Marc Rosenberg - Lieblingsorte

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Stellen Sie sich vor, ihre damals zehnjärige Tochter ist vor fünf Jahren spurlos verschwunden. Vermutlich entführt. Ihr komplettes Leben gerät aus den Fugen. Sie suchen und entdecken, dass Sie mit ihrer Wut, Trauer und dem Wunsch nach Rache nicht allein sind.
Und eines Tages steht der Mann vor Ihnen, der Ihnen und Ihrer Tochter das angetan hat und er will tauschen … Was würden Sie mit diesem Mann tun?

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Abends, wenn die Mutter zu Fabian ans Bett kam, sagte sie: „Siehst du, Fabian, ich hab es dir gesagt, Papa wird böse sein. Du machst Papa böse. Fabian. Du darfst ihn nicht böse machen. Nein, das darfst du nicht.“

Sie strich mit der Hand über sein Gesicht, über seine Stirn. Ihre Hände waren kalt. Sie roch nach Schweiß. Und nach etwas, das er nicht kannte. Sie küsste ihn auf die Wange. Der Geruch war noch stärker. Sauer. Eigenartig. Streng.

Sie weinte. Still.

„Ach, Fabian“, schluchzte sie, „warum machst du das nur.“

Fabian schaute sie an. Und schwieg. Weil er sie nicht verstand.

Was tat er denn? Und was tat sie denn nicht?

„Was sollen wir nur tun?“ Sagte sie.

Er wusste nicht, was er getan hatte.

Es wurde dunkel im Zimmer.

Manchmal legte sie sich neben ihn und schlief ein. Er wurde erst ruhig, wenn es ganz dunkel war, wenn es ganz dunkel war und er das Schnarchen seines Vaters hörte. Dann wurde er ruhig und schlief auch ein. Und träumte vom Regen. Und von der Tür im Boden.

Da war es still. Und er war allein. Da kam niemand hin. Niemand. Das war sein Geheimnis. Die Tür im Boden. In der Hütte im Wald.

Der Regen beruhigte ihn. Hitze machte ihn verrückt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Im Sommer war es ganz schlimm. Die Sonne mit ihrem grellen Licht war ihm zuwider und die Hitze, die sie erzeugte, machte ihn verrückt. Aber wenn es regnete, war es gut. Dann wurde er still. Die Sonne und die Hitze hatten keinen Rhythmus. Der Regen tropfte auf seinen Kopf und alles war gut. Das Trommeln beruhigte ihn. Wie eine Massage auf seinem Kopf.

Wie an jenem Tag, als der Regen plötzlich und unerwartet nicht mehr auf seinen Kopf trommelte. Obwohl es regnete. Ein Schatten fiel über ihn. Obwohl die Sonne nicht schien.

Er hob den Kopf. Und sah die Silhouette eines Mannes.

Der Mann, der einen Schirm über ihn hielt, lächelte Fabian an. Fabian lächelte zurück. Er kannte ihn nicht, aber er schien freundlich zu sein. Er lächelte. Sein Vater lächelte nicht. Selten. Eigentlich nie. Er sah ihn immer nur, wenn er müde und wenn er wütend war. Er sah immer nur sein zur Fratze verzerrtes Gesicht. Manchmal ganz nah.

„Ein Staudamm“, sagte der Mann interessiert. „Hab ich früher auch gebaut, als Kind.“

Fabian schaute den Mann an. Er konnte seine Augen nicht sehen. Der Mann trug eine Brille. Eine Sonnenbrille. Obwohl es regnete. Das fand Fabian komisch. Und eine Kapuze.

„Was ist mit deinen Augen?“, fragte Fabian.

Papas Augen sah er immer. Er sah, dass er müde war und er sah, dass er wütend war. Es nutzte nichts. Fabian wollte nicht, dass Papa müde und wütend war, aber er wusste einfach nicht, was er dagegen tun konnte. Deswegen tat er nichts und schwieg. Er wusste nicht, dass er nichts dagegen tun konnte.

