Er treibt jeden Geist des Bösen (Dämon) aus ( „ Wenn ich böse Geister austreibe, ist das Reich Gottes zu euch gekommen“, Matthäus 28,9 )
Er beansprucht Anbetung ( „Sie umfassten seine Füße und beteten ihn an“, Matt- häus 28,9 )
Er besitzt göttliche Erkenntnis ( „Niemand kennt den Vater als allein der Sohn“, Matthäus 11,27 )
Er lässt sich von seinen Schülern als Gott bestätigen ( „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes“, Matthäus 16,16 )
Seine geschichtliche Wirkung für den Verlauf der Weltgeschichte ist einzigartig.
Durch ihn wird Gott – ein Urwunsch der Menschheit - erstmals sichtbar und persönlich erlebbar, obwohl er schon immer anwesend war und auch ist.
Das unterscheidet ihn von den Religionsstiftern aller anderen Religionen.
Die Kirche wusste, dass die Wahrheit entweder allein von Gott oder überhaupt nicht erkennbar würde. Denkergebnisse oder Spekulationen von Religionsstiftern konnten für nichts garantieren, weil das Heil nicht vom Menschen und seinem Denken abhängig sein kann, sondern nur, wenn es göttlichen Ursprungs, hier in Jesus Christus ( = Gott hilft als Retter), ist.
Deshalb ist der christliche Glaube das Gegenteil jeder anderen Religion. Jesus macht das Heil folgerichtig von der Annahme seiner Person als göttlicher Person abhängig, nicht von der Annahme einer Lehre oder sonstiger Menschengedanken.
„Und diese „Menschwerdung" ist vor 2000 Jahren geschehen? Warum nicht früher oder später?"
Sie geschah für die damaligen, vormaligen und heutigen Menschen gleichermaßen. Dessen Wirkung ist gültig für die Menschen aller Zeiten, die "Gott" aufrichtig gesucht haben und gemäß ihrem Ge-Wissen gehandelt haben. Gottes Menschwerdung ist beständige Gegenwart.
„Wie das?"
Bei Gott gibt es keine "Zeit". Es gibt bei ihm nur "Ewigkeit", ein Zustand als dauernde Gegenwart. Denn Zeit besteht in "Vergangenheit", “Gegenwart“ und "Zukunft" und setzt Vergänglichkeit voraus, die es nur für die geschaffene Welt gibt, aber nicht bei dem, der sie geschaffen hat.
Daher ist Gott in jeder Zeit gleichzeitig da. Das Heilswerk Gottes in Jesus Christus ist allezeit gegenwärtig, nicht nur vor 2000 Jahren, und es ereignet sich zu jeder Zeit in dem, was die Kirche "Heilige Messe", d.h. ein beständiges göttliches Selbstopfer nennt, das ich gleich erkläre.
„Und was ist dann in der Ewigkeit?“
Dann lebt der Mensch in absoluter Glückseligkeit in Gott, ohne Zeitlichkeit, ohne Ende, wodurch es auch keinen Mangel gibt. Es ist das, von dem alle Menschen, die in diese Welt kommen, eine Sehnsucht, ein unauslöschbares Wissen, ein Licht erhalten, und zwar von vornherein.
Diesen Zustand in der Ewigkeit nennt man auch "Himmelreich", in welchem es auch ein Wiedersehen gibt mit allen, die diesen Weg gegangen sind. Gegen diese „ewige Seligkeit“ sind alle irdischen Freuden ein Nichts.
„Und unter welcher Bedingung?“
Durch die bewusste Annahme dieses "Lichtes", das man "Glauben" nennt. Im Zentrum dieses Glaubens steht Gott, hier in Jesus Christus, und nichts anderes. Das geschieht durch die sogenannte Taufe ( Heilshandlung, mit der Aufnahme des Taufwilligen in die Heilsgemeinschaft der Kirche und dadurch mit Jesus Christus). Durch die Annahme des Glaubens und damit des Heils bewirkt sie das Ende der Schuld-Verfallenheit, d.h. der hilflosen, strukturellen Fähigkeit und Bereitschaft zum Bösen und den Zustand des Unerlösten, welche auch „Erbsünde“ genannt wird.
„Und sonst keine Bedingung?“
Doch! Feuer und Wasser passen nicht zueinander. Das Gute und das Böse auch nicht. Dass das Böse in das Himmelreich eingehen kann, ist naturgemäß unmöglich. Jesus fordert Nachfolge seiner Person und mit seiner Hilfe eine Verwandlung des Menschen. Sie besteht in einem Leben, in dem die Liebe im Sinne dieses Jesus Christus der Maßstab allen Denkens und Tuns ist. Alle Gebote sind nichts anderes als die genauere Anwendung des Liebesgebotes auf alle Lebenslagen. Dabei hilft "Jesus" ( = hebr. "Gott hilft" ), weil man das alleine nicht kann.
