Jo Danieli - UHURU

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Oktober 1989. Eine Gruppe ÖsterreicherInnen zwischen 19 und 70 Jahren findet sich in einem ehemaligen Schlachthofgelände in Wien ein, um eine viermonatige Reise anzutreten: per LKW durch Afrika. Damals waren organisierte Overlandreisen durch den Schwarzen Kontinent noch nicht «modern», und es gab kaum Veranstalter. (Später wurden sie modern, aber nicht für lange, weil viele Länder aus politischen Gründen unpassierbar wurden. Und heute, 2017, kann man durch Afrika nicht mehr so reisen, wie damals, und genau das macht diese wahre Geschichte so wertvoll: Sie ist ein Zeitzeugnis, doch unwiederholbar.)

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Ein strahlendes Lachen, das sicher mehr als zweiunddreißig prachtvolle, schneeweiße Zähne enthüllte, hieß uns geradezu begeistert willkommen. Spontan drückte er den nächststehenden die Hand, wippte in den Hüften, schnitt Gesichter und wiegte den Kopf, als lausche er imaginärer Musik. Karli machte mich darauf aufmerksam, dass Bert einen Schritt in den Schatten der anderen zurücktrat. Der Schöne sollte ihn wohl nicht bemerken. Silvia trug unser Begehr auf Französisch vor. Mit schief geneigtem Kopf lauschte Apoll andächtig, fixierte Silvia mit seinen feuchten, rehbraunen Augen, und ich sah die Lehrerin erröten, er hüpfte wie Rumpelstilzchen von einem Bein auf das andere. Schwarze Rastalocken tanzten um seine glatten Wangen von der Färbung warmen Milchkaffees. Er lachte, hatte offenbar verstanden. Größenwahnsinnige Europäer erwarteten, dass algerische Banken noch bei Sonnenuntergang für sie geöffnet hätten!

Berts grüne Augen taxierten das Gesicht des jungen Arabers scharf und fast ein wenig ängstlich, eine verblüffende Reaktion, die uns einigermaßen beunruhigte.

»He, Bert, warst du vielleicht schon einmal hier? Kennst du denn Burschen?« Armin erhob ungeniert die Stimme, und Bert fuchtelte mit der Hand, zischte, Armin solle doch leiser sprechen, strich mit der flachen Hand über seinen lichten Scheitel. Der junge Araber schnitt Silvias umständliche Ausführungen soeben mit einer schnellen Handbewegung ab. Offenbar amüsierte es ihn wider alle Erwartungen köstlich, uns zu sehen.

»Understand, understand,« verkündete er begeistert, legte den ausgestreckten Zeigefinger an die Lippen, machte so laut »Psst«, dass sogar die Beamten am Grenzbalken es wahrscheinlich hören konnten und winkte uns, an ihm vorbei ins Innere der Barracke zu treten. Er stand Wache, bis wir alle herein gehuscht waren, mucksmäuschenstill, wie er verlangt hatte, verriegelte die Tür von innen mit einem kleinen Eisenbalken. Sein weit weniger schöner Kollege beobachtete ihn kopfschüttelnd und verschwand irgendwo im Haus. Auf Zehenspitzen, mit uns zugewandtem, zähnestarrenden Gesicht und geradezu glücklichem Strahlen, als wollte er uns in ein wunderbares Geheimnis einweihen, eilte Apoll von einem Fenster zum nächsten und schloss die Holzbalken. Es sah aus, als gäbe er ein Theaterstück für uns zum besten.

»It ’s not allowed,« informierte er uns, wiederum lachend, und ich fragte mich, ob ihn nicht bald die Mundwinkel schmerzen würden, bat uns in sein Arbeitszimmer, ließ sich auf den Stuhl hinten dem roh gezimmerten Tisch fallen und klatschte fröhlich in die Hände. Er war wirklich unanständig gutaussehend, und wir Mädchen kicherten und wiesen einander frech auf seine Vorzüge hin. Die Burschen unserer Gruppe grinsten und fanden Apoll wohl auch ganz cool. Schwarze, geschwungene Brauen über Rehaugen aus braunem Samt ... und seine Lippen besaßen gerade jenen üppigen, sanften Schwung, der Frauen vulgär wirken lässt, Männern jedoch einen Touch sensibler Femininität verleiht und den Wunsch provoziert, diese Polster aus Rosenblättern auf den eigenen Lippen oder wo auch immer fühlen zu wollen ... für einen Mann aus der Gegend waren seine Nasenflügel auffallend schmal, der Nasenrücken schnurgerade, dass er schon durch diese Kombination fast schön wirkte. Vielleicht ein Abkömmling der hellen Tuareg, ein Maure, ein Berber ...? Ich nahm mir vor, morgen nachzulesen, welche Volksgruppen in diesem Teil der Sahara leben.

Wie sein Gesicht waren auch seine Arme fast haarlos und milchig braun. Jedesmal, wenn er den Mund auftat, blendeten uns zwei Reihen Perlenzähne. Er saß unter dem grellen Licht einer simplen Glühbirne, erstrahlte in rot-weiß-rot, denn sein T-Shirt, das muskulöse Unterarme und – oh, Überraschung – ein wenig geringeltes Brusthaar freiließ, trug diese Streifen, als habe er es extra uns zu Ehren angezogen. Mir wurde ganz unanständig heiß, und sogar Ilse schaute wie gebannt hinüber, ein verzücktes, schüchternes Lächeln auf den Lippen.

Trotz Berts Versteckspiel wies Apoll plötzlich mit unverändert strahlender Mimik mit ausgestrecktem Arm geradewegs auf die Stelle im Hintergrund, wo Bert sich hinter den Gruppenmitgliedern verborgen hielt. Bert duckte sich unwillkürlich, und wir alle fanden das fruchtbar peinlich, der Bankbeamte legte den Kopf schief, schnalzte mit der Zunge und drohte spielerisch mit dem Zeigefinger in Richtung unseres Chefs, als wolle er sagen »Ich habe dich nicht vergessen...«

Bert grinste verlegen und war im nächsten Augenblick verschwunden.

Der Bankbeamte schleppte eine Holzbank heran, hieß uns, Platz zu nehmen, spuckte und klatschte lautstark in die Hände und zog drei dicke Formularblöcke hervor. Ehe er mit der Arbeit begann, lugte er nochmals forschend aus dem Fensterspalt, erklärte flüsternd, es sei nicht erlaubt und vollzog eine schnelle Biegung seines Oberkörpers dem Boden entgegen. Im nächsten Moment erdröhnte der Raum von Bob Marleys Stimme.

Swingend und mit spitzbübischem Lachen weidete er sich an unserem Erstaunen, klatschte in die Hände, schnippte mit den Fingern, rief »Rastaman, yeah!« und schüttelte den Kopf zur Musik, dass die Rastalocken nur so flogen.

Während er stundenlang schrieb, rechnete, Geld zählte, Formulare von den Blöcken riss, zusammenheftete, abstempelte, fand er immer noch Zeit, irgendjemandem von uns, die wir kichernd und aufs beste gelaunt vor ihm saßen und standen wie im Theater, zuzuwinken, Possen zu reißen, sein Gesicht in unsere Blicke erstrahlen zu lassen. Bob Marley, Peter Tosh, Deep Purple und andere Reggae- und Rock-n’-Roll-Veteranen gaben nebenher knirschend und begleitet vom Rauschen eines uralten Rekorders ihr Bestes. Das kleine Radio vibrierte unter dem inneren Ansturm der Phon. Der Kassenraum des Bankpalastes hatte sich in eine algerische Underground-Disco verwandelt. Ich gedachte des vorsichtigen »Psst« bei unserem Eintreten und der sichernden Blicke durch den Spalt zwischen den Fensterläden. Wahrscheinlich würden alle Grenzer ihr Schärflein Provision von dieser nächtlichen Aktion des übereifrigen Bankers abbekommen, und Apolls Vorsicht war nur Theater gewesen.

Als Bert erneut erschien und dem jungen Mann eine Flasche Whiskey auf den Tisch mitten auf die Formulare stellte, zerfloss das Gesicht des Fleißigen nahezu in entzücktem Strahlen. Einem Moslem Alkohol schenken? Aber Bert hatte wohl instinktiv das richtige getan. Der Schöne drohte Bert nochmals spielerisch mit dem Zeigefinger ...

»I know you well, my friend!«

... und widmete sich weiterhin mit großem Eifer, nunmehr unterstützt durch zahlreiche Schlucke aus der golden glänzenden Flasche, der mühseligen Arbeit. Selbst nachdem fünfundzwanzig Leute ein- und dasselbe Anliegen vorgebracht und er dieselben Zahlen eintragen, gerechnet, gestempelt, Traveller Cheques oder Banknoten eingewechselt, nachgezählt und Papierfetzen zusammengeheftet, Pässe besehen, Namen abgeschrieben, Kurse aus Tabellen hervorgesucht hatte, wie viele Male zuvor, lächelte er immer noch freundlich und kündigte fröhlich an, sein Geldvorrat reiche ohnehin nur noch für zwei, drei Auszahlungen. Die nächsten Touristen würden umkehren müssen. Die Erinnerung an diesen Bankbeamten, der uns spätabends in sein Büro bat, selbiges sogar verriegelte, auf dass er ungestört außerhalb der Dienstzeiten für uns arbeiten und tanzen könne, der auf Abendgebet und Vesper verzichtete, um für siebenundzwanzig Europäer Wechseldienst zu tun, steigert jedesmal meine Afrikasehnsucht, wenn ich eine Wiener Bankfiliale betrete.

Nachdem ich an der Reihe gewesen war, kletterte ich auf das Trittbrett zu »Uhurus« Führerhaus. Sabine und Bert saßen darinnen, verstummten kurz, als sie mich sahen, um sodann in glucksendes Kichern auszubrechen. Ihre Augen glänzten, als hätten sie dem Alkohol allzu sehr zugesprochen. Ich beteiligte mich ein wenig an ihrem Gespräch über die Route, Erfahrungen mit Beamten und das Problem, geeignete Lagerplätze zu finden. Bald jedoch zog ich es vor, mit Anita in der nächtlich kühlen Wüste spazierenzugehen. Ich erzählte ihr von meinem Eindruck, Bert und Sabine hätten seltsam aufgekratzt gewirkt. Sie lachte nur, fragte, ob ich denn bislang blind gewesen sei.

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