Marc Rosenberg - Lieblingsorte

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Stellen Sie sich vor, ihre damals zehnjärige Tochter ist vor fünf Jahren spurlos verschwunden. Vermutlich entführt. Ihr komplettes Leben gerät aus den Fugen. Sie suchen und entdecken, dass Sie mit ihrer Wut, Trauer und dem Wunsch nach Rache nicht allein sind.
Und eines Tages steht der Mann vor Ihnen, der Ihnen und Ihrer Tochter das angetan hat und er will tauschen … Was würden Sie mit diesem Mann tun?

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Marc Rosenberg

Lieblingsorte

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Inhaltsverzeichnis

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Gegenwart

Lieblingsorte

Juli 2010

Juli 2010, etwas später

Lieblingsorte

Juli 2010, später

September 2010

Lieblingsorte

Gegenwart

Irgendwann später, schon wieder

Impressum neobooks

Gegenwart

Oktober 2010, am Morgen im Wald

Für einen Moment ist es still ... trotz der vielen Menschen hier an diesem Ort, die nicht hier sein sollten, hier in diesem Wald ... die nicht hierher gehören, hier in diesen Wald ... sie stören ... an diesem Ort ..., der so still ist, wie ... wie der Tod ... sie zerstören die Ruhe des Waldes ... und die Stille des Todes ... der Tod ist still und ... friedlich, wenn er da ist ... wenn es vorbei ist ... wenn der Tod da ist, ist es still ... endlich ...

Er hört die Stille ... und bleibt stehen ... und lauscht ... weil er ihn hören will ...

Er schließt die Augen.

Als würde der Wald den Atem anhalten. Er atmet tief ein. Hält die Luft an. Und lässt sie langsam entweichen, er öffnet die Augen. Lauscht. Ein Moment der Stille. Er schließt die Augen. Und öffnet die Hände. Streckt sie nach vorn, wie Schalen geöffnet, um zu empfangen, um aufzufangen. Er spürt die Stille des Waldes. Der Wald hat seine eigenen Gesetze. Stille gehört dazu. Wie der Eingang zu einem dunklen, tiefen Schlund. Diese einzigartige Stille des Waldes, der man sich nicht entziehen kann, auch wenn man hier ist, weil der Tod auf einen wartet. Die Stille nimmt ihn auf, einfach so. Er wehrt sich nicht.

Weil der Wald anhebt, den Tod zu verschlingen.

Ja. Da. Da ist eine Erinnerung.

Unbestimmt. Unklar. Nur gefühlt. Im Gedächtnis verborgen. Eine gespeicherte Erinnerung. Ohne Worte, unausgesprochen, eine gefühlte Erinnerung. Der Körper vergisst nicht.

Nie. Nichts.

Nein, der Körper vergisst nicht, nichts ...

Doch die Erinnerung nimmt noch keine Gestalt an, bleibt unbestimmt, trüb, schemenhaft. Wie ein Schatten, der ihn umgibt und umschleicht und sich in ihm windet, aber ... verschwindet.

Nein, der Körper vergisst niemals.

Den Körper kannst du nicht verarschen.

Was für eine Stille!, denkt er dann, was für eine gottverdammte Stille.

Und dieser Geruch! Die Welt atmet ein und aus. Ein ewiger Kreislauf.

Er atmet langsam weiter, atmet tief ein und wieder aus. In diesem Wald bleibt einem nichts anderes übrig als zu atmen, sich den Gesetzen des Waldes zu unterwerfen. Atmen. Und sich einverleiben lassen. In diesen Kreislauf.

Ursprünglich, das ist das Wort, das ihm einfällt. Ursprünglich, wild und vergänglich zugleich. Wild und unbezwungen. Zerstörbar nur durch Menschenhand. Nur der Mensch hinterlässt seine Spuren. Und das hat er getan. Ein Mensch hat hier im Wald seine Spuren hinterlassen.

Leben und Vergänglichkeit, Kommen und Gehen in einer harmonischen, stillen und innigen Umarmung. Seit Hunderten, vielleicht seit Tausenden von Jahren. Ungestört. Unzerstört. Erbarmungslos, rücksichtslos. Ursprünglich. Archaisch. Und doch ist da mehr als nur das, was er sieht und riecht.

Er fühlt etwas, er fühlt es, die Erinnerung. Er erinnert sich, sein Körper erinnert sich.

Er öffnet die Augen. Atmet. Schüttelt sich. Und damit die Erinnerung fort.

Was würden diese Bäume erzählen, wenn ich ihre Sprache verstehen könnte? Was könnten sie mir erzählen, was wollten sie mir erzählen?

Was habt ihr gesehen?

Das würde es mir erleichtern, denkt er, das würde mir meine Arbeit erleichtern.

Er denkt an die Bäume des Fangorn-Waldes aus Der Herr der Ringe . Die brauchen Stunden, um sich nur Hallo zu sagen.