Sie müssen aber wissen, dass „Liebe“ hier Nächstenliebe, Hingabe und Selbstaufgabe meint, nicht Liebe als Sexus oder Eros, welche in erster Linie der körperlichen Eigenbefriedigung dienen. Diese haben im Christentum, z.B. in der Ehe, nur dienende Funktion. Werden sie zum einzigen Lebensinhalt, also zum Götzen, werden sie absolut zerstörerisch.
„Und das sogenannte „Böse“? Woher kommt es denn, wenn Gott als Schöpfer aller Dinge alles gut geschaffen haben soll?"
Das Böse ist keine gleichmächtige Gegenmacht zum Guten. Es existiert nicht aus sich selbst. Das Böse ist die eigenmächtige Abkehr des Guten vom Guten ( = Gott). Es existiert und wirkt nur durch die Umdrehung des Guten von Gott weg. Im Grunde lebt das Böse aus dem Missbrauch des freien Willens und des Guten, und zwar mit dem Ziel, zu sein wie Gott.
Dabei werden die Worte "Teufel", "Satan" oder "Diabolos" ( = der Durcheinanderwerfer) verwendet, der den Menschen immer zum Bösen treibt. Die Kirche verstand ihn immer als Person, als die eigentliche Ursache allen Übels. Aber selbst für den, der nicht an die Personalität dieses Satans glaubt – die Existenz der Bosheit und des Bösen ist in dieser Welt unbestreitbar, und das ist das Gegenteil von dem Teufel, wie er oft in Witzblättern dargestellt wird. Er ist es auch, der den Menschen zur schrecklichsten Bestie auf diesem Planeten mutieren ( = entarten) lässt.
„Kann jeder das ewige Leben erreichen?“
Sofern er sich für ein Leben nach Jesus Christus entscheidet, ja. Tut er das aus freiem Willen bzw. schuldhaft nicht, fällt sein Leben nach seinem Tod in die ewige Gottesferne, volkstümlich auch "Hölle" genannt, von der viele Menschen schon in dieser Welt bittere Erfahrungen machen, wenn sie die "Hölle erleben" mussten.
Gott stößt ihn nicht weg, sondern der Mensch entscheidet selbst, ob er Gottes Heilswillen annehmen will. Nachgeworfen wird das Himmelreich niemandem. Er muss in seiner Todesstunde im Stande der "heiligmachenden Gnade" Gottes sein, d.h. eine reine Seele haben.
„Und die Angehörigen anderer Religionen?"
Für sie ist Christus auch erschienen und, wie wir noch erläutern, gestorben. Jeder von ihnen wird gerettet, der im ehrlichen Suchen nach der Wahrheit strebt und nach seinem Gewissen handelt, auch wenn er dabei irrt.
Sie werden also nicht durch ihre angestammte Religion und durch deren Lehren gerettet, sondern wegen ihres guten Willens und trotz der Irrtümer ihrer Religion. Es sind Menschen, die den christlichen Glauben annehmen würden, wenn sie von dessen Wahrheit überzeugt wären.
Dieses Denken ergibt sich zwingend aus dem Grund, dass Gott sich in Christus selbst geoffenbart habe. Die Kirche könnte gar nichts anderes lehren, ohne sich selbst zu zerstören, wenn sie gegensätzliche Religionslehren auch nur als möglich akzeptieren würde. Sie bleiben nach ihrer Lehre immer eine Gefahr für den Menschen. Denn wer Falsches glaubt, der lebt auch falsch, und dieses Leben kann von Gott wegführen, zumal andere Religionen ihre Gläubigen ja gerade daran hindern wollen, Jesus Christus als Gottes Selbstoffenbarung anzunehmen.
Für den Christen ist Gott selbst die einzige Offenbarung; und mit Jesus Christus und den Aposteln ( den auserwählten Schülern Jesu) ist sie abgeschlossen. Das ist Dogma ( = fester Glaubenssatz) der Kirche von Anfang an. Und weil die Kirche Gottes Wille und Stiftung ist, führt sie naturgemäß allein zur ewigen Seligkeit. Die Kirche ist heilig, weil sie der fortlebende Christus ist, aber auch voller Sünder an Haupt und Gliedern und selbst im persönlichen Leben ihrer Amtsträger bisweilen mehr als unheilig.
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