Sabine Hoffelner - Die Ahnen des Silberspiegels

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Der Musiker Corum kannte nur das friedliche Leben auf seiner Wiese in Daras. Seitdem er als Kind einer Sternblume dort geboren worden war, lebte er sorglos in den Tag hinein. Mit allen Lebewesen auf seiner Wiese war er befreundet und von allem, was ihm gefährlich werden konnte, hielt er sich fern.
Er ahnte nicht, dass dieser scheinbare Friede zerbrechlich war. Denn ein Feuerdämon bedrohte seit Jahrhunderten das Land. Nur eine alte Abmachung hielt ihn davon ab, Daras zu vernichten, wie er es schon einmal fast getan hatte. Jede erstgeborene Tochter des Herrscherhauses musste ihm als Braut geopfert werden, damit er stillhielt.
So war es über viele Generationen hinweg geschehen. Die Dariden lebten seitdem unbesorgt und das Land war erblüht. Doch nun drohte der alte Handel zu zerbrechen, und von einem Tag auf den nächsten gab es Corums heile Welt nicht mehr. Er wurde gezwungen, sich seinen Ängsten zu stellen und über sich hinauszuwachsen, um der Frau, die er heimlich liebte, beizustehen. Und während er für seine Liebe kämpfte, keimte in ihm ein noch viel größerer Konflikt auf.

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Sabine Hoffelner

Die Ahnen des Silberspiegels

Der erste Band der Silberspiegel-Reihe

Inhaltsangabe

Der Musiker Corum kannte nur das friedliche Leben auf seiner Wiese in Daras. Seitdem er als Kind einer Sternblume dort geboren worden war, lebte er sorglos in den Tag hinein. Mit allen Lebewesen auf seiner Wiese war er befreundet und von allem, was ihm gefährlich werden konnte, hielt er sich fern.

Er ahnte nicht, dass dieser scheinbare Friede zerbrechlich war. Denn ein Feuerdämon bedrohte seit Jahrhunderten das Land. Nur eine alte Abmachung hielt ihn davon ab, Daras zu vernichten, wie er es schon einmal fast getan hatte. Jede erstgeborene Tochter des Herrscherhauses musste ihm als Braut geopfert werden, damit er stillhielt.

So war es über viele Generationen hinweg geschehen. Die Dariden lebten seitdem unbesorgt und das Land war erblüht. Doch nun drohte der alte Handel zu zerbrechen, und von einem Tag auf den nächsten gab es Corums heile Welt nicht mehr. Er wurde gezwungen, sich seinen Ängsten zu stellen und über sich hinauszuwachsen, um der Frau, die er heimlich liebte, beizustehen. Und während er für seine Liebe kämpfte, keimte in ihm ein noch viel größerer Konflikt auf.

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Die Autorin

Sabine Hoffelner, Jahrgang 1973, lebt und arbeitet als Krankenschwester in einer süddeutschen Kleinstadt. Seit ihrer Jugend liebt sie es, fantastische Welten und Charaktere schreibend zu erschaffen. Die Bücher von Autoren wie Wolfgang Holbein und Michael Ende prägen bis heute ihren Schreibstil. Auch ihr Interesse an der Naturheilkunde, am Mittelalter und an alten Handarbeitstechniken fließt in ihr Schreiben mit ein.

Von der Autorin bisher erschienen:

„Dionysos und die neue Freiheit“, ein Katzen-Abenteuer; Eigenverlag

Danke

Ein besonderer Dank geht an meinen Bruder Stefan, der mein Schreiben unermüdlich mit individuell passenden EDV-Programmen unterstützt.

Danken möchte ich auch meiner Testleserin Wilma, die mir geholfen hat, diesem Roman noch den letzten Schliff zu geben.

1. Auflage 2019

Autorin: Sabine Hoffelner

Zeichnungen und Covergestaltung: Sabine Hoffelner

Alle Rechte verbleiben bei der Autorin

Copyright © 2019 Sabine Hoffelner

Selbstverlag: Sabine Hoffelner; Schottenau 29 f; 85072 Eichstätt

Kontakt: autorin-s.hoffelner@freenet.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Dieses Buch ist auch als Taschenbuch erhältlich

Kapitel 1 Noch war es still in Corums Hütte Selig wie ein Kind schlummerte - фото 1

Kapitel 1

Noch war es still in Corums Hütte. Selig wie ein Kind schlummerte der kleine Musiker im Schutz des leisen Schlafliedes, das ihm der Fluss Balothu sang, so wie er es jede Nacht tat. Corums feinsinnige Musikerohren ahnten noch nichts von den hastigen Schritten, die sich näherten.

Der Sänger mochte den Fluss sehr. Sie verbrachten viel Zeit miteinander. Jeden Tag musizierten sie zusammen und tauschten sich auf eine Art, die nur sie beide verstanden, über alles aus, was sie beschäftigte. Balothu war älter und erfahrener als Corum. Er war dabei gewesen, als der Musiker vor vielen Jahren hier auf der Wiese beim Bärenwald zur Welt gekommen war.

In Daras waren viele Dinge möglich. Trotzdem war Corums Geburt sogar hier etwas ganz Besonderes gewesen. Damals war während einer klaren Sommernacht eine Sternblume erblüht. Tautropfen hatten sich in ihrem Blütenkelch gesammelt. Daraus war im Laufe der Nacht ein Kind gewachsen. Die Blume hatte all ihre Kraft und Magie in dieses Kind gegeben. Danach war sie gestorben, damit es geboren werden konnte. Corum war dieses Sternblumenkind. Seit seinem ersten Tag lebte er auf dieser Wiese. Die Pflanzen und Tiere hier waren seine Freunde, seine Familie. Sie versorgten ihn mit allem, was er brauchte.

Noch immer ahnte Corum nichts von dem, was draußen vor sich ging. Er seufzte im Schlaf und zog seine Lieblings-Harfe ein wenig fester an sich. Corum liebte alle seine Instrumente, und davon gab es in der kleinen Hütte mehr, als Platz dafür vorhanden war. Die beiden wuchtigen Harfen, die an der Wand neben dem Schrank lehnten, hatte er selbst gebaut, genau wie seinen Liebling, den er im Arm hielt. In dem großen Wandregal daneben steckten einige Flöten, die er von dem Biber bekommen hatte, der flussabwärts an Balothus Ufer lebte. Sie teilten sich den Raum mit einem dicken Sack Mehl und einigen hölzernen Dosen, in denen der Sänger Salz und Gewürze aufbewahrte. Ein Regalbrett darüber waren Tiegel, Schüsseln und mehrere Trommeln unordentlich ineinander gestapelt. An der anderen Wand gab es einen Ofen, über dem Töpfe an einigen angerosteten Nägeln hingen. Dazwischen baumelten Pfeifen, mit denen Corum Vogelrufe imitieren konnte.

Balothus Lied wurde hastiger, als er die Bedrohung, die sich auf leisen Sohlen näherte, bemerkte. Doch der schlafende Musiker träumte selig weiter. Es war ein langer Tag gewesen. Stundenlang hatte er zusammen mit dem Fluss ein neues Lied komponiert. Am Abend war er dann erschöpft in die Kissen gesunken, ohne sich noch die Mühe zu machen, die Reste des Abendessens wegzuräumen. Doch das tat er auch sonst eher selten. Corum lebte hier zufrieden in den Tag hinein, ohne sich Sorgen über etwas machen zu müssen. Seine Welt war friedlich, und darüber war er froh. Er wusste, dass es an anderen Orten so schlimme Dinge wie Lügen, Betrug, Grausamkeit oder Hinterlist gab. Er hatte keine genaue Vorstellung von diesen Dingen, denn so etwas war ihm noch nie begegnet. Aber das, was ihm seine Freunde darüber erzählt hatten, hatte ihm klar gemacht, dass das alles sehr böse war. Corum mochte nichts Böses, deshalb war er sich sicher, dass er auch keine bösen Menschen leiden konnte. Und er hoffte, dass er so jemandem auch niemals begegnen würde.

Als draußen etwas laut knackte, fuhr Corum hoch. Verwirrt blinzelte er in die Dunkelheit. Doch dort gab es nichts, was seine Augen hätten greifen können. Also schloss er sie wieder, während seine Ohren Balothus aufgeregtem Lied lauschten. Doch außer dem unruhigen Gurgeln und Zischen des Wassers war da nichts. Trotzdem traute sich Corum kaum, zu atmen.

„Nein“, beschwor er sich in Gedanken, „nein, da ist nichts. Gar nichts. Kein Grund zur Sorge.“

Doch seine Angst blieb. Sie wurde sogar größer. Und plötzlich hörte er die Schritte. Seine Haut kräuselte sich. Er fröstelte. Die Tritte kamen näher, und sie wurden von hastigen Atemstößen begleitet.

Panisch riss der Sänger die Augen wieder auf. Er hatte es ja immer gewusst! Auch wenn ihm Balothu stets beteuert hatte, dass diese schrecklichen Dunkelgnome ihren Wald niemals verließen, hatte er das nie wirklich geglaubt. Und nun war es also soweit. Nun trampelte einer von ihnen geradewegs auf seine Hütte zu. War da nicht ein Keuchen, ein Fauchen? Der kleine Sänger spürte, wie alles in ihm bebte. Vibrierte nicht auch der Boden unter ihm ein wenig? Warum bekam er kaum noch Luft?

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