„Die haben Zeit“, flüstert er. „Zeit.“

Das ist das, was ich nicht habe, denkt Bernd Hebel. Zeit.

Er ist an diesem Morgen hier in diesem Wald, weil die Zeit für jemanden abgelaufen ist.

Er dreht sich langsam im Kreis und schaut sich um. Es ist noch früh am Morgen. Und doch zu spät. Nebel, Tau, Spinnennetze, Bäume. Büsche, Moos, Gras, Sträucher, Vogelgezwitscher, leises Rauschen und hier und da ein heimliches Rascheln. Sie wissen, dass er da ist. Sie sehen ihn, aber er sieht sie nicht. Das Leben findet im Verborgenen statt. Hier im Wald findet das Leben unsichtbar und im Verborgenen statt. Vieles wird erst sichtbar, wenn es dunkel wird.

Er schließt die Augen. Er riecht seine Kindheit. Holz, Rinde, Laub, Fäulnis, Feuchtigkeit und Vergänglichkeit. Und seine Jugend. Zügellosigkeit und Neugierde, Hemmungslosigkeit und wilde Rohheit. Gier und Verlangen, Lust und Erregung. Unersättlichkeit. Schweiß, Urin, nackte Haut, Hitze, Sperma, Leben und diesen einzigartigen, erregenden Geruch an den Fingern. Und sein Körper erinnert sich noch, wie sie sich anfühlte.

Ihr Name? Ihren Namen hat er vergessen. Aber dieser Geruch ist geblieben. Und dieses Gefühl an den Fingern und im Kopf. Der Körper erinnert sich, immer. An Details. Und er vergisst nicht und verzeiht nicht, nicht immer jedenfalls. Ihr Gesicht? Weg. Ihr Name? Er runzelt die Stirn. Was wohl aus ihr geworden ist? Sein Leben hat anderswo stattgefunden. Ihres auch.

Vermutlich hat er seine halbe Kindheit im Wald verbracht. Um vor der anderen Hälfte zu fliehen. Er öffnet die Augen und lächelt. Er schaut zurück. Und geht dann zu dem Grund, der ihn her geführt hat: Der Tod.

Eine Leiche ist eine Leiche ist eine Leiche, wiederholt Bernd Hebel gebetsmühlenartig diese einfache, aber zwingende Tatsache und Wahrheit, die ein paar Meter weiter vor ihm liegt, wieder einmal. Egal wie sie aussieht, es ist nur eine Leiche. Er will sich vorbereiten auf das, was kommt.

Wahrheit ist immer konkret, denkt er, das hat Brecht schon gewusst.

Und das hier ist konkret. Noch konkreter geht’s nicht. Vollkommen konkret tot.

Eine dieser Tatsachen und Wahrheiten liegt nur wenige Meter vor ihm, in einer Senke im Waldboden. Nackt. Auf Laub gebettet. Von Erde umgeben. Auf der Seite, leichte Embryonalhaltung. Der Kopf und damit das Gesicht zum Boden verdreht. Abgelegt. Aber nicht weggeworfen, wie das auch vorkommt. Nicht verscharrt. Offensichtlich. Blass und starr, aber seltsam friedlich liegt sie da. Trotz der bereits jetzt sichtbaren Verletzungen. Daneben eine Plastiktüte. Eventuell die Kleidung. Oder was man so in Plastiktüten neben Leichen findet. Er wird es erfahren, auch wenn er es nicht wirklich wissen will. Er kennt unzählige intime Details, die Menschen nur als Leiche preisgeben. Die Menschen erst als Leiche preisgeben. Leichen sind manchmal redseliger als die Lebenden. Die versuchen zu verheimlichen und zu vertuschen, sie lügen und betrügen, biegen die Wahrheit und zerren an ihr, bis sie bricht. Das tun Leichen nicht. Das können sie gar nicht. Leichen erzählen eine Geschichte. Immer. Eine wahre Geschichte. Man muss nur zuhören und verstehen.

Und, das weiß Hebel, der erste Eindruck zählt.

Er schüttelt den Kopf.

Er schaut weiter. Beobachtet und registriert. Vieles, was er sieht, speichert er unbewusst. Aber es wird wieder auftauchen, irgendwann und ihm helfen und Hinweise geben.

Eine erwachsene Leiche. Auf den ersten und oberflächlichen Blick ist noch alles dran. Vermutlich männlich. Tatsächlich, noch schwierig zu sagen. Er ist noch nicht nah genug dran.

Was hat man dir, oh, armes Kind getan? Wer hat es dir, oh, armer Mann angetan? Das hat sich Freud wohl gefragt. Es gibt nicht immer Antworten auf diese Fragen. Manchmal will man die Antworten auf diese Fragen auch nicht kennen. Doch genau deswegen ist Bernd Hebel hier: Wegen der Antworten. Er wird sie geben müssen. Irgendwo wartet jemand, der will Antworten.

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