Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Dr. med. Daniel Dufour
Das Ende des Tunnels
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-495-3
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-493-9, 1. Auflage 2019)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Übersetzung aus dem Französischen: Susanne Engelhardt, München
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering
Gestaltung Umschlag: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Gestaltung Innenteil: Mankau Verlag GmbH, Murnau
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
Fotos: Julien Faugère ( 8), Ulia Koltyrina – stock.adobe.com ( 12/ 13),
Antonioguillem – stock.adobe.com ( 102/ 103)
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »Le bout du tunnel«.
© 2018, Les Éditions de l‘Homme, division du Groupe Sogides Inc.
(Montreal, Québec, Kanada)
Alle Rechte der deutschsprachigen Ausgabe: © 2019, Mankau Verlag GmbH, Murnau
Wichtiger Hinweis des Verlags:
Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr; Verlag und Autor können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben.
Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung, und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Inhalt
Einleitung
Kapitel 1 – Wer kann von einer PTBS betroffen sein?
Kapitel 2 – Die Ursprünge der PTBS
Trauma ist nicht gleich Trauma
Ein sehr verbreitetes Krankheitsbild
Ein Krankheitsbild mit vielen Ursachen
Eine viel zu selten gestellte Diagnose: Warum?
Kapitel 3 – Die drei möglichen Reaktionen auf ein traumatisches Ereignis
Angriff und Flucht
Die Schockstarre
Auch emotional erstarrt man
Die PTBS „abschütteln“?
Kapitel 4 – Akuter Stress muss von der PTBS abgegrenzt werden
Die Entspannungsphase
Die Phase der „Pseudo-Ruhe nach dem Sturm“
Die Symptome des akuten Stresszustands
Kapitel 5 – Nach dem Trauma: die Rolle der verschiedenen Helfergruppen
Die Wut, eine verschwiegene Emotion
Helfergruppen und PTBS-Prävention
Kapitel 6 – Was die Diagnose PTBS bedeutet
Symptome und Kriterien beim Erwachsenen
Einzelheiten zu den verschiedenen Symptomen
Andere Folgen einer posttraumatischen Reaktion
Die Symptome einer PTBS bei Kindern und Jugendlichen
Kapitel 7 – Behandlungsmethoden, um eine PTBS zu überwinden
Die materialistische Theorie
Diverse Therapieansätze zur Behandlung der PTBS auf Basis der materialistischen Theorie
Die Grenzen der Ansätze, die auf der materialistischen Theorie basieren
Andere Ansätze zur Behandlung der PTBS
Kapitel 8 – Zwei Konzepte des Phänomens Krankheit
Krankheit als „Verhängnis“
Krankheit als „Nachricht“
Zwei Konzepte des Phänomens Krankheit – zwei verschiedene Ansätze zur Behandlung der PTBS
Die Vorteile eines globalen, ganzheitlichen oder integrativen Verständnisses der PTBS
Was wir von der Quantenphysik lernen können
Was wir von der Epigenetik lernen können
Kapitel 9 – Die OGE-Methode: „Die Umkehr des EGO“
Das OGE-Konzept
Die OGE-Methode
Kapitel 10 – Die richtige Begleitung
Wer kann einen Menschen behandeln, der an einer PTBS leidet?
Die Bedeutung des Umfelds der Opfer
Zwei Beispiele für eine Begleitung mithilfe der OGE-Methode
Schlussfolgerung
Das OGE-Seminare zur „Umkehr des EGO“
Anmerkungen
Weitere Veröffentlichungen des Autors
Stichwortverzeichnis
Für meine Kinder Marie, Cécile und Laurent
und für meine Enkelkinder Romane, Germain,
Maelys, Léane und Héloïse
Einleitung
Bereits in meiner Autobiografie 1habe ich erzählt, dass ich an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gelitten habe, und zwar nach verschiedenen Erlebnissen im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit. Mit diesem Buch wollte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass man auch als Mediziner und sogar Chirurg sehr wohl davon betroffen sein kann. Und natürlich darauf, dass Heilung möglich ist.
Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden an diesem Krankheitsbild. Leider sind aber die heutigen Behandlungsmethoden nicht sehr wirksam. Sie helfen den von einer PTBS Betroffenen höchstens dabei, irgendwie durchzukommen. Die Symptome, welche die Diagnose rechtfertigen, bleiben aber weiter bestehen. Manche werden vielleicht ein bisschen schwächer. Aber allzu häufig bleiben sie oder werden mithilfe pharmazeutischer Mittel unterdrückt. Die Medikamente machen das Leben zwar leichter, bringen den Opfern aber keine wirkliche Heilung.
Die PTBS wird von der breiten Öffentlichkeit unterschätzt: Ein Mensch hat nach einem oder mehreren traumatischen Erlebnissen womöglich seelische Wunden davongetragen, aber die werden mit der Zeit sicher weniger oder verschwinden ganz. Mit ein bisschen gutem Willen oder Ausdauer wird der- oder diejenige schon wieder auf die Beine kommen, das Ganze abhaken oder sich damit „arrangieren“, um, so gut es geht, klarzukommen. So denken viele. Sogar die Opfer teilen diese Überzeugung, denn auch wenn sie davon sprechen, was ihnen widerfahren ist und woran sie leiden, merken sie doch sehr schnell, dass es besser ist zu schweigen, alles für sich zu behalten und sich so zu geben, dass alle in ihrer Umgebung beruhigt sind. Ganz zu schweigen von den Millionen, die sich einfach nur schämen und gar nicht erst davon reden wollen, was ihnen zugestoßen ist …
Und der breiten Öffentlichkeit gefällt es gar nicht, wenn man sie mit der Realität konfrontiert, denn das rüttelt an der Illusion, die sie sich gern von unserer Gesellschaft macht. Bestimmte Medien schließen sich dem nur zu gern an und tragen so dazu bei, den Leidensdruck einer erschreckend großen Zahl von Opfern zu bagatellisieren.
Bei der Benennung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) herrscht eine gewisse Schwammigkeit. So werden in der Literatur oft auch andere Bezeichnungen verwendet wie PTBR (Posttraumatische Belastungsreaktion), PTSS (Posttraumatisches Stresssyndrom) oder auch das englische PTSD (posttraumatic stress disorder). In diesem Buch bleiben wir bei dem Ausdruck PTBS, der auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO (vgl. ICD 10 F43.1) verwendet wird und die aktuellste Bezeichnung ist.
Die PTBS wird erst seit relativ kurzer Zeit von der Ärzteschaft anerkannt. Zum ersten Mal sprach man bei amerikanischen Veteranen, die am Vietnamkrieg (1965–1975) teilgenommen hatten, davon. Die Vereinigung amerikanischer Psychiater (APA – American Psychiatric Association) hat diese Störung erstmals 1994 in den DSM-IV aufgenommen und sie dabei den Angststörungen zugeordnet. Erst 2013 hat eben diese Vereinigung die PTBS als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt und als solches in die jüngste Ausgabe des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen DSM-5® aufgenommen.
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