Marc Rosenberg - Lieblingsorte
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Und eines Tages steht der Mann vor Ihnen, der Ihnen und Ihrer Tochter das angetan hat und er will tauschen … Was würden Sie mit diesem Mann tun?
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Vollkommene Dunkelheit umgab ihn. Sein Herz schlug schneller. Es schlug ihm bis zum Hals. Er bewegte sich nicht. Er lehnte sich gegen die Treppe. Und beruhigte sich. Es war still. So still. Und stockdunkel. Sein Herz klopfte. Aber es war keine Angst, die es zum Klopfen brachte. Nein, er hatte keine Angst.
Er starrte in die Dunkelheit, hörte und fühlte sein Herz wieder langsam und gleichmäßig schlagen und wurde immer ruhiger. Er berührte mit den Händen den Boden und tastete um seinen Körper herum alles ab. Er schloss wieder die Augen und lauschte. Nichts. Es war nichts zu hören. Nicht einmal ein Rauschen in seinen Ohren.
Fabian liebte das Geräusch, das der Regen machte, wenn er auf die Kapuze seines Anoraks trommelte. Er liebte das Geräusch, wenn das Wasser sprudelte und plätscherte. Dieses Geräusch. Aber er liebte noch mehr dieses Geräusch in dieser Höhle unter der Erde. Das Geräusch der absoluten Stille. Sie war fast greifbar. Die Stille. Die Dunkelheit. Sie umhüllt ihn wie eine zweite Haut. Die Stille nahm in auf, legte sich um seinen Körper und wiegte ihn. Und so wurde es auch in ihm still. Keine Stimme seinem Kopf. Wenn er dort in der Dunkelheit saß, konnte er die Stille hören. Und er war ruhig.
Die Stimme des Mannes dicht an seinem Ohr war das letzte, was er hörte.
„Komm“, flüsterte er, „ich will dir etwas zeigen, Fabian. Etwas Schönes. Komm.“
Fabian fragte nicht nach, woher er seinen Namen kannte.
Er folgte ihm. Legte seine Hand in die des Mannes. Sie war groß und warm. Sie war groß und der Griff fest und sie ließ kein Zurückziehen zu.
Er würde weder diese Stille noch das Trommeln des Regens jemals wieder hören. Er spürte noch die Hand auf seinem Mund, roch etwas und versank in Dunkelheit. Er wurde ruhig.
Zurück blieben seine rote Schippe und ein grüner Plastikeimer, mit dem er Steine geholt hatte, um den Staudamm zu befestigen. Mit Holz, Steinen und Gras. Bis ein kleiner See entstand. Jeder seiner Staudämme hatte immer einen Ablauf. Nicht sein letzter. Sein letzter Staudamm wurde nicht fertig. Er wurde vom Wasser fortgespült.
Fabian galt ein Jahr lang als vermisst. Eine großangelegte Suchaktion der Polizei führte zu nichts. Die stark verweste Leiche wurde von einem jungen Pärchen, die einen stillen Ort suchten, in einer alten, seit Jahren nicht mehr benutzten Jagdhütte, in einem Loch im Boden gefunden. Die Leiche war nackt. Die Kleidung wurde nie gefunden.
Vermutlich hatte sich der Unbekannte an dem Jungen vergangen. Vermutlich vor dessen Tod und nach dessen Tod.
Mai 2002: Michael, auf dem Spielplatz
„Du bist ja gierig“, sagte eine Stimme hinter ihm.
Michael zuckte zusammen. Und verschluckte sich. Er bekam keine Luft mehr. Tränen schossen ihm in die Augen. Die Luft wurde knapp. Plötzlich und unerwartet. Panik ergriff ihn und machte sich breit. Er griff sich an den Hals. Und er musste schließlich husten.
Er hatte die Schokolade heimlich aus dem Schrank genommen. Sie schmeckte wunderbar. Köstlich, zart schmelzend. In seinem Mund. Vollmilch. Mit ganzen Nüssen. Seine Lieblingsschokolade. Er aß sie. An seinem Lieblingsplatz.
Es war nicht die Stimme seiner Mutter, die ihn erwischte hatte.
Die zarte Schokolade war ihm auf der Zunge zergangen. Er ließ die Schokolade am liebsten im Mund schmelzen bis die Nüsse frei von der Schokolade waren, dann zerkaute er die Nüsse. Der erste Biss war der schönste, wenn die Nuss knackte und im Mund zwischen den Zählen und der Zunge zersprang. Er liebte dieses Geräusch, wenn die Nuss auseinander sprang. Jedes Stück war ein Genuss. Jede Nuss wurde langsam zermalen. Zumal seine Mutter es verboten hatte. Die Schokolade schmeckte nun umso süßer, weil er geduldig war.
Aber was sollte er machen. Für Schokolade würde er sterben. Ja, dafür würde er sterben.
