihre Sprösslinge und gingen mit ihnen auch nach Hause. Philipp hatte so noch ausreichend Zeit, wieder zu sich zu kommen und sich seine Geschenke in Ruhe anzusehen. Das Geschenk von Oma Rosi und Opa Berthold, ein riesiger LKW, auf den er sich setzen konnte, und der einen Kipper und eine Lenkung hatte, fand er besonders gut. Am meisten freute sich Philipp aber über seine Fußballschuhe und den Ball von seinen Eltern und er zog für den Rest seines Geburtstages seine Fußballschuhe noch einmal an und ging mit Tommy und Opa Berthold auf den Rasen. Dieses Mal wechselten sich Tommy und Opa Berthold als Torwarte ab und gaben ihr Bestes. Wenn Philipp aber eine Flanke mit besonderer Wucht aufs Tor schoss, hatten auch sie keine Chance und der Ball war drin. Philipp stand dann neben dem Tor und hatte ein Lächeln im Gesicht.
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