Dann nahm er den Kelch mit dem Wein und sprach: „Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut des neuen und ewigen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis!“
Damit wurde der Alte Bund Gottes mit dem Volke Israel, von ihm eher als Nationalgottheit verstanden, abgelöst durch einen neuen und diesmal ewigen Bund, dem die Menschen aller Völker angehören sollten.
Indem jetzt die Jünger das Brot und den Wein zu sich nehmen, nehmen sie durch diese Wandlungsworte Jesu ebendiesen Christus (als Retter) auf unblutige Weise in sich auf, werden eins mit ihm und sind mit seinem Erlösungswerk vereinigt. So hat es Jesus bewirkt.
Mit den Worten: „Tut das zu meinem Gedächtnis!" setzt Jesus Christus die Anwesenden zu Handlungsträgern für alle Zukunft ein, und zwar genau zu diesem seinem Werk, das er jetzt gerade vollzieht ( = Stiftung des heiligen katholischen Priestertums, das sich vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen unterscheidet ).
Sie sollen immer genau dasselbe tun, was Jesus hier tut, zu allen Zeiten. Denn durch diese Beauftragung sind sie Geweihte, nämlich Priester (= Bevollmächtigte) des neuen und diesmal ewigen Bundes mit dem Auftrag, so zu handeln und Gott dasselbe Opfer darzubringen, genau wie es Jesus hier tut.
Der Sinn ist: Nicht nur ihnen, sondern allen Menschen aller Zeiten soll das Heil durch dieses sichtbare Selbstopfer Christi zuteilwerden. Das geschieht zeitlos, wenn der Priester die Wandlungsworte wie Jesus spricht, in jeder Messe der Welt, auch für die vor Jesus Verstorbenen.
Denken Sie dabei daran, dass es bei Gott keine Zeit gibt. Das Opfer, das der Priester in der Person Christi feiert, ist das eine Opfer, die eine Messe, die Jesus Christus feiert. Es ist die Messe aller Zeiten, in der Christus sich als „ Opferlamm“ beständig seinem göttlichen Vater darbringt.
Die Kommunion ( = Aufnahme von Brot und Wein) speziell des Opferpriesters am Altar gehört daher notwendigerweise zu seiner hochheiligen sakramentalen Vereinigung mit Christus zum Opfer selbst.
Die Kommunion der teilnehmenden Gemeinde ist aber die Frucht des vollendeten Opfers; sie gehört nicht notwendig zum Opfer selbst dazu. Das Opfer Christi ist auch dann vollkommen und vollendet, auch wenn die anwesende Gemeinde nicht isst und trinkt, obwohl die Kirche dies sehr empfiehlt. Sie müsste, streng genommen, zu seiner Gnadenwirkung für das Heil der Welt nicht einmal selbst anwesend sein.
Die Gläubigen werden allein durch die Teilnahme am Selbstopfer Christi, der in der Messe und in den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft gegenwärtig ist, aller Gnaden des Opfers teilhaftig, weil sie in sein Erlösungsopfer hineingenommen werden.
Die Heilige Messe ist damit der Urgrund und das Kernstück der katholischen Religion, die sich von jedem anderen Gottesdienst in der Welt substanziell (= grundlegend) unterscheidet, weil hier Gott der Handelnde ist. Daher ist ein Einwand, es handele sich bei den Wandlungsworten des Priesters um eine Art Zauberhandlung, wie etwa bei Naturreligionen, nicht möglich.
Damit wird auch klar: Es handelt sich bei der Messe nicht nur um ein ledigliches "Gedächtnis", nur um eine Erinnerung, sondern um Aktualisierung (=Gegenwärtigsetzung) des Opfers Christi. Durch den priesterlichen Vollzug wird das Heil wirkmächtig. Ein einfaches Gedächtnis ergäbe keinen Sinn und bewirkt kein Heil.
Das Opfer Christi auf Golgatha (= der Berg bei Jerusalem, auf dem Jesus hingerichtet wurde), beginnt im Abendmahlssaal in Jerusalem, vollendet sich mit seinem Tod und seiner Auferstehung und wird auf den Altären der Weltkirche heilswirksame Gegenwart zu jeder Zeit.
„Wird das Heil der Messe wirklich jedem zuteil?“
Selbst dem schrecklichsten aller Menschen, wenn er sich bekehrt und Gottes Wege geht. Das könnte sogar noch kurz vor seinem Tod geschehen, auch nach einem gottfernen Leben.
„Und? Kann man dann nicht drauflos sündigen und sich erst kurz vor seinem Tod ändern?"
Nein, denn diesem berechnenden Vorgehen fehlt naturgemäß der Geist der Heiligkeit, nämlich wahre und ehrliche Reue und der Vorsatz, eben nicht mehr zu sündigen.
Diese Sünde gegen den Heiligen Geist besteht darin, im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit zu sündigen. Dies aber ist die einzige Sünde, die nicht vergeben werden kann; denn sie ist gegen den Geist der Heiligkeit selbst gerichtet, weil sie Gottes Willen hintergehen will und Gottes Heilszusage nicht wirklich annimmt.
„Das also war die bisherige Lehre der christlich katholischen Kirche bis 1965.
Und dann?“
Die ersten Maßnahmen zur Auflösung und Zerstörung der christlichen-katholischen Religion und ihrer Kirche gingen schon früh von katholischen Theologen aus, die oft von protestantisch-evangelischen beeinflusst waren, aber auch von anderen Geistern unserer Epoche.
Sie lehrten in den Hörsälen der Hochschulen und Universitäten, und ihre Lehren waren auch in ihren Büchern vorbereitet. Ihre Schüler waren die Theologiestudenten, die oftmals die Priesterlaufbahn in Erwägung zogen, die aber vielfach abfielen, weil durch die neuen Lehren ihr Glaube zerstört wurde.
„Wie gingen sie vor?“
In drei Stoßrichtungen: Zunächst auf die Kernstücke des Glaubens und die Lehre, nämlich
1. gegen die reale Auferstehung Christi von den Toten und die leibliche
Auferstehung überhaupt,
2. gegen das Wesen der katholischen Gottesverehrung und
3. gegen die Person Jesu Christi selbst.
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