Marc Rosenberg - Lieblingsorte
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Und eines Tages steht der Mann vor Ihnen, der Ihnen und Ihrer Tochter das angetan hat und er will tauschen … Was würden Sie mit diesem Mann tun?
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Muss ihn bei Gelegenheit mal fragen. Ja, ich frage ihn mal. Denkt Bernd Hebel.
Aber er ist zuverlässig. Er hat Bernd noch nicht beachtet, auch wenn er weiß, dass er dort steht und ihn beobachtet. Er blendet Unwichtiges aus. Bernd ist im Moment unwichtig. Er hat einfach alles ausgeblendet. Dr. Wilder wirkt fasziniert. Wie sonst auch. Wie immer, jedes Mal. Beeindruckt, aber nicht mehr schockiert über das, was er zu sehen bekommt, vertieft in das, was vor ihm liegt. Vielleicht hin und wieder enttäuscht darüber, dass es immer wieder dasselbe ist. Nichts Außergewöhnliches mehr. Abgetaucht in die Fakten: Eine Leiche. Das ist seine Arbeit: Leichen. Und was sie zu sagen haben. Selbst das fehlende Gesicht der Leiche hat ihn nicht aus seiner Ruhe schrecken können. Eine Hand liegt unter der Wange des Mannes, oder unter dem, was einmal die Wange eines Mannes war. Die andere streicht Haare aus dem Gesicht. Dr. Wilder sieht genau hin.
Diese Geste wirkt fast zärtlich.
Vorangeschrittene Verwesung? Tiere? Würmer, Ameisen, Maden?
Spricht sie gerade zu ihm?, fragt sich Bernd Hebel. Er lauscht. Ich höre nur: Ich würde gern noch leben. Ich hatte große Schmerzen zu erleiden.
Man könnte den Eindruck haben, dass er eine persönliche Beziehung zu der Leiche aufgebaut hat. Fast liebevoll ist er über den Leichnam gebeugt und schaut ihn sich an. Kurz davor, ihn zu streicheln. Ja, es hat wirklich etwas Zärtliches an sich, die Szene, die Bernd Hebel beobachtet. Herzzerreißend.
Begrüßen sie sich oder verabschieden sie sich?
Ob er eine Erektion hat?, fragt sich Bernd Hebel und wendet sich ab. Du bist so ein Vollidiot, denkt er.
Bevor es noch schlimmer wird. Schaut sich Bernd weiter um.
Blitzlichter. Absperrband. Streifenwagen. Ein Leichenwagen. Das übliche Programm.
Als würde es hier etwas abzusperren geben. Grenzen sind hier bereits überschritten worden.
Er lauscht.
Es ist noch immer eigenartig still, hier, am Morgen, im Wald. Es ist noch früh, so früh. Trotz der vielen Menschen hier. Als schlucke der Wald die Geräusche, die menschlichen Geräusche. Er verschluckt einfach die Menschen, die sich hier hinein wagen, als seien sie gar nicht da. Als wäre nur der Wald. Der Wald. Er allein. Nur der Wald. Und die Menschen gehören nicht hierher. Der Wald verschluckt die Menschen, die in ihn eindringen, die hier abgelegt werden, irgendwann sind sie weg. Spurlos. Der Boden zieht sie in sich hinein. Alles wird eins. Erde und Staub. Verwesung. Und Erneuerung. Der ewige Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Er schaut wieder zu Dr. Wilder und seiner Leiche.
Wie nah kann der eigentlich einer Leiche kommen? Denkt Bernd. Keine Schamgrenzen. Die totale Intimität. Dr. Wilder schaut, sieht, riecht und hört. Und schmeckt? Und spricht leise in sein Diktafon. Damit er beide Hände frei hat, hängt es mit einer Kette um seinen Hals.
Wie krank muss man eigentlich sein, überlegt Bernd Hebel, ohne bei diesem Anblick zu kotzen? Und er sieht, wie Dr. Wilder eine Hand der Leiche anhebt und sich offenbar die Finger genauer anschaut.
Als wolle er der Leiche einen Handkuss geben!
„Scheiße!“, brummt Bernd Hebel vor sich hin. „Scheiße!“ Ohne wirklichen Adressaten.
Und das heute. Aber warum eigentlich nicht heute? Was ist heute anderes als an anderen Tagen? Nichts. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. Denn es ist nie so, wie man es sich vorgestellt hat. Es ist immer anders.
„Was für eine Scheiße!“, sagt er laut. „Was für eine widerliche, Gott verdammte Scheiße.“
Die Stille löst sich auf, das Vakuum ist zerbrochen.
Bin ich dafür heute Morgen aufgestanden?, fragt er sich. Und wiederholt: „Scheiße!“
Dr. Wilder hebt den Kopf. Grinst. Oder lächelt. Freudlos. Er weiß bereits mehr als Bernd Hebel.
„Das kannst du wohl mal laut sagen“, sagt Dr. Wilder. Und er schaut Bernd an als erwarte er, dass er jetzt endlich anfängt zu kotzen.
Dr. Wilder erhebt sich seufzend, geht ein paar Schritte und setzt sich auf einem Baumstamm. Er greift hinter sich und hat eine Thermoskanne in der Hand. Er schraubt den Deckel ab, der ein Becher ist, drückt oben auf die Kanne und schenkt sich ein und nimmt einen Schluck. Hält inne. Schließt die Augen. Und schluckt. Der heiße Dampf steigt vor seinem Gesicht in die Höhe. Er öffnet die Augen. Er starrt vor sich hin. Und schüttelt unmerklich den Kopf. Ganz langsam.
Bernd Hebel hat in seinem Leben schon eine Menge Scheiße gesehen. Doch das, was er gerade sieht, ist auch für ihn neu. Anders als alles bisher Dagewesenen. Und, das hofft er nicht zum ersten Mal, einmalig und nicht zu überbieten. Er ist seit über zehn Jahren beim LKA. Er dachte, dass er sich über nichts mehr wundern würde. Er dachte bisher, dass er sich über das, was ein Mensch einem anderen Menschen antun kann, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr wundern würde. Er dachte bisher, dass ihn nichts mehr aus der Fassung bringen könnte. Nichts.
Bisher.
Doch es gibt sie, immer und immer wieder, weiterhin, die extremen Ausnahmesituationen, die Menschen in den Abgrund oder in den Wahnsinn treiben. Deswegen ist er hier. Wenn er gerufen wird, geht es um die extremen Auswüchse der zwischenmenschlichen Beziehungen. Und ihre Auswirkungen. Es herrscht Krieg. Immer und immer irgendwo. Zwischen den Menschen.
Aber, ja, es geht noch mehr, und merkwürdiger, denkt er und bewahrt die Fassung. Eine Million und eins. Eine Million und zwei ... und dann? Eine Million und drei.
Es wird bleiben, das Bild, das sich ihm hier bietet, wird in seinem Kopf bleiben, er sieht es, er weiß es. Er wird es sich merken, auch wenn das Bild nicht würdig ist, nicht wert ist, gemerkt, erinnert zu werden. Mit Würde hat das hier nichts zu tun. Das, was Bernd sieht, entbehrt jeder Würde.
Er blinzelt.
Vielleicht verschwindet es, denkt er. Blinzelt noch einmal. Nein. Es bleibt.
Ich bin wach. Definitiv. Mist.
„Was hast du getan?“, fragt er, „was hast du getan, dass man dir das angetan hat.“
Es gibt immer einen Grund.
„Du hast jemanden geärgert. Warst du böse? Warst am Ende du der Böse?“
Es hat bisher immer einen Grund gegeben. Immer.
„Wer macht so was nur?“, wiederholt sich Bernd.
„Besser: Wie macht man so was?“, korrigiert Kim. „Und wo?“
Er zuckt nicht einmal zusammen.
Sie steht neben ihm. Plötzlich, und ja. Endlich. Er dreht den Kopf zu ihr. Er hat nicht gehört, wie sie gekommen ist. Aufgetaucht wie aus dem Nichts, vom Himmel gefallen, hat sie sich lautlos materialisiert, wie ein wahr gewordener Traum. Neben ihm aufgeschlagen ohne Lärm zu machen.
„Hier“, sagt sie, „hat das nicht statt gefunden. Hier nicht.“
Sie schleicht sich an wie eine Katze, denkt Bernd Hebel. Sie hat etwas Katzenhaftes an sich. Leise. Geheimnisvoll. Egoistisch. Eigensinnig. Er registriert seine Reaktion auf ihre Anwesenheit: Ein Ziehen in der Lendengegend. Selbst hier. Freude. Erleichterung. Sie ist da. Er lächelt. Blöde vor sich hin. Morgens ist er besonders empfindlich und empfänglich. Er reagiert auf sie, schon seit langer Zeit. Die Umgebung ist vollkommen egal, er reagiert.
Ob sie es weiß?, fragt er sich. Ob sie es ahnt? Spürt sie es, wenn und wie ich reagiere?
Sie schaut ihn nicht an. Starrt die Leiche an. Schluckt. Nickt Dr. Wilder zu. Der hebt zum Gruß seinen Becher.
Er hat auch sie längst akzeptiert, nein, er hat sie anerkannt. Er erweist ihr auf seine Art Respekt. Doktor Wilder hat schnell gemerkt, dass und wie gut sie ist.
Kaffee, denkt Bernd Hebel. Kaffee. Zivilisation. Eroberung. Kolonisation. Kaffee. Konquistadoren ... Gemetzel, Plünderung, Christianisierung. Gold. Und endlich: Tod. Überall Tod.
„Geh schon mal vor“, hat Kim vor ein paar Minuten gesagt. Im Auto. Sie blieb sitzen.
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