Jo Danieli - UHURU
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Unter »Afrika« versteht jeder, der eine Reise »hinunter« plant, wohl zunächst »wildes Abenteuer« und »exotische Lebensart«. Und kaum jemand betrachtet als Afrikaneuling die Bewohner der einzelnen Landstriche nicht als Sehenswürdigkeiten wie uralte Bäume, Baurelikte oder seltene Tiere. Aber jeder zivilisierte Mensch sollte sich doch zu benehmen wissen und könnte sich jederzeit über politische, ethnologische und geographische Zustände auf der afrikanischen Kontinentalscholle informieren. Und umgekehrt? Umgekehrt ist die Welt der Weißen für viele Bürger afrikanischer Staaten ein riesiger, blitzsauberer Pfuhl aus Autobahnen, Geld und technischen Wunderwerken, wo man ständig Schirme schwingt und Pommes Frites isst. Ein anderer Teil der Afrikaner hält Weiße pauschal für verschlagene Ausbeuter ohne Familiensinn (wie sonst könnten so viele unverheiratete weiße Frauen durch Afrika reisen?), ein wieder anderer Teil für Angeber ohne Benehmen, für bewunderungswürdige Neureiche, generöse Retter aus wirtschaftlicher Not, militärisch potente Technokraten oder für die Schuldigen an der eigenen Misere. Aber kaum jemals erkennt der Schwarze den Weißen als »ebenbürtig« an, weder im guten noch im schlechten. Das erfährt der Reisende sehr wohl auch. Missverständnisse blühen an allen Ufern prächtig.
Vermutlich nehmen Afrikaner das »Du bist ein Schwarzer« gleichmütiger hin, als Weiße das schlicht »Weißer« Genanntwerden und das achtlose Abwinken der Versuche auseinanderzusetzen, dass Portugal wahrhaftig nicht gleich Österreich und schon gar nicht Australien oder Kanada ist.
Die Eindrücke und Erinnerung, die jeder einzelne Abenteurer mit sich nach Hause nimmt, hängen freilich davon ab, welche Art von Reise aus dem ursprünglichen Plan, »Afrika« zu sehen, entstanden ist. Wer, wie wir es versucht haben, in der Gruppe reist, ahnt zunächst nicht, welche sozialen Problematiken allein unter den Reisenden auf ihn zukommen. Sein Erleben Afrikas ist das, was übrig bleibt, wenn das Leben in der Gemeinschaft ihm Luft zum Atmen und Umsichblicken lässt. Persönliche Vorlieben, Auffassungen von Komfort und wahrem Abenteuer prägen das Afrika-Erlebnis.
An der Wende der achtziger zu den neunziger Jahren brach eine Gruppe zivilisierter Österreicher also auf, um die Freiheit unter afrikanischem Himmel zu suchen, und ich war dabei. Diese Zivilisierten haben sich im Laufe der Reise von ihren afrikanischen Gastgebern allerdings immer wieder einen beschämend unbarmherzigen Spiegel vorhalten lassen müssen, und wir haben einander nicht zuletzt als chaotische, emotional grüne Monstren kennengelernt ... eben zivilisierte Leute. Grandios ist unsere Erwartung vor dem Aufbruch gewesen, gigantisch und niemals dieserart erahnt hat sich später die Erfahrung wahrer, vielfach gut getarnter menschlicher Natur über der altbackenen Ignoranz aufgetürmt.
Siebenundzwanzig Abenteurer aller Altersklassen saßen wochenlang (nur die Hälfte von ihnen monatelang bis ans Ziel) in Sardinenmanier im zum Bus umgebauten 13-Tonner M.A.N.-Diesellaster »Uhuru«. »Tarzan«, der Brudertruck, mit aufmontierter Galerie, führte Zelte, Lebensmittel, Werkzeug, Sandbleche, Filteranlage, Koch- und Lagerutensilien mit. Es galt zu erproben, ob das Afrika von heute noch Abenteuer birgt, und wie zivilisierte Menschen darin zurechtkommen – fern vom Tourismus organisierter Reisen. Der älteste Teilnehmer an unserem Abenteuer war über sechzig, die jüngste kaum zwanzig Jahre alt. Ein Pionierprojekt ist es gewesen, denn der Organisator hatte keine komfortable Safari geplant, sondern zwei Lastwagen nach Kenya zu überstellen. Um die Tour zu finanzieren, hatte er waghalsige Abenteuerlustige eingeladen, die Wagen für ein paar Monate zu besiedeln und das Reisendenglück zu versuchen. ( Anmerkung : Ich habe alle Namen geändert.)
Die Waghalsigen sollten erst erfahren, wie es um Ausrüstung und Afrikaerfahrung des Leiters wirklich bestellt war, als es zu spät gewesen ist, auf das Abenteuer zu verzichten. Sie stiegen einfach ein und fuhren los, ohne Furcht und Hirn. Dreizehn von ihnen erreichten das Ziel nahe Mombasa in Kenya, die Twiga-Lodge in Tiwi.
Vier Monate lang kämpfte der kleine Konvoi sich durch Wüste, Regenwald, Busch und Savanne, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Die Routen durch Tunesien, Algerien, Niger, Nigeria, Kamerun, Zentralafrika, Zaire, Rwanda, Tansania und Kenya mussten besprochen und verworfen, Besichtigungsstopps und Lagerplätze festgelegt, die Reisegeschwindigkeit ausdiskutiert werden. Pannen waren in Gebieten, wo »Wellblechpisten« oder Schlammgruben Fahrzeuge und Insassen erschütterten, an der Tagesordnung. Auch wer bislang keine Ambitionen als Kfz-Mechaniker gezeigt hatte, lernte, Reifen zu wechseln, erfuhr nach und nach, wo Benzinfilter, Kardanantrieb und Ölleitung zu finden sind.