Michael drehte den Kopf, nachdem er die Schokoladenreste weggehustet hatte und wieder atmen konnte. Die Reste der Nuss kratzten im Hals. Die süße Schokolade schmeckte plötzlich bitter, furchtbar bitter. Die Säure brannte im Hals. Die Nusssplitter kratzten im Hals. Das Atmen tat ihm weh. Sein Blick war verschleiert.
Neben ihm stand ein Mann. Obwohl es nicht sein Vater war, hatte er sofort ein schlechtes Gewissen und bekam einen roten Kopf.
Er versuchte den anhaltenden Hustenreiz zu unterdrücken und schaute den Mann an. Er musste mehrmals blinzeln um wieder klar sehen zu können. Er hatte ihn vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen. Auch vorgestern und gestern war er durch den Park gegangen. Mit auf dem Rücken ineinander gelegten Händen. Er ging spazieren und schaute sich interessiert um. Wie ein Onkel, der seine Nichte suchte.
„Entschuldigung“, sagte der Mann leise, „ich wollte dich nicht erschrecken. Das tut mir leid.
Michael schaute ihn an, sagte aber nichts.
„Iß ruhig weiter“, forderte er Michael auf. „Dir scheint Schokolade ja ganz offensichtlich zu schmecken.“ Er lächelte und schaute Michael an.
Michael nickte. Und kämpfte erneut gegen den Hustenreiz an. Und verlor ihn. Er hustete. Stärker als vorher. Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Alles verschwamm, wurde nahezu unsichtbar. Er schloss die Augen, wollte die Tränen herauspressen. Hustete wieder. Ein Stück Nuss lag jetzt auf seiner Zunge. Als er die Augen öffnete, stand der Mann unbeweglich an der gleichen Stelle.
„Ich mag auch Schokolade“, sagte er und klopfte mit der rechten Hand gegen die Tasche, die ihm über der Schulter hing.
Michaels Blick folgte dem Blick des Mannes. Er schaute lächelnd auf die Tasche und klopfte weiter gegen sie. Der Inhalt schien ihn zu erfreuen.
Er sah Michael herausfordernd an.
„Iß ruhig deine Schokolade, ich werde es niemandem verraten.“ Er schaute Michael verschwörerisch an und zwinkerte mit dem rechten Auge. „Gier ist gut. Ich bin auch manchmal gierig, nach süßen Sachen“, sagte er und wiederholte, „nach kleinen, süßen Sachen.“ Er schaute Michael lächelnd an.
Michael zerbiss das kleine Stück Nuss, mit dem er im Mund gespielt hatte. Er hielt die Tafel Schokolade in der Hand. Und schaute den Mann an, der nicht so aussah, als würde er viel Süßes essen. Im Gegensatz zu Michael. Der Mann sah nicht aus als wäre er gierig.
„Iß nicht so viel Schokolade“, schimpfte seine Mutter oft, „du wirst zu dick.“
Ausgerechnet seine Mutter musste das sagen. Michael fand, dass sie fett war. So wie sein Vater. Mutter war fett vom Essen. Vater war dick vom Bier trinken. Abends saßen sie vorm Fernseher und stopften Chips in sich hinein und spülten es mit Bier hinunter.
„Kann ich Schokolade haben“, traute sich Michael manchmal zu fragen.
„Nein“, sagte seine Mutter kauend. „Hab keine gekauft.“
Vater schwieg meistens. Oder er brüllte. Er schaute Michael nicht einmal an. So beschäftigt war er mit den Chips, mit dem Bier oder damit, sich am Bauch oder am Hintern zu kratzen oder zwischen den Beinen und zu furzen. Das Programm im Fernsehen schien ihn nicht zu beschäftigen, denn meistens schimpfte er über diese „Idioten“, die sich vor laufender Kamera beleidigten oder beschimpften, solange er es denn mitbekam, denn meistens schlief er vor laufendem Fernseher ein. Er furzte im Schlaf und kratzte sich zwischen den Beinen. Oder Mutter musste ihn kratzen.
„Edda!“, rief er aus dem Bad oder dem Schlafzimmer oder dem Wohnzimmer, wo der Fernseher dauernd lief, seine Mutter hieß eigentlich Susanne.
„Edda! Komm. Mich juckt´s!“
Mutter ging. Und kratzte.
Mutter hatte seinen Vater aber auch schon im Wohnzimmer vorm Fernseher „gekratzt“.
Michael hatte Stimmen gehört, oder besser Geräusche. Aus dem Wohnzimmer. Es waren nicht die Stimmen seiner Eltern. Die Tür stand offen und er schlich sich durch den Flur. Jemand stöhnte und schrie. Michael dachte schon an die Filme, die sein Vater oft schaute, in denen viel Blut floss und reihenweise Menschen erschossen wurden. Die schrien auch. Laut. Flogen durch die Luft und wurden von Kugeln zerfetzt. Meistens schlief der Vater dabei ein.
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