Marc Rosenberg - Lieblingsorte
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Und eines Tages steht der Mann vor Ihnen, der Ihnen und Ihrer Tochter das angetan hat und er will tauschen … Was würden Sie mit diesem Mann tun?
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Ich mach das schon viel zu lange. Ganz eindeutig. Das müssen die ersten Anzeichen dafür sein, dass es Zeit ist, auszusteigen.
Was ihn stutzig macht ist die Tatsache, dass es sich um einen Mann handelt.
Frauen tun so was nicht. Nicht, dass sie nicht abspritzen, das gibt es schon, nein, sie wollen Männer so nicht schreien hören, oder? Und dabei abgehen!
Schlächter und Psychopathen sind meistens oder immer? Männer! Monster! Vielleicht mal ein Pärchen. Oder der Nachbar von nebenan, der nette Nachbar, der immer so freundlich grüßt. Manchmal der Schwiegersohn. Und im Winter sogar den Schnee vor der Tür wegräumt. Oder die Mülltonne reinstellt.
Und im Keller haben sie dann einen Bereich, in dem sie ein Eigenleben führen. Nach ihren Regeln. Einen eigenen Hobbyraum.
„Da muss jemand ziemlich außer sich gewesen sein“, murmelt Bernd.
„Und vielleicht warum?“, ergänzt Kim.
Bernd schaut sie an.
„Warum tut er so was?“, fragt Kim.
Bernd nickt.
„Da muss jemand richtig wütend gewesen sein“, sagt Kim.
„Sehr wütend.“
„Oder“, sagt Dr. Wilder und räuspert sich, „oder hier hatte jemand richtig seinen Spaß.“
Dr. Wilder kniet wieder neben der Leiche, neben dem, was vermutlich einmal ein Mensch gewesen ist. Das, was eben vom Leben übrig bleibt. Wenn man sich nicht vorsieht. Wenn man in die falschen Hände gerät. Viel ist es nicht, was übrig bleibt, ein Haufen Knochen und Fleisch. Haut und Haare. Ein verwesender Klumpen. Keine Würde. Nichts. Vollkommene Bedeutungslosigkeit. Belanglos. Tot ist jeder Mensch nur ein Körper. Ein Klumpen Fleisch und Knochen. Eine seelenlose und geistlose Hülle. Unbedeutend. Ohne Kontext. Und wartet auf die Zersetzung, die Verwesung. Die fängt kurz nach dem Tod an. Fast sofort. Leben und Tod. Nur ein Wimpernschlag voneinander entfernt. Dann übernehmen Bakterien die Regie und Insekten, Larven und Maden. Zersetzung. Wiederverwertung.
Zack!
Leben. Tod. Verwesung. Zerfall.
Bernd denkt an die Bilder. Die Bilder, die er in einem Buch über den 2. Weltkrieg gesehen hat. Als Jugendlicher hat er sich dafür interessiert. Er weiß nicht mehr warum. Faszination. Die Frage nach dem Sinn. Pubertät. Keine Ahnung? Schaulust? Neugierde? Unverständnis? Grusel?
Die Bilder haben sich eingeprägt, eingebrannt, gehen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Merkwürdig, was sich das menschliche Hirn merken kann. Eben das Merkwürdige. Entstellte Leichen. Ohne Würde, ohne Persönlichkeit, anonym, in Fetzen gerissen. Platt gewalzt von Panzerketten. Ausgeweidet. Stranguliert. Vergewaltigt. Enthauptet. Entmannt. Verstümmelt, abgerissene Gliedmaßen. Dokumente der Entmenschlichung, der Grausamkeit.
Aber dafür brauchen wir keinen Krieg. Nein. Leichen zeigen uns unseren Platz und unsere Bedeutung im Universum. Wenn wir die Tür erst einmal geöffnet haben, ist es zu spät. Sie lässt sich zwar wieder schließen, aber das, was wir hinter ihr gesehen haben, begleitet uns, immer, für immer, überall hin. Und der Raum hinter der Tür wird immer größer. Die Regale voller.
Da passt viel hinein, denkt Bernd.
Nur Knochen und Fleisch. Sonst nichts. Keine Bedeutung. Keine Erinnerung. Keine Namen. Keine Gesichter. Fast schon eins mit der Umgebung, in denen die Leichen zu sehen waren. Am Ende werden wir zu dem, woraus wir gemacht sind. Erde. Gehen dorthin, woher wir gekommen sind. In die Ewigkeit. Weg. Und sind verschwunden. Vergänglich. Vergangen.
Und die Seele?, fragt er sich. Hoffentlich weit weg, damit sie sich das hier nicht angucken muss. Hier wäre es besser. Wenn die Seele blind aus dem Körper tritt und empor stieg. Ohne sich umzuschauen. Endlich frei, zu tun, was sie tun will, wozu sie bestimmt ist.
Wozu ist sie bestimmt?
Ist meine Seele dazu bestimmt, sich diese Scheiße anzuschauen? Muss ich ihr das antun? Oder will sie sich das am Ende antun?!
Wie hier. Die Verwesung ist noch nicht weit vorangeschritten, aber der Körper ist auf dem besten Weg eins mit der Natur zu werden. Asche zu Asche. Staub zu Staub. Irgendwann ist er weg. Wie wir alle. Aufgesogen. Einverleibt. Aufgelöst. Viel bleibt nicht übrig. Die Natur, die Erde holt sich zurück, was ihr gehört.
Zurück zur Natur! Denkt Bernd Hebel. Hat das Rousseau so gemeint? Wohl kaum.
Aber, und deswegen ist Bernd hier, jede Leiche erzählt eine Geschichte. Immer. Bernd ist ein guter Zuhörer, er mag Geschichten. Diese Leiche erzählt aber keine lustige Geschichte. Hier hat niemand gelacht. Soviel ist sicher. Das weiß Bernd Hebel. Die Leiche spricht zu ihm. Sie sagt ihm, dass niemand gelacht hat. Niemand.
Hier ging es nicht um Spaß. Hier ging es um etwas anderes. Etwas Persönliches.
Rache?
Rache!
Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit.
Bernd schließt die Augen.
Es war etwas sehr Persönliches, denkt Bernd Hebel. Sehr persönlich.
Was hast du getan?, fragt er sie, die Leiche. Was hast du getan, dass jemand, Bernd zögert, dass sie so böse auf dich waren?
Bernd und Kim schauen Dr. Wilder an. Und wissen, dass er trotzdem Recht haben kann. Hier könnte auch wieder einmal jemand seinen Spaß gehabt haben. Eine Menge Spaß. Und er hat sich Zeit gelassen, auch mit dem Lachen. Wenn, dann hat nur einer gelacht, der Wahnsinn.
„Vollkommen irre“, sagt Bernd.
Kim nickt. Er sieht es, Bernd sieht, wie sie nickt. Und er sieht, wie ihre Mundwinkel zucken. Ihre Augenlider flattern. Sie kämpft.
Es lässt sie nicht kalt. Gott sei Dank, denkt Bernd, es lässt sie nicht kalt. Noch nicht. Es dauert noch an. Wie lange wohl?
Er will sie in den Arm nehmen. Er spürt diesen Impuls. Immer wieder. Nicht nur, um sie zu trösten, um ihr Halt zu geben.
Er hat den Punkt schon überschritten. Er sieht nur noch. Registriert, inventarisiert und legt ins Regal. In das große Regal hinter der Tür. Das große Regal der anderen Seite des Menschen. Die böse Seite. Die in jedem von uns steckt. In jedem. Die böse Seite. Auch in ihm steckt sie. Er unterhält sich mit ihr, er hat sie im Griff ... noch ...
Sie stehen im Wald. Mitten im Wald. Und sie fühlen sich auch so. Sie gehen um die grausam zugerichtete Leiche herum. Sie bewegen sich nahezu synchron, berühren sich an den Schultern.
„Hat sie so dagelegen?“, fragt Kim.
Okay, denkt Bernd, jetzt geht es los. Jetzt geht es endlich los.
„Ja, wir haben nichts verändert.“ Sagt Dr. Wilder.
Das tun sie nie. Sie warten immer. Auf ihn, der die Fragen klären muss: Wer? Warum? Wie? Und auf Kim. Dr. Wilder hatte auch den Kopf wieder so platziert, wie er ihn vorgefunden hatte.
„Irgendwelche Anzeichen, Hinweise? Sollen wir irgendetwas sehen? Wie die Leiche liegt, oder so was?“, fragt Kim. „Das sieht hier“, sie schluckt, „das sieht nach einer besonderen Arbeit aus. Sollen wir etwas sehen?“
„Auf den ersten Blick nicht“, sagt Dr. Wilder.
„Keine Rätsel?“, fragt Bernd.
„Sieht nicht so aus. Einfach nur abgelegt. So wie sie hier liegt, wurde sie einfach abgelegt. Und zwar nicht sehr originell.“ Er räuspert sich. „Keinerlei Kreativität.“
Er scheint etwas enttäuscht zu sein.
„Hier gibt’s nichts zu lesen“, seufzt er, „leider. Nur die Leiche.“
Fast klingt er enttäuscht, aber nicht, weil es nichts zu lesen gibt, sondern weil es so keine echte Herausforderung ist. Eine Leiche ist für ihn keine Herausforderung. Eine Leiche mit einer Botschaft ist schon eher nach seinem Geschmack.
Ist die Leiche die Botschaft?, fragt sich Bernd.
Bernd macht einen Schritt nach rechts, dreht den Kopf. Legt ihn zur Seite, um die Perspektive zu ändern. Nein, nichts, es fällt nichts auf. Auf den ersten Blick. Der ist wichtig. Killer sprechen durch ihre Taten, durch den Zustand der Leichen sprechen sie zu dem Ermittler. Das hier ist nicht im Affekt passiert. Kein Aussetzer. Kein spontanes Töten. Der Zustand der Leiche erzählt ihre Geschichte. Oder seine, die des Täters. Oder der Täter.
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