Wasser- und Nahrungsmittelmangel erwiesen sich in der erlebten Realität als weitaus problematischer als in gemütlicher Plauderrunde in heimatlichen Gefilden ... Unser Tour-Leader ließ uns mitten in Zaire mit einem kaputten Wagen sitzen, wir machten Bekanntschaft mit Pygmäen und Guerillas, Löwen, Gorillas und Vulkanen, Schlamm und Glut ... Ich will berichten, wie wir kamen, sahen und letztendlich doch siegten – über unsere eigene hilflose Überheblichkeit. Aber vieles, das uns erwartete, hatten wir nicht einmal befürchtet, geschweige denn waren wir dafür ausgerüstet, es gut zu überstehen ... Wir hatten viel Glück an unserer Seite. (Im übrigen war allen ReiseteilnehmerInnen bekannt, dass ich ein Buch über das Abenteuer schreiben würde, und man sah mich ständig beim Tagebuchschreiben; In diesem Buch erscheinen immer wieder Tagebuch-Passagen, in den Text eingebettet oder separat als Kapitel.)
Unter all den Erfahrungen, die wir machten, trafen einige wenige Erkenntnisse und Erlebnisse unsere materialistischen, verschwendungssüchtigen Europäerseelen tiefer, als glühende Sonne und prasselnder Regen.
Nichts verkommt im tiefen Afrika, und mit Beschämung bezeugten wir zuweilen wahre Raufhändel um von uns weggeworfene Fischgerippe, Konservendosen, Obstschalen oder Knochen. Die Leute sind imstande, einfache Haushaltsgeräte wie Löffel, Spachteln, kleine Schaufeln und Messer aus dem biegsamen Aluminium von Konservendosen zu basteln – und auch wenn niemand von uns gedenk materiellen Überflusses das nötig hätte, empfanden wir dennoch so etwas wie Neid darum, dass in unseren Gefilden derlei Beweise von Geschick und Findigkeit einfach nicht gefragt sind. Sardinen- und Tomatenmarkbüchsen dienen von Niger bis Kenya als Messbecher im Handel mit Erdnüssen und Getreidesorten. Kein zerfetzter Autoreifen bleibt liegen in den Gebieten kaum merklichen Verkehrsaufkommens, denn geschickte Hände fertigen erstaunlich funktionelle Sandalen mit Riemen für großen Zeh’ und Widerrist. Gebietsweise erschien es mir allerdings äußerst befremdlich, viele Menschen (sofern sie nicht den Barfußgang vorzogen, denn Afrikaner sind geschickt genug, sich nicht die Zehen an Wurzeln zu brechen oder auf Dornen zu treten) in durchsichtigen Plastikschuhen zu sehen. Spottbillig, Badeschuhen zum Verwechseln ähnlich und seltsam fehl am Platz inmitten einfachster Infrastruktur zwischen nackten Kindern, Ziegen und Bananenpalmen, sind sie wohl ein markantes Zeichen eigentümlicher Auffassung von Entwicklungshilfe.
Hand in Hand damit geht das Tragen von T-Shirts aus den Beständen von Hilfsorganisationen oder tauschwütigen Touristen. Wildäugige Bantu mit Popeye, the sailor auf der Brust, halbwüchsige Pygmäen, die mit blauen Alpenseen, schneebedeckten Bergen und »Urlaub bei Freunden« am Leib, Pfeil und Bogen in der Hand auf Antilopenjagd ausziehen, bieten durchaus Anlass zu Lachlust und Kopfschütteln. Ob allerdings diese Komik wirklich so sehr zum Lachen ist, blieb fraglich angesichts von in Erwartung der Beschneidungszeremonie mit Asche bedeckter Pygmäenjungen am Iturifluss, mitten in Zaire, die um einen Chirurgenmundschutz als begehrten Kopfschmuck rauften. Ihnen hingen Fetzen ehemaliger T-Shirts von den zarten Körpern, während Berge von in Europa gnädig für die tropischen Gebiete gespendeten Kleidungsstücken auf den Märkten relativ teuer feilgeboten werden und – auf den Verkaufsrosten überquellend – verrotten. Tropisches Klima ist nicht dazu angetan, Textilien, die für unsere Breiten und überdies zum alsbaldigen Ersatz durch neue Produkte unserer Konsumgesellschaft konzipiert wurden, lange zu erhalten. Die Zivilisation schickt Kleider in heiße Gegenden, wo die Menschen seit Jahrhunderten ihre eigenen Mittel und Wege pflegen, sich zu bekleiden. Hier ist von den Gebieten relativ unberührten Dorflebens die Rede. In Metropolen wie Nairobi, Johannesburg, Windhoek oder Dakar hat sich längst eine Art Zwischenkultur entwickelt: Nicht mehr afrikanisch und noch nicht ganz anderswie. T-Shirts und Plastiksandalen sind aber zum Beispiel in den ländlichen Gebieten Nordkameruns noch ebenso sinnvoll wie Palmblattröckchen und Fußbedeckungen aus Riemchen bei uns im Jänner.
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