Der Mann neigte den Kopf zur Seite und schwieg. Er lächelte, das konnte Fabian sehen.

„Du hast eine Sonnenbrille auf“, sagte Fabian, „aber es regnet doch. Die Sonne scheint nicht.“

Der Mann schwieg.

„Magst du die Sonne auch nicht?“, fragte Fabian. „Ich mag die Sonne auch nicht. Die Sonne tut mir weh. In meinem Kopf. In meinem Kopf tut mir die Sonne weh. Und das Licht. Es brennt in meinen Augen, in meinem Kopf.“

„Du bist oft hier“, sagte der Mann, „ich sehe dich hier oft, wenn es regnet.“

„Ja“, sagte Fabian, „ich mag den Regen.“

Er konnte sich nicht daran erinnern, den Mann jemals im Dorf gesehen zu haben. Oder hier am Bach. Hierher kamen nicht einmal die anderen Kinder, um ihn zu ärgern. Schon gar nicht, wenn es regnete.

„Ich auch“, sagte der Mann, „der Regen macht alles sauber. Nachher ist alles klar und rein.“ Er sprach langsam. „Kein Dreck, kein Schmutz. Der Regen verwischt alles. Alle Spuren. Er verwischt alle Spuren. Nichts mehr zu erkennen. Alles ist so schön sauber. Der Regen spült alles fort, nimmt es mit sich. Unauffindbar. Bleibt es verschwunden.“

Er schaute sich um. Rechts und links.

„Ich spiele gern mit Matsch“, sagte Fabian.

„Ja?“

„Ja, er ist so schön weich, fühlt sich gut an, in der Hand.“

„So schön weich“, wiederholte der Mann und machte einen Schritt zur Seite.

Der Regen tropfte Fabian unvorbereitet in die Augen. Er kniff die Augen zusammen und hob abwehrend die Hand vor das Gesicht. Zu spät. Er rieb sich das Wasser aus den Augen. In diesem Augenblick konnte er nichts sehen. Er sah nicht, was als nächstes geschah.

„So weich und zart“, seufzte der Mann. „So weich.“

Seine Stimme war plötzlich ganz dicht an Fabians Ohr. Der warme Atem drang ihm ins Ohr und streifte seine Wange. Er roch nicht gut. Es war unangenehm. Er roch sauer. Oder wie alter Käse. Trotzdem kitzelte es am Hals. Der Atem des Mannes oder seine Haare.

Er blinzelte und sah, dass der Mann von ihm in die Hocke gegangen war. Er sah aber nur einen verschwommenen Schatten, der Regen hatte seinen Blick verschleiert. Das Gesicht des Mannes war verschwunden, er konnte es nicht mehr erkennen. Und er sah nicht, was er in der Hand hielt. Die Hand kam näher. Wurde größer. Er spürte die Wärme der Hand.

Und sah nur noch die Hand. Auf seinem Gesicht. Warm und feucht. Und zittrig. Die Hand zitterte.

Fabian spielte gern im Regen. Er wusste, wo sich das Wasser sammelte und wo es floss, wo es plätscherte und wo es sprudelte. Er hatte sogar schon einmal versucht die Quelle zu finden. Das hatte er in der Schule gelernt, ein Bach, jeder Fluss, war er irgendwann auch noch so groß, hatte immer irgendwo eine Quelle. Irgendwo ging es los. Schmal, klein, plätschernd. Kam das Wasser aus dem Boden. Und meistens dauerte es lange bis es ein Strom war, um irgendwann ins Meer zu fließen. Da der Bach, in dem er so gern spielte noch recht klein war, dachte er, dass sich die Quelle nicht weit weg befinden konnte. Er wollte wissen, woher das viele Wasser kam, das ununterbrochen floss. Tag und Nacht. Wie ein Wunder, wie ein aufgedrehter Wasserhahn, aus dem unerschöpflich Wasser hervor sprudelte. Ja, jeden Tag und, so vermutete er, jede Nacht, auch wenn er nicht da war, auch wenn er im Bett lag, floss das Wasser. Auch wenn er es nicht sah. Das Wasser war da. Das Wasser floss, auch wenn Fabian es nicht sah. Es floss auch ohne ihn. Er wusste zwar, dass ein Teil des Wassers aus den Teichen kam, aber da war noch dieser andere Zulauf, der ihn tiefer in den Wald führte. Er war ihm gefolgt. Tief in den Wald hinein. Er hatte alles Mögliche gefunden, nur nicht die Stelle, an der das Wasser seinen Ursprung nahm.

Aber so hatte er schließlich die Hütte entdeckt. Die Hütte im Wald. Auch wenn er wusste, dass es verboten war; auch wenn er wusste, dass sein Vater wütend sein würde, wenn er es herausfinden würde. Er ging immer wieder dort hin. Selbst im Winter. Im Schnee fand er dann Spuren. Von Tieren. Er entdeckte eine Futterraufe. Er hatte lange gewartet und dann hatte es sie gesehen. Rehe. Zwei. Vier. Bis zu sechs große Tiere, die Heu fraßen. Er hatte sich in der Hütte versteckt. Und gewartet. Es hatte sich gelohnt. Er war ganz still gewesen. Im Wald, am Bach, im Schnee und im Regen, wenn er allein war, konnte er still sein. Beim ersten Mal war er ganz aufgeregt gewesen. Trotzdem war er ruhig geblieben. Und hatte den Tieren beim Fressen zugesehen. Er hatte beobachtet, wie sie immer wieder den Kopf hoben und sich umschauten. Die Ohren spitzten. Abwechselnd. Sich gegenseitig beschützend und aufeinander Acht gebend. Ein Tier schaute für die anderen. Ein Tier beobachtete aufmerksam die Umgebung, während die anderen fraßen. Ein Tier hielt die Augen und Ohren offen, während die anderen fraßen. Sie waren sehr aufmerksam. Wechselten sich ab. Aber ihn bemerkten sie nicht. Er blieb unbeweglich, unsichtbar und still.

Die Hütte war nicht verschlossen. Durch drei kleine Fenster fiel etwas Licht. Überall Spinnweben. Es schien lange niemand in der Hütte gewesen zu sein. Ein Tisch, eine an der Wand befestigte Bank, ein paar Stühle, ein altes Sofa. Ein Schrank. Und ein kleiner Ofen. Kalt. Lange erloschen. Aufgeschichtetes Holz. Alles in einem Raum. An einer Wand in der Ecke fand er sie. In der Hütte gab es eine Tür. Eine Tür im Boden. Kleiner als eine normale Tür. Er setzte sich auf einen Stuhl und schaute auf die Tür und fragte sich, was wohl darunter sein könnte. Er schaffte es, sie hoch zu heben. Eine kurze Treppe führte hinab. Es war dunkel. Dort unten. Er suchte eine Taschenlampe. Fand nichts. Aber die Neugierde war zu groß. Er wollte nicht warten. Er klemmte einen dicken Stock zwischen Tür und Boden und kroch hinunter. Nur wenig Licht fiel hinunter. Er tastete sich weiter nach unten. Nur ein paar Schritte, dann berührte er den Boden. Kalt und feucht. Er tastete sich an den Wänden entlang. Er konnte nur kriechen. Er bewegte sich langsam, lauschte. Hielt inne und lauschte wieder. Er hörte nichts. Weil es nichts zu hören gab. Es war vollkommen still um ihn herum. Und dunkel. So still und so dunkel. Fast ganz dunkel. Doch Fabian wurde immer ruhiger. In diesem kleinen Raum unter der Erde gab es nichts, was ihn aufregte. Er kroch zurück zur Tür und zog den Stock weg. Mit einem dumpfen Schlag fiel die Tür auf den Boden. Er kniff die Augen zusammen. Und rutschte hinunter auf den Boden. Er öffnete die Augen wieder